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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Im Schatten Berlins (1.Kapitel)


 
 
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DragobAttack
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Beitrag03.04.2019 11:20
Im Schatten Berlins (1.Kapitel)
von DragobAttack
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Hier das erste Kapitel meines neusten Projekts. Ein Scifi Fantasy Mischmasch in einem dsytopischen Berlin.

Der Regen prasselte auf das Metalldach über ihm. Die lauten Aufschläge der Tropfen übertönten sogar den Lärm der restlichen Besucher der Bar. Nathaniel saß an seinem üblichen Platz an der Bar und starrte auf die Oberfläche der braunen Flüssigkeit in seinen Glas. Er konnte die missbilligenden Blicke einiger anderer Gäste spüren, der er mit seiner neuesten Errungenschaft auf sich zog. Bisher hatte er mit seinem Schlapphut das auffälligste verbergen können, doch das Implantat, dass sich von seinen Ellenbogen bis zum Handgelenk zog, ließ sich nicht so einfach unter etwas Stoff verstecken. Aber entfernen ließ es sich nicht. Jedenfalls nicht, ohne den Vertrag mit der Firma zu brechen. Und es hatte auch seine guten Seiten. Niemand traute es sich, sich dem Detektiv zu nähern, denn es war allgemein bekannt, bei wem er seine Schulden hatte. Vorsicht griff er nach dem Glas und schloss seine Hand darum. Es gab ein leises knirschen, als die Hydraulikzylinder unter seiner Haut gegen das Gefäß drückten. Obwohl er wusste, dass sich niemand trauen würde, ihn darauf anzusprechen, dennoch fühlte er sich etwas schuldig. Er wischte mit seiner Hand über das flache Terminal, dass in das billige Kunstholz, der Theke, eingelassen war. Ein leise Piepton bestätigte, dass die Überweisung durchgeführt wurde. Doch das Piepen schien nicht enden zu wollen. Immer wieder erklang der schrille Ton, bis Nathaniel sein Kom aktivierte und die Nachricht ab rief. Der kurze Text erschien auf seiner virtuellen Netzhaut. Für einige Sekunden schien er erstarrt, was seine Umgebung jedoch nicht weiter zu interessieren schien. Dann erhob Nathaniel sich. Seine Schuhe klackten laut, als sie auf dem Kunststoffboden der Bar auf kamen. Die Personen in seiner Umgebung verstummten. Erst schien es, als wären sie alle erstarrt, doch dann wichen sie zurück, als würde er eine negative Aura ausstrahlen, als wäre es schlecht, oder gar Gefährlich sich in seiner Nähe auf zu halten. Nathaniel ignorierte sie, durchquerte den Raum zügig und trat durch die quietschende Eingangstür hinaus in die verregnete Nacht. Wellen schlugen krachend gegen die Hafenmauern, kletterten an ihnen Hinauf und schwappten auf die Stege. Dabei nagte die Chemie Brühe, in die die Ignoranz der Kons, die Ostsee verwandelt hatten, konstant an der alten Bausubstanz. Langsam schritt der Detektiv den betonierten Wellenbrecher hinunter, der weit hinaus in die Bucht hinaus ragte, auf das Lichtermeer von Berlin, zu. Es war bereits nach Mitternacht, doch sein Job kannte keine Dienstzeiten, die Kons schliefen nie. Ein einzelnes Licht löste sich aus dem Chaos der Megacity und steuerte in seine Richtung. Erst wirkte es wie eine verirrte Sternschnuppe, dann wurde der Lärm der Motoren hörbar. Der Kegel eines hellen Scheinwerfers erfasste Nathaniel, der stehen geblieben war und zu dem Transporter hinauf schaute. Zwei große Rotore hielten ihn knapp zwanzig Meter über dem Bode auf der Stelle. Der Rumpf war komplett schwar, keine Logos, kein Firmenname. BlackOps Team schoss es Nathaniel durch den Kopf, doch bevor er weiter reagieren konnte, sprangen zwei Gestalten aus der offenen Seitentür und landeten nur wenige Meter von ihm entfernt. “Nathaniel Price?” Er nickte verunsichert. Was sollte er auch anderes tun. Angsichts der Kampfanzüge seiner Gegenüber standen seine Chancen auf Flucht mehr als schlecht. Ein kleine Symbol im Eck seines Sichtfelds wies ihn darauf hin, dass seine Verbindung zum Netz getrennt worden war. “Wir sollen sie zu ihrem Einsatzort bringen.” S&I schickte ein BlackOps Team, nur um einen externen Ermittler abzuholen. Aus der kurzen Nachricht war nicht hervorgegangen, um was für einen Auftrag es sich handelte, aber anscheinend musste er von äußerster Wichtigkeit sein. Er hörte hinter sich ein klicken und konnte seinen Hut noch gerade so festhalten, bevor er von einer Seilwinde hinauf gezogen wurde. Kaum war er im Innenraum des Harriers angekommen, ließ er seinem Ärger freien Lauf. “Hätte S&I mich nicht vorwarnen können? Und was soll das alles? Warum schickt die Firma ein Ops Team um mich abzuholen?” Ein Antwort bekam er nicht. Es gab auch niemanden, der sie ihm geben konnte. Er war allein im geräumigen Frachtraum des Harriers, der bereits Kurs auf ein neues, Nathaniel unbekanntes, Ziel genommen hatte. Sein Kom war noch immer blockiert. Der Transporter flog Richtung Stadtkern, wobei er konstant die Höhe von 1200 Metern hielt, ein Bereich, der eigentlich für Polizei und Rettungskräfte vorgesehen war. Doch das wusste Nathaniel nicht. Er wusste auch nicht, dass er der einzige Mensch an Bord war und dass der Harrier laut seinem Transponder Signal zu den Europäischen Streitkräften gehörte. Einzig, dass dies kein regulärer Transporter war, hatte er schnell festgestellt. Der Innenraum war unglaublich Sauber, fast Steril. Nirgends gab es irgendetwas, dass es erlauben würde das Fluggerät, oder Teile davon zurück zu verfolgen. Rein aus Interesse aktivierte er seine erweiterte Wahrnehmung.

Er lag auf dem kalten, harte Boden. Sein Kopf brummte und bunte Flecken tanzten in seinem Sichtfeld. Sein Mund fühlte sich trocken an. “Wieder wach?” fragte eine freundliche Stimme. Erschrocken fuhr Nathaniel hoch. Eine Frau im weißen Kittel kniete neben ihm. “Ein Sensorischer Schock kann einen ganz schön umhauen.” Verwirrt schaute Nathaniel sich um. Er lag auf den Bürgersteig einer leeren Straße. “Ich glaube die Teams ignorieren meine Anweisungen aus voller Absicht.” Obwohl er immer noch ein nerviges Pfeifen auf den Ohren hatte, erkannte er die Stimme. “Natascha?” “Wen sollten sie denn sonst hier an den Arsch von Berlin schicken, um dich ein zu sammeln?” Sie reichte ihm eine Hand und zog ihn auf die Beine. Die junge Frau trug eine Regencape aus transparentem Kunststoff, aber durch die Schlieren des Regens hindurch konnte man die Konturen des hellen Kleids darunter nur erahnen. “Sorry wegen dem Brummschädel.” Die letzten der bunten Lichter erloschen und er konnte wieder klar sehen. Auch der Tinnitus verebbte kurze Zeit später. “Was zur Hölle ist los? Hätte ein Taxi nicht gereicht?” fauchte Nathaniel. “Diesmal nicht.” Sie war bereits einige Schritte weiter gegangen, blieb dann doch stehen und wandte sich dem Detektiv zu. “Kommst du, oder muss ich dir erst die Bezahlung kürzen?” Nathaniel stieß ein trockenes Lachen aus, setzte sich dann jedoch langsam in Bewegung. “Bekomme ich irgendwelche Informationen, oder muss ich mir mal wieder alles selbst zusammenreimen?” Natascha blieb ihm eine Antwort schuldig, denn in diesem Augenblick erreichten sie ihr Ziel. Die kleine Gasse war unscheinbar, kaum mehr als ein Spalt zwischen zwei Türmen, die über ihnen hunderte Meter in die Höhe ragten. Ein Absperrband blockierte den Durchgang, doch Natascha ging einfach durch die Barrikade. Das Hologramm flackerte kurz und die Projektoren, lange Metallstäbe, die an den dreckigen Turmwänden angebracht worden waren, gaben einen schrillen Warnton von sich. Der Polizist, der den Tatort bewachte wandte sich den Neuankömmlingen zu. Seine Bewegungen wirkten ruckhaft und schwerfällig. Sein Gesicht wurde vom schwarzen Visier seines Helms verborgen. An seiner Hüfte hing eine klobige Pistole von VAR, Modell Universal Suppressor. Die zivile Variante steckte, verborgen von seinem Mantel, in Nathaniels Gürtel. Eine Hand warnend erhoben, die andere am Griff der Waffe kam der Polizist auf sie zu. “Stopp! Dies ist ein gesperrter Tatort!” seine Stimme war elektronisch verzerrt. Einzig die Nummer auf seiner Brust erlaubte eine Identifizierung. Er könnte auch ein Roboter sein, man würde keinen Unterschied festellen können. “Anema Corp. Abteilung Investigations and Security. Wir haben Grund zur Annahme, dass hier Firmeneigentum entwendet wurde. Daher erbitten wir Zutritt zum Tatort, nach §47 der ‘Neuen Zentraleuropäischen Sicherheitsordnung’.” Der Polizist wich sofort zurück und machte den beiden Platz. Es war immer wieder beeindruckend zu sehen, wie S&Iler die offiziellen Autoritäten in ihre Schranken wiesen. Nathaniel wusste jedoch, dass es dabei um mehr ging. Es war eine Machtdemonstration der Kons.
Sie hatten den Tatort erreicht. Nathaniel hatte im laufe seiner Karriere schon viel gesehen, doch derart krasse Fälle kame selten vor und egal was immer alle sagten, ganz abstumpfen tut man nie. Die Leiche des Kuriers war kaum noch als das zu erkennen. Sein Körper schwarz verkohlt, seine Kleidung verbrannt, oder geschmolzen. Obwohl etwas Übelkeit in ihm aufstieg, versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Er kniete sich neben den Überresten auf den dreckigen Boden. Staub, Schmutz, Pfützen, aber seltsamerweise keine Brandspuren. Der Kurier hatte also gestanden, während er verbrannt wurde. Als wollte er den Toten mit einem Ritual wieder aufwecken, glitt Nathaniels ausgestreckte Hand, über den Leichnam, dabei hielt er nur wenige Zentimeter Abstand zu dem verkohlten Körper. Langsam, Zentimeter für Zentimeter scannten die Sensoren den Toten. Natascha stand einige Meter abseits und hatte den Blick abgewandt. Sie versuchte nicht auf das verbrannte Etwas zu schauen, das noch vor wenigen Stunden einer ihrer Untergebenen gewesen war. Normalerweise waren die Leute, die sie umher kommandierte, kaum mehr als Nummern in einer Tabelle, eine schwarze Ziffer von tausenden. Das hier war einfach zu real. Der Detektiv schritt weiter den Tatort ab. Sein Verdacht erhärtete sich. Es passte nicht, oder passte nur zu gut? “Wir brauchen hier einen Scanner.”

