Helau

[Dietmar]

Helau

Tanzgarde,
hübsche Mädchen,
Stilaugen.

Büttgelaber.
Politikum.
Opportunisten.

Lustig ist das Zigeunerleben,
Sindis und Romas unerwünscht.

Auf Du und Du
für einige Stunden.

Alkoholexzesse,
Zungenküsse,
Fremdgehen.

Helau

[Nina]

Schreibt man Stielaugen nicht so?
Und Sintis nicht so? *g*

[Dietmar]

Beides hast Du richtig erkannt.
Im Eifer des Gefechts vergurkt.
Aber der Text ist so schlecht, da passen die Rechtschreibfehler fast dazu.

Gruß
Dietmar

[Gast]

Ich mußte mich jetzt sehr überwinden, den Text aufzumachen, denn "Helau" ih! – in Köln sagt man "Alaaf". Unsere Erzfeinde, die Düsseldorfer, sagen Helau, deshalb ...

Warum machst Du Deine Texte eigentlich oft so schlecht? Du fängst Momente sehr gut ein, das ist doch eine Begabung, die Du schätzen solltest.

[Dietmar]

Ich finde den Text etwas banal.

Ich war lange Zeit Bildjournalist, und habe unter anderem Prunksitzungen und Umzüge fotografiert.

Ich habe ein fotografisches Gedächtnis, eine ausgeprägte visuelle Wahrnehmung.
Ich sehe mir ein Foto an, und mir fällt meist eine kleine Geschichte ein.

[Gast]

Da das Dein Beruf war, weißt Du ja auch, daß die Menschen Bilder viel schneller und direkter wahrnehmen als Wörter. Auch Bilder in Texten. Das heißt, je mehr Bilder (in Wortform) Du verwendest, um so mehr werden Dir die Leser folgen.

Ich persönlich habe damit immer Schwierigkeiten, denn ich bin eindeutig ein Wortmensch. Bilder hatten für mich nie eine große Bedeutung, ich verwende viel zu wenige Bilder in meinen Texten, ich mache alles mit Worten. Ich bin zwar gut mit Worten, aber wenn ich daran denke, versuche ich immer mehr Bilder in meine Texte zu bringen. Fällt mir aber schwer. Kommt bei den Lesern aber viel besser an als meine Texte ohne "Wortbilder". "Show don't tell", das ist das Zauberwort. Daran arbeite ich seit Jahren, da möchte ich mich immer noch verbessern.

Wenn Du mit Bildern mehr anfangen kannst, wenn Du vielleicht auch in Bildern denkst, dann ist das gut für Deine Schreibarbeit. Da bist Du genau auf dem richtigen Weg.

Und "banal" ... am liebsten würde ich sagen, vergiß das Wort. Es gibt nichts wirklich Banales, nur die Menschen, die behaupten, etwas wäre banal, sind es oft selbst. Man kann selbst im Banalsten noch die Schönheit entdecken, die Tiefe. Denn jeder Mensch hat einen kleinen Anteil davon.

Die meisten qualifizieren etwas als "banal" ab, was sie nicht wirklich verstehen. Aber das würde jetzt zu weit führen.

[Poietes]

Hallo Dietmar,

warum machst du deinen Text schlechter als er ist.
Du hast ein Bild gemalt, welches sich sehen lassen kann.
Ich habe es gerne angeschaut und verstanden.
Besonders gut gefällt mir die meisterhafte Verknappung.

Gruß, Poietes

[Dietmar]

Hallo Poietes,

Danke,
richtig gut ist der Text wirklich nicht.
Assoziatioskette.
Fixe Gedanken.

Verknappung ja,
mit einem Minimum an Worten das maximale auszudrücken ist oftmals das Ziel meiner Beiträge.

Gruß
Dietmar

[Gabi]

[Brynhilda]

Hallo Dietmar!

Mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Es ist vollkommen unprätentiös, und es trifft genau den Punkt.

Genau das sollte ein Gedicht sein: Ein dichter Text. Kein Wort zu wenig, kein Wort zuviel.
Und da sieht dann so aus wie dein obiger Beitrag.
Klasse!


Viele Grüße,
Brynhilda!

[Brynhilda]

Noch eine Anmerkung:

"Roma und Sinti" bzw. "Sinti und Roma" schreibt man mit t.
Und es ist ein Pluraletandum.

Das nur als Hinweis.
Brynhilda!

[Dietmar]

@Gabi

[Gabi]

Das Helau passt, weil deine Worte das typische Klischee des Karnevals darstellen. Sicher, hast du mit deinen Worten nicht ganz unrecht. Doch wir Kölner bestehen auf unseren unverfälschten Karneval.


Ävver  bitte, bitte met Jeföhl
Text und Musik: Bläck Fööss


Am 11. 11. jeiht et widder  loss:
Schirve, Splitter, Schläjereie,
stinkbesoffene Pänz,
uns  Altstadt  es  en Müllkipp
do kritt mer doch de Krämp.
Vor der Bühne schwatze Sheriffs, Kameras un VIP´s,
die Lück, für die mer singe wolle,  krijje janix  met.


Nä, dat wolle mer nit
dat bruche mer nit, dat simmer och nit
Nä, Nä, Nä do maache  mir nit mih met,
dat hät met Fastelovend nix zo dun


Mir singe jän,
mir laache jän,
mir esse, drinke, danze jän;
mir bütze jän un mir fummele jän
ävver  bitte, bitte met Jeföhl !

Musik vum Computer ohne Hätz un Siel,
mer darf och nit mih setze, mer steiht nur op de Stöhl.
Preise wie em Edelpuff, do kütt Frau Schmitz nit met,
un wenn  et dann nix zo laache jitt,
jo blöder jeiht et nit.


Unsere schöne Fastelovend  kann un darf nit ungerjonn
Loss m`r en häje,  loss m`r en pfläje
Jeder von uns kann jet dun


Jo, do maache mer met
et weed  höchste Zick
dat bruche mer hück
Jo, jo, jo do simmer jähn met dobei,
dann mäht d`r Fastelovend  widder Freud.
Mir singe jän,
mir laache jän,
mir esse, drinke, danze jän;
mir bütze jän un mir fummele jän
ävver  bitte, bitte met Jeföhl !
met Jeföhl un met Hätz un Siel

Sollte eine Übersetzung notwendig sein, bin ich gerne dazu bereit.

In diesem Sinne
Kölle Alaaf!

[Gabi]

Ich denke ich poste die Übersetzung einfach ungefragt, da die meisten Forenbenutzer keine Kölner sind.
Vorweg gesagt, dass Lied stammt von den Bläck Fööss, übersetzt:
Nackte Füße, nicht schwarze!
Das ist eine traditionelle Kölner Gruppe, deren Lieder auch in meiner Kindheit schon gesungen wurden.
Doch jetzt übersetz ich einfach:

Titel: Aber bitte, bitte mit Gefühl

Am 11.11. geht es wieder los
Scherben, Splitter, Schlägereien,
stinkbesoffene Kinder,
unsere Altstadt ist eine Müllkippe
da bekommt man noch Krämpfe.
Vor der Bühne Security, Kameras und VIP´s,
die Leute, für die wir singen wollen, bekommen gar nichts mit.

Das wollen wir nicht,
das brauchen wir nicht, das sind wir auch nicht.
Nein, nein, das machen wir nicht mehr mit,
das hat mit Karneval nichts zu tun.

Wir singen gerne,
wir lachen gerne,
wir essen, trinken, tanzen gerne;
wir küssen und wir fummeln gerne,
aber bitte, mit Gefühl!

Musik vom Computer ohne Herz und Seele,
man darf nicht mehr sitzten, man steht nur noch auf den Stühlen.
Preise wie im Edelpuff, da kommt Frau Schmitz nicht mit,
und wenn es dann nichts zu lachen gibt,
ja blöder geht es nicht.

Unser schöner Karneval kann und darf nicht untergehen
Lasst ihn uns hegen, lasst ihn uns pflegen
Jeder von uns kann was tun

Ja, da machen wir mit
es wird höchste Zeit
das brauchen wir heute
Ja, ja, ja da sind wir dabei,
dann macht der Karneval wieder Freude
Wir singen gerne,
wir lachen gerne,
wir essen, trinken, tanzen gerne;
wir küssen und wir fummeln gerne
aber bitte, bitte mit Gefühl!
Mit Gefühl und mit Herz und Seele

[Dietmar]

Hallo Gabi.

Zuckersüss.

Ich bin zwar Badener, das heißt aber nicht das nicht,  daß ich Kölsch  nicht verstehe. Ich spreche es sogar ein wenig.
Außerdem bin ich heute noch ein großer BAP-Fan.

Köln ist mir nicht unbekannt.
Das "Durst" in K-Eigelstein war mal eine bevorzugte Location von mir.



Herzliche Grüße aus Karlsruhe in die Domstadt.

Kölle Alaaf

 

[Egopus]

mir gefällt der text nicht, weil er nichts individuelles erzählt.
natürlich ist das die essenz des karnevals.

na und?


da bin ich differenzierteres von dir gewohnt.


michael