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Orans verlorene Prinzessin - Kapitel 1


 
 
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Mellicent
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Wohnort: Heidmühle, Niedersachsen


Beitrag09.05.2019 15:05

von Mellicent
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Also ich habe jetzt mal das erste Kapitel überarbeitet. Jetzt ist es ein Prolog, würde ich sagen. Habe es ziemlich gekürzt und mich dazu entschieden, Teile, die im ursprünglichen ersten Kapitel vorkommen, im Laufe der Geschichte mit einzubauen. Quasi als Rückblenden. Ich persönlich finde die gekürzte Variante besser. Es ist jetzt mehr eine Einführung in die Geschichte und hoffe sehr, dass es angenehm zu lesen ist. Vielleicht kann man es immernoch ein bisschen verlängern, hier und da ein paar Details einbauen, aber für's Erste finde ich es okay.

Prolog

Zwei Tage vor der Nacht, in der das Königreich der Götter der Dunkelheit verfiel und alle Bewohner, die ihm innewohnten, mit einem grausamen Tod bestraft wurden, erstrahlte es in seiner letzten Pracht. Als die Yins ihre Hände gen Himmel streckten und den Göttern für ein Leben in Frieden und Wohlstand dankten. Der Priesterkönig, der an diesem Tag das Lied der Sonne anstimmte, vernahm noch die flüsternden Worte des Königs: "Dieses Land wird ewig leben."
Doch am darauffolgenden Tag machte der Priesterkönig eine unheilvolle Prophezeiung. Die Hände der schwangeren Königin ruhten in seinen und mit verdrehten Augen sprach er: "Ein Mädchen wird in einer finsteren Nacht geboren und mit dem lodernden Feuer, das sie in sich trägt, die Welt wieder zum Strahlen bringen. Und in der Nacht, in der der Mond am hellsten steht und das verlorene wiedergewonnen wird, wird das königliche Blut an seinen Platz zurückkehren. Die Himmelspforte wiedereröffnet, wird die reine Liebe siegen." An diesem Tag durchfuhr das Raunen der Männer der königlichen Garde den Thronsaal. Jeder von ihnen empfand die Worte des heiligen Taisons als eine Warnung, die von den Göttern entsandt wurde und sie waren bereit, ihren König, ihre Königin, den Prinzen, sowie das Ungeborene zu schützen. Doch der König nahm die Prophezeihung nicht ernst und verließ sich einzig und allein auf den Schutz der Götter.
Dann, am Tag der Dunkelheit, wurde die Prinzessin geboren und auf den Namen Mellicent getauft. Das Mädchen mit dem lodernden Feuer, bedeutete ihr Name. Ein Zeichen der Mutter, dass sie an die Prophezeiung glaubte. Ihr Glaube zwang sie dazu, sich in dem Augenblick, als sie ihre neugeborene Tochter das erste Mal in den Armen hielt und sie im Leben willkommen hieß, sich auch von ihr zu verabschieden. Denn, anders als ihr Gatte, der nicht so innig mit der Magie des Landes verbunden war, spürte sie die Macht, die sich einen Weg durch die Wälder bahnte.
Und dann als die erschöpfte Frau ihrer Tochter die Brust gab, stürzte der Priesterkönig in das Gemach und verkündete, dass die Semtauen, die dem Land zuvor den Krieg erklärt hatten und von Cas, dem Allmächtigen angeführt wurden, auf den Weg zum Schloss waren. Da wurde dem König bewusst, dass er die Prophezeiung unterschätzt hatte und seine Armee wehrlos war. In seiner Verzweiflung bat er um die Hilfe der Nachbarländer. Seine Nachricht erreichte die Timpanten, die im Gründland lebten, die Eisriesen, die im kühlen Westen und Osten des Landes hausten, und die Tokes, das Volk der Felsen. Doch von den Ältesten war es nur die Halmanin Iylia, die ihre Timpanten aussandte, um ihrem geliebten König und ihrer geliebten Königin schützend zur Seite zu stehen. Der König selbst rüstete die Armee seines Landes und die königliche Garde stand fest an seiner Seite.
Auf den Wiesen, die immer saftig und voller Leben waren, auf denen Feste des Friedens gefeiert wurden, kämpfte man in dieser Nacht um Leben und Tod. Blutlachen wässerten die Grashalme, abgetrennte Körperteile und gefallene Soldaten zerdrückten die Blumen, die jeder Mann viel lieber in die Haare seiner Angebeteten geflochten hätte.
Der König fiel, als einer der Semtauen, der flink mit seiner Axt war und sie viel mehr als eine Verlängerung seines von fellbedecktem Arm nutzte, die Klinge der Axt zwischen die Augen des Königs schleuderte und der Schädel entzwei brach.
Die Königin, die mit einem unsichtbaren Band mit dem König verbunden war, zuckte in den Kellergewölben zusammen und schrie ihren Schmerz hinaus. Ihre Schreie vermischten sich mit dem unerbittlichen Weinen ihrer Tochter, die in den Armen der Zofe Anika lag. Der Sohn des Königspaares, der die Welt zuvor noch mit großen Kinderaugen erkundet hatte, kauerte wimmernd in einer Ecke und betete zu den Göttern, dass diese Grausamkeit ein Ende nahmen und sie seine Mutter von all dem Unheil erlösten. Seine Gebete wurden wohl erhört, dachte er später, denn als Cas, der Allmächtige, sich einen Weg in die Gewölbe bahnte und der Mutter ihren Sohn nehmen wollte, stürzte sie sich dazwischen und die Blitze, die der Magier auf den Jungen gerichtet hatte, durchfuhren ihren Körper und ließen ihn erzittern, bis sie leblos zu Boden glitt. Die Zofe, mit dem Säugling in der Hand, stürzte als Nächstes auf das kalte Gestein. Da griff Caillou seiner kleinen Schwester und rannte davon. Denn in der Stunde, als sie geboren worden war, hatte er seinem Vater das Versprechen gegeben, auf sie zu achten und sie zu beschützen.
Das Kind rannte um das Leben seiner Schwester und das seines. Er rannte in die Arme des Priesterkönigs, der dem Jungen wie ein Gott vorkam. Die knochige Hand Taisons deutete ihm den Weg.
Um die beiden Kinder zu schützen, die alle Hoffnungen des Landes in sich trugen, stellte sich der Priesterkönig dem dunklen Magier in den Weg und hielt ihm mit seiner, bereits geschwächten, Kraft zurück. Cas wutentbranntes Brüllen hallte durch die Nacht und ließ für einige Augenblicke Schwerter, Pfeile und Kriegsschreie auf dem Schlachtfeld verstummen. Dann erhob er seine Macht gegen den Priesterkönig, bis auch dieser wehrlos zu Boden fiel. Doch es war zu spät, denn Caillou hatte die Prinzessin bereits in Sicherheit, durch ein Portal der Zeit, geschickt. Sie war fort und als der Priesterkönig seine letzte verbliebene Kraft auf den Prinzen richtete, den einzigen Sohn der Königsfamilie, und dieser verschwand, hatte Cas seinen Kampf verloren.