Er war mager, seine Haut blass. Der Albino zitterte, bewegte sich vorsichtig, zögerlich. Seine Augen schienen Rot zu glühen. Seine dünnen, filigranen Finger tasteten in der Luft, griffen scheinbar nach Unsichtbaren Fäden und folgten diesen. Das HQ hatte ihn ihnen auf Nachfrage vorbeigeschickt. Es hatte keine halbe Stunde gedauert, bis ein Transport Harrier ihn vorbei gebracht hatte. Ein weiteres Indiz für Nathaniel, dass es hier um mehr ging, als nur ein einfacher Mord an einem Angestellten der Firma. Immer wieder blieb der Scanner stehen, schaute sich verwirrt um, Folgte dann jedoch dem nächsten Pfad. Nathaniel versuchte ein Muster hinter seinen Bewegungen zu erkennen und tatsächlich bewegte er sich in einem symmetrischen Muster um den Toten. Plötzlich begann der Albino zu sprechen. Seine Stimme war neutral, emotionslos. “Starke Rückstände. Keine Stunde alt.” Damit bestätigte sich die Theorie des Detektivs. “Also ein Incinerator.” Der Scanner nickte zustimmend. “Wir brauchen die Aufzeichnungen der Überwachungssystem, Umkreis… sagen wir 4 Blocks.” Langsam erwachten seine Ermittler Instinkte. Sein Verstand führte die üblichen Routinen aus, setzte die Fakten und Indizien in die gelernten Muster ein. Natascha gab den Befehl an den Polizisten weiter, der die Szenerie aus etwas Abstand betrachtete. Auf der Virtuellen Netzhaut des Detektivs sammelten sich kleine Icons. Die Aufzeichnungen von hunderten Kameras und Sensoren. Vor ihm entstand eine virtuelle Karte der Gegend. Kleine Farbige Icons markierten die Positionen von Personen, die das Netz erfasst hatte. Darüber lagen die Daten der Umgebungssensoren. Schicht für Schicht, Layer für Layer. Ein buntes Kunstwerk, das auch gut in einer Galerie, in einem der Edel Bezirke ausgestellt werden könnte. Der Scanner tippelte nervös auf der Stelle. Die Situation war ihm sichtlich unangenehm. Ob es, der Regen, die Leiche, oder etwas ganz anderes war, konnte Nathaniel nicht sage und wollte es auch nicht. Er war zu sehr vertieft in das Diagramm vor ihm. “Wir brauchen einen Dataminer. Können wir von der Zentrale einen dazu bekommen?” Natascha nickte. Keine Minute später erschien ein abstrakter Avatar in der Mitte des Stadtmodells. “Was kann ich für sie tun?” Natascha und der Albino hatten unter einen kleinen Vorsprung in der Wand zurückgezogen, während Nathaniel und der Miner die Spur des Täters zurück verfolgten. Nach und nach, ergab sich ein Muster. In der Ferne erhob sich die Sonne über den Horizont, doch es würde noch einige Stunden dauern, bis das Licht einen Weg in die engen Gassen der Stadt fand. Doch weit über ihnen richteten sich bereits die riesigen Kollektoren der Luftfilter aus, die wie gigantische Blumen über der Stadt thronten und schon vom weiten die Skyline dominierten. Das Kondenswasser, dass sich über Nacht auf den filigranen Segeln gebildet hatte, regnete jetzt als konstanter Strom auf die unter ihnen liegende Stadt hinab. “Sollten wir nicht irgendwo hin, wo es gemütlich ist?” Warum nicht. In der kleinen Gasse war es wirklich ungemütlich geworden und Nathaniel hatte hoffentlich alles erfasst, was wichtig war. Fast alle anderen Spuren und Hinweise würde eh durch das Wasser zerstört werden.

Es tat gut, aus der Nässe heraus zu sein. Der kleine Imbiss war das nächste gewesen, das auch um diese Uhrzeit noch geöffnet hatte. Die Drei waren alleine in dem winzigen Innenraum, der kaum mehr als die Theke und zwei Sitzgruppen umfasste. Natascha holte ihnen Kaffee (oder das, was laut dem Automat Kaffee sein sollte), während Nathaniel weiter, mit dem Dataminer, das Datenmeer nach Hinweisen durchwühlte. Er zweifelte zwar stark, dass die chemische Zusammensetzung der schwarzen Brühe, in seiner Plastiktasse, auch nur entfernt etwas mit Kaffee zu tun hatte, doch irgendwie schien das künstliche Koffein dennoch zu wirken. Auf dem Modell der Stadt, das ihre AR Systeme auf die schmutzige Oberfläche des Tischs projizierten, liefen Simulationen der Druckveränderungen anhand der Daten des Umwelt Kontroll Systems. Ob Magie, oder nicht, das Feuer musste sich an die grundlegenden Regeln der Physik halten. Und tatsächlich schafften sie es eine Veränderung in den atmosphärischen Druckverhältnissen auf zu spüren. Die Sonne hatte inzwischen selbst diesen Teil der Stadt erreicht. Ein einzelner Lichtstrahl bahnte sich seinen Weg durch einen Lücke in den Kollektoren und direkt in das Fenster des Imbiss. Die Automatik verschloss daraufhin die schmalen Lamellen der Jalousien. Sie hatten eine Spur. Eine Reihe an normaler Temperatur Ereignisse, in chronologischer Reihenfolge, bildeten sie einen Pfad durch den Block und in Kombination mit den Daten der Überwachungskameras konnten sie den vermutlichen Täter identifizieren. Natascha gähnte laut. Der Scanner hatte seinen Kopf gegen das Glas des Fensters gelehnt und schaute lethargisch durch einen Spalt zwischen den Lamellen, hinaus auf die Straße. “Wir haben ihn!” Der Albino zuckte zusammen. Natascha schaute den Detektiv mit einem müden, verwirrten Blick an. Dieser machte eine kurze Geste mit der Hand und in ihren Sichtfeldern erschien das verschwommene Bild einer Person, die einen langen, schwarzen Mantel trug. Die Stimme des Dataminers klang so müde, wie Natascha sich fühlte: “Diese Person ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 86% unser Täter. Nehmen wir das vom System prognostizierte Bewegungsprofil dazu, sind es sogar 89%, aber auf das Teil würde ich mich nicht verlassen.” “Bekommen wir ein besseres Bild? Vielleicht eines, auf dem wir das Gesicht sehen können?” Es folgte ein kurzer Moment der Stille. “Sorry, leider nichts. Das System hat da unten zu viele Lücken. Aber hier eine Liste von potentiellen Routen und Zielen der Person, wenn das euch weiterhilft.” Eine Reihe bunter Linien erschien im Modell. Sie starteten alle am Tatort und bewegten sich zu Beginn in die selbe Richtung. Nach und nach fächerten sie sich weiter auf, und endeten am Rand der Karte, oder verschiedenen Gebäuden des Bezirks. Für jeden potenziellen Pfad war eine Wahrscheinlichkeit angegeben. Das Wunder der statistischen, Forensik. “Ich würde sagen, wir machen fürs erste Schluss.” Der Täter wird sich sehr wahrscheinlich nicht mehr in der Gegend aufhalten und sie alle haben in den letzten Stunden zu wenig schlaf bekommen. “Ich melde mich, wenn ich ein neue Spur habe.” Natascha nickte müde. Der Detektiv verließ den kleinen Laden. Eine freundliche Stimme verabschiedete ihn und wünschte sich, ihn bald wieder zu sehen. Das helle Licht der Sonne blendete ihn. Die gesamte Umgebung war überstrahlt, als stünde er im Spotlight eines großen Bühnenscheinwerfers. Es war später Morgen, kurz vor Mittag. Er war bereits seit 26 Stunden auf den Beinen und trotz des “Kaffees” und dem leichten Aufputschmittel, das eine kleines Gerät in seiner Schulter, kontinuierlich in seinen Blutkreislauf, ausschüttete, spürte er die Müdigkeit in jeder Faser seines Körpers, soweit diese noch Organisch war. Es dauerte einige Sekunden, bevor seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Die Gegend wirkte wie ausgestorben. Auf seinem Weg zur nächsten Station der Hochbahn, begegneten ihm nur wenige Personen und keine davon wirkte sonderlich vertrauenswürdig. Doch Nathaniel ignorierte sie einfach und stieg die Gittertreppe zur Bahnstation hinauf. Die Stufen knackten und knirschten unter seinen Füßen, hielten dem Gewicht des Cyborgs doch dankbarer Weise stand. Über dem Bahnsteig informierte ein flackerndes Hologramm, dass der nächste Zug in zehn Minuten kommen sollte. Wohin dieser fuhr konnte Nathaniel jedoch nicht herausfinden.

Nach einer kleinen Irrfahrt, die sich über fast zwei Stunden hingezogen hatte, verließ der Detektiv den Wagen der Bahn. Durch den Eigengeruch der Stadt hindurch (der aus einer sonderbaren Mischung aus Metall, Menschen, Chemie und einige Komponente, die ihm zwar vertraut waren, er aber nicht zuordnen konnte, bestand), glaubte er auch eine leichte Salznote wahrnehmen zu können. Auch wenn er von seinem Apartment das Meer nicht sehen konnte, hatte er damals darauf bestanden, dass sie in einen Block in der Nähe des Hafens zogen. Er wollte dass seine Tochter das Meer sehen konnte. Nach ihrem verschwinden und seiner Genesung, konnte er die Wohnung nicht mehr Zahlen, sie hatten zu zweit kaum das nötige Geld aufbringen können und er wollte auch nicht immer wieder in dieses Heim zurückkehren, mit dem er so viel verband. Dennoch hatte er es nicht über sich gebracht, diesen Teil der Stadt zu verlassen, in dem er fast sein gesamtes Leben verbracht hatte. Die holographische Tafel zeigte die Fahrpläne der Linien H12 und C32. Einige Tauben versuchten auf der Projektion zu landen und schrien empört, als sie keinen festen Boden vorfanden. Egal wie sehr der Mensch seinen eigenen Lebensraum zur Hölle machte, es gab immer Tiere, die sich besser daran anpassten, als er selbst. Diese Vögel gehörten jedoch scheinbar nicht dazu. Seine Wohnung lag nur wenige hundert Meter von der Station entfernt. Um dorthin zu gelangen musste er sich jedoch einen Weg durch die Menschenmassen bahnen, die die Straßen des Viertels füllten. Langsam schob Nathaniel sich durch die Menge, die sich mehr wie eine Flüssigkeit verhielt, es war zwar ein zäher Sirup, doch wenn man genug Kraft aufbrachte, konnte man sich hindurch bewegen, ohne dass sie einen zu großen Widerstand bot. Nathaniel hatte den Kopf gesenkt und starrte auf den verdreckten Boden. Über ihm gab es auch nicht wirklich viel zu sehen, außer der Metallenen Stützstruktur der nächsten Ebene. Die Stimmen der hunderten Menschen in seiner Umgebung vermischte sich zu einem gleichförmigen Grundrauschen. Hin und wieder fanden einzelne Wörter, oder Satzfetzten den Weg in seinen Verstand, doch dieser verwarf sie direkt wieder. Eine kleine Einblendung in seinem Sichtfeld zeigte ihm den Weg, doch er beachtete sie nicht. Er war diese kurze Strecke schon so oft gelaufen, dass er sie wahrscheinlich auch Blind überwinden konnte. Und tatsächlich, als er den Kopf hob, stand er nur wenige Meter vom Eingang des Wohnblocks entfernt. Eine große, transparente Reklame, wies darauf hin, dass man hier Apartments auch Stundenweise mieten konnte, heute mit einem Rabatt für Erstkunden. Im Treppenhaus roch es nach einer Mischung aus Alkohol, Zigaretten, Moder und Putzmittel. Nathaniel ging an der rostigen Tür des Aufzugs vorbei, an der schon seit Monaten ein “Außer Betrieb” Schild hing und die abgenutzten Stufen der Treppe hinauf. Seine Wohnung befand sich im 16. Stock. Als er endlich vor der zerkratzten Tür stand, stützte er sich an der Wand ab atmete einige Sekunden durch. Seine Sicht flackerte kurz und im linken, unteren Eck seines Sichtfelds erschien ein kleines Warnsymbol. “Danke für den Hinweis, hätte ich selbst nie bemerkt…” murmelte er vor sich hin. Dann rappelte er sich auf, entriegelte mit einem Wisch über die Tür das Schloss und betrat sein Apartment. Mit einem Flackern erwachte die Innenbeleuchtung und tauchte den kleinen Raum in ein warmes Licht. Er schloss die Tür hinter sich und hängte seinen Mantel an einen Haken zu seiner Rechten. Die kleine Wohnung war alles war er besaß, alles was ihm geblieben war. Ok. Ganz richtig war das nicht. Aufgrund seiner Schulden, gehörte letztendlich auch dieser Rückzugsort der Firma. Auf dem schmalen Esstisch stand ein einzelnes Foto. Seine Frau und Tochter auf einem Pier an der Ostsee. Es tat jedes mal weh, diese beiden Gesichter zu sehen, doch es war ein Schmerz, den er gerne auf sich nahm und irgendwie hielt es die Hoffnung am Leben, dass die beiden noch irgendwo da draußen waren.

Sie standen in sicherem Abstand zur Bar an einer Straßenecke. Das HQ hatte ihnen vor wenigen Minuten bestätigt, dass sich die Zielperson im Gebäude befand. Oder jemand, der erstaunlicherweise zu 86,2% mit ihr übereinstimmte. “Du gehst zuerst rein und bestätigst die Zielperson.” Wies Natascha den Scanner an, der sichtlich nervös wirkte. “Was wenn sie erkennt was ich bin?” “Sie ist eine Incinerator. Die fackeln Dinge ab. Ihr Gespür für Magie dürfte nicht sonderlich ausgeprägt sein. Und wenn, wir sind bereit einzugreifen.” Es schien so, als wollte er noch etwas einwenden, doch behielt es, angesichts der Mine seiner Chefin, lieber für sich und machte sich auf den Weg. Nathaniel hatte sich in den Feed der Smart Lenses eingeklinkt, die der Albino trug. Das Bild flimmerte und rauschte etwas, Magie und Technologie vertrugen sich meist nicht sonderlich gut, dennoch konnte sie sehen, wie er sich dem Eingang der Bar näherte. Zusätzlich bewegte er sich mit hüpfenden Schritte, wodurch das Bild meist stark in Bewegung war und nur aus einem verwaschenen Farbenmeer bestand. Natascha betrachtete den Feed als holographische Projektion über dem schmalen Armband ihres Koms. Er betrat die Bar. Leider konnten sie aufgrund des Einflusses des Scanners keinen Audio Feed aufbauen, sonder hatten nur das Bild. In der Bar war einiges los, knapp ein dutzend Gäste saßen am Tresen und nochmal so viele verteilt an kleineren Tischen, die chaotisch im Raum verteilt standen. Er setzte sich in eine Ecke des Raums, von wo aus er alle Gäst im Blick hatte. Dann streckte er die Hände nach den unsichtbaren Fäden aus und verfolgte ihren Verlauf. Es war eindeutig. Diese Person war ihr Ziel. Die Struktur ihrer Magie, die Textur, war Identisch mit der vom Tatort. Er riss sich von den Linien los und gab den beiden anderen  das Signal. Dann versuchte er sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, was ihm sogar halbwegs gelang. Der Detektiv schob den Feed in die linke untere Ecke seiner Sicht und machte sich auf den Weg zur Bar. Natascha blieb zurück, auf ihrem Kom waren die Perspektiven der beiden anderen geöffnet. Im Gegensatz zu dem Albino fiel er unter den anderen Gästen des Ladens kaum auf. Er warf einen kurzen möglichst unauffälligen Blick auf den Scanner. Dieser wirkte hier, noch mehr als sonst, vollkommen deplaziert. Also sollten sie die Sache möglichst schnell über die Bühne bringen. Der Detektiv setzte sich auf einen freien Platz neben der Zielperson. Die junge Frau hatte schulterlanges, schneeweißes Haar, das jedoch größtenteils vom hohen Kragen ihres Kleides verdeckt wurde. Ihr Gesicht konnte Nathaniel nicht sehen. Dafür fiel ihm die Zigarette auf, die zwischen den Fingern ihrer linken Hand klemmte. Dem geruch nach, echter Tabak, oder ein verdammt gutes Imitat. Und jetzt? Jetzt brauchte er irgendein Indiz, um sie festsetzen zu können. Er entschied sich, den direkten Ansatz zu versuchen. “Sie haben einen Fehler gemacht.” Die Frau reagierte nicht. Die kleine Nachricht: “Was tun sie?” erschien in seinem Sichtfeld. Er wischte es weg. “Wären sie weg geblieben, hätten wir sie wahrscheinlich nie gefunden.” Sie nahm einen Zug an ihrer Zigarette. “Wir wissen, dass sie eine Magierin sind und wir wissen, dass sie den Kurier getötet haben.” er wurde langsam Nervös. In alle Ruhe drückte sie ihre Zigarette auf dem Kunstholz der Theke aus, dann drehte sie sich langsam, so dass der Detektiv ihr Gesicht sehen konnte. Ein blaues und ein grünes Auge starrte ihn an. “Sie wissen gar nichts.” ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dann gab es ein leises Klacken und Nathaniel spürte die Hitze. Scheiße! Der Ärmel seiner Jacke stand in Flammen. Sie nahm ihren Drink und löschte das Feuer damit. “Sie sollten sich nicht mit mir anlegen. Wer mit dem Feuer spielt, sollte sich nicht wundern, wenn es sich die Finger verbrennt.” Sie sprang vom Barhocker und machte sich auf in Richtung der Tür.

Nathaniel hatte sich nach dem ersten Schock wieder gefangen und griff nach seiner Waffe. “Stehen bleiben!” Sein anderer Ärmel ging ebenfalls in Flammen auf, doch diesmal war Nathaniel vorbereitet und riss sich schnell den Mantel vom Körper. Die restlichen Gäste der Bar waren zurück gewichen und betrachteten die Szenerie aus der für sie größtmöglichen Distanz. Der Scanner hatte sich noch weiter in die Ecke des Raums verdrückt. Sie schnippte erneut. Diesmal spürte er das Feuer kaum, denn sie hatte glücklicherweise Teile seines Körpers getroffen, der bereits von Metall bedeckt war. Er hatte weiter den Lauf seiner Waffe auf sie gerichtet. Die künstliche Haut über seiner kybernetischen Hand war weg gebrannt und darunter kamen die metallenen Knochen, die Kabel und Schläuche zum vorschein. Sie schnippte ein weiteres Mal. Doch nichts geschah. Erstaunt schaute sie auf ihre Finger, als wären sie ein Werkzeug, das gerade zerbrochen war. Es gab einen lauten Knall. Splitter flogen durch den Raum und eine Gruppe Bewaffneter in schweren Kampfanzügen stürmte in die Bar. Die getönten Visiere ihrer Helme waren geschlossen, ihre Körperpanzer trugen keine Identifikationsmerkmale. Koordiniert positionierten sie sich in einem halbkreis um die Zielperson herum. Die Magierin erstarrte, was angesicht der Sechs Ziellaser, die auf ihre Brust und ihren Kopf gerichtet waren, vermutlich die beste Entscheidung war. Natascha bahnte sich ihren Weg durch die Ops Truppen. “Amelia Desutton. Sie haben Eigentum der Anema Corp. beschädigt und gestohlen, daher nehme ich sie fest, auf Basis des §49, Abschnitt 4 der ‘Neuen Zentraleuropäischen Sicherheitsordnung’.” Amelia schaute mit einer Mischung aus Verwirrung und Panik zwischen den Ops Einheiten, Nathaniel und Natascha hin und her. Dann, blitzschnell, sprang sie nach vorne, auf Natascha zu. Zwei der Ops versuchten sie aufzuhalten, doch in ihren schweren Rüstungen waren sie viel zu langsam und die Magierin duckte sich gekonnt unter ihnen hinweg. Mit einer schnellen Bewegung kickte sie noch einen weiteren von den Beinen. Dann hatte sie Natascha erreicht und bevor jemand etwas tun konnte, packte sie am Hals und drückte eine Pistole gegen ihre Schläfe. “Waffen auf den Boden! Alle!” schrie sie durch den Raum. Es gab einige Momente der Stille. “Scheiße, hängt ihr so wenig an eurer Chefin?” Sie zog den Arm um ihren Hals enger und Natascha gab ein ersticktes Gurgeln von sich. “Sie sollten die Leute wirklich besser Bezahlen.” scherzte die Frau, während sie sich langsam in Richtung Tür bewegte und dabei Natascha mit sich schleifte. Den Ops Truppen merkte man ihre Verwirrung an. Instinktiv hatten sie noch immer ihre Waffen auf die Angreiferin gerichtet, machten sie sonst keine Anstalten, etwas zu Unternehmen. Und dann blieb die Angreiferin stehen. Als hätte jemand eine Pause Taste betätigt erstarrte sie mitten in der Bewegung. Natascha brauchte einige Sekunden um das zu registrieren, dann kämpfte sie sich frei und stürzte von der Magierin weg. Sofort sprangen zwei der Gepanzerten nach vorne und positionierten sich zwischen ihrer Chefin und der Magierin. Diese wirkte noch immer wie eine Wachsfigur in einer Kunstausstellung, wobei doch gelegentliches Blinzeln verriet, dass sie noch am Leben war. “Packt sie ein und dann raus hier!” kam eine kräftige Stimme aus Richtung der Tür und die Truppen gehorchten augenblicklich. Nathaniel konnte die Person, die sich in einen langen schwarzen Mantel hüllte, nur halb sehen. Er kannte den Mann. Die Ops Truppen reagierten sofort. Der Schaft eines Gewehrs traf die Magierin am Kopf. Sie löste sich aus ihrer Starre und sank zu Boden. “Ihr habt den Chef gehört!” rief einer der Gepanzerten. Bevor er Amelia aufhob, um sie auf dem Raum zu tragen, trat er ihr noch einmal kräftig in die Seite. Sie gab ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich. “Lass das!” fauchte ihn einer seiner Kollegen an, unternahm aber weiter nichts. Zu zweit schleiften sie sie durch das Loch, das sie in die Wand gesprengt hatten, aus dem Laden. Nathaniel schaute ihnen nach, bis sie in der Dunkelheit vor dem Gebäude verschwanden. “Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss des Einsatzes.” Natascha lehnte neben ihm an der Bar, in der Hand ein Wiskeyglas. Außer ein paar Druckstellen an ihrem Hals, gab es keinerlei Spuren davon, dass sie vor weniger als zwei Minuten noch die Geisel der Magierin gewesen war. “Das war gerade...?” setzte Nathaniel an. Sie nippte an ihrem Getränk, bekam eine Hustenanfall und verschüttete den restlichen Inhalt des Glases auf dem Tresen. “Gott ist das Zeug widerlich! Zur Feier des Tages lade ich sie wohin ein, wo es was Richtiges zu trinken gibt. Hätten sie Interesse?” Das plötzliche, unerwartete Angebot, ließ Nathaniel in eine Art schockstarre verfallen, was war mit seiner Frage? “Gut, dann muss ich mir alleine was suchen, wo ich mich betrinken kann.” “Nein, nein. Ich gehe gerne mit. Das kam nur irgendwie etwas plötzlich.” “Ich glaube sie kennen mich nicht so gut wie glauben.” erwiderte Natascha. “Das Angebot gilt übrigens auch für sie!” rief sie dem Scanner zu, der noch immer in der Ecke des Raums saß. Dieser zuckte zusammen, schaute dann panisch Nathaniel an. Der Detektiv nickte ihm zu und versuchte ein freundliches Gesicht zu machen. Es misslang. Während sie auf dem Weg zu Nataschas Wagen waren, ein netter Vorteil, den höherrangige Angestellte genossen, schwiegen alle drei. Auch wenn Nathaniel ein Frage auf der Seele brannte, traute er es nicht sie zu stellen. Doch Natascha schien Gedanken lesen zu können, aber aufgrund der Anwesenheit des Scanners, vermutete Nathaniel, dass es einfach ihre Intuition war. “Es gibt Dinge im Unternehmen, darüber stellt man keine Fragen, wenn man seinen Job behalten möchte und um gleich ihre nächste Frage zu beantworten: Sie wird erstmal verhört werden. Danach hängt alles davon ab ob sie kooperiert. Vielleicht entsteht aus der Angelegenheit eine tolle Zusammenarbeit. Anema und vor allem S&I suchen immer nach Personen mit besonderen Fähigkeiten, die unser Team ergänzen. Ich glaube wir haben sie heute nicht zum letzten mal gesehen.” Ihr Blick fiel auf Nathaniels verbrannte Hand. “Und für das organisiere ich dir einen Termin in der Klinik. Wenns geht gleich morgen und damit du bis dahin durch hälst, geht deine Rechnung heute Abend auf mich.”

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Beitrag04.04.2019 20:39

von Tschik
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im Editor gibt es auch ein Rechtschreibung Programm. Lass das bitte mal über deinen Text laufen und stell deinen Text nochmal ein.
Wenn man als Leser in jedem Satz über mehrere Rechtschreibefehler stolpert, ist der Lesefluss dahin.
Die 2-3 Sätze die ich "lesen" konnte, scheinen mir im Ansatz vielversprechend für eine Story. Nur muss man das eben ungebremst lesen können.


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Was macht den Musiker, den Maler, den Schriftsteller aus ?
Die Leidenschaft für seinen Bereich, aber auch die Freude daran, diese mit anderen zu teilen.
Singen kann ich nur in der Badewanne, malen nur auf meine Texte.
Kann ich schreiben ? Zumindest habe ich viel Phantasie. Ob ich diese auch mittels Text zu Lesers Freude rüberbringen kann, würde ich gerne von jedem Leser meiner Texte wissen.
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Beitrag04.04.2019 21:12
Neue Fassung
von DragobAttack
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Hier eine Überarbeitete Fassung. Habe die erste etwas voreilig gepostet.

