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Autor |
Nachricht |
Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 437
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07.08.2019 07:54 Ritzen von Cholyrika
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Ritzen
Schnittmuster
für die Liebe,
die Einsamkeit
und all die
Ängste,
die die Raben
vor den Fenstern
vergessen haben.
Ein Schrei.
Stumm wie
das Meer
ohne Sturm,
ohne Strand,
ohne Hafen.
Weitere Werke von Cholyrika:
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Charlie Rose Kane Leseratte
Alter: 47 Beiträge: 197 Wohnort: Leipzig
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07.08.2019 10:18
von Charlie Rose Kane
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zur ersten strophe:
ist es nicht eher so,
um sich selbst besser spüren zu können?
um seelenleidruck abzubauen?
zur 2. strophe:
das meer ist nicht stumm.
und so selbstverletzendes verhalten
heißt in meinen augen doch
orkan der gefühle,
kanalisation hinaus, ...
und das mehr hat auch strände und hafen.
für mich stimmt das gedicht so nicht.
_________________ ~c.r.k. ~ |
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 565
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07.08.2019 19:24 Re: Ritzen von fabian
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Vielleicht ist gemeint:
Zitat: | Ein Schrei.
Stumm wie
ein Meer
ohne Sturm,
ohne Strand,
ohne Hafen. |
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Charlie Rose Kane Leseratte
Alter: 47 Beiträge: 197 Wohnort: Leipzig
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07.08.2019 21:03
von Charlie Rose Kane
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und selbst dann ist es nicht stumm.
_________________ ~c.r.k. ~ |
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 565
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08.08.2019 01:32
von fabian
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Das lyrische Ich macht sich Gedanken über Ritzen. Es erkennt etwas Widersprüchliches darin und gibt dieser – seiner – Vorstellung von Widersprüchlichkeit einen bildhaften Ausdruck. Das Phänomen als solches bleibt ihm fremd. Ein Ort(?) / Zustand(?) ohne Grenzen, ohne Ziel.
Wobei es mir jetzt auch so vorkommt, als dränge das "stumm" eher zum "Schrei" und nicht zum Meer, dem umgangssprachlich wohl eher still als stumm ruhenden und damit flugs zum See verniedlichten, was also auch in die falsche Richtung gedacht wäre.
Vielleicht wäre die Zuordnung durch ein weiteres Satzzeichen ausbalancierbar?
Ein Schrei.
Stumm.
Wie ein Meer
ohne Sturm,
ohne Strand,
ohne Hafen.
Aber das würde den Widerspruch, der in
Stumm wie
das Meer
sprachlich und rau präsent ist leider zu einem eher glatten logischen Vergleich abschwächen.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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08.08.2019 22:53
von firstoffertio
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Zitat: | Ein Schrei.
Stumm wie
das Meer
ohne Sturm,
ohne Strand,
ohne Hafen. |
Ich lese Widerspruch zwischen Schrei und stumm.
Nicht zwischen Meer und stumm.
Meer ohne Sturm,
ohne Strand,
ohne Hafen
stelle ich mir durchaus stumm vor.
Da draußen bei Flaute wollte ich nicht treiben wollen.
Trotzdem weiß ich nicht, ob es die zweite Strophe braucht.
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 565
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09.08.2019 08:25
von fabian
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Auf jeden Fall spannend interessant, wie das Weglassen eines Artikels Spannung im Text erzeugt.
Meer ohne Aufruhr,
Schrei ohne Laut,
Leben ohne ...?
[Berührung?]
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 437
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09.08.2019 11:45
von Cholyrika
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Mir war die Diskrepanz zwischen Meer/Schrei/Stumm wichtig,
weil genau hier die Aufmerksamkeit erfordert wird.
Es ist mir zu flach, wenn eine Metapher sich selbst erklärt.
Widersprüchlichkeiten sind für das Thema m.E. sehr erforderlich, weil es halt keine Sache ist, die Empathie auslöst.
Nur theoretische Empfindungen gegenüber dem Protagonisten.
_________________
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