Fantasy-Feiertag / Festival

[cptr3339]

Hallo allerseits,

da ich in letzter Zeit nicht wirklich zum Brainstorming gekommen bin, dachte ich mir, dass Ihr mir vielleicht ein paar Denkanstöße liefern könntet. Und zwar sind die beiden Hauptcharaktere in einer Stadt während ein Festival stattfindet. Allerdings habe ich keine Ahnung worum es bei dieser Feierlichkeit gehen soll! Ich habe mit dem Schreiben noch nicht angefangen, aber dies ist der einzige Punkt in meiner Gliederung der noch Lücken aufweist. Hier ein paar Infos:

"Fantasy-Grad" der Story: Es gibt keine Zwerge oder Elfen, aber diverse (auch magische) Kreaturen und Monster. Es gibt keine Super-Magier oder Priester die Tote auferwecken können, aber es gibt durchaus Heldensagen die von solchen Individuen berichten.

Zentrale Themen: Die Protagonisten erfahren zum ersten Mal Freundschaft, lernen weniger egoistisch zu sein, anderen zu vertrauen, erlangen Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen... außerdem geht es darum, sich gegen die Autorität zu stellen, wenn diese ungerecht ist.

Sinn dieses Festivals im Kontext der Story: Es gibt (noch) keinen. Das Festival dient lediglich als Hintergrund für ein Mord-Mystery bzw. als "Monster of the Week" Schauplatz. Geplant ist, dass ein Schauspieler einer Vorführung verschwindet, was unseren Hauptcharakter auf den Plan ruft. Eventuell könnte man, wenn z. B. eine Heldensage gefeiert wird, in einem zukünftigen Teil II eine Zeitreise in die Vergangenheit einbauen... dann stellt sich heraus, dass unser Protagonist eigentlich der Held war, der vor 1000 Jahren eine Armee besiegt oder den König gestürzt hat etc. Aber das ist im Moment nur eine Spinnerei von mir, so weit will ich eigentlich noch gar nicht denken.

Bis jetzt spielte ich hauptsächlich mit dem Gedanken, dass eine entscheidende Schlacht gefeiert wird, bzw. der Sieg eines Helden. Und dass die Gewinner dieses Kampfes dann später diese Nation gründeten oder so. Das erscheint mir aber etwas... nun ja, langweilig. Dann dachte ich an einen "religiösen" Hintergrund und hatte folgende Idee. Was, wenn es damals ein Mensch war der seinen Schöpfer (also "Gott") umgebracht hat, und damit der Menschheit einen freien Willen geschenkt hat? Als Gott noch lebte, war alles vorbestimmt und unterlag dem Schicksal, aber der Tod Gottes befreite die Menschen. Das hat zumindest vage etwas mit den Themen der Story zu tun. Was denkt Ihr?

Allerdings hatte ich auch eine Idee, dass in dieser Fantasy-Welt (oder zumindest diesem Land) die Menschen glauben, die Welt oder ihr Leben sei nur ein Traum, der von einem "Ur-Träumer" geträumt werde. Was das mit irgendwas zu tun hat? Ähm, keine Ahnung. Aber ich fand die Idee cool. Eigentlich geht es mir nur darum, dass es nicht einfach nur ein langweiliger, "realistischer" Feiertag ist, sondern thematisch zur Story passt und ins Fantasy-Genre passt.

Entschuldigung für den vermutlich wirren Aufbau dieses Beitrags, es ist spät, ich bin müde, aber ich wollte auch endlich Mal einen gescheiten Post hier verfassen. Ursprünglich war mein Plan schon nächste Woche mit der Reinschrift meiner Story anzufangen, aber mein Outline ist noch ziemlich unausgereift. Deshalb bin ich auf Eure Hilfe angewiesen!

Schon im Voraus vielen Dank und Gute Nacht!

Lee

[Taranisa]

Bei Feiern fallen mir zuerst die Jahreskreisfeste ein, die sehr mit den Lauf der Natur zusammenhängen. So etwas wird in unterschiedlicher Art in jeder Kultur gefeiert.
Möglich wären (in Anlehnung an die Heiligentage) auch Feiern bestimmter Vorbilder, im Sinne von: haben etwas Bemerkenswertes für die Welt geleistet. Oder auch z.B. 100-Jahre-nach-(Ereignis)-Feier.
Oder, wenn sie sich gegen eine Autorität stellen, ein Fest für den Herrscher, der dabei Menschen opfert, große Abgaben verlangt oder ähnliches.
Vielleicht konnte ich dir eine Anregung geben.

[Bea H2O]

Hallo cptr,

von deinen Ideen gefällt mir die religiöse am besten, insbesondere, wenn diese Variante dann auch noch zu der Gesamtgeschichte passt. Ich glaube, da kann man auch viel draus machen, z.B. Interpretationen wie: Die Freiheit ist es auch Wert, dass mal ein Unglück geschieht, das von einem Gott hätte verhindert werden können. Oder auch: Dass einige nicht-magische Wesen sich noch immer nicht von diesem Gott lösen konnten (=die normalen Menschen?).

Taranisas Vorschlag für ein Opferfest gefällt mir aber auch sehr!

Vielleicht konnten dir diese Gedanken ja auch schon weiterhelfen.

VG

[Rainer Prem]

Mir ist spontan, auch wegen des aktuellen Datums Beltane eingefallen. Da gibt es - auch wegen der Wiederentdeckung durch die Neue-Heiden-Bewegung - eine Unmenge unterschiedliche Bräuche, die sich alle um das Wiedererwachen der Natur drehen.

Grüße
Rainer

[cptr3339]

Vielen lieben Dank, Ihr wart bereits sehr hilfreich!

Die Idee eines Opferfests gefällt mir auch, allerdings glaube ich, dass das die Herrschenden als zu böse darstellen würde. Ich versuche den typischen Gut-gegen-Böse Konflikt möglichst zu vermeiden und sowohl Protagonisten als auch die Antagonisten in moralische Grauzonen anzusiedeln. Dennoch hat mir der Vorschlag ein paar Ideen geliefert, über die ich nachdenken werde.

Hmm, Wesen (bzw. Menschen) die sich nicht von Gott lösen konnten... bis jetzt habe ich mir nur gedacht, dass Tiere und Monster eben keine Freiheit in dem Sinne besitzen, weil Sie von ihrem Schöpfer nicht die "Veranlagung" dazu bekommen haben. Und dass der überlegene Intellekt der Menschen sie überhaupt erst dazu in die Lage versetzt hat, gegen ihren Gott zu rebellieren. Auch hier gibt es viel Story-Potenzial!

Der Artikel über Beltane hat mir sehr gefallen, vor allen Dingen dieser Teil: "[...]Beginn des Wachstums in der Natur, Zunahme der Kraft von Feen und Elfen, Zeit des Chaos, der „wilden Energie“, der Liebe und Vereinigung."  Nach dem Festival reisen die Charaktere nämlich durch einen verfluchten / mysteriösen Wald, und das könnte so einiges erklären, was dort passiert.

Ich denke es wäre cool wenn das Fest ursprünglich an die Erlangung des freien Willens der Menschen erinnern sollte, aber durch den jetzigen Herrscher "umfunktioniert" wurde, und stattdessen das Hauptaugenmerk auf einem Kriegshelden aus jüngerer Zeit erinnert. Und quasi der Freiheitsaspekt des Festes eine politische Komponente bekam, was vielleicht bei manchen die nicht so nationalistisch sind bitter aufstößt, da es nun kein Fest der Menschheit ist, sondern das Ganze auf die Freiheit eines einzelnen Volkes reduziert... allerdings befürchte ich, dass das Ganze in zu viel Exposition ausartet, ohne dass es wirklich der Entwicklung der Story oder der Charaktere dient.

Falls jemand noch eine tolle Idee hat, nur zu! Ich lasse mir Eure Anregungen noch einmal durch den Kopf gehen und denke ich werde etwas Brauchbares zu Papier bringen. Noch einmal vielen Dank!

LG
Lee