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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1127 Wohnort: berlin
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D 03.04.2019 13:29 zu viel Schwulst? von d.frank
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Du könntest mich fragen, warum ich all das getan habe, in einem dieser Momente, die sich nur in zwei Augenpaaren abspielen. Ich müsste dir nicht antworten, ich könnte es ungesagt lassen, ohne auch nur eine Sekunde an unausgesprochener Bedeutung zu verlieren. Wer über die Liebe schreiben kann, hat sie nie gefühlt. Wer das Gesicht eines anderen in die eigenen Hände bettet, ohne das Gewicht eines Versprechens zu erahnen, trägt zu viel Leere in seinem Herzen. Ich weiß nicht, wie man ein guter Mensch wird, vielleicht nur, indem man sich mit guten Menschen umgibt. Aber du kannst ein Blatt Papier nehmen und es über schon geschriebene Wörter legen und das Gesagte wird immer wieder durchscheinen, die dunklen Lettern fressen sich durch jede neu angelegte blütenweiße Schicht. Und erst wenn du jemanden findest, der den vergangenen Schmerz in deinen Augen auffindet und ihm begegnet, als wüte er in ihm selbst, wirst du bereit sein, die Welt zu umarmen und vielleicht wirst du die Kraft finden, ein Stück daraus zu heilen, dem Ideal eines guten Menschen näher zu kommen und sei es auch nur ein einziger, unüberlegter Schritt und sei es auch nur, weil du gelernt hast, etwas zu lieben, das über dich selbst hinausgeht und dabei doch in dir mündet wie ein sich schließender Kreis, in dem du gefangen bist, nur um aus ihm heraus in die Freiheit zu treten.
Weitere Werke von d.frank:
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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03.04.2019 13:55
von nebenfluss
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zu viel Schwulst.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1127 Wohnort: berlin
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minka Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 146
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03.04.2019 15:38
von minka
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Ich weiß nicht, was du konkret damit sagen willst. Ich könnte nicht mal die Essenz daraus ableiten, weil du so vieles sagst und doch auch irgendwie gar nichts. Die Sprachbilder sind alle so abstrakt, dass sich mir die genaue Bedeutung nicht erschließt.
Kannst du denn in einem Satz zusammenfassen, was der Text aussagt?
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 844 Wohnort: Hamburg
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03.04.2019 15:51 Re: zu viel Schwulst? von Rodge
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Wer über die Liebe schreiben kann, hat sie nie gefühlt. |
zuviel Pathos. Außerdem kenne ich Bücher und Lieder über die Liebe, die ich toll finde. Also passt es für mich auch nicht.
Grüße
Rodge
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Katinka2.0 Eselsohr
Beiträge: 372
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03.04.2019 15:51 Re: zu viel Schwulst? von Katinka2.0
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Hallo Inko,
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Du könntest mich fragen, warum ich all das getan habe, in einem dieser Momente, die sich nur in zwei Augenpaaren abspielen Du meinst wahrscheinlich "zwischen zwei Augenpaaren", die Formulierung liest sich sehr ungelenk, ich würde einfach schreiben "die sich nur in einem Blick abspielen". Ich müsste dir nicht antworten, ich könnte es ungesagt lassen, ohne auch nur eine Sekunde an unausgesprochener Bedeutung zu verlieren. Wer über die Liebe schreiben kann, hat sie nie gefühlt Da werden jetzt nicht nur die Lyriker aufschreien , es gibt unzählige Gedichte, Prosa- oder Songtexte, die sich intensiv mit Liebe auseinandersetzen, weshalb das schon eine ziemlich unlogische Behauptung ist. Wer das Gesicht eines anderen in die eigenen Hände bettet, ohne das Gewicht eines Versprechens zu erahnen, trägt zu viel Leere in seinem Herzen. Ich weiß nicht, wie man ein guter Mensch wird, vielleicht nur, indem man sich mit guten Menschen umgibt. Aber du kannst ein Blatt Papier nehmen und es über schon geschriebene Wörter legen und das Gesagte wird immer wieder durchscheinen, die dunklen Lettern fressen sich durch jede neu angelegte blütenweiße Schicht. Und erst wenn du jemanden findest, der den vergangenen Schmerz in deinen Augen auffindet hier würde ich "in deinen Augen sieht" schreiben und ihm begegnet, als wüte er in ihm selbst, wirst du bereit sein, die Welt zu umarmen und vielleicht wirst du die Kraft finden, ein Stück daraus zu heilen, dem Ideal eines guten Menschen näher zu kommen und sei es auch nur durch ein einziger, unüberlegter einen einzigen, unüberlegten Schritt (macht das so nicht mehr Sinn?) und sei es auch nur, weil du gelernt hast, etwas zu lieben, das über dich selbst hinausgeht und dabei doch in dir mündet wie ein sich schließender Kreis Hä? Das Bild mit dem Kreis verstehe ich nicht, in dem du gefangen bist, nur um aus ihm heraus in die Freiheit zu treten. Bei diesem Satz steige ich ganz aus und nicht nur, weil er sagenhaft lang ist, sondern noch verschwurbelter, verwirrender und unlogischer, als die anderen klingt. Das versteht kein Mensch. Oder es liegt an mir |
Der Text sollte mMn mit einer klareren Satzstruktur, weniger Wortschwurbeleien und sinnhafteren Formulierungen entzerrt werden. Der Leser hat ja nichts davon, wenn er einen Satz mehrmals lesen muss, um den Sinn dahinter zu verstehen. Gerade den letzten Satz finde ich widersprüchlich. Im Moment klingt der Text noch sehr schwülstig, aber das kannst du sicher ändern.
LG Katinka
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1127 Wohnort: berlin
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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1405 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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03.04.2019 17:48
von Kiara
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | verdammte stimmung |
ich kenne das - man nennt es, glaube ich, "mit heißer Nadel stricken", oder so ähnlich.
Das, was du niederschreibst, ergibt in diesem Augenblick für dich den richtigen Sinn. Es drückt exakt deine Gefühle aus, mit denen du dich beschwingt durch die Szene bewegst.
Liest es dann ein Dritter, kann er sich nur schwer in diese Gefühle hineinversetzen. Das zu schaffen, ist Kunst
Liest du es, vielleicht Wochen später, erneut, wirst auch du feststellen, dass es mit "zu heißer Nadel gestrickt" wurde.
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Phenolphthalein Klammeraffe
Beiträge: 840
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03.04.2019 21:04
von Phenolphthalein
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Lieber Inkognito,
ich gehe jetzt einfach mal jeden Satz durch, okay?
Dabei gehe ich nicht auf das Handwerk ein.
Ein Moment der zwei Augenpaare, also ein Moment des blind Verstehens, des Pferde stehlens, oder [auch weiter] einer der Liebe, hm?
Gehe ich von weiter unten aus, dann ist es Liebe, doch der beschriebene Moment, wann kann der sein, wenn man sich nur mit Blicken verständigen kann?
Wenn der dann zu einer Rechtfertigung(hier Antwort) führt oder dem Wunsch einer Solchen, dann wär er ja wohl mit Fehlinterpretation behaftet. Macht das den Moment nicht unstimmig und kaputt?
Edit: Es geht um die Rechtfertigung, warum er sich trennte, korrekt? Das fünktioniert aber erst, wenn man den Text gelesen und interpretiert hat. Was wiederrum nur funktioniert, wenn man sich viel Zeit lässt und versucht den Autoren/die Aussage die er vermitteln möchte dahinter zu verstehen. Dafür reicht ein Lesedurchgang nicht. Doch ... aber dazu lies das Fazit.
Unausgesprochene Bedeutung, ergibt doch nur Sinn, wenn Schweigen mehr sagt als Worte und unausgesprochene Bedeutung zu brechen, ist nur sinnig, wenn das vorherige nicht stimmt. Es gäbe da nur eine Ausnahme, bin mal gespannt, ob ich die im Text finde.
Über Liebe schreiben, bedeutet sie nicht zu kennen.
Eine gewagte These, dazu wurde etwas gesagt. Gehe ich davon aus, dass der Autor weiß, was er da schreibt, dann kann das auch die Einschätzung der handlungstragenden Person sein. Und welche Bedeutung soll das dann haben? Kann sie nicht in Worte fassen, was sie gerade fühlt? Aber daraus dann einen Fakt zu formulieren, ist nicht so die große Kunst.
Möglich ist aber – das will ich jetzt nur als weiteren Aspekt scheiben, ohne dass es stimmen muss – , dass der Satz da steht, weil er schön klingen soll und die Bedeutung nicht durchdacht oder nicht essenziell ist. Das wäre dann eher ein Fehler.
Wer das Gesicht eines anderen in die eigenen Hände bettet, ohne das Gewicht eines Versprechens zu erahnen, trägt zu viel Leere in seinem Herzen.
Ähm ja, das muss ich doch glatt nochmal lesen.
Das Gesicht eines anderen in den Händen halten
Wie vor einem Kuss? Aber hält man da nicht, wenn überhaupt den [Hinter]kopf, oder berührt die Wange, ich meine, du zeichnest keine Zärtlichkeit, denn das Halten vermittelt eher etwas Forcierendes, aller Schaum mich an, bestenfalls um jemanden zu beruhigen, sonst eher negativ besetzt
Ist mit einem [bedeutsamen] Versprechen verbunden
Passt für mich dann nicht zur Zeichnung davor. Ich kann zwar vermuten, was du meinst, aber nur, weil ich versuche, den Sinn zu erschließen.
Also: Die Augenpaare, die sich wohl blind verstehen sollen, die genannte liebe, das Versprechen, das passt noch irgendwie zusammen, dann wird das Gesicht festhalten auch mit dem zutun haben und nicht mit der Forcierung.
Ich komme also auf eine für mich plausible Erklärung, aber wenn der Text eine klare Botschaft enthält, auch die zwischen den Zeilen, dass muss alles bewusst erarbeitet sein und stimmen, denn nur dann gleitet der Text und nur dann habe ich Lust ihn zu Hinterfragen. Ich kann nur von meinem Empfinden sprechen und demnach hast du das nicht getan.
Dessen Tragweite etwas über die eigene Beziehungsfähigkeit aussagt.
Wenn ich also jemanden Liebe und oder Zärtlichkeiten austausche, dann muss ich das rational Hinterfragen und Abwägen, weil ich sonst gefühlskalt bin? Ist das nicht ein Widerspruch? An ein bewusst gesetztes Paradoxon glaube ich hier nicht, weil das nicht nur scheinbar widerspricht.
Wenn ich da an die erste Liebe oder auch an die zweite denke, dann wird das meistens in der Pubertät sein. Das ist nicht die Zeit der Rationalität. Aber selbst bei einer späteren Beziehung ... wer wird das tun?
Ist Liebe so denkbar oder ist es für beide denkbar. Wie hoch ist die Gefahr dann mindestens einen Abhängigen zu schaffen? Ist das dann noch Liebe?
Ne, sorry, das ist für mich nicht gelungen.
Der gute Mensch nur unter seinesgleichen?
Na ja, allein bei der Bewertung von Gut wird es bereits schwer. Geht das, ohne Böse?
Da fiel mir direkt ein:
Mir ist der Böse lieber, der weiß, dass er böse ist, als der Gute(Gerechte), wer weiß, dass er Gut(Gerecht) ist.
Der Satz (nicht das Zitat) ist so zunächst einfach nur ein Satz, der da steht.
Geht es, um die Zweifel der Person? Geht es darum, dass er sich für diesen gefühlskalten Menschen hält oder sie?
Na ja, das wäre das einfachste, aber warum zuvor einen scheinbar bedeutungsschweren Satz und dann das Offensichtliche?
Mit dem nächsten Satz könnte es auch eine Anklage sein, aber dann sollte man über den Vermutungscharakter des Satzes nachdenken oder eine deutliche Priese Ironie verwenden.
Der Papier und Lettern Satz ist schwach, sorry.
Das ist so ein, Das kann stimmen, muss aber nicht Satz. Nein, stimmt nicht, da du immer schreibst, das ist faktisch falsch.
Das gewählte Bild, die beabsichtigte Aussage, ist so schwammig formuliert, dass es einfach nicht trifft.
Übrigens: Wenn du mit der Metaphorik schreiben willst, dann wäre es das geschriebene Wort, nicht das gesagte.
Wenn jemand im Schmerz wütet, was bedeutet das, bzw. wie führt das zu einer Heilung oder zu etwas nicht definiertem Guten oder wenigsten zu einer Erkenntnis?
Geht es um den Spiegel vorhalten?
Warum führt der zu einer Erkenntnis?
Geht es um die zuvor genannte Gefühllosigkeit?
Ist dann das darin wüten, das sich damit auseinandersetzen?
Aber wenn das dann zu dem Guten führen soll, wieso dann ein wüten. Soll das ein Oxymoron sein? Die verwendet man anders.
Okay: Ich denke, der Text handelt von einer Person, die verletzt wurde.
Auch wenn da mit viel Mühe herauszulesen ist, dass er dem Gegenpart letztlich gutes wünscht, ist das nur ein Trugbild, denn wünschte ich das wirklich, dann bände ich das nicht an Wunschvorstellungen, die sich fast wie Strafen lesen.
Die handlungstragende Person, auch wenn sie scheinbar das Opfer ist, verhält sich dadurch nicht sympathischer. Wenn Distanzierung Ziel des Autors war, dann gut, meinetwegen. Ansatzweise erkennbar. War Mitgefühl die Absicht hat’s bei mir nicht geklappt.
Der Text ist zu unstrukturiert, reiht vermeidlich bedeutungsschwere Sätze an gewöhnliche und wirkt zu bemüht, etwas darzustellen, was einfach nicht gehalten werden kann. Dafür treffen zu viele Sätze nicht, dafür klingen viele zu schwülstig mit zu unbedeutender Essenz darin, dafür ist der Text in sich zu unrund.
Der selbstgewählte Keller wurde etwas zu früh verlassen.
Dir mag die Kritik hart vorkommen, vielleicht auch ungerecht, möglicherweise auch unverschämt, aber dann bedenke, dass meine Zeit auch nicht unbeschränkt vorhanden ist und ich mich nicht derartig lange mit Häme aufhalten würde.
Außerdem erhebe ich keinen Anspruch auf Richtgikeit, ich habe nur meine Meinung geäußert und letztlich soll sie dir helfen.
Ob das zutrifft oder nicht, liegt nicht zwangsläufig an der Kritik, aber eventuell am Umgang damit.
Viele Grüße,
Pheno
teilweise auch als Herr Phenolphthalein bekannt
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minka Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 146
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04.04.2019 08:27
von minka
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Inkognito, mach doch nochmal einen Veruch und schreibe es von Mensch zu Mensch. Sage das, was dein Prota in dem Moment fühlt einem anderen Menschen. Von Angesicht zu Angesicht und zwar mit genau den Worten, wie man es auch spricht. Du wirst sehen, dass der Text sehr viel ehrlicher, authentischer und berührender sein wird, als es irgendwelche poetischen Satzhülsen könnten. Das ist es doch, was du mit dem Text erreichen willst oder? Berühren und etwas Wahres sagen.
Es spricht nichts gegen Metaphern und Vergleiche, nur kommen sie beim normalen sprechen dann aus dem Gefühl heraus und sind nicht künstlich erdichtet. Das macht den Unterschied.
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Muskat Eselsohr
Beiträge: 343
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04.04.2019 11:43 ? von Muskat
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Hi,
es ergeht mir mit deinem Text ähnlich wie Minka: Ich erkenne die Aussage nicht.
Ein Grund ist wohl der, dass der Erzähler sich m.M.n. oftmals widerspricht, falls ich die Sätze richtig verstehe.
Bsp: Gleich zu Beginn greifst du zum Konjunktiv:
Zitat: | Du könntest mich fragen, warum ich all das getan habe, in einem dieser Momente, die sich nur in zwei Augenpaaren abspielen. |
Der Protagonist hat also etwas in einem zärtlichen Moment getan. Das "Du" könnte fragen, tut es aber offenbar nicht.
Zitat: | Ich müsste dir nicht antworten, ich könnte es ungesagt lassen, ohne auch nur eine Sekunde an unausgesprochener Bedeutung zu verlieren. |
Der Protagonist müsste nicht antworten, heißt es.
Stimmt! Das muss er nicht, denn er wurde ja nicht gefragt.
Weiter heißt es, er brauche das auch nicht, weil das Ungesagte bedeutungsschwer sei.
Wenn es das ist, dann frage ich mich, warum er das Bedeutungsschwere zerredet.
Und so ergeht es mir auch mit dem Rest, bis ich zu dem letzten Satz gelange:
Zitat: | Und erst wenn du jemanden findest, der den vergangenen Schmerz in deinen Augen auffindet und ihm begegnet, als wüte er in ihm selbst, wirst du bereit sein, die Welt zu umarmen und vielleicht wirst du die Kraft finden, ein Stück daraus zu heilen, dem Ideal eines guten Menschen näher zu kommen und sei es auch nur ein einziger, unüberlegter Schritt und sei es auch nur, weil du gelernt hast, etwas zu lieben, das über dich selbst hinausgeht und dabei doch in dir mündet wie ein sich schließender Kreis, in dem du gefangen bist, nur um aus ihm heraus in die Freiheit zu treten. |
Hier soll das "Du" jemandem begegnen, der den Schmerz in den Augen des Dus auffindet, obwohl er bereits vergangen ist.
Wenn dann der Jemand den Schmerz so empfindet wie das "Du"... (der ja weg ist), dann wird das Du die Welt umarmen können, die Kraft finden, ein Stück der Welt zu heilen.
Welches Stück?
Weiter wird es dem Ideal des guten Menschen näher kommen, eventuell unüberlegt, weil es nun in der Lage ist, etwas anderes als sich selbst zu lieben.
Hieß es zuvor nicht, dass der Protagonist nicht weiß, wie er ein guter Mensch werden kann? Und hat er nicht etwas Verletzendes gesagt und nicht das Du?
Weiter heißt es: das, was das Du nun lieben kann, mündet wieder in ihm selbst. Also soll es doch wieder sich selbst lieben? Ist das der Kreis, von dem der Erzähler spricht?
Liebt es sich also selbst, ist es aber darin gefangen und wird erst frei ... wann?
Will der Erzähler also sagen: Das Du muss lernen, sich selbst zu lieben, um dann auch andere lieben zu können?
Wenn dem so ist, dann ist diese alte Erkenntnis aber verworren verpackt.
Ich mag mich aber irren und bitte um Erläuterung des Inhaltes.
Wie ich schrieb, sage ich hier nur meine Meinung und mag damit völlig daneben liegen.
Mit rätselnden Grüßen
Muskat
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1151 Wohnort: Sterndal
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04.04.2019 12:12
von Minerva
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Hallo Inkognito,
ich sehe die Kritikpunkte ebenso, will aber mal noch was einwerfen:
Ich schreibe auch in bestimmten Stimmungen, was auch immer mir gerade in den Sinn kommt, finde es großartig und wenn ich es später lese, gruselt es mich (wenn ihr wüsstet ... ). Dann mache ich mich daran, es in eine leserfreundliche, menschentaugliche Form zu bringen.
Dennoch solltest du dich auch in Zukunft beim freien Schreiben nicht selbst verunsichern, sonst fängst du an deine kreative Quelle zu zensieren! Dann kommt gar nichts mehr im schlimmsten Fall.
Immer eine Weile liegen lassen und überarbeiten!
Dein Text ist schon schwulstig, aber: Ich finde, man kann sehen, dass man daraus was Gutes machen kann!
Du hast wahrscheinlich die erste Version mit maximal ein paar Korrekturen und Umstellungen hier eingestellt.
Also es gibt einen Unterschied zwischen dem, was so aus einem "herausbricht" (gerne auch im Sinne von "übergeben" verstehen ) und dem, was man dann draus macht.
Kurz: es ist nicht schlecht, dir fehlt nur die Distanz und Überarbeitung und lass in Zukunft trotzdem alles raus, wie es kommt und fang nicht an, dich während des Prozesses schon zu zensieren oder kritisieren!
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1127 Wohnort: berlin
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1151 Wohnort: Sterndal
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04.04.2019 13:05
von Minerva
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Kann mal jemand die Scheisse aus mir raus prügeln? |
Aber gerne doch: Leg den Text jetzt mal zusammen mit deinen Selbstzweifeln und deiner Zerfleischungslust für 2 bis 4 Wochen in die Schublade - und dann holst du ihn wieder raus (aber nur den Text!!!).
Dann liest du ihn durch und guckst, was dir nun anders erscheint, befremdlich, mit distanziertem Blick unverständlich. Ändere es! Nimm dir danach die ausführliche Kritik aus dem Forum als Vorlage dazu und arbeite die Punkte ab und so ein, dass der Text für den Leser verständlicher wird.
Setz dir eine "neutrale Brille" auf und überlege, ob jemand, der nicht in deinen Kopf schauen kann, durch deine Worte GENAU verstehen kann, was du sagen willst.
Dann lässt du es nochmal 3 Tage oder so und korrigierst nochmal dran herum und lädst die neue Version hoch.
Ich bin gespannt.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1127 Wohnort: berlin
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Muskat Eselsohr
Beiträge: 343
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04.04.2019 13:17 ... von Muskat
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Hallo Inko,
daneben rate auch ich dir, wie Minka, die obige Szene in einer Sprache, die du sprichst, von neuem zu schreiben. Da ist ja augenscheinlich Gefühl drin. Also versuche all das Geschnörksel wegzulassen und erzähle in deinen Worten, was dich damals berührte. Es dürfen ja ein Vergleich oder eine Metapher vorkommen, aber die, die du während des Schreibens vor Augen hast.
Viel Erfolg!
Liebe Grüße
Muskat
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1151 Wohnort: Sterndal
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04.04.2019 13:44
von Minerva
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | das hier war eigentlich mehr so eine übung, ein herantasten. ich stecke mitten in einer üblen blockade und wenn ich versuche, zu schreiben, kommt nur diese derart gequirlte duselei dabei heraus |
Du liegst der Illusion auf, dass das, was so einmal herauskommt auch schon perfekt ist. Ich finde das überhaupt nicht schlimm, wenn das geduselt und schwülstig ist. Ich schreibe auch so, ich finde gar nicht genug Worthülsen, Phrasen und Übertreibungen, um mich voll auszudrücken ... aber dann lasse ich es einfach lange liegen und lese es (dann schüttelt's mich immer). Und dann wird es überarbeitet, gekürzt, umgeschrieben, bessere Wörter gefunden, die Sätze werden anders gestellt, es wird "entschwulstet" und poliert.
Ist doch schön, wenn du nach deinen Gefühlen schreiben kannst, bist du halt ein leidenschaftlicher Mensch. Mach doch was aus deinem Text. Wenn man einen Schreiber danach beurteilen würde, was als erstes auf dem Papier steht, sähen wir wohl alle mies aus.
Die Kritik im Forum ist doch sehr ausführlich und gelungen und ich denke mal, die Mühe würde sich keiner machen, wenn er nicht was sehen würde in deinem Text!
Dann schreib doch einfach deine ganzen Gefühle, deinen "Schwulst" solange heraus, bis nichts mehr kommt und fange an, deine Texte in Form zu bringen. Das muss jeder machen. Das heißt nicht, dass man schlecht ist.
Ein bisschen mehr Selbstvertrauen könntest du gebrauchen (braucht man auch für Selbstkritik). Das könntest du bekommen, wenn du dich emotional ein bisschen abgekühlt hast und ans Überarbeiten machst und siehst, was dabei rauskommt und wie es bei anderen ankommt.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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04.04.2019 14:21
von nebenfluss
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | das hier war eigentlich mehr so eine übung, ein herantasten. ich stecke mitten in einer üblen blockade und wenn ich versuche, zu schreiben, kommt nur diese derart gequirlte duselei dabei heraus |
Dann wäre der Text in der Werkstatt oder den Übungen besser platziert gewesen.
Kategorie-Beschreibung Prosa-Feedback (wo du es eingestellt hast):
dsfo hat Folgendes geschrieben: | Euer Text ist formvollendet, ihr seid ans Äußerste gegangen. Hier geht es nicht mehr um Details, hier geht es um das große Ganze. Was will der Text, wo führt er hin, funktioniert er? Was ihr hier präsentiert, stellt eure persönliche Bestleistung dar. Doch Vorsicht! Hier wird das Gewicht der Schläge in Karat gemessen. Das Lob aber auch.
|
(Hervorhebungen von mir)
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=44504
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1127 Wohnort: berlin
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Phenolphthalein Klammeraffe
Beiträge: 840
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04.04.2019 14:51
von Phenolphthalein
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | ok, schon klar, die regularien des dsfo...
ich wollte keine kleinteilige Textarbeit, das ist der einzige grund, warum der text im feedback steht. da soll nichts dran gearbeitet werden. es beruhigt mich, dass einige eine essenz drin sehen, fühlt sich ein bisschen an, wie wieder laufen lernen, naja, ich danke euch! |
Keien Sorge, die bekommst du dann auch nicht mehr.
Aber...
Zitat: | wie, wo, warum?
aus welchem Blickwinkel betrachtet? |
... ein bisschen mehr Input erwartest du dann schon...
Ansonsten kann ich dir für den Text auch den Trash-Bereich empfehlen, wobei der Name irreführend ist denn ...
Zitat: | Trash
Postmodernes und göttlicher Schund – Kitsch versus Kult.
Halt, Stopp! Auch dieser Bereich unterliegt der Prämisse der Qualität und dient nicht als straffreie Zone für minderwertigen Gedankenschwachsinn und geistige Blitzableiter. |
Alles Gute, ich verlasse den Thread.
Pheno
_________________ Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.
-Arthur Schopenhauer |
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minka Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 146
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04.04.2019 14:54
von minka
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | das hier war eigentlich mehr so eine übung, ein herantasten. ich stecke mitten in einer üblen blockade und wenn ich versuche, zu schreiben, kommt nur diese derart gequirlte duselei dabei heraus |
Geht doch! Schau, du kannst Gefühle transportieren. Ich nehme dir deine Verzweiflung total ab. Wenn du das, was du in deinem Prosatext ausdrücken willst mit genauso einfachen Worten aus dir herauslassen würdest, glaube ich dir jedes Wort.
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Muskat Eselsohr
Beiträge: 343
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04.04.2019 17:51 ... von Muskat
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Zitat: | ok, schon klar, die regularien des dsfo...
ich wollte keine kleinteilige Textarbeit, das ist der einzige grund, warum der text im feedback steht. da soll nichts dran gearbeitet werden. es beruhigt mich, dass einige eine essenz drin sehen, fühlt sich ein bisschen an, wie wieder laufen lernen, naja, ich danke euch! |
Ja, wenn du meinst, dass der Text so bleiben kann, ist doch alles prima! Worüber machst du dir dann einen Kopf?
Grüße von Muskat
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