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Lavinia LaFleur Gänsefüßchen
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Beiträge: 39
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2837
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16.03.2022 14:10
von Maunzilla
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Drehbücher werden nicht einfach so geschrieben und dann verkauft, wie vielleicht ein Roman.
Serien werden mit dem Produzenten zusammen entwickelt; dabei redet dieser und der Sender sehr viel mit. Dann wird eine Pilotfolge geschrieben und produziert und getestet und dann erst, wenn der Sender die Serie gekauft hat, werden die Drehbücher der einzelnen Folgen für jeweils eine Staffel (i.d.R. 12 bzw. 22 Folgen) geschrieben. Wiederum in Zusammenarbeit mit den Leuten von der Produktion und vom Sender. Serien, die komplett von einem Autor geschrieben wurden, sind extrem selten. Meist gibt es ein ganzes Team von Autoren.
Ein Drehbuch zu verkaufen, ist für einen Neuling noch viel schwieriger als einen Roman, denn es gibt nicht sehr viele TV-Produktionen. Film- und Fernsehproduktionen sind sehr teuer. (ca. 1 Mil. pro Folge, kann auch deutlich höher gehen) Keiner investiert Millionen in eine Serie, die von einem Nobody stammt. Da muß man schon viel Erfahrung und Beziehungen in der Branche vorweisen, bevor man auch nur ansatzweise einen Fuß in die Tür bekommt.
Schreibt euer Drehbuch, wenn es euch Spaß macht und habt Freude daran, aber macht euch keine Hoffnungen auf den großen Durchbruch in Hollywood (oder auch nur im ZDF).
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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16.03.2022 14:46
von MissClara
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Drehbücher werden nicht einfach so geschrieben und dann verkauft, wie vielleicht ein Roman.
Serien werden mit dem Produzenten zusammen entwickelt; |
Genauso ist es. Gerade bei Serien, da wird bei Gefallen des Grundthemas erstmal eine Stoffentwicklung beauftragt, um überhaupt den Kern und die Struktur dessen, was erzählt werden soll, gemeinsam -und passgenau für den gewünschten Sendeplatz- heraus zu arbeiten.
Ich bezweifle, dass die Produktionsfirmen überhaupt lesen, was ihnen unverlangt geschickt wird (und das dürfte eine Menge sein). Denn auch die ProduzentInnen können auf die Senderedakteure idR. nur zugehen, und sich um Aufträge bewerben, mit Autoren, die schon Film-Erfahrung vorweisen können. Da beißt sich die Katze häufig in den Schwanz.
Die Streaming-Anbieter wiederum werden eigentlich nur von den großen (finanzstarken) Produktionsfirmen beliefert. Denn letztere gehen oft auf eigenes Risiko in Vorleistung bei der Stoff-Entwicklung. Auch hier: Da geht die Tür nicht mit dem Buch auf, sondern mit der Film-Vita und dem Netzwerk.
Was ihr für mehr Sichtbarkeit des Projektes machen könntet, wäre eine Drehbuchförderung zu beantragen. Da müssen natürlich -je nach Förderungsanstalt, richtet sich nach eurem Wohnsitz- gewisse Kriterien erfüllt sein. Auch einen "letter of intent" braucht man meistens von einer Produktionsfirma. Das ist allerdings eher zu bekommen, da die Firma sich damit zu noch nichts verpflichtet.
Manche Sender machen auch Ausschreibungen, um Drehbuch-Debuts zu unterstützen, der NDR hatte das jüngst mal für Mini-Serie, glaube ich.
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Lavinia LaFleur Gänsefüßchen
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Beiträge: 39
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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16.03.2022 17:16
von MissClara
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Lavinia LaFleur hat Folgendes geschrieben: | Also, ich hab das vielleicht falsch formuliert. Wir schreiben das Drehbuch nicht fix und fertig, sondern sitzen an einem Konzept. Und dieses Konzept würde ich gern irgendwie weiter vermitteln, eben weil ich weiß, dass das mit Produktionsfirmen gemeinsam gemacht werden muss. Nur weiß ich nicht, wie man da in dieses "Netz" einmal reinkommt, um das Konzept zu vermitteln. |
Da gibt es auch nicht den Königsweg. Um mal zu verdeutlichen: Ich arbeite seit 15 Jahren in der TV-Branche, seit ca. 3 Jahren freiberuflich.
ALLLE, wirklich, ausnahmslose alle Aufträge, die ich seit dem bekommen habe, resultieren aus einem irgendwie in der Vergangenheit gemachten persönlichen Kontakt, einer Empfehlung o.ä.
Weil ich vorher angestellt war, als Script-Assistentin, Dramaturgin, Storylinerin usw. viele Jobs gemacht und Leute kennen gelernt habe. Die wenigen blinden Akquiseversuche, die ich kurz nach dem Start in die Freiberuflichkeit gewagt habe: Null Reaktion.
Deswegen schicke ich auch nichts unverlangt zu unbekannten ProduzentInnen, weil ich weiß, dass das nichts bringt. Im letzten Jahr hat mich ein langjähriger Freund (und Drehbuch-Kollege) als Co-Autorin in ein TV-FilmProjekt geholt. Das ist zum Beispiel ein üblicher Tür-Öffner zu Produktionsfirmen. So hat er selbst auch mal gestartet. Etablierte Autoren arbeiten mit "unbekannten" zusammen, weil die Stadien der Projektentwicklung oft schwer einzuschätzen sind und sie dadurch manchmal ad hoc Schreib-Unterstützung brauchen. Einer Mitarbeit von unbekannten Autoren stimmen Sender/ProducerInnen eher zu, als direkt die ganze Verantwortung dort zu lassen.
Andere Wege ins Netzwerk gehen über Drehbuch-Studiengänge, da sind die ProduzentInnnen derzeit auch aufgeschlossener, die Absolventen in ihre Writers Rooms einzuladen, wo sie gemeinsam mit einem Headautor zeigen können, was sie drauf haben.
So ein kompletter Kaltstart ist leider extrem unrealistisch . Selbst, wenn es darum geht, Bestseller-Romane zu verfilmen, macht das oft nicht der Roman-Autor, sondern es wird eine Drehbuch-Adaption beauftragt. Sind halt verschiedene Genres.
Anschreiben kannst du die ProduzentInnen natürlich trotzdem, sie haben sogar oft ihre Email-Adressen offen auf den Homepages. Aber ich würde mir davon nicht allzu viel versprechen. EDIT: es hat auch wirklich nichts mit der Qualität der Exposes zu tun - es ist einfach nicht der üblich Weg, in die Zusammenarbeit zu kommen.
Edit: Tut mir leid, ich weiß, das ist sehr frustrierend. Kannst ja mal ein bisschen recherchieren, welche Lebensläufe du von Drehbuchautoren findest. Ich würde vermuten, dass die oft schon als Regie-Assistenten, Dramaturginnen o.ä. bereits in der Branche gearbeitet haben. Oder eben Filmhochschulen absolviert oder ganz initiativ Förderungen beantragt, Kurzfilme selbst realisiert haben usw. Langsam in die Branche "hinein gearbeitet".
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