Zehn Jahre später erzählte niemand mehr von den Grausamkeiten, die Cas aus Wut dem Volk der Yins angetan hatte. Denn niemand wagte es, das heilige Erbe des Volkes, das seit jeher von den Göttern beschützt wurde, zu beschmutzen. Nur zwei Brüder, die selbst noch Kinder waren, zogen durch das Land und erzählten die Geschichten des verlorenen Königreiches, um die Yins aus ihren Verstecken zu locken. Weitere sechs Jahre später begann man von einem Mädchen zu sprechen, das die Hoffnung zurückbringen würde. Seher hatten sie durch ihre Augen gesehen und berichteten von ihrem Haar, das so Gold schimmerte wie einst das der Königin. Sie sprachen von dem Mädchen, das das lodernde Feuer in sich trug…


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- Katie Kacvinsky
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Diamond
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Beitrag09.05.2019 15:50

von Diamond
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Hallo Mellicent,

die erste Version kenne ich nicht und habe auch die Kommentare nicht gelesen, möchte Dir aber etwas zum ersten Absatz der zweiten Version anmerken.

[quote]Zwei Tage vor der Nacht, in der das Königreich der Götter der Dunkelheit verfiel und alle Bewohner, die ihm innewohnten, mit einem grausamen Tod bestraft wurden, erstrahlte es in seiner letzten Pracht. Als die Yins ihre Hände gen Himmel streckten und den Göttern für ein Leben in Frieden und Wohlstand dankten. Der Priesterkönig, der an diesem Tag das Lied der Sonne anstimmte, vernahm noch die flüsternden Worte des Königs: "Dieses Land wird ewig leben."[quote]

Ich verstehe, was Du mit dem ersten Satz erreichen möchtest, finde ihn aber im Kontext des gesamten Absatzes etwas unpassend. Die Bewohner, auf die Du im zweiten Satz sowieso zu sprechen kommst, könntest Du Vll auch in diesem Satz separat aber vollständig verhackstücken, dann beschreibt Satz 1 die Situation im Reich und Satz 2 beschreibt die Menschen, die dort leben, bevor Du dann in Satz 3 beschreibst, wer das religiöse Oberhaupt ist und dass es einen König gibt.
Es gibt keine Regel, die besagt, dass Du das genauso umsetzen musst, wie ich es vorschlage, aber so würdest Du die Gesamtstruktur des Absatzes, die ich erkannt habe, beibehalten: Reich und Situation-> Bewohner -> Religion-> Oberhaupt, Du beginnst groß und arbeitest Dich nach klein vor, der Bruch im ersten Satz, der durch den Einschub mit den Bewohnern entsteht, zerstört diese Struktur. In meinem Kopf ruckelt es dadurch ein bisschen beim Lesen.

LG Diamond
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denLars
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Beitrag09.05.2019 16:01

von denLars
Antworten mit Zitat

Hi Mellicent,

ich habe nur wenig Zeit, deshalb nicht böse sein, wenn das hier etwas kurzangebunden klingt.

