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Maxdsfo Erklärbär
M Alter: 34 Beiträge: 1
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M 24.03.2019 22:01 Verwenden von Inhalten aus Podcasts, Youtube-Videos etc. von Maxdsfo
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Hi Leute,
ich sitze gerade an Recherchen zu einem Ratgeber, den ich schreiben möchte. Es gibt nicht viele, aber einige Bücher zu meinem Thema, deutlich mehr Material allerdings in Form von z. B. Erfahrungsberichten, die Menschen in Videos auf Youtube teilen. Diese Videos haben sie selbst aufgenommen. ich bin mir nicht sicher, ob man beim Youtube-Upload nicht zumindest Teile des Urheberrechts am eigenen Video an die Plattform abtritt, aber das ist für mich auch erstmal zweitrangig.
Mich interessiert vielmehr, ob ich Inhalte, also den Sinn von Erzählungen und vielleicht sogar wortgenaue Formulierungen aus den Erzählungen verwenden kann, ohne Quellennachweise zu benutzen. Und ob ich, wenn ich mich doch auf z. B. den Youtube-Kanal oder ein bestimmtes Video beziehe, eine bestimmte Form des Quellennachweises einhalten muss. Link in der Fußnote? Genehmigung von Urheber?
Auch bei literarischen Werken ist mir der Prozess nicht ganz klar: wenn ich direkte Zitate verwende, dann gebe ich natürlich die Quelle an. Was aber, wenn ich
a) lediglich den Inhalt sinngemäß wiedergebe und
b) den Inhalt sinngemäß wiedergebe und mich dann in einem Nebensatz auf die Autorin oder den Autor berufe? Gilt dann dieselbe Regelung wie bei direkten Zitaten?
Ich frage, weil ich in meinem sehr textlastigen Studium auf Zitationsregeln getrimmt wurde, aber in Ratgebern oder Sachbüchern häufig keine Quellenangaben finde, obwohl ich mir sehr sicher bin, dass die Autor*innen diese Gedanken aus anderen Werken übernommen oder zumindest nicht erstmalig selbst aufgeschrieben haben.
Ich hoffe, diese Fragen doppeln sich nicht zu sehr mit den bereits im Forum behandelten.
Danke an euch im Voraus
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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25.03.2019 12:52 Re: Verwenden von Inhalten aus Podcasts, Youtube-Videos etc. von nebenfluss
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Hallo Maxdsfo,
generell solltest du darauf achten, deinem Werk eine gewisse Schöpfungshöhe zu verleihen. Aussagen von bereits öffentlich zugänglichen Quellen zusammenzufassen, ist als Recherche dafür eher nicht ausreichend, auch wenn es juristisch - bei Beachtung der Grenzen des Zitatrechts - problemlos möglich ist.
Damit meine ich z. B.:
Klar kann ich einen auf Youtube veröffentlichten Erfahrungsbericht zitieren, so lange das Zitat eine gewisse Länge nicht überschreitet, der Inhalt nicht sinnentstellt wird, ich die Quelle angebe und keine Persönlichkeitsrechte (z. B. Selbstdarstellung) verletze. Die Chance (=das Risiko), zitiert zu werden, geht jeder ein, der etwas veröffentlicht, sei es als Urheber, oder als auftretende Person in dessen Werk.
Schöpfungshöhe erreicht aber etwa ein Journalist, indem er einen interessanten Protagonisten kontaktiert und ein eigenes Interview mit ihm/ihr führt und versucht, Antworten auf Fragen zu erhalten, die im Videobeitrag nicht vorkommen und den Leser interessieren könnten.
Neben dem inhaltlichen Mehrwert hat dies eben auch den Vorteil, dass man die Frage, ob das jemandem recht (jemandes Recht) wäre, gleich mitklären kann.
Dies als grundsätzliche Überlegung ...
zu den konkreten Fragen:
Nein, Youtube und andere Upload-Plattformen agieren (bis jetzt) nicht als Rechteinhaber für private Inhalte, die bei ihnen hochgeladen werden (das ist ja das Problem ...) - natürlich mit Ausnahme der paar Videos/Inhalte, die sie selbst produzieren, aber die sind ja nicht als "privat hochgeladen" einzustufen.
Wenn du eine Quelle verwendet, solltest du sie benennen, das gehört so. Der Leser möchte klar trennen können, was die eigenen Gedankengänge des Autors sind und wo er Fremdaussagen verwendet hat. In welcher Form du das am besten tust, sollte dir dein Verlag sagen können.
Ich bin kein Jurist, aber aus der journalistischen Praxis heraus würde ich sagen, dass es in erster Linie Aufgabe der Redaktion (hier: des Lektorats) ist, da Standards zu definieren und eine gewisse Rechtssicherheit herzustellen.
Dabei ist der Kontext der Veröffentlichung zu berücksichtigen:
Ratgeber sind keine akademischen Publikationen. Die Leser wollen nicht mit einer Unzahl Fußnoten erschlagen werden oder einem Anhang, der umfangreicher ist als der eigentliche Text.
Inwieweit man auch im SP (Self Pubishing, falls das beabsichtigt ist) solche Unterstützung finden kann, weiß ich nicht.
EDIT: Einen Hinweis, ob eine Weiterverwendung von Inhalten in deinem Buch gestattet ist, könntest du vielleicht auch aus den Tags(?), der Kurzbeschreibung unter dem jeweiligen Video entnehmen. Wenn da etwas von "nur für private Verwendung" steht, wäre ich vorsichtig.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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