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Sachtext Orgacid Halle


 
 
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag17.03.2019 21:58
Sachtext Orgacid Halle
von Thomas74
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

"ORGACID Halle-Ammendorf
-ein echter „LOST“-Place

Das „Urbexen“, wie es so schön neudeutsch für das Herumschleichen in alten Ruinen heißt, gewinnt immer mehr Anhänger. Ganze Heerscharen ziehen am Wochenende los, um die geballte Morbidität verlassener Orte auf Foto oder Video zu bannen und später im Netz mit Gleichgesinnten zu teilen. Oft an der Grenze der Legalität, manchmal knapp dahinter lauern in den leerstehenden Liegenschaften mannigfaltige Gefahren auf neugierige Besucher.
Ein Areal mit hohem Gefährdungspotential liegt erschreckend unscheinbar mitten in der Stadt Halle/Saale, zwischen kleinen Industriebetrieben und Gebrauchtwagenhändlern.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand hier die Orgacid GmbH, eine Tochterfirma der Essener Goldschmid AG und der Berliner Degea. Im Zuge der deutschen Kriegsvorbereitung wurde die Firma einer der größten Giftgasproduzenten des Dritten Reiches. Bis 1942 produzierte man ca. 26.000 Tonnen BIS(2-chlorethyl)sulfid, umgangssprachlich auch als Senfgas bezeichnet, unter dem Produktionsnamen LOST.  Ein höchstwirksames, über Hautkontakt wirksames Nervengift, welches schon in kleinsten Dosen zum Tode führt.

Nach der Eroberung Halles durch die amerikanischen Streitkräfte ergab eine Bestandsaufnahme eine Menge von über 600 Tonnen der verschiedenen LOST-Varianten.
Unter Aufsicht der nachfolgenden sowjetischen Besatzungsmacht wurden die Kampfstoffrückstände im Chemiewerk Dessau-Kapen und auch im nahegelegenen Plastwerk Ammendorf verbrannt. 1958 galten die Entgiftungsarbeiten als abgeschlossen, das Gelände geriet in Vergessenheit und wurde anderweitig genutzt. Immer wieder klagten Anwohner und Mitarbeiter benachbarter Firmen über Atembeschwerden und Hautreizungen.
Anfang der 90er Jahre drangen spielende Kinder auf das mittlerweile brachliegende Gelände vor. Nachdem sie typische Krankheitserscheinungen eines Kampfmittelkontaktes zeigten, untersuchte eine militärische Dekontaminationseinheit der damals noch existierenden NVA das Areal. In den nur behelfsmäßig verschlossenen Zisternen konnten noch über 20 Tonnen Lost festgestellt und beseitigt werden. Gutachten und Gegengutachten stellten zwar eine hohe Gefährdung durch Kampfmittelreste fest, aus Kostengründen entschloss man sich aber statt für eine Totalsanierung lediglich zu einer Versiegelung der ehemaligen Zisternen. Unter einem Nebengelände werden bis heute weitere LOST-Reste und eine geheime Abfüllstation vermutet.
Mittlerweile ist im wahrsten Sinne des Wortes (spärliches) Gras über die Sache gewachsen. Aktuell nutzen verschiedene Kleingewerbe das Gelände. Nur das ehemalige Verwaltungsgebäude erinnert mit seiner Fassadengestaltung an die unheimliche Vergangenheit. Kein lost place, eher ein LOST place..."

Text Ende
Hier folgen im Artikel jetzt Bilder vom Areal.

Ist das Ganze soweit schlüssig? Versteht man es als Außenstehender?
Danke schon mal im Voraus.

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Diamond
Geschlecht:weiblichEselsohr
D


Beiträge: 280



D
Beitrag18.03.2019 03:49

von Diamond
Antworten mit Zitat

Hallo Thomas74,

das Thema des Artikels ist sicher interessant, inhaltlich kann ich weniger darauf eingehen, weil ich nicht im Thema stecke.

Ich lasse Dir gerne ein paar Anmerkungen/ Anregungen da.

- ich finde den Text stellenweise sehr wertend, u.a. im letzten Satz (auch an anderen Stellen im Text). Mancher Leser mag das, es ist sicher auch kein Makel, mich persönlich spricht es aber nicht an, weil ich mir gerne eine eigene Meinung bilde.

- dass dort Senfgas produziert wurde, ist sicher nicht so toll. Aber mich als Leser würde dann auch interessieren, warum das so problematisch ist. Was bedeutet das für die Leute, die dort in der Umgebung wohnen? Sind Sie Gefahren ausgesetzt (Gesundheit), hat es Folgen für die Umwelt, usw.? Wo ist denn da konkret das Problem?

- den ersten Satz finde ich unglücklich formuliert, das "wie man so schön sagt" empfinde ich in einem Sachtext als störend

Der Text ist durchaus informativ, aber für mich ohne ein erkennbares Problem, zum Teil auch zu schnell abgehandelt, das macht es für mich uninteressant. Ich frage mich als Leser: Warum ist das wichtig für mich?

Das ist aber nur meine Meinung.

LG Diamond
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag18.03.2019 06:46

von Thomas74
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine Hinweise!

An der Länge des Textes kann ich wenig ändern, ich liege schon haarscharf über meiner Wortvorgabe. Wenn ich auf die einzelnen Gutachten und Arten der Bedrohung und Gefahrenabwehr eingehen würde, wäre ich schnell bei 10 Seiten oder mehr.
Der Artikel soll in einem Magazin erscheinen, welches die Urbex-Szene direkt anspricht, daher der wertende Einleitungssatz.
Ich werde ihn aber überarbeiten.
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag18.03.2019 20:49

von Thomas74
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der erste Satz lautet jetzt:
Das "Urbexen", wie von Insidern das Herumschleichen in alten Ruinen genannt wird, gewinnt immer mehr Anhänger.

Ansonsten wurde der Text so abgenickt und geht so in den Druck. Danke fürs Feedback!
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Diamond
Geschlecht:weiblichEselsohr
D


Beiträge: 280



D
Beitrag18.03.2019 20:57

von Diamond
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Der erste Satz lautet jetzt:
Das "Urbexen", wie von Insidern das Herumschleichen in alten Ruinen genannt wird, gewinnt immer mehr Anhänger.

Ansonsten wurde der Text so abgenickt und geht so in den Druck. Danke fürs Feedback!


Der erste Satz klingt mMn so besser.

Dass es bei einer begrenzten Anzahl an Wörtern/ Zeichen schwierig ist, detaillierter und ausführlicher zu berichten, verstehe ich und hätte es wahrscheinlich auch nicht angemerkt, wenn ich es gewusst hätte.

In diesem Sinne
LG Diamond
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