Außerdem lese ich nur sehr selten diese Art von Fantasy, weshalb ich vielleicht nicht 100% die Zielgruppe abbilde und meine Meinung deshalb auf jeden Fall "with a grain of salt" einzuschätzen ist.

Außerdem zum Zweiten: Ich habe auch nicht die Vorgänger-Versionen und Kommentare gelesen. Aber der Text muss ja für sich stehen können.

Vorweg: Du kannst definitiv schreiben.

Zitat:
und gefallene Soldaten zerdrückten die Blumen, die jeder Mann viel lieber in die Haare seiner Angebeteten geflochten hätte.


Formulierungen wie diese sind für andere vielleicht etwas zu drüber und pathetisch, ich fand es aber klasse und eine der vielen schönen Stellen im Text.

Nichtsdestotrotz: Ich würde diesen Prolog komplett streichen.
(Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viele Fantasy-Stories gelesen, die mit genau solchen Prophezeiungen und Co. einsteigen.)

Das ist alles nicht schlecht geschrieben, aber so viel Worldbuilding, Namen und Ereignisse, dass man davon komplett erschlagen wird. Da passieren so viele Dinge, das würde locker für 100 Seiten reichen.
Außerdem ist es 0,00% szenisch.

Wenn das ein Film wäre – und am Ende wollen wir ja Kopfkino für den Leser haben – wäre das alles reiner Erklärungs-Chart.

Es ist die hohe Kunst von Fantasygeschichten, Worldbuilding und Exposition in die Handlung selbst einfließen zu lassen. In Szenen.
So ein Vorlauf ist für den Autor natürlich ein einfacher Weg raus, aber für den Leser ist das erst mal nichts weiter als ein Geschichtsvortrag (natürlich gibt es auch Ausnahmen, zum Beispiel der Einstieg zu "Narrenturm" von Sapkowski, aber das ist Großmeister-Level und auch szenisch geschrieben).

Steige direkt mit Mellicent, deiner Hauptfigur ein. Mit Handlung. Mit Szenen. Mit Charakterentwicklung. Lass den Leser erst mal in der Welt ankommen und deine Figuren kennenlernen, überfordere ihn nicht direkt mit zu viel Informationen.
"Der Name des Windes" macht das zum Beispiel auch großartig.

Ich weiß, das ist erst einmal ziemlich niederschmetternd und klingt nach viel Mehrarbeit, aber vielleicht hilft es dir, diese tolle Geschichte weiter herauszuarbeiten.

Liebe Grüße
Lars


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Mellicent
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Beitrag09.05.2019 16:24

von Mellicent
Antworten mit Zitat

denLars hat Folgendes geschrieben:
Hi Mellicent,

ich habe nur wenig Zeit, deshalb nicht böse sein, wenn das hier etwas kurzangebunden klingt.

Außerdem lese ich nur sehr selten diese Art von Fantasy, weshalb ich vielleicht nicht 100% die Zielgruppe abbilde und meine Meinung deshalb auf jeden Fall "with a grain of salt" einzuschätzen ist.

Außerdem zum Zweiten: Ich habe auch nicht die Vorgänger-Versionen und Kommentare gelesen. Aber der Text muss ja für sich stehen können.

Vorweg: Du kannst definitiv schreiben.

Zitat:
und gefallene Soldaten zerdrückten die Blumen, die jeder Mann viel lieber in die Haare seiner Angebeteten geflochten hätte.


Formulierungen wie diese sind für andere vielleicht etwas zu drüber und pathetisch, ich fand es aber klasse und eine der vielen schönen Stellen im Text.

Nichtsdestotrotz: Ich würde diesen Prolog komplett streichen.
(Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viele Fantasy-Stories gelesen, die mit genau solchen Prophezeiungen und Co. einsteigen.)

Das ist alles nicht schlecht geschrieben, aber so viel Worldbuilding, Namen und Ereignisse, dass man davon komplett erschlagen wird. Da passieren so viele Dinge, das würde locker für 100 Seiten reichen.
Außerdem ist es 0,00% szenisch.

Wenn das ein Film wäre – und am Ende wollen wir ja Kopfkino für den Leser haben – wäre das alles reiner Erklärungs-Chart.

Es ist die hohe Kunst von Fantasygeschichten, Worldbuilding und Exposition in die Handlung selbst einfließen zu lassen. In Szenen.
So ein Vorlauf ist für den Autor natürlich ein einfacher Weg raus, aber für den Leser ist das erst mal nichts weiter als ein Geschichtsvortrag (natürlich gibt es auch Ausnahmen, zum Beispiel der Einstieg zu "Narrenturm" von Sapkowski, aber das ist Großmeister-Level und auch szenisch geschrieben).

Steige direkt mit Mellicent, deiner Hauptfigur ein. Mit Handlung. Mit Szenen. Mit Charakterentwicklung. Lass den Leser erst mal in der Welt ankommen und deine Figuren kennenlernen, überfordere ihn nicht direkt mit zu viel Informationen.
"Der Name des Windes" macht das zum Beispiel auch großartig.

Ich weiß, das ist erst einmal ziemlich niederschmetternd und klingt nach viel Mehrarbeit, aber vielleicht hilft es dir, diese tolle Geschichte weiter herauszuarbeiten.

Liebe Grüße
Lars


Hmmm, ja. Ehrlich gesagt, hatte ich auch schon daran gedacht, das einfach zu streichen. Allerdings gefällt mir der Text trotzdem ganz gut. Natürlich kann ich jetzt wieder rumwerkeln und umbauen, dank der Kommentare hier, weil Tipps sind ja immer gerne gesehen. Ich denke, dass ich das dann auch einfach im Laufe der Geschichte mit einbauen werde. Gott, mein Kopf explodiert bald vor Ideen.

Eine Idee wäre vielleicht, einfach die Prophezeihung vorne hin zu packen und dann mit Mellicent direkt anzufangen. So hat man wenigstens den Anstoß darauf, dass es sich zu einer Fantasygeschichte entwickelt, weil am Anfang ist davon noch überhaupt nichts zu erkennen.


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- Katie Kacvinsky
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Calvin Hobbs
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Beitrag09.05.2019 16:57

von Calvin Hobbs
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Mellicent hat Folgendes geschrieben:

Eine Idee wäre vielleicht, einfach die Prophezeihung vorne hin zu packen und dann mit Mellicent direkt anzufangen. So hat man wenigstens den Anstoß darauf, dass es sich zu einer Fantasygeschichte entwickelt, weil am Anfang ist davon noch überhaupt nichts zu erkennen.


Ich persönlich empfinde Prophezeiungen am Anfang einer Geschichte als schlecht. Als wolle der Autor sofort darauf hinweisen, wie toll seine Geschichte noch wird und wie viele wunderbare Gedanken er/sie sich doch gemacht hat.
Geschmackssache smile


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Mellicent
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Beitrag09.05.2019 17:38

von Mellicent
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Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Mellicent hat Folgendes geschrieben:

Eine Idee wäre vielleicht, einfach die Prophezeihung vorne hin zu packen und dann mit Mellicent direkt anzufangen. So hat man wenigstens den Anstoß darauf, dass es sich zu einer Fantasygeschichte entwickelt, weil am Anfang ist davon noch überhaupt nichts zu erkennen.


Ich persönlich empfinde Prophezeiungen am Anfang einer Geschichte als schlecht. Als wolle der Autor sofort darauf hinweisen, wie toll seine Geschichte noch wird und wie viele wunderbare Gedanken er/sie sich doch gemacht hat.
Geschmackssache smile


Waaaaaaaaaaas? Finde, dass das Geschichten immer viel spannender macht. Da will man doch gleich viel mehr lesen. Buch


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Care
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Beitrag09.05.2019 17:51

von Care
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Hallo Mellicent!

Ich habe deinen Prolog jetzt zweimal gelesen, denn beim ersten Mal wird man von der Flut an Informationen, die du in den Text gepackt hast, förmlich erschlagen. Wie denLars schon schrieb: Das würde für 100 Seiten reichen.
Du hast Fantasie, viele gute Ideen und die Gabe, kraftvolle Bilder zu ‚zeichnen‘. Aber du verlierst die Leser, wenn du sie mit fremden Namen überschüttest. Vor allem, wenn du sie nicht beim ersten Vorkommen erklärst.
Außerdem hapert es zum Teil an der Rechtschreibung/Grammatik, wodurch der Lesefluss gestört wird. Manche Formulierungen sind gelungen, andere wirken überladen oder verwirren den Leser. In diesem Zusammenhang möchte ich dir das eine oder andere Korrekturprogramm ans Herz legen. Ein weiterer Tipp von mir: Vermeide allzu lange Sätze und Wortwiederholungen.

Du hast zweifellos Talent. Wenn die Altersangabe stimmt, hast du noch viel Zeit, deinen Schreibstil zu perfektionieren und zu verfeinern. Foren wie dieses, wo man Anregungen und Ratschläge bekommt, helfen im Gegensatz zu den Lobhudeleien diverser Bekannter weiter. Deshalb auf keinen Fall den Mut verlieren und aus Kritik lernen – ob sie nun berechtigt ist oder nicht. Es lohnt sich in jedem Fall, darüber nachzudenken.
 
Ich habe mal versucht, die erste Hälfte deines Textes nach meinen (subjektiven) Vorstellungen umzubauen bzw. ein paar Anmerkungen zu geben. Vielleicht kannst du damit was anfangen, was dir weiterhilft.

Prolog

Zwei Tage (das erscheint mir knapp, wenn dazwischen noch die Prophezeiung und die Geburt mit Neumond liegen) vor der Nacht, in der das Königreich der Götter an die Dunkelheit fiel und viele seiner Bewohner einen grausamen Tod erlitten, erstrahlte es in voller Pracht. Als die Yins (wer sind die?) ihre Hände gen Himmel streckten und den Göttern für ein Leben in Frieden und Wohlstand dankten. Der Taison, oberster Priester des Landes (ich würde einen Mischbegriff wie Priesterkönig meiden, das verwirrt), der an diesem Tag das Lied der Sonne anstimmte, vernahm die geflüsterten Worte des Königs:
„Dieses Land wird ewig leben.“
Am darauffolgenden Tag hielt der Priester die Hände der schwangeren Königin in den seinen und verkündete:
„Ein Mädchen wird in einer finsteren Nacht geboren werden und mit dem lodernden Feuer, das sie in sich trägt, die Welt wieder zum Strahlen bringen. Und wenn der Mond am hellsten leuchtet, wird das Verlorene wiedergewonnen werden und das königliche Blut an seinen Platz zurückkehren. Wenn sich die Himmelspforte wieder öffnet, wird die reine Liebe siegen.“ (Unbedingt nach einer direkten Rede einen Absatz einfügen)
An diesem Tag tönte das Raunen der königlichen Garde durch den Thronsaal. Jeder Einzelne der Männer empfand die Worte des heiligen Taisons als Warnung, die von den Göttern entsandt wurde. Und sie waren bereit, ihren König und ihre Königin, den Prinzen und das ungeborene Kind mit ihrem Leben zu verteidigen. Doch der Herrscher nahm die Prophezeiung nicht ernst und verließ sich einzig auf den Schutz der Götter.
Am Tag der Dunkelheit wurde die Prinzessin geboren und auf den Namen Mellicent getauft. Ihr Name bedeutete: das Mädchen mit dem lodernden Feuer. Ein Zeichen der Mutter, dass sie der Prophezeiung glaubte. Denn, anders als ihr Gatte, der nicht so innig mit der Magie des Landes verbunden war, spürte sie die feindliche Macht, die sich einen Weg durch die Wälder bahnte.
Als die erschöpfte Frau ihrer Tochter zum ersten Mal die Brust gab, stürzte der oberste Priester in das Gemach. Er verkündete, dass die Semtauen auf dem Weg zum Schloss waren. Ein barbarisches Volk, das von Cas, dem Allmächtigen, angeführt wurde. In diesem Augenblick wurde dem König bewusst, dass er die Prophezeiung unterschätzt hatte. (Ich würde nicht schreiben, dass sie den Krieg erklärt hatten, da der König in diesem Fall von der Gefahr hätte wissen müssen). Seine eigene Armee war unvorbereitet, und die Hilfe möglicher Verbündeter würde zu spät kommen.
(Auf den Rest würde ich verzichten, da er den Leser mit der Namensflut überfordert und ohnehin unlogisch ist, da unmöglich so schnell Verbündete anrücken können).
So stellte er sich mit seiner Garde dem übermächtigen Feind entgegen. Auf den Wiesen, wo in schöneren Zeiten Feste des Friedens gefeiert wurden, kämpfte man in dieser Nacht auf Leben und Tod. Blut tränkte die Grashalme, abgetrennte Körperteile und gefallene Soldaten zerdrückten die Blumen, die jeder Mann lieber in die Haare seiner Angebeteten geflochten hätte.
Der Herrscher fiel, als einer der Semtauen die Axt zwischen die Augen des Königs schleuderte und ihm den Schädel spaltete.


Ich hoffe, dass hilft dir ein bisschen weiter.
Alles Gute beim Schreiben und Tüfteln!
Care
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denLars
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Beitrag09.05.2019 18:57

von denLars
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Zitat:
Ich persönlich empfinde Prophezeiungen am Anfang einer Geschichte als schlecht.


Ich würde es nie so krass ausdrücken, aber ja, Prophezeiungen sind als Handlungselement in der Fantasy einfach so dermaßen oft gebraucht (und missbraucht) worden, dass sie eigentlich keiner mehr sehen kann – was natürlich nicht bedeutet, dass sie per se falsch oder verkehrt sind.

George R. R. Martin arbeitet zum Beispiel auf sehr interessante Weise mit Prophezeiungen, weil sie dort eben manchmal einfach nicht eintreffen oder völlig falsch interpretiert werden.


Ich wollte noch eine allgemeine Sache dalassen, weil du jetzt gerade ziemlich viele (und auch gute) Anmerkungen aus den verschiedensten Richtungen erhältst:
Vergiss nie, dass das dein Text ist. Das sind alles Vorschläge, teilweise auch subjektiv. Was du am Ende annimmst und für dich verwertest, ist deine Entscheidung – nur du weißt, wie man diese Geschichte am Ende am besten erzählen kann.

Kurzgefasst:
Wer im DSFo einen Text veröffentlicht, erhält in der Regel von 7 Usern 9 verschiedene Meinungen, eine mittelschwere Perspektiven- wahlweise auch "Show/Dont Tell"-Diskussion und mit etwas Glück noch einen Ausflug in die Fragestellung, was jetzt U- und was E-Literatur ist.

Merke gerade, dass ich eigentlich dasselbe wie Care geschrieben habe.
Aber egal. Doppelt hält besser.

Liebe Grüße
Lars


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Mellicent
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Beitrag09.05.2019 21:09

von Mellicent
Antworten mit Zitat

Care hat Folgendes geschrieben:
Hallo Mellicent!

Ich habe deinen Prolog jetzt zweimal gelesen, denn beim ersten Mal wird man von der Flut an Informationen, die du in den Text gepackt hast, förmlich erschlagen. Wie denLars schon schrieb: Das würde für 100 Seiten reichen.
Du hast Fantasie, viele gute Ideen und die Gabe, kraftvolle Bilder zu ‚zeichnen‘. Aber du verlierst die Leser, wenn du sie mit fremden Namen überschüttest. Vor allem, wenn du sie nicht beim ersten Vorkommen erklärst.
Außerdem hapert es zum Teil an der Rechtschreibung/Grammatik, wodurch der Lesefluss gestört wird. Manche Formulierungen sind gelungen, andere wirken überladen oder verwirren den Leser. In diesem Zusammenhang möchte ich dir das eine oder andere Korrekturprogramm ans Herz legen. Ein weiterer Tipp von mir: Vermeide allzu lange Sätze und Wortwiederholungen.

Du hast zweifellos Talent. Wenn die Altersangabe stimmt, hast du noch viel Zeit, deinen Schreibstil zu perfektionieren und zu verfeinern. Foren wie dieses, wo man Anregungen und Ratschläge bekommt, helfen im Gegensatz zu den Lobhudeleien diverser Bekannter weiter. Deshalb auf keinen Fall den Mut verlieren und aus Kritik lernen – ob sie nun berechtigt ist oder nicht. Es lohnt sich in jedem Fall, darüber nachzudenken.
 
Ich habe mal versucht, die erste Hälfte deines Textes nach meinen (subjektiven) Vorstellungen umzubauen bzw. ein paar Anmerkungen zu geben. Vielleicht kannst du damit was anfangen, was dir weiterhilft.

Prolog

Zwei Tage (das erscheint mir knapp, wenn dazwischen noch die Prophezeiung und die Geburt mit Neumond liegen) vor der Nacht, in der das Königreich der Götter an die Dunkelheit fiel und viele seiner Bewohner einen grausamen Tod erlitten, erstrahlte es in voller Pracht. Als die Yins (wer sind die?) ihre Hände gen Himmel streckten und den Göttern für ein Leben in Frieden und Wohlstand dankten. Der Taison, oberster Priester des Landes (ich würde einen Mischbegriff wie Priesterkönig meiden, das verwirrt), der an diesem Tag das Lied der Sonne anstimmte, vernahm die geflüsterten Worte des Königs:
„Dieses Land wird ewig leben.“
Am darauffolgenden Tag hielt der Priester die Hände der schwangeren Königin in den seinen und verkündete:
„Ein Mädchen wird in einer finsteren Nacht geboren werden und mit dem lodernden Feuer, das sie in sich trägt, die Welt wieder zum Strahlen bringen. Und wenn der Mond am hellsten leuchtet, wird das Verlorene wiedergewonnen werden und das königliche Blut an seinen Platz zurückkehren. Wenn sich die Himmelspforte wieder öffnet, wird die reine Liebe siegen.“ (Unbedingt nach einer direkten Rede einen Absatz einfügen)
An diesem Tag tönte das Raunen der königlichen Garde durch den Thronsaal. Jeder Einzelne der Männer empfand die Worte des heiligen Taisons als Warnung, die von den Göttern entsandt wurde. Und sie waren bereit, ihren König und ihre Königin, den Prinzen und das ungeborene Kind mit ihrem Leben zu verteidigen. Doch der Herrscher nahm die Prophezeiung nicht ernst und verließ sich einzig auf den Schutz der Götter.
Am Tag der Dunkelheit wurde die Prinzessin geboren und auf den Namen Mellicent getauft. Ihr Name bedeutete: das Mädchen mit dem lodernden Feuer. Ein Zeichen der Mutter, dass sie der Prophezeiung glaubte. Denn, anders als ihr Gatte, der nicht so innig mit der Magie des Landes verbunden war, spürte sie die feindliche Macht, die sich einen Weg durch die Wälder bahnte.
Als die erschöpfte Frau ihrer Tochter zum ersten Mal die Brust gab, stürzte der oberste Priester in das Gemach. Er verkündete, dass die Semtauen auf dem Weg zum Schloss waren. Ein barbarisches Volk, das von Cas, dem Allmächtigen, angeführt wurde. In diesem Augenblick wurde dem König bewusst, dass er die Prophezeiung unterschätzt hatte. (Ich würde nicht schreiben, dass sie den Krieg erklärt hatten, da der König in diesem Fall von der Gefahr hätte wissen müssen). Seine eigene Armee war unvorbereitet, und die Hilfe möglicher Verbündeter würde zu spät kommen.
(Auf den Rest würde ich verzichten, da er den Leser mit der Namensflut überfordert und ohnehin unlogisch ist, da unmöglich so schnell Verbündete anrücken können).
So stellte er sich mit seiner Garde dem übermächtigen Feind entgegen. Auf den Wiesen, wo in schöneren Zeiten Feste des Friedens gefeiert wurden, kämpfte man in dieser Nacht auf Leben und Tod. Blut tränkte die Grashalme, abgetrennte Körperteile und gefallene Soldaten zerdrückten die Blumen, die jeder Mann lieber in die Haare seiner Angebeteten geflochten hätte.
Der Herrscher fiel, als einer der Semtauen die Axt zwischen die Augen des Königs schleuderte und ihm den Schädel spaltete.


Ich hoffe, dass hilft dir ein bisschen weiter.
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Oh Gott, ich muss mich bei dir bedanken. Jetzt bin ich so im Schreibfluss drinnen, dass ich Kapitel überarbeite und es schaffe, Sätze auszusortieren, die viel zu lang waren, weil ich immer viel zu ins Detail gehe. Das gefällt mir jetzt viel besser. Und das kann ich jetzt einfach nur, weil du mir die Form gezeigt hast und ich mich ein wenig daran orientiere bzw. darauf achte, was zu viel sein könnte und was nicht. Shocked
Bei dem Prolog habe ich mich jetzt doch entschieden, ihn drinnen zulassen, aber eben in der Art, wie du es vorgeschlagen hast. Also ich habe zu viele Informationen und Namen rausgenommen.


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Murmel
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Beitrag09.05.2019 21:17

von Murmel
Antworten mit Zitat

denLars hat Folgendes geschrieben:

Kurzgefasst:
Wer im DSFo einen Text veröffentlicht, erhält in der Regel von 7 Usern 9 verschiedene Meinungen, eine mittelschwere Perspektiven- wahlweise auch "Show/Dont Tell"-Diskussion und mit etwas Glück noch einen Ausflug in die Fragestellung, was jetzt U- und was E-Literatur ist.


Soll ich damit anfangen? Laughing

Ich sehe, Mellicent hat bereits etwas mit dem Prolog getan. Nur ganz kurz: Prologe können gut oder überflüssig sein. Oft nimmt man Spannung heraus, wenn man Informationen im Pack herausgibt, egal ob im Prolog oder im ersten Kapitel. Man kann sehr wohl Informationen stückchenweise verpacken und langsam hinzufüttern. Meistens wird die Spannung dadurch erhöht.

In deinem Fall weiß der Leser nun schon, was es mit dem Mädchen auf sich hat und wie es wahrscheinlich ausgehen wird. Das ist der Krux mit den Prophezeiungen, außer du verwendest den Trick, den Lars angesprochen hat, aber trotzdem frage ich mich (weil ich ja nicht weiß, dass du mich reinlegst), warum sollte ich das Buch lesen.
Um zu sehen, ob die Prophezeiung eintrifft?

Das solltest du dir überlegen.


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Beitrag09.05.2019 21:28

von Mellicent
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:
denLars hat Folgendes geschrieben:

Kurzgefasst:
Wer im DSFo einen Text veröffentlicht, erhält in der Regel von 7 Usern 9 verschiedene Meinungen, eine mittelschwere Perspektiven- wahlweise auch "Show/Dont Tell"-Diskussion und mit etwas Glück noch einen Ausflug in die Fragestellung, was jetzt U- und was E-Literatur ist.


Soll ich damit anfangen? Laughing

Ich sehe, Mellicent hat bereits etwas mit dem Prolog getan. Nur ganz kurz: Prologe können gut oder überflüssig sein. Oft nimmt man Spannung heraus, wenn man Informationen im Pack herausgibt, egal ob im Prolog oder im ersten Kapitel. Man kann sehr wohl Informationen stückchenweise verpacken und langsam hinzufüttern. Meistens wird die Spannung dadurch erhöht.

In deinem Fall weiß der Leser nun schon, was es mit dem Mädchen auf sich hat und wie es wahrscheinlich ausgehen wird. Das ist der Krux mit den Prophezeiungen, außer du verwendest den Trick, den Lars angesprochen hat, aber trotzdem frage ich mich (weil ich ja nicht weiß, dass du mich reinlegst), warum sollte ich das Buch lesen.
Um zu sehen, ob die Prophezeiung eintrifft?

Das solltest du dir überlegen.


Da hast du einen Punkt getroffen, denn in der Geschichte geht es eigentlich nicht um die Prophezeiung an sich, sondern, zumindest im ersten Teil, um die Reise eines Mädchens durch ein fremdes Land bzw. darüber, wie sie ihre Heimat kennenlernt. Das Ding ist, das es eigentlich ein größeres Projekt von mir ist, das schon ewig in meinem Kopf herumschwirrt. Und bis sich die Prophezeiung erfüllt, dauert es halt ewig. Deshalb sollte das Augenmerk eigentlich darauf liegen, dass es die Leser kitzelt, was mit dem Mädchen geschah und noch geschehen wird.

Vielleicht könnt ich die Prophezeiung kürzen, umformulieren.


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"Stimmt", sage ich, "sondern nur ein Zeichen dafür, dass man keine Courage besitzt."

- Katie Kacvinsky
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Care
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Beitrag09.05.2019 22:18

von Care
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Hallo Millicent,
in deinem Alter neigt man dazu, die Welt in einem Tag niederreißen zu wollen Wink . Ich kenn das auch von mir, da hab ich gerade eine Rockoper geschrieben, komponiert und aufgeführt und anschließend innerhalb von einem Monat Himmel und Hölle erlebt.

Was ich damit sagen will: Mach dir jetzt nicht zuviel Sorgen darüber, WAS du schreibst. Wichtig ist, DASS du schreibst und für dich persönlich herausfindest, WIE du am besten schreibst. Und hab Spaß daran! Jeder Autor schreibt im Grunde für sich selbst. Es ist schlichtweg ergreifend, wenn sich in deinem Kopf eine Idee formt, die du anschließend zu 'Papier' bringst. Wenn deine Charaktere Leben annehmen, wenn deine Handlungsbögen logisch werden.

Nimm dir vielleicht nicht so etwas Umfangreiches vor. Die Idee mit Millicent hat viel Potenziel, du musst nicht gleich eine Trilogie draus machen. Beginne mit einer Kurzgeschichte aus ihrem Leben. Vielleicht, wie sie die Kraft in sich entdeckt. Oder wie sie jemanden kennenlernt, der für sie wichtig ist. Beschreibe einen Kampf, den sie führt, egal auf welcher Ebene. Und wenn dir diese Einzelszenarien wirklich gut von der Hand gehen, ist noch Zeit genug, sie in eine Rahmenhandlung zu bringen.

Viel Freude dabei wünscht dir
Care
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Care
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Beitrag09.05.2019 22:40

von Care
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Noch ein Wort über Sinn und Unsinn von Prologen bzw. Prophezeiungen. Ich denke, dass beide eine Berechtigung haben, wenn man sie sinnvoll einsetzt.

So könnte ein Prolog in einem Fantasyroman den Überfall auf ein Dorf schildern, wo nur ein einziges Paar überlebt. Das Kind aus ihrer Beziehung könnte zum Protagonisten der eigentlichen Handlung werden.

Bei Prophezeiungen hängt viel davon ab, wie sie formuliert werden. Nehmen wir mal das folgende Orakel:
"Wenn sich im Jahr der Sonnenfinsternis schwarz und weiß vereinen, wird daraus ein Rot erwachsen, das für unser Volk den Untergang bedeutet."

Eine solche Vorhersage lässt nicht nur alles offen, sondern ist gleichzeitig ein Rätsel, das spannende Wendungen ermöglicht.
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Mellicent
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Beitrag10.05.2019 15:22

von Mellicent
Antworten mit Zitat

Care hat Folgendes geschrieben:
Hallo Millicent,
in deinem Alter neigt man dazu, die Welt in einem Tag niederreißen zu wollen Wink . Ich kenn das auch von mir, da hab ich gerade eine Rockoper geschrieben, komponiert und aufgeführt und anschließend innerhalb von einem Monat Himmel und Hölle erlebt.

Was ich damit sagen will: Mach dir jetzt nicht zuviel Sorgen darüber, WAS du schreibst. Wichtig ist, DASS du schreibst und für dich persönlich herausfindest, WIE du am besten schreibst. Und hab Spaß daran! Jeder Autor schreibt im Grunde für sich selbst. Es ist schlichtweg ergreifend, wenn sich in deinem Kopf eine Idee formt, die du anschließend zu 'Papier' bringst. Wenn deine Charaktere Leben annehmen, wenn deine Handlungsbögen logisch werden.

Nimm dir vielleicht nicht so etwas Umfangreiches vor. Die Idee mit Millicent hat viel Potenziel, du musst nicht gleich eine Trilogie draus machen. Beginne mit einer Kurzgeschichte aus ihrem Leben. Vielleicht, wie sie die Kraft in sich entdeckt. Oder wie sie jemanden kennenlernt, der für sie wichtig ist. Beschreibe einen Kampf, den sie führt, egal auf welcher Ebene. Und wenn dir diese Einzelszenarien wirklich gut von der Hand gehen, ist noch Zeit genug, sie in eine Rahmenhandlung zu bringen.

Viel Freude dabei wünscht dir
Care


Oh ja, die Welt niederzureißen ist ein sehr guter Plan. Sich kaputt lachen
Aber ich würde mir eher die Hände abhacken und nie wieder schreiben, als Mellicent in eine Kurzgeschichte zu stecken, vorallem, weil ich schon weiß, was passieren wird. Vielleicht ist das sehr viel auf einmal, aber ich muss ja nicht alle Geschichten parallel zueinander schreiben. Allerdings habe ich eine Ideensammlung, in der ich quasi genau das mache, was du vorschlägst. Wenn mir eine Idee für einen Text einfällt, schreibe ich sie auf bzw. den Text. Und irgendwann, wenn es passt, füge ich diesen in die Geschichte ein. Rolling Eyes


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