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Perry Exposéadler
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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06.05.2019 04:19
von Jocelyn
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Lieber Perry!
Die letzte Strophe ist sehr schön. Besonders wegen der doppelten Lesart, mit und ohne t, durch die nicht notierte Ergänzung findet tatsächlich ein Verstummen statt. Chapeau!
In der 2. verstehe ich das "nicht" nicht. Ohne Verneinung ergibt der letzte Vers für mich mehr Sinn.
Gerne gelesen, J.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Perry Exposéadler
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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07.05.2019 04:07 Re: Hallo Jocelyn, von Jocelyn
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Perry hat Folgendes geschrieben: | danke fürs Gefallen und das genaue Hineinspüren, auch wenn ich deinen Anmerkungen nicht folgen kann.
Welches "t" meinst Du in der 3. Strophe
das t von bist. Bis du Teil der Stille.....bist. Diese Assoziation kam mir beim Lesen sofort und ich dachte, du hättest das beabsichtigt.
und ohne das "nicht" würde die Aussage in der 2. Strophe nicht funktionieren.
Ich verstehe nicht, wie man etwas abblocken kann, was man nicht sagen will. Vielleicht ist auch deine Formulierung unglücklich. Und du meinst das anders. |
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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Perry Exposéadler
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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07.05.2019 13:49
von Jocelyn
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Der letzte Vers ist so wie er ist schön, für mich bitte nicht verändern 😉
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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Perry Exposéadler
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 07.05.2019 15:32
von Aranka
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Hallo Perry,
ich lese hier durchaus einen freudigen und versöhnlichen, vielleicht sogar sehnsuchtsvollen Blick in Richtung dieser letzten Stille, die man schon länger in Gedanken mit den Lieben, die einem bereits vorausgegangen sind, teilt. In dieser vorausgedachten Stille (vielleicht in den Abendstunden) ist man dem Anderen wieder ganz nah und der eine hält den anderen in dieser Hoffnung, der gemeinsamen Ruhe.
Die letzte Strophe, besonders die letze Zeile fangen das für mich sehr sensibel ein.
Der Titel hat für mich einen etwas anderen Klang: „Endlich Ruhe“, das hat etwas Ungeduldiges, Harsches an sich. Da gibt es so viele Alltagsmomente, in denen ich genau das denke: Die Tür zumachen, den Krach ausblenden, endlich Ruhe! Oder der Ausspruch: „Gib endlich Ruhe!“ Damit wimmle ich etwas Lästiges ab.
Das schwingt für mich mit, obwohl du es sicher nicht meinst. Es ist einfach die Kombi der beiden Worte, die genau so sooft benutzt wird.
„Endlich Stille“ klingt da schon ein wenig anders. Da steckt etwas Wohltuendes drin. Aber vielleicht ist es auch nur mein Empfinden.
In Strophe 1 bin ich über die ersten Worte gestolpert. „stehend zu schweigen“, da kam nichts bei mir an. Ich brauchte erst die nächsten zwei Zeilen, bevor ich überhaupt einen Sinn in dieser Aussage sah.
„stehend zu schweigen“ - diese Partizipkonstruktion hat etwas sehr Distanziertes und Abstraktes an sich, das holt mich nicht ab. Ich hab mal die Zeilen vertauscht und für mich fängt die Strophe so erzählender und bildhafter an und holt mich besser in die Textebene. Auch bindet sich der Titel so gut an den Text an.
In der 2. Strophe habe ich in der 2. Zeile etwas umgestellt. Ich denke dass der Zeilenumbruch von 1 nach 2 so ganz gut ist und das „blockt es“ auch besser sitzt.
endlich ruhe
wenn die worte im kehlkopf stecken bleiben
verlässt kein laut mehr die gespitzten lippen
stehend zu schweigen kann ein protest sein
im sitzen lehnt sich lautloses entspannt zurück
mit verschränkten armen blockt es alles ab
was die ohren anderer nicht erreichen soll
liegend zu verstummen ist dem sterben nahe
ohne große worte einfach aufhören zu atmen
halten wir einander fest bist du teil der stille
Perry, das ist sicherlich alles ein persönliches Empfinden. Aber vielleicht passt ja einiges auch in dein Konzept.
Gern bei dir reingeschaut. Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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