Der Regen prasselte auf das Metalldach über ihm. Die lauten Aufschläge der Tropfen übertönten sogar den Lärm der restlichen Besucher der Bar. Nathaniel saß an seinem üblichen Platz an der Bar und starrte auf die Oberfläche der braunen Flüssigkeit in seinem Glas. Er konnte die missbilligenden Blicke einiger anderer Gäste spüren, die er mit seiner neuesten Errungenschaft auf sich zog. Bisher hatte er mit seinem Schlapphut das Auffälligste verbergen können, doch das Implantat, dass sich von seinen Ellenbogen bis zum Handgelenk zog, ließ sich nicht so einfach unter etwas Stoff verstecken. Aber entfernen ließ genau so wenige. Jedenfalls nicht, ohne den Vertrag mit der Firma zu brechen. Und es hatte auch seine guten Seiten. Niemand traute es sich, sich ihm zu nähern, oder ihn irgendwie zu belästigen, denn es war allgemein bekannt, bei wem er seine Schulden hatte. Vorsicht griff er nach dem Glas und schloss seine Hand darum. Es gab ein leises Knirschen, als die Hydraulikzylinder unter seiner Haut gegen das Gefäß drückten. Obwohl er wusste, dass sich niemand trauen würde, ihn darauf anzusprechen, fühlte er dennoch etwas Schuld. Zur Wiedergutmachung wischte mit seiner Hand über das flache Terminal, das in das billige Kunstholz, der Theke, eingelassen war. Ein leise Piepton bestätigte, dass die Überweisung durchgeführt wurde. Doch das Piepen schien nicht enden zu wollen. Immer wieder erklang der schrille Ton, bis Nathaniel sein Kom aktivierte und die Nachricht ab rief. Der kurze Text erschien auf seiner virtuellen Netzhaut. Die Buchstaben schwebten einige Zentimeter über der schmutzigen Theke. Für ein paar Sekunden schien er erstarrt, was seine Umgebung jedoch nicht weiter zu interessieren schien. Dann erhob Nathaniel sich. Seine Schuhe klackten laut, als sie auf dem Kunststoffboden der Bar auf kamen. Die Personen in seiner Nähe verstummten. Erst schien es, als wären sie alle erstarrt, doch dann wichen sie einer nach dem anderen zurück, als würde er eine negative Aura ausstrahlen, als wäre es schlecht, oder gar Gefährlich sich in seiner Nähe auf zu halten. Nathaniel ignorierte sie, durchquerte den Raum zügig und trat durch die quietschende Eingangstür hinaus in die verregnete Nacht. Wellen schlugen krachend gegen die Hafenmauern, kletterten an ihnen hinauf und schwappten auf die Stege. Dabei nagte die Chemie Brühe, in die die Ignoranz der Kons, die Ostsee verwandelt hatten, konstant an der alten Bausubstanz. Langsam schritt der Detektiv den betonierten Wellenbrecher hinunter, der weit in die Bucht hinaus ragte, auf das Lichtermeer von Berlin, zu. Es war bereits nach Mitternacht, doch sein Job kannte keine Dienstzeiten, denn die Kons schliefen nie. Ein einzelnes Licht löste sich aus dem Chaos der Megacity und steuerte in seine Richtung. Erst wirkte es wie eine verirrte Sternschnuppe, dann wurde der Lärm der Motoren hörbar. Der Kegel eines hellen Scheinwerfers erfasste Nathaniel, welcher stehen geblieben war und zu dem Transporter hinauf schaute. Zwei große Rotore hielten den Senkrechtstarter knapp zwanzig Meter über dem Bode auf der Stelle. Der Rumpf war komplett schwarz, keine Logos, kein Firmenname. BlackOps Team schoss es Nathaniel durch den Kopf, doch bevor er weiter reagieren konnte, sprangen zwei Gestalten aus der offenen Seitentür und landeten nur wenige Meter von ihm entfernt. “Nathaniel Price?” Er nickte verunsichert. Was sollte er auch anderes tun. Angesichts der Kampfanzüge seiner Gegenüber standen seine Chancen auf Flucht mehr als schlecht. Ein kleine Symbol im Eck seines Sichtfeldes wies ihn darauf hin, dass seine Verbindung zum Netz getrennt worden war. “Wir sollen sie zu ihrem Einsatzort bringen.” S&I schickte ein BlackOps Team, nur um einen externen Ermittler abzuholen. Aus der kurzen Nachricht war nicht hervorgegangen, um was für einen Auftrag es sich handelte, aber anscheinend musste er von äußerster Wichtigkeit sein. Er hörte hinter sich ein klicken und konnte seinen Hut noch gerade so festhalten, bevor er von einer Seilwinde hinauf gezogen wurde. Kaum war er im Innenraum des Harriers angekommen, ließ er seinem Ärger freien Lauf. “Hätte S&I mich nicht vorwarnen können? Und was soll das alles? Warum schickt die Firma ein Ops Team um mich abzuholen?” Ein Antwort bekam er nicht. Es gab auch niemanden, der sie ihm geben konnte. Er war allein im geräumigen Frachtraum des Harriers, der bereits Kurs auf ein neues, Nathaniel unbekanntes, Ziel genommen hatte. Sein Kom war noch immer blockiert. Der Transporter flog Richtung Stadtkern, wobei er konstant die Höhe von 1200 Metern hielt, ein Bereich, der eigentlich für Polizei und Rettungskräfte vorgesehen war. Doch das wusste Nathaniel nicht. Er wusste auch nicht, dass er der einzige Mensch an Bord war und dass der Harrier laut seinem Transponder Signal zu den Europäischen Streitkräften gehörte. Einzig, dass dies kein regulärer Transporter war, hatte er schnell festgestellt. Der Innenraum war unglaublich Sauber, fast Steril. Nirgends gab es irgendetwas, dass es erlauben würde das Fluggerät, oder Teile davon zurück zu verfolgen. Rein aus Interesse aktivierte er seine erweiterte Wahrnehmung.

Er lag auf dem kalten, harte Boden. Sein Kopf brummte und bunte Flecken tanzten in seinem Sichtfeld. Sein Mund fühlte sich trocken an. “Wieder wach?” fragte eine freundliche Stimme. Erschrocken fuhr Nathaniel hoch. Eine Frau im weißen Kittel kniete neben ihm. “Ein Sensorischer Schock kann einen ganz schön umhauen.” Verwirrt schaute Nathaniel sich um. Er lag auf den Bürgersteig einer leeren Straße. “Ich glaube die Teams ignorieren meine Anweisungen aus voller Absicht.” Obwohl er immer noch ein nerviges Pfeifen auf den Ohren hatte, erkannte er die Stimme. “Natascha?” “Wen sollten sie denn sonst hier an den Arsch von Berlin schicken, um dich ein zu sammeln?” Sie reichte ihm eine Hand und zog ihn auf die Beine. Die junge Frau trug eine Regencape aus transparentem Kunststoff, aber durch die Schlieren des Regens hindurch konnte man die Konturen des hellen Kleids darunter nur erahnen. “Sorry wegen dem Brummschädel.” Die letzten der bunten Lichter erloschen und er konnte wieder klar sehen. Auch der Tinnitus verebbte kurze Zeit später. “Was zur Hölle ist los? Hätte ein Taxi nicht gereicht?” fauchte Nathaniel. “Diesmal nicht.” Sie war bereits einige Schritte weiter gegangen, blieb dann doch stehen und wandte sich dem Detektiv zu. “Kommst du, oder muss ich dir erst die Bezahlung kürzen?” Nathaniel stieß ein trockenes Lachen aus, setzte sich dann jedoch langsam in Bewegung. “Bekomme ich irgendwelche Informationen, oder muss ich mir mal wieder alles selbst zusammenreimen?” Natascha blieb ihm eine Antwort schuldig, denn in diesem Augenblick erreichten sie ihr Ziel. Die kleine Gasse war unscheinbar, kaum mehr als ein Spalt zwischen zwei Türmen, die über ihnen hunderte Meter in die Höhe ragten. Ein Absperrband blockierte den Durchgang, doch Natascha ging einfach durch die Barrikade. Das Hologramm flackerte kurz und die Projektoren, lange Metallstäbe, die an den dreckigen Turmwänden angebracht worden waren, gaben einen schrillen Warnton von sich. Der Polizist, der den Tatort bewachte wandte sich den Neuankömmlingen zu. Seine Bewegungen wirkten ruckhaft und schwerfällig. Sein Gesicht wurde vom schwarzen Visier seines Helms verborgen. An seiner Hüfte hing eine klobige Pistole von VAR, Modell Universal Suppressor. Die zivile Variante steckte, verborgen von seinem Mantel, in Nathaniels Gürtel. Eine Hand warnend erhoben, die andere am Griff der Waffe kam der Polizist auf sie zu. “Stopp! Dies ist ein gesperrter Tatort!” seine Stimme war elektronisch verzerrt. Einzig die Nummer auf seiner Brust erlaubte eine Identifizierung. Er könnte auch ein Roboter sein, man würde keinen Unterschied fest stellen können. “Anema Corp. Abteilung Investigations and Security. Wir haben Grund zur Annahme, dass hier Firmeneigentum entwendet wurde. Daher erbitten wir Zutritt zum Tatort, nach §47 der ‘Neuen Zentraleuropäischen Sicherheitsordnung’.” Der Polizist wich sofort zurück und machte den beiden Platz. Es war immer wieder beeindruckend zu sehen, wie S&I-ler die offiziellen Autoritäten in ihre Schranken wiesen. Nathaniel wusste jedoch, dass es dabei um mehr ging. Es war eine Machtdemonstration der Kons.
Sie hatten den Tatort erreicht. Er hatte im laufe seiner Karriere schon viel gesehen, doch derart krasse Fälle kame selten vor und egal was immer alle sagten, ganz abstumpfen tut man nie. Die Leiche des Kuriers war kaum noch als das zu erkennen. Sein Körper schwarz verkohlt, seine Kleidung verbrannt, oder geschmolzen. Obwohl etwas Übelkeit in ihm aufstieg, versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Er kniete sich neben den Überresten auf den dreckigen Boden, wobei er ein Würgen unterdrücken musste. Staub, Schmutz, Pfützen, aber seltsamerweise keine Brandspuren. Der Kurier hatte also gestanden, während er verbrannt wurde. Als wollte er den Toten mit einem Ritual wieder aufwecken, glitt Nathaniels ausgestreckte Hand, über den Leichnam, dabei hielt er nur wenige Zentimeter Abstand zu dem verkohlten Körper. Langsam, Zentimeter für Zentimeter scannten die Sensoren den Toten. Natascha stand einige Meter abseits und hatte den Blick abgewandt. Sie versuchte nicht auf das verbrannte Etwas zu schauen, das noch vor wenigen Stunden einer ihrer Untergebenen gewesen war. Normalerweise waren die Leute, die sie umher kommandierte, kaum mehr als Nummern in einer Tabelle, eine schwarze Ziffer von tausenden. Das hier... war einfach zu real. Der Detektiv schritt weiter den Tatort ab. Sein Verdacht erhärtete sich. Es passte nicht, oder passte nur zu gut? “Wir brauchen hier einen Scanner.”

Er war mager, seine Haut blass. Der Albino zitterte, bewegte sich vorsichtig, zögerlich. Seine Augen schienen Rot zu glühen. Die dünnen, filigranen Finger tasteten in der Luft, griffen scheinbar nach unsichtbaren Fäden und folgten diesen. Das HQ hatte ihn ihnen auf Nachfrage vorbeigeschickt. Es hatte keine halbe Stunde gedauert, bis ein Transport Harrier ihn vorbei gebracht hatte. Ein weiteres Indiz für Nathaniel, dass es hier um mehr ging, als nur ein einfacher Mord an einem Angestellten der Firma. Immer wieder blieb der Scanner stehen, schaute sich verwirrt um, Folgte dann jedoch dem nächsten Pfad. Nathaniel versuchte ein Muster hinter seinen Bewegungen zu erkennen und tatsächlich bewegte er sich in einem symmetrischen Muster um den Toten. Plötzlich begann der Albino zu sprechen. Seine Stimme war neutral, emotionslos. “Starke Rückstände. Keine Stunde alt.” Damit bestätigte sich die Theorie des Detektivs. “Also ein Incinerator.” Der Scanner nickte zustimmend. “Wir brauchen die Aufzeichnungen der Überwachungssystem, Umkreis… sagen wir 4 Blocks.” Langsam erwachten seine Ermittler Instinkte. Sein Verstand führte die üblichen Routinen aus, setzte die Fakten und Indizien in die gelernten Muster ein. Natascha gab den Befehl an den Polizisten weiter, der die Szenerie aus etwas Abstand betrachtete. Auf der Virtuellen Netzhaut des Detektivs sammelten sich kleine Icons. Die Aufzeichnungen von Hunderten Kameras und Sensoren. Aus dem Gewirr der Daten entstand vor ihm eine virtuelle Karte der Gegend. Kleine, farbige Icons markierten die Positionen von Personen, die das Netz erfasst hatte. Darüber lagen die Daten der Umgebungssensoren. Schicht für Schicht, Layer für Layer. Ein buntes Kunstwerk, das auch gut in einer Galerie, in einem der Edel Bezirke ausgestellt werden könnte. Der Scanner tippelte nervös auf der Stelle. Die Situation war ihm sichtlich unangenehm. Ob es, der Regen, die Leiche, oder etwas ganz anderes war, konnte Nathaniel nicht sage und wollte es auch nicht. Er war zu sehr vertieft in das Diagramm vor ihm. “Natscha. Können wir von der Zentrale einen Dataminer bekommen? Ich werd aus dem Chaos echt nicht schlau.” Natascha nickte. Keine Minute später erschien ein abstrakter Avatar in der Mitte des Stadtmodells. “Was kann ich für sie tun?” Natascha und der Albino hatten unter einen kleinen Vorsprung in der Wand zurückgezogen, während Nathaniel und der Miner die Spur des Täters zurück verfolgten. Nach und nach, ergab sich ein Muster. In der Ferne erhob sich die Sonne über den Horizont, doch es würde noch einige Stunden dauern, bis das Licht einen Weg in die engen Gassen der Stadt fand. Weit über ihnen richteten sich bereits die riesigen Kollektoren der Luftfilter aus, die wie gigantische Blumen über der Stadt thronten und schon vom weiten die Skyline dominierten. Das Kondenswasser, dass sich über Nacht auf den filigranen Segeln gebildet hatte, regnete jetzt als konstanter Strom auf die unter ihnen liegende Stadt hinab. “Sollten wir nicht irgendwo hingehen, wo es gemütlicher ist?” fragte Natscha durch den Regen hindurch. Warum nicht. In der kleinen Gasse war es wirklich ungemütlich geworden und Nathaniel hatte hoffentlich alles erfasst, was wichtig war. Fast alle anderen Spuren und Hinweise würde eh durch das Wasser zerstört werden.

Es tat gut, aus der Nässe heraus zu sein. Der kleine Imbiss war das nächste gewesen, das auch um diese Uhrzeit noch geöffnet hatte. Die Drei waren alleine in dem winzigen Innenraum, der kaum mehr als die Theke und zwei Sitzgruppen umfasste. Natascha holte ihnen Kaffee (oder das, was laut dem Automat Kaffee sein sollte), während Nathaniel weiter, mit dem Dataminer, das Datenmeer nach Hinweisen durchwühlte. Er zweifelte zwar stark, dass die chemische Zusammensetzung der schwarzen Brühe, in seiner Plastiktasse, auch nur entfernt etwas mit Kaffee zu tun hatte, doch irgendwie schien das künstliche Koffein dennoch zu wirken. Auf dem Modell der Stadt, das ihre AR Systeme auf die schmutzige Oberfläche des Tischs projizierten, liefen Simulationen der Druckveränderungen anhand der Daten des Umwelt Kontroll Systems. Ob Magie, oder nicht, das Feuer musste sich an die grundlegenden Regeln der Physik halten. Und tatsächlich schafften sie es eine Veränderung in den atmosphärischen Druckverhältnissen auf zu spüren. Die Sonne hatte inzwischen selbst diesen Teil der Stadt erreicht. Ein einzelner Lichtstrahl bahnte sich seinen Weg durch einen Lücke in den Kollektoren und direkt in das Fenster des Imbiss. Die Automatik verschloss daraufhin die schmalen Lamellen der Jalousien. Sie hatten eine Spur. Eine Reihe an normaler Temperatur Ereignisse, in chronologischer Reihenfolge, bildeten sie einen Pfad durch den Block und in Kombination mit den Daten der Überwachungskameras konnten sie den vermutlichen Täter identifizieren. Natascha gähnte laut. Der Scanner hatte seinen Kopf gegen das Glas des Fensters gelehnt und schaute lethargisch durch einen Spalt zwischen den Lamellen, hinaus auf die Straße. “Wir haben ihn!” Der Albino zuckte zusammen. Natascha schaute den Detektiv mit einem müden, verwirrten Blick an. Dieser machte eine kurze Geste mit der Hand und in ihren Sichtfeldern erschien das verschwommene Bild einer Person, die einen langen, schwarzen Mantel trug. Die Stimme des Dataminers klang so müde, wie Natascha sich fühlte: “Diese Person ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 86% unser Täter. Nehmen wir das vom System prognostizierte Bewegungsprofil dazu, sind es sogar 89%, aber auf das Teil würde ich mich nicht verlassen.” “Bekommen wir ein besseres Bild? Vielleicht eines, auf dem wir das Gesicht sehen können?” Es folgte ein kurzer Moment der Stille. “Sorry, leider nichts. Das System hat da unten zu viele Lücken. Aber hier eine Liste von potentiellen Routen und Zielen der Person, wenn das euch weiterhilft.” Eine Reihe bunter Linien erschien im Modell. Sie starteten alle am Tatort und bewegten sich zu Beginn in die selbe Richtung. Nach und nach fächerten sie sich jedoch weiter auf, und endeten am Rand der Karte, oder verschiedenen Gebäuden des Bezirks. Für jeden potenziellen Pfad war eine Wahrscheinlichkeit angegeben. Das Wunder der statistischen, Forensik. “Ich würde sagen, wir machen fürs erste Schluss.” Der Täter wird sich sehr wahrscheinlich nicht mehr in der Gegend aufhalten und sie alle haben in den letzten Stunden zu wenig Schlaf bekommen. “Ich melde mich, wenn ich ein neue Spur habe.” Natascha nickte müde. Der Detektiv verließ den kleinen Laden. Eine freundliche Stimme verabschiedete ihn und wünschte sich, ihn bald wieder zu sehen. Das würde nicht passieren. Helles Sonnenlicht blendete ihn. Die gesamte Umgebung war überstrahlt, als stünde er im Spotlight eines großen Bühnenscheinwerfers. Es war später Morgen, kurz vor Mittag. Nathaniel war bereits seit 26 Stunden auf den Beinen und trotz des “Kaffees” und dem leichten Aufputschmittel, das eine kleines Gerät in seiner Schulter, kontinuierlich in seinen Blutkreislauf, ausschüttete, spürte er die Müdigkeit in jeder Faser seines Körpers, soweit diese noch Organisch war. Es dauerte einige Sekunden, bevor seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Die Gegend wirkte wie ausgestorben. Auf seinem Weg zur nächsten Station der Hochbahn, begegneten ihm nur wenige Personen und keine davon wirkte sonderlich vertrauenswürdig. Doch Nathaniel ignorierte sie einfach und stieg die Gittertreppe zur Bahnstation hinauf. Die Stufen knackten und knirschten unter seinen Füßen, hielten dem Gewicht des Cyborgs doch dankbarer Weise stand. Über dem Bahnsteig informierte ein flackerndes Hologramm, dass der nächste Zug in zehn Minuten kommen sollte. Wohin dieser fuhr konnte Nathaniel jedoch nicht herausfinden.

Nach einer kleinen Irrfahrt, die sich über fast zwei Stunden hingezogen hatte, verließ der Detektiv den Wagen der Bahn. Durch den Eigengeruch der Stadt hindurch (der aus einer sonderbaren Mischung aus Metall, Menschen, Chemie und einige Komponente, die ihm zwar vertraut waren, er aber nicht zuordnen konnte, bestand), glaubte er auch eine leichte Salznote wahrnehmen zu können. Auch wenn er von seinem Apartment das Meer nicht sehen konnte, hatte er damals darauf bestanden, dass sie in einen Block in der Nähe des Hafens zogen. Er wollte dass seine Tochter das Meer sehen konnte. Nach ihrem Verschwinden und seiner Genesung, konnte er die Wohnung nicht mehr Zahlen, sie hatten zu zweit kaum das nötige Geld aufbringen können und er wollte auch nicht immer wieder in dieses Heim zurückkehren, mit dem er so viel verband. Dennoch hatte er es nicht über sich gebracht, diesen Teil der Stadt zu verlassen, in dem er fast sein gesamtes Leben verbracht hatte. Die holographische Tafel zeigte die Fahrpläne der Linien H12 und C32. Einige Tauben versuchten auf der Projektion zu landen und schrien empört, als sie keinen festen Boden vorfanden. Egal wie sehr der Mensch seinen eigenen Lebensraum zur Hölle machte, es gab immer Tiere, die sich besser daran anpassten, als er selbst. Diese Vögel gehörten jedoch scheinbar nicht dazu. Seine Wohnung lag nur wenige hundert Meter von der Station entfernt. Um dorthin zu gelangen musste er sich jedoch einen Weg durch die Menschenmassen bahnen, die die Straßen des Viertels füllten. Langsam schob Nathaniel sich durch die Menge, die sich mehr wie eine Flüssigkeit verhielt, es war zwar ein zäher Sirup, doch wenn man genug Kraft aufbrachte, konnte man sich hindurch bewegen, ohne dass sie einen zu großen Widerstand bot. Nathaniel hatte den Kopf gesenkt und starrte auf den verdreckten Boden. Über ihm gab es auch nicht wirklich viel zu sehen, außer der Metallenen Stützstruktur der nächsten Ebene. Die Stimmen der Hunderten Menschen in seiner Umgebung vermischte sich zu einem gleichförmigen Grundrauschen. Hin und wieder fanden einzelne Wörter, oder Satzfetzen den Weg in seinen Verstand, doch dieser verwarf sie direkt wieder. Eine kleine Einblendung in seinem Sichtfeld zeigte ihm den Weg, doch er beachtete sie nicht. Er war diese kurze Strecke schon so oft gelaufen, dass er sie wahrscheinlich auch Blind überwinden konnte. Und tatsächlich, als er den Kopf hob, stand er nur wenige Meter vom Eingang des Wohnblocks entfernt. Eine große, transparente Reklame, wies darauf hin, dass man hier Apartments auch Stundenweise mieten konnte, heute mit einem Rabatt für Erstkunden. Im Treppenhaus roch es nach einer Mischung aus Alkohol, Zigaretten, Moder und Putzmittel. Nathaniel ging an der rostigen Tür des Aufzugs vorbei, an der schon seit Monaten ein “Außer Betrieb” Schild hing und die abgenutzten Stufen der Treppe hinauf. Seine Wohnung befand sich im 16. Stock. Als er endlich vor der zerkratzten Tür stand, stützte er sich an der Wand ab atmete einige Sekunden durch. Seine Sicht flackerte kurz und im linken, unteren Eck seines Sichtfelds erschien ein kleines Warnsymbol. “Danke für den Hinweis, hätte ich selbst nie bemerkt…” murmelte er vor sich hin. Dann rappelte er sich auf, entriegelte mit einem Wisch über die Tür das Schloss und betrat sein Apartment. Mit einem Flackern erwachte die Innenbeleuchtung und tauchte den kleinen Raum in ein warmes Licht. Er schloss die Tür hinter sich und hängte seinen Mantel an einen Haken zu seiner Rechten. Die kleine Wohnung war alles war er besaß, alles was ihm geblieben war. Ok. Ganz richtig war das nicht. Aufgrund seiner Schulden, gehörte letztendlich auch dieser Rückzugsort der Firma. Auf dem schmalen Esstisch stand ein einzelnes Foto. Seine Frau und Tochter auf einem Pier an der Ostsee. Es tat jedes mal weh, diese beiden Gesichter zu sehen, doch es war ein Schmerz, den er gerne auf sich nahm und irgendwie hielt es die Hoffnung am Leben, dass die beiden noch irgendwo da draußen waren.

Sie standen in sicherem Abstand zur Bar an einer Straßenecke. Das HQ hatte ihnen vor wenigen Minuten bestätigt, dass sich die Zielperson im Gebäude befand. Oder jemand, der erstaunlicherweise zu 86,2% mit ihr übereinstimmte. “Du gehst zuerst rein und bestätigst die Zielperson.” Wies Natascha den Scanner an, der sichtlich nervös wirkte. “Was wenn sie erkennt was ich bin?” “Sie ist eine Incinerator. Die fackeln Dinge ab. Ihr Gespür für Magie dürfte nicht sonderlich ausgeprägt sein. Und wenn, wir sind bereit einzugreifen.” Es schien so, als wollte er noch etwas einwenden, doch behielt es, angesichts der Mine seiner Chefin, lieber für sich und machte sich auf den Weg. Nathaniel hatte sich in den Feed der Smart Lenses eingeklinkt, die der Albino trug. Das Bild flimmerte und rauschte etwas, Magie und Technologie vertrugen sich meist nicht sonderlich gut, dennoch konnte sie sehen, wie er sich dem Eingang der Bar näherte. Zusätzlich bewegte er sich mit hüpfenden Schritte, wodurch das Bild meist stark in Bewegung war und nur aus einem verwaschenen Farbenmeer bestand. Natascha betrachtete den Feed als holographische Projektion über dem schmalen Armband ihres Koms. Er betrat die Bar. Leider konnten sie aufgrund des Einflusses des Scanners keinen Audio Feed aufbauen, sonder hatten nur das Bild. In der Bar war einiges los, knapp ein Dutzend Gäste saßen am Tresen und nochmal so viele verteilt an kleineren Tischen, die chaotisch im Raum verteilt standen. Er setzte sich in eine Ecke des Raums, von wo aus er alle Gäste im Blick hatte. Dann streckte er die Hände nach den unsichtbaren Fäden aus und verfolgte ihren Verlauf. Es war eindeutig. Diese Person war ihr Ziel. Die Struktur ihrer Magie, die Textur, war Identisch mit der vom Tatort. Er riss sich von den Linien los und gab den beiden anderen  das Signal. Dann versuchte er sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, was ihm sogar halbwegs gelang. Der Detektiv schob den Feed in die linke untere Ecke seiner Sicht und machte sich auf den Weg zur Bar. Natascha blieb zurück, auf ihrem Kom waren die Perspektiven der beiden anderen geöffnet. Im Gegensatz zu dem Albino fiel er unter den anderen Gästen des Ladens kaum auf. Er warf einen kurzen möglichst unauffälligen Blick auf den Scanner. Dieser wirkte hier, noch mehr als sonst, vollkommen deplatziert. Also sollten sie die Sache möglichst schnell über die Bühne bringen. Der Detektiv setzte sich auf einen freien Platz neben der Zielperson. Die junge Frau hatte schulterlanges, schneeweißes Haar, das jedoch größtenteils vom hohen Kragen ihres Kleides verdeckt wurde. Ihr Gesicht konnte Nathaniel nicht sehen. Dafür fiel ihm die Zigarette auf, die zwischen den Fingern ihrer linken Hand klemmte. Dem Geruch nach, echter Tabak, oder ein verdammt gutes Imitat. Und jetzt? Jetzt brauchte er irgendein Indiz, um sie festsetzen zu können. Er entschied sich, den direkten Ansatz zu versuchen. “Sie haben einen Fehler gemacht.” Die Frau reagierte nicht. Die kleine Nachricht: “Was tun sie?” erschien in seinem Sichtfeld. Er wischte es weg. “Wären sie weg geblieben, hätten wir sie wahrscheinlich nie gefunden.” Sie nahm einen Zug an ihrer Zigarette. “Wir wissen, dass sie eine Magierin sind und wir wissen, dass sie den Kurier getötet haben.” er wurde langsam Nervös. In alle Ruhe drückte sie ihre Zigarette auf dem Kunstholz der Theke aus, dann drehte sie sich langsam, so dass der Detektiv ihr Gesicht sehen konnte. Ein blaues und ein grünes Auge starrte ihn an. “Sie wissen gar nichts.” ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dann gab es ein leises Klacken und Nathaniel spürte die Hitze. Scheiße! Der Ärmel seiner Jacke stand in Flammen. Sie nahm ihren Drink und löschte das Feuer damit. “Sie sollten sich nicht mit mir anlegen. Wer mit dem Feuer spielt, sollte sich nicht wundern, wenn es sich die Finger verbrennt.” Sie sprang vom Barhocker und machte sich auf in Richtung der Tür.

Nathaniel hatte sich nach dem ersten Schock wieder gefangen und griff nach seiner Waffe. “Stehen bleiben!” Sein anderer Ärmel ging ebenfalls in Flammen auf, doch diesmal war Nathaniel vorbereitet und riss sich schnell den Mantel vom Körper. Die restlichen Gäste der Bar waren zurück gewichen und betrachteten die Szenerie aus der für sie größtmöglichen Distanz. Der Scanner hatte sich noch weiter in die Ecke des Raums verdrückt. Sie schnippte erneut. Diesmal spürte er das Feuer kaum, denn sie hatte glücklicherweise Teile seines Körpers getroffen, der bereits von Metall bedeckt war. Er hatte weiter den Lauf seiner Waffe auf sie gerichtet. Die künstliche Haut über seiner kybernetischen Hand war weg gebrannt und darunter kamen die metallenen Knochen, die Kabel und Schläuche zum Vorschein. Sie schnippte ein weiteres Mal. Doch nichts geschah. Erstaunt schaute sie auf ihre Finger, als wären sie ein Werkzeug, das gerade zerbrochen war. Es gab einen lauten Knall. Splitter flogen durch den Raum und eine Gruppe Bewaffneter in schweren Kampfanzügen stürmte in die Bar. Die getönten Visiere ihrer Helme waren geschlossen, ihre Körperpanzer trugen keine Identifikationsmerkmale. Koordiniert positionierten sie sich in einem Halbkreis um die Zielperson herum. Die Magierin erstarrte, was angesicht der Sechs Ziellaser, die auf ihre Brust und ihren Kopf gerichtet waren, vermutlich die beste Entscheidung war. Natascha bahnte sich ihren Weg durch die Ops Truppen. “Amelia Desutton. Sie haben Eigentum der Anema Corp. beschädigt und gestohlen, daher nehme ich sie fest, auf Basis des §49, Abschnitt 4 der ‘Neuen Zentraleuropäischen Sicherheitsordnung’.” Amelia schaute mit einer Mischung aus Verwirrung und Panik zwischen den Ops Einheiten, Nathaniel und Natascha hin und her. Dann, blitzschnell, sprang sie nach vorne, auf Natascha zu. Zwei der Ops versuchten sie aufzuhalten, doch in ihren schweren Rüstungen waren sie viel zu langsam und die Magierin duckte sich gekonnt unter ihnen hinweg. Mit einer schnellen Bewegung kickte sie noch einen weiteren von den Beinen. Dann hatte sie Natascha erreicht und bevor jemand etwas tun konnte, packte sie am Hals und drückte eine Pistole gegen ihre Schläfe. “Waffen auf den Boden! Alle!” schrie sie durch den Raum. Es gab einige Momente der Stille. “Scheiße, hängt ihr so wenig an eurer Chefin?” Sie zog den Arm um ihren Hals enger und Natascha gab ein ersticktes Gurgeln von sich. “Sie sollten die Leute wirklich besser Bezahlen.” scherzte die Frau, während sie sich langsam in Richtung Tür bewegte und dabei Natascha mit sich schleifte. Den Ops Truppen merkte man ihre Verwirrung an. Instinktiv hatten sie noch immer ihre Waffen auf die Angreiferin gerichtet, machten sie sonst keine Anstalten, etwas zu Unternehmen. Und dann blieb die Angreiferin stehen. Als hätte jemand eine Pause Taste betätigt erstarrte sie mitten in der Bewegung. Natascha brauchte einige Sekunden um das zu registrieren, dann kämpfte sie sich frei und stürzte von der Magierin weg. Sofort sprangen zwei der Gepanzerten nach vorne und positionierten sich zwischen ihrer Chefin und der Magierin. Diese wirkte noch immer wie eine Wachsfigur in einer Kunstausstellung, wobei doch gelegentliches Blinzeln verriet, dass sie noch am Leben war. “Packt sie ein und dann raus hier!” kam eine kräftige Stimme aus Richtung der Tür und die Truppen gehorchten augenblicklich. Nathaniel konnte die Person, die sich in einen langen schwarzen Mantel hüllte, nur halb sehen. Er kannte den Mann. Die Ops Truppen reagierten sofort. Der Schaft eines Gewehrs traf die Magierin am Kopf. Sie löste sich aus ihrer Starre und sank zu Boden. “Ihr habt den Chef gehört!” rief einer der Gepanzerten. Bevor er Amelia aufhob, um sie auf dem Raum zu tragen, trat er ihr noch einmal kräftig in die Seite. Sie gab ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich. “Lass das!” fauchte ihn einer seiner Kollegen an, unternahm aber weiter nichts. Zu zweit schleiften sie sie durch das Loch, das sie in die Wand gesprengt hatten, aus dem Laden. Nathaniel schaute ihnen nach, bis sie in der Dunkelheit vor dem Gebäude verschwanden. “Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss des Einsatzes.” Natascha lehnte neben ihm an der Bar, in der Hand ein Wiskeyglas. Außer ein paar Druckstellen an ihrem Hals, gab es keinerlei Spuren davon, dass sie vor weniger als zwei Minuten noch die Geisel der Magierin gewesen war. “Das war gerade...?” setzte Nathaniel an. Sie nippte an ihrem Getränk, bekam eine Hustenanfall und verschüttete den restlichen Inhalt des Glases auf dem Tresen. “Gott ist das Zeug widerlich! Zur Feier des Tages lade ich sie wohin ein, wo es was Richtiges zu trinken gibt. Hätten sie Interesse?” Das plötzliche, unerwartete Angebot, ließ Nathaniel in eine Art schockstarre verfallen, was war mit seiner Frage? “Gut, dann muss ich mir alleine was suchen, wo ich mich betrinken kann.” “Nein, nein. Ich gehe gerne mit. Das kam nur irgendwie etwas plötzlich.” “Ich glaube sie kennen mich nicht so gut wie glauben.” erwiderte Natascha. “Das Angebot gilt übrigens auch für sie!” rief sie dem Scanner zu, der noch immer in der Ecke des Raums saß. Dieser zuckte zusammen, schaute dann panisch Nathaniel an. Der Detektiv nickte ihm zu und versuchte ein freundliches Gesicht zu machen. Es misslang. Während sie auf dem Weg zu Nataschas Wagen waren, ein netter Vorteil, den höherrangige Angestellte genossen, schwiegen alle drei. Auch wenn Nathaniel ein Frage auf der Seele brannte, traute er es nicht sie zu stellen. Doch Natascha schien Gedanken lesen zu können, aber aufgrund der Anwesenheit des Scanners, vermutete Nathaniel, dass es einfach ihre Intuition war. “Es gibt Dinge im Unternehmen, darüber stellt man keine Fragen, wenn man seinen Job behalten möchte und um gleich ihre nächste Frage zu beantworten: Sie wird erstmal verhört werden. Danach hängt alles davon ab ob sie kooperiert. Vielleicht entsteht aus der Angelegenheit eine tolle Zusammenarbeit. Anema und vor allem S&I suchen immer nach Personen mit besonderen Fähigkeiten, die unser Team ergänzen. Ich glaube wir haben sie heute nicht zum letzten mal gesehen.” Ihr Blick fiel auf Nathaniels verbrannte Hand. “Und für das organisiere ich dir einen Termin in der Klinik. Wenns geht gleich morgen und damit du bis dahin durch hälst, geht deine Rechnung heute Abend auf mich.”
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BlueNote
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Beitrag05.04.2019 07:58

von BlueNote
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Ich habe den Text angelesen und muss sagen, dass er sich recht flüssig lesen lässt. Obwohl mich eine solche Zukunftsstory aus dem Baukasten normalerweise nicht interessieren würde (weil mein literarischer Fokus wo anders liegt), hat der Text mich dann doch irgendwie gefesselt. Dass die Ostsee zukünftig bis nach Berlin reicht, hat mir als Idee gefallen. Auch dass du mit dem akustischen Klang von Regentropfen auf das Metalldach beginnst. Dass es für diese Art Lesestoff immer ganz ausgefallene Namen braucht (Nathaniel), daran habe ich mich noch nicht ganz gewöhnt. Insgesamt ist deine Erzählsprache ansprechend (aber auch noch fehlerbehaftet). In diesem (unaufgesetzt unaufgeregten) Stil könnte ich mir vorstellen, auch einen längeren Text zu lesen. Und Berlin als Ort der Handlung ist sowieso gut!
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DragobAttack
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Beitrag05.04.2019 08:11

von DragobAttack
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ich habe den Text angelesen und muss sagen, dass er sich recht flüssig lesen lässt. Obwohl mich eine solche Zukunftsstory aus dem Baukasten normalerweise nicht interessieren würde (weil mein literarischer Fokus wo anders liegt), hat der Text mich dann doch irgendwie gefesselt. Dass die Ostsee zukünftig bis nach Berlin reicht, hat mir als Idee gefallen. Auch dass du mit dem akustischen Klang von Regentropfen auf das Metalldach beginnst. Dass es für diese Art Lesestoff immer ganz ausgefallene Namen braucht (Nathaniel), daran habe ich mich noch nicht ganz gewöhnt. Insgesamt ist deine Erzählsprache ansprechend (aber auch noch fehlerbehaftet). In diesem (unaufgesetzt unaufgeregten) Stil könnte ich mir vorstellen, auch einen längeren Text zu lesen. Und Berlin als Ort der Handlung ist sowieso gut!


Danke für das Feedback. Habe den Text jetzt noch mehrere Male korrektur gelesen, dennoch rutschen mir immer wieder Fehler durch.
Ach und wegen des Meers. Wird im ersten Kapitel noch nicht deutlich, aber Berlin reicht inzwischen auch viel weiter nach Norden. Die Ostsee hat aufgrund des gestiegenen Meeresspielgels Teile Norddeutschlands verschlungen. Und Stadt und Meer haben sich so auf halber Strecke getroffen.
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jon
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Beitrag05.04.2019 22:35

von jon
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Ich habe trotz Bleiwüste angefangen zu lesen - es war mir sprachlich-logisch aber zu schlecht sortiert, zu fehlerhaft und zu gleichförmig, um mich weiter durch das absatzlose Grau zu quälen.

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Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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Minerva
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Beitrag06.04.2019 09:37

von Minerva
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Also, es lässt sich wegen mangelnder Absätze schwer lesen.
Du könntest innerhalb des beschreibenden Textes welche einfügen, z.B. hier am Anfang:

"Und es hatte auch seine guten Seiten. Niemand traute es sich, sich ihm zu nähern, oder ihn irgendwie zu belästigen, denn es war allgemein bekannt, bei wem er seine Schulden hatte.
ABSATZ
Vorsicht griff er nach dem Glas ..."

Immer dort, wo es irgendwie logisch ist, ein neuer Gedanke kommt, die Gedanken oder Beschreibungen in eine Handlung übergehen.

Und auf jeden Fall, dort wo Dialog steht! Bitte ... Rolling Eyes

"BlackOps Team schoss es Nathaniel durch den Kopf, doch bevor er weiter reagieren konnte, sprangen zwei Gestalten aus der offenen Seitentür und landeten nur wenige Meter von ihm entfernt.
“Nathaniel Price?”
Er nickte verunsichert. Was sollte er auch anderes tun. Angesichts der Kampfanzüge seiner Gegenüber standen seine Chancen auf Flucht mehr als schlecht. Ein kleine Symbol im Eck seines Sichtfeldes wies ihn darauf hin, dass seine Verbindung zum Netz getrennt worden war.
“Wir sollen sie zu ihrem Einsatzort bringen.”
S&I schickte ein BlackOps Team, nur um einen externen Ermittler abzuholen. Aus der kurzen Nachricht war nicht hervorgegangen, um was für einen Auftrag es sich handelte, aber anscheinend musste er von äußerster Wichtigkeit sein. Er hörte hinter sich ein klicken und konnte seinen Hut noch gerade so festhalten, bevor er von einer Seilwinde hinauf gezogen wurde. Kaum war er im Innenraum des Harriers angekommen, ließ er seinem Ärger freien Lauf.
“Hätte S&I mich nicht vorwarnen können? Und was soll das alles? Warum schickt die Firma ein Ops Team um mich abzuholen?”
Ein Antwort bekam er nicht. ..."


Sonst lässt sich das wirklich kaum lesen, es wirkt unübersichtlich.
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