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Self Publishing oder Verlag - Einige Überlegungen

 
 
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Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
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Beitrag01.04.2019 16:56

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Zitat:
Natürlich kann man sich auch Profis an die Seite holen, aber das kostet richtig Geld - Geld, das man vermutlich nicht wieder reinholt.

Vielleicht nicht. Ich möchte das aber versuchen. Das mag hartes Brot sein, aber für mich fühlt sich das stimmig an. Ich will nicht nur Bücher schreiben, ich will sie machen, und zwar direkt für Leser und nicht für einen Verlag. Das geht Verlagsautoren bestimmt nicht viel anders, und mit vielen Verlagen mag das sogar möglich sein, aber das Risiko, dass die Zusammenarbeit eher beschneidet als befruchtet, war mir einfach zu groß. Und ich hatte auch einfach richtig Bock auf die Unternehmerseite des Selfpublishings. Ich bin nicht nur Autorin, ich bin jetzt ein kleines Business. Das ist ziemlich cool.


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
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agu
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Alter: 49
Beiträge: 2009
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Beitrag01.04.2019 18:07

von agu
Antworten mit Zitat

[quote="Poolshark"]
Zitat:
Und ich hatte auch einfach richtig Bock auf die Unternehmerseite des Selfpublishings. Ich bin nicht nur Autorin, ich bin jetzt ein kleines Business.

Ich glaube, das ist genau der springende Punkt, an dem sich (neben dem schreibhandwerklichen Aspekt) entscheidet, wie gut oder schlecht jemand mit Selfpublishing fährt. Wer den Business-Teil mag (und kann), die Vielfalt, die damit einher geht, sein eigener kleiner Verlag zu sein, wer bei Marketing und Vertrieb keine Berührungsängste hat, für den ist das sicher eine großartige Spielwiese.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
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Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
Beiträge: 827
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Wohnort: Berlin


Beitrag02.04.2019 11:47

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Ja, das ist wohl so. Ich muss aber auch sagen, dass mir dieser Ehrgeiz, selbst unternehmerisch tätig zu werden auch alles andere als in die Wiege gelegt wurde. Das habe ich mir hauptsächlich von anderen Autoren abgeschaut, die Marketing machen ohne sich dafür zu schämen, sogar noch Spaß dran haben.
Und einen Zeitfaktor hat das Ganze natürlich auch noch. Ich stecke viel Zeit in das ganze Drumherum. Diesen "Luxus" kann und will sich nicht jeder leisten. Das versteh ich.


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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 483



Beitrag02.04.2019 12:55

von Lki
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Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Natürlich kann man sich auch Profis an die Seite holen, aber das kostet richtig Geld - Geld, das man vermutlich nicht wieder reinholt.

Vielleicht nicht. Ich möchte das aber versuchen. Das mag hartes Brot sein, aber für mich fühlt sich das stimmig an. Ich will nicht nur Bücher schreiben, ich will sie machen, und zwar direkt für Leser und nicht für einen Verlag. Das geht Verlagsautoren bestimmt nicht viel anders, und mit vielen Verlagen mag das sogar möglich sein, aber das Risiko, dass die Zusammenarbeit eher beschneidet als befruchtet, war mir einfach zu groß. Und ich hatte auch einfach richtig Bock auf die Unternehmerseite des Selfpublishings. Ich bin nicht nur Autorin, ich bin jetzt ein kleines Business. Das ist ziemlich cool.


Ich finde es sehr bewundernswert, wenn man darauf Lust hat. Aber bereits im Vorhinein ohne eigene Erfahrungen zu denken, ein Verlag würde einen auf jeden Fall in seiner Kreativität beschneiden, das gibt mir zu grübeln. Denken angehende Autoren so mittlerweile von Verlagen? Dass die ja nur den zehnten "Fifty Shades"-Hype wollen und keine Lust mehr auf gute Geschichten haben? Gut, dir dürfte klar gewesen sein, dass ein Buch mit so spezieller Thematik und nur 128 Seiten vermutlich keine Chancen auf eine Veröffentlichung im Großverlag hat. Aber trotzdem finde ich es schade, dass man Verlage nicht mehr für hilfreiche Partner für eine Zusammenarbeit hält, sondern für jemanden, der einen beschneidet.


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Ophelia Scale Trilogie - 2019
Don't LOVE Me Reihe – 2020/21
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agu
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Beitrag02.04.2019 14:38

von agu
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Lki hat Folgendes geschrieben:
Aber bereits im Vorhinein ohne eigene Erfahrungen zu denken, ein Verlag würde einen auf jeden Fall in seiner Kreativität beschneiden, das gibt mir zu grübeln. Denken angehende Autoren so mittlerweile von Verlagen?

Wie immer ist dieses Feld nicht schwarz-weiß.
Meine Erfahrung dazu ist, dass Verlage (oder die Agentur) zwar im Vorfeld oft Einfluss auf die Themenwahl nehmen - indem sie ihre Wünsche kommunizieren und man als etablierter Autor dann entweder einen passenden Stoff entwickelt, oder als Neuling hofft, dass das eigene Manuskript zufällig zu den gesuchten Themen passt.
Danach habe ich es persönlich aber kaum erlebt, dass einem von Verlagsseite schmerzhaft in den Text gepfuscht wird. Im Gegenteil begegnen die meisten Lektoren den Autorentexten durchaus mit Respekt und schlagen oft Verbesserungen vor, die bei näherer Betrachtung wirklich Sinn machen. Mit Schwerpunkt auf "Vorschlagen" - das sind keine Zwangsauflagen.
Ich weiß, dass es gelegentlich Fälle gibt (auch aus meinem Bekanntenkreis), in denen das ausufert bzw. der Autor über den Lektorenwunsch ernsthaft verärgert war - aber ganz ehrlich, das ist eher die Ausnahme, als die Regel. Sowas wird in der öffentlichen Wahrnehmung dann gern aufgeblasen, bis der Eindruck entsteht, Verlagslektorate seien kleine Folteranstalten im Dienst des Kommerz, in denen die Seele des Autors mit glühenden Eisen ausgelöscht wird.
Ein Großteil dieser Reibereien entsteht nach meinem Eindruck aus unterschiedlichen Erwartungshaltungen von Verlag und Autor. Das passiert zum Beispiel, wenn man das eigene Manuskript im Dienste besserer Verkäuflichkeit auf ein bestimmtes Sub-Genre labelt, das da aber höchstens am Rand gestreift wird, und dann ein Verlag zugreift, der auf dieses Genre spezialisiert ist. Mein persönliches Beispiel dazu: Ich wollte unbedingt Fantasy schreiben, der Markt dafür ist aber denkbar schwierig als Neueinsteiger. Die Agentur riet mir, es mit Jugendfantasy zu versuchen, weil man da leichter einen Vertrag bekäme. Jugendfantasy heißt aber meistens Mädchen-Fantasy und ein Großteil der Leserinnen erwartet eigentlich eine Liebesgeschichte vor Fantasy-Kulisse. Also eigentlich einen Liebesroman mit ein bisschen Fantasy-Gedöns. Ich bekam mein Manuskript an einen namhaften Verlag vermittelt, der auch der Meinung war, er hätte Mädchen-Romantik-Fantasy eingekauft. Ich hatte aber eher erwachsene Fantasy auf P12 runtergeschnitten, komplexe Handlung und viel Action, die Liebesgeschichte nur eine Randnotiz. Mein Lektor versuchte mir beizubiegen, dass die mehr im Vordergrund stehen müsste; ich wollte nicht, er beugte sich. Das Buch wurde ein Mega-Flop, die meisten Negativkritiken beklagen die anstrengend komplexe Handlung und die sparsame Dosierung der romantischen Elemente. Der Lektor hatte also recht, ich fühlte mich vorher gegängelt und nachträglich missverstanden - und alles nur, weil ich um's Verrecken Fantasy an den Mann bringen wollte. Unter einer leicht falschen Prämisse. Im Nachhinein ein Fehler. Ich hätte von Anfang an bei meiner Linie bleiben sollen und dann lieber länger gesucht oder es mit SP probiert. Oder ich hätte mich stärker auf das Wunsch-Genre des Verlags einlassen müssen und nicht versuchen sollen, meinen Kopf durchzusetzen.

Ähnlich ist es auch, wenn man sich als Autor z.B. für das Schreiben von Serienromanen oder Groschenheftchen im Rahmen einer größeren Serie anheuern lässt. In diesem Fall sind die Vorgaben sehr strikt, bis runter auf's Aussehen und Alter der Hauptfiguren. Aber das bringt dieser Job nun mal mit sich. Wer sich im Nachhinein über die starren Regeln beschwert, hat vorher die Jobbeschreibung nicht gelesen.

Diese Konstellationen gibt es jedenfalls häufiger und daraus entsteht ein Großteil des Frustes wegen inhaltlicher Gängelei.


Das Argument von der Beschneidung der eigenen Kreativität wird aber auch von vielen Autoren ins Feld geführt, die aus qualitativen Gründen keinen Stich bei einem Verlag machen können. Und dann fühlt es sich einfach besser an, sagen zu können, es war meine eigene Entscheidung, anstatt Plan F, weil alles andere nicht funktioniert hat. Das führt ebenfalls dazu, dass man diese Begründung inzwischen so oft hört, dass sie sich irgendwie festsetzt.


So oder so würde ich heute als Neuling immer noch zuerst einen Verlag suchen, am besten einen kleineren, soliden Kandidaten, weil das, was man mit den ersten Büchern im Verlagsgeschäft lernt, sehr wertvolles KnowHow ist.
Der Königsweg wäre für mich persönlich auch eine Mischung aus Verlags- und Selfpublishing-Titeln (wenn man SP kann). Manche Genres laufen im SP einfach nicht, bei Verlagen aber schon - und umgekehrt. Außerdem ist für viele Verlagsautoren SP mittlerweile eine wichtige Ergänzung, weil sie darüber ihre Backlist weiter im Umlauf halten und mit Neuauflagen alter Titel, bei denen die Rechte vom Verlag an sie zurückgefallen sind, noch mal ganz gut Geld verdienen.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
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Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beitrag02.04.2019 20:00

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Lki hat Folgendes geschrieben:
Ich finde es sehr bewundernswert, wenn man darauf Lust hat. Aber bereits im Vorhinein ohne eigene Erfahrungen zu denken, ein Verlag würde einen auf jeden Fall in seiner Kreativität beschneiden, das gibt mir zu grübeln. Denken angehende Autoren so mittlerweile von Verlagen? Dass die ja nur den zehnten "Fifty Shades"-Hype wollen und keine Lust mehr auf gute Geschichten haben? Gut, dir dürfte klar gewesen sein, dass ein Buch mit so spezieller Thematik und nur 128 Seiten vermutlich keine Chancen auf eine Veröffentlichung im Großverlag hat. Aber trotzdem finde ich es schade, dass man Verlage nicht mehr für hilfreiche Partner für eine Zusammenarbeit hält, sondern für jemanden, der einen beschneidet.

Hm, vielleicht bin ich da auch speziell und ungerechtfertigt misstrauisch. An manchen Tagen hätte ich auch gern jemanden an meiner Seite, der mich unterstützt und mit den richtigen Verbindungen ein bisschen schneller weiterbringt, als es im Alleingang möglich ist. Aber dann wiederum: Unter Vertrag gebe ich so viele Rechte an meinem Werk ab, muss so viele Dinge fremdbestimmen lassen, dass ich doch froh um meine Entscheidung bin. Ich kann so viel meines Textes posten, wie ich will. Ich kann die Audioaufnahme selbst in die Hand nehmen, ich kann meine Vision für das Cover selbst umsetzen, muss nicht ewig auf Veröffentlichungstermine warten, muss mich andererseits auch von der Zeitplanung eines Verlags nicht unter Druck setzen lassen, sehe mehr vom Umsatz und tagesaktuelle Verkaufszahlen (noch überschaubar, aber trotzdem interessant).
Und dann muss man eben auch ganz klar sagen, wie agu es schon ausgeführt hat: Die klassischen Verlage rümpfen bei Fantasy oft die Nase und wenn nicht, wird oft nur eine ganz bestimmte Art Fantasy gekauft. Aber ich will nicht nur bereits Etabliertes schreiben, dazu liebe ich das Genre zu sehr – will mehr für dieses Genre und von diesem Genre. Soll nicht heißen, dass es unter der Verlagsliteratur nicht auch Innovatives gibt, aber die lange Suche wollte ich mir sparen.

Letztendlich ist es doch aber im Literaturbetrieb nicht anders als in allen anderen Branchen. Es gibt Leute, die gern einen Arbeitgeber haben, und es gibt Leute, die gern selbstständig sind. Beides hat seine Vor- und Nachteile und sagt erst mal wenig über die Qualität der Arbeit, sondern viel mehr über die Präferenzen der Arbeitenden aus.

Ich kann mir durchaus vorstellen, es mit einem Manuskript irgendwann mal bei einem Verlag zu versuchen. Aber bis dahin sammle ich erst mal selbst Erfahrungen. Ich finde das schon jetzt, ganz am Anfang stehend, sehr wertvoll und auch für die Zusammenarbeit mit einem Verlag ist das sicher nur von Vorteil, weil man nicht so blauäugig in die Sache reingeht, wie es bei mir der Fall gewesen wäre.


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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

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Beiträge: 6367
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Beitrag02.04.2019 21:36

von Murmel
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Jeder muss das selber wissen, aber die Entscheidung sollte nicht aus Trotz (keiner verlegt mich, mache ich es halt selbst) getroffen werden. Denn, wie schon wiederholt gesagt wurde, die Märkte für SP sind nicht unbedingt deckend mit dem der Verlage, nicht alles, was in SP läuft, verkauft sich in den Buchhandlungen gut und umgekehrt.

Wie viel du Einfluss nehmen kannst, hängt vom Verlag ab. Ich habe bisher kein Lektorat erlebt, das mir meinen Text schmerzhaft verändert hat, war ich mit einem Vorschlag nicht einverstanden, dann konnte ich bisher immer meine Meinung durchsetzen.

Aber man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass der Verlag sich aus dem Verkauf vieler Bücher finanziert und daher meist sehr langjährige Erfahrung mit tausenden von Titeln hat. D.h. er hat schon einen guten Einblick, was läuft und was nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit einem Liebesabenteuerkrimithriller mit paranormalen Effekten einen durchschlagenden Erfolg haben wirst, ist im SP wie im Buchladen leider gering. Aus Erfahrung wird man klug, so auch die Programmleiter, die meist schon seit 15, 20 Jahren im Geschäft sind.


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Himbeer-Igel
Eselsohr


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Beitrag03.04.2019 09:13

von Himbeer-Igel
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Aber man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass der Verlag sich aus dem Verkauf vieler Bücher finanziert und daher meist sehr langjährige Erfahrung mit tausenden von Titeln hat. .


Das sehe ich auch so. Habe bislang zwar noch keine Lektoratserfahrung und weiß auch nicht, wie viel da verändert wird, aber gerade die größeren Verlage wissen doch ziemlich gut, was läuft und was nicht.

Wenn jemanden das eigene Bewerben interessiert, kann man das ja auch unabhängig vom Verlagsvertrag machen. Kein Verlag wird etwas dagegen haben, wenn man auch selbst etwas die Werbetrommel rührt und in Absprache mit der Presseabteilung des Verlages auch eigene journalistische Kontakte anzapft.

Ich persönlich habe ein Buch im SP und würde es nie wieder tun. Da geht so viel Zeit für drauf, die man viel besser zum Schreiben verwenden könnte. Und die Vertriebswege eines Verlages hat man auch nicht. Selbst wenn ich es nicht unterbringen könnte (was ich da gar nicht mal bis zuletzt versucht habe): Nie wieder! Dann liegt es lieber hier rum. Falls man irgendwann mal Erfolg haben sollte, interessiert es dann sicher wen... wink
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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 483



Beitrag03.04.2019 10:26

von Lki
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Ich bin froh, dass agu und Murmel das Gleiche sagen - dass sie kein schmerzhaftes Eingreifen von Lektoren in ihre Texte erlebt haben. Das gibt mir meinen Glauben zurück Laughing Bei mir ist es nämlich auch so, dass meine Lektorin durch ihre Anregungen den Text nur besser gemacht hat. Hier und da fehlten nämlich ein paar Infos für den Leser - etwas, das ich nicht mehr bemerkt habe, weil ich viel zu nah dran war. Aber sie hat weder an meiner Story noch an meinen Figuren etwas ändern wollen, geschweige denn den Text irgendwie "markttauglicher" umbiegen. Ich habe irgendwo gelesen, dass man im Lektorat immer einen Schritt zurücktreten sollte, um herauszufinden, ob die Anregung nicht sinnvoll ist. Meistens ist sie es. Manchmal nicht. Dann kann man sie auch ablehnen.

Wo man natürlich weniger mitzureden hat, ist bei Cover und Titel. Aber auch da gilt das, was Murmel gesagt hat: Verlage haben Erfahrung. Die wissen, was bei der Zielgruppe zieht, viel besser als der Autor. Mein ursprünglicher Titel war ungleich schlechter als der jetzige - und wenn ich SP gemacht hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen bzw. so mutig gewesen, den Namen der Hauptfigur aufs Cover zu setzen. Auch da war die Expertise also etwas wert, denn es gibt von den Lesern sehr viel Lob für den Titel.

Das heißt nicht, dass ich vom SP abraten will. Aber, und ich wiederhole mich, es zu machen, nur weil man Angst vor den Eingriffen eines Verlags hat, halte ich für die falschen Gründe. Und ich möchte allen, die sich überlegen, ob SP oder Verlag, gerne diese Angst nehmen.


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verde
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V
Beitrag03.04.2019 10:54

von verde
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Ich kann meinen Vorrednerinnen nur zustimmen. Ich habe bis jetzt Erfahrung mit zwei Lektorinnen. Beide hatten eine unterschiedliche Art zu lektorieren, beide haben immer nur Vorschläge gemacht. Die ich zu 95 % dankbar angenommen habe, weil sie den Text verbessert haben. Dabei ging es rein um sprachliche Veränderungen, inhaltlich wurde nie eingegriffen. Und wenn, dann nur Kleinigkeiten, ob zB eine bestimme Information für die Handlung relevant ist oder gestrichen werden kann.

Einem Verlagslektorat sollte man offen gegenüberstehen. Dann fällt es einem auch leichter zu erkennen, das man dem Text damit sehr gut tut.

Auch bezüglich Cover und Titel wird mit mir immer Rücksprache gehalten und sozusagen mein OK eingeholt. Das letzte Wort hat natürlich der Verlag, aber ich hatte noch nie das Gefühl, dass über mich drübergefahren wurde. Zum Beispiel gefiel meiner Verlagslektorin der Titel für meinen Herbstroman nicht. Sie brachte einen Gegenvorschlag, der mir nicht zusagte, und ich habe einen weiteren Vorschlag gemacht. Auf den haben wir uns geeinigt und sind beide glücklich damit.

Zum Thema Selfpublishing oder Verlag: im Mainstream-Genre würde ich jedem empfehlen, es über einen Verlag zu versuchen. Bei Nischen-Genre tendiere sogar ich eher zu Selfpublishing.
Dass ich mit der Zusammenarbeit mit dem Verlag zufrieden bin, zeigt sich alleine darin, dass ich wieder einen 3-Buch-Vertrag unterzeichnet habe. ABER: auch ich spekuliere immer wieder damit, einmal selbst zu veröffentlichen. Das hat verschiedene Gründe. Unter anderem, weil ich glaube, dass es eine gute Erfahrung ist, sich auch mal um alles selbst zu kümmern. Aber auch, weil es sich dabei um Projekte handelt, die für einen Großverlag nicht massentauglich genug sind.


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Poolshark
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Beitrag03.04.2019 11:21

von Poolshark
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Ich wiederhole es, weil ich es wichtig finde: Auch als SPler kann man (sollte man) mit Profis zusammenarbeiten. Meine Lektorin arbeitet frei für einen Verlag, hat mir zu einer kleinen Änderung in der Handlung und zu einem anderen Titel geraten. Beides habe ich sehr dankbar umgesetzt. Das sage ich, damit sich nicht das Vorurteil verhärtet, SPler seien bockige Möchtegernautoren, die sich für verkannte, über jede Kritik erhabene Genies halten.

Ein weiterer Faktor ist noch unbeachtet geblieben in dieser Diskussion, auch wenn ich mir blöd vorkomme, ihn selbst anzubringen, weil ich ein paar Wochen nach meinem Start in die Selbstständigkeit noch kein wirkliches Geld verdient habe. Aber die Gewinnmarge bei Buchverkäufen ist im SP deutlich höher als in einem Verlag. Das Einstreichen eines großen Teils der Umsätze mag gerechtfertigt sein für die Arbeit, die man dafür bekommt, aber wenn man das Büchermachen ernsthaft als Verdienstmöglichkeit ins Auge fasst, macht es einen Verlagsvertrag sehr unattraktiv.
Das traue ich mich kaum zu schreiben, weil meinem Eindruck nach der Anteil an solide verdienenden, regelmäßig veröffentlichenden Self-Publishern in diesem Forum sehr gering ist und die Erwähnung vom Geldverdienen oft belächelt oder in künstlerischer Ehre gekränkt schnippisch kommentiert wird.


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Lapidar
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Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag03.04.2019 11:30

von Lapidar
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Zum Thema "davon leben können"...:

Laughing Also mit meinen "Haus im Nebel" habe ich bis heute insgesamt 30,- € verdient. eingenommen.
Was natürlich entweder
a) an dem qualitativ schlechten Buch liegen könnte (aber nein: da bin ich mal eigen und sage: es ist gut. )
b) an meinen unzureichenden Marketinkünsten (durchaus möglich wink
c) der schon erwähnte stark umkämpfte und vielleicht schon übersättigte Markt.
Um davon leben zu können, müssen sich meine Lebenshaltungskosten deutlich verringern.
Aber wie schon eine liebe Freundin gemeint hat: "Lapidar, du bist stur wie ein Esel." Also ich mach einfach mal weiter *gg*


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"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Beka
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Beiträge: 2374



Beitrag03.04.2019 11:40

von Beka
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Poolshark hat Folgendes geschrieben:
aber wenn man das Büchermachen ernsthaft als Verdienstmöglichkeit ins Auge fasst, macht es einen Verlagsvertrag sehr unattraktiv.


Naja, bei mittleren bis großen Verlagen bekommst du ein Garantiehonorar im vier- oder auch fünfstelligen Bereich, während du als SPler in Vorleistung trittst. Dafür verdient man als Verlagsautor dann an den Buchverkäufen weniger, aber oft wird das Garantiehonorar gar nicht wieder  eingespielt.


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*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten*
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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 483



Beitrag03.04.2019 12:00

von Lki
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Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Ich wiederhole es, weil ich es wichtig finde: Auch als SPler kann man (sollte man) mit Profis zusammenarbeiten. Meine Lektorin arbeitet frei für einen Verlag, hat mir zu einer kleinen Änderung in der Handlung und zu einem anderen Titel geraten. Beides habe ich sehr dankbar umgesetzt. Das sage ich, damit sich nicht das Vorurteil verhärtet, SPler seien bockige Möchtegernautoren, die sich für verkannte, über jede Kritik erhabene Genies halten.


Und dennoch glaubst du, ein Verlagslektor würde dich in deiner Kreativität beschneiden, während deine freie Lektorin das nicht tut, obwohl sie auch für Verlage arbeitet? Irgendwas ist an diesem Bild doch schief.

Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Ein weiterer Faktor ist noch unbeachtet geblieben in dieser Diskussion, auch wenn ich mir blöd vorkomme, ihn selbst anzubringen, weil ich ein paar Wochen nach meinem Start in die Selbstständigkeit noch kein wirkliches Geld verdient habe. Aber die Gewinnmarge bei Buchverkäufen ist im SP deutlich höher als in einem Verlag. Das Einstreichen eines großen Teils der Umsätze mag gerechtfertigt sein für die Arbeit, die man dafür bekommt, aber wenn man das Büchermachen ernsthaft als Verdienstmöglichkeit ins Auge fasst, macht es einen Verlagsvertrag sehr unattraktiv.


Das ist schlicht nicht wahr. Ja, man bekommt mehr Anteile an selbstpublizierten Werken, das ist richtig. Aber man muss auch erst einmal ordentlich davon verkaufen, damit sich das rechnet (ich habe nicht den Eindruck, dass das viele schaffen) - und der Preis muss niedriger sein als bei Verlagautoren, sonst kommt man in dem Sektor gar nicht zum Zug. Dazu kommen die von Beka erwähnten Garantiehonorare: Im Verlag bekomme ich schon lange vor der VÖ Geld, um arbeiten zu können. Im SP muss man Lektor, Cover, Korrektor, Marketing usw. aus eigener Tasche bezahlen, ohne zu wissen, ob man das je wieder einspielt.


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RememberDecember59
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Beitrag03.04.2019 12:13

von RememberDecember59
Antworten mit Zitat

Für mich käme SP erst infrage, nachdem ich schon ein paar Veröffentlichungen im Verlag und mir einen Namen gemacht hätte. Das liegt zum einen daran, dass es mich stressen würde, wenn ich ständig den Druck hätte, meine Ausgaben wieder einzuspielen. Aber ich hätte eben auch anders als mancher SPler keinen Spaß an der Vermarktung.
Ich merke jetzt im digitalen Imprint schon, dass mich das Klinkenputzen nervt, und dabei macht der Verlag da immer wieder zumindest mal Preisaktionen, Gewinnspiele, Newsletter oder irgendwelche Thalia-Deals. Selbst dieses minimale Engagement des Verlags hat so viel mehr Schlagkraft als mein eigenes. Ich mache gerne mal ne Lesung, kontaktiere auch mal ne Zeitung und meinetwegen pfleg ich auch meine Social Media Seiten, aber dieses Aufbauen von Reichweite – damit ich überhaupt erst wahrgenommen werde – finde ich echt mühselig und Spaß macht es mir nicht wirklich, vor allem, wenn ich mir anschaue, wie wenig es trotz großem Zeitaufwand bringt. Ich stelle mich aber auch nicht sehr geschickt an. Laughing Anderen liegt das mehr.  smile
Noch mehr selbst machen wäre nichts für mich, im Gegenteil: ich hoffe, dass ich irgendwann mal in der Position bin, dass ein Verlag sich so viel von mir verspricht, dass er sich für meine Bücher ins Zeug legt und ich nicht mehr darauf angewiesen bin, mir in diesem übersättigten Markt irgendwie Sichtbarkeit zu verschaffen.
Ich will aber auch ein großes Publikum ansprechen, das möchte ja nicht jeder, manchen reicht die Nische.


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Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

Bartimäus I (Jonathan Stroud)
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag03.04.2019 12:50

von hobbes
Antworten mit Zitat

Was das Geld verdienen/davon leben betrifft: Ich würde ja vermuten, dass 85% aller Schreibenden nicht von den Einnahmen ihrer Bücher leben können.
Kürzlich erst habe ich ein Interview mit Bodo Kirchhoff gelesen, der hat ja nun ein paar Bücher und einen Namen auch, aber auch er bezieht sein Einkommen hauptsächlich aus dem "drumherum", in seinem Fall Schreibseminare.
In anderen Fällen Vorträge, Workshops, Lesungen, Preise, Stipendien, ... Oder meist alles zusammen.

Aufs Büchermachen als Verdienstmöglichkeit würde ich jedenfalls nicht setzen.
(ja klar, kommt auf die Ansprüche an, aber arg hoch sollten die nicht sein)
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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag03.04.2019 13:10

von nebenfluss
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Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Aber dann wiederum: Unter Vertrag gebe ich so viele Rechte an meinem Werk ab, muss so viele Dinge fremdbestimmen lassen, dass ich doch froh um meine Entscheidung bin. Ich kann so viel meines Textes posten, wie ich will. Ich kann die Audioaufnahme selbst in die Hand nehmen, ich kann meine Vision für das Cover selbst umsetzen, muss nicht ewig auf Veröffentlichungstermine warten, muss mich andererseits auch von der Zeitplanung eines Verlags nicht unter Druck setzen lassen, sehe mehr vom Umsatz und tagesaktuelle Verkaufszahlen (noch überschaubar, aber trotzdem interessant).

Das berührt so einen Punkt, der mir bei Diskussionen rund ums Thema "Veröffentlichen" auch immer im Hinterkopf summt: Es gibt verschiedene Motivationen, veröffentlichen zu wollen. In der Regel ist das Ziel wohl eine möglichst große Sichtbarkeit (und Verkäuflichkeit) des Werks auf dem Buchmarkt. Aber dir ist ein anderer Faktor besonders wichtig: Was passiert, wenn ich mein Manuskript aus der Hand gebe? Du möchtest die Kontrolle behhalten, auch die künstlerische - was die Unverfälschheit deines Schreibens und die Präsentation auf dem Markt angeht. Das kann ich nachvollziehen, und dafür ist SP sicher auch die passende Wahl.
Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Aber die Gewinnmarge bei Buchverkäufen ist im SP deutlich höher als in einem Verlag.

Langfristig vielleicht, wenn es gut läuft.
Ich will dir nicht deinen Optimismus nehmen, aber faktisch gehen zunächst einmal viele Risiken und Kosten, die ansonsten ein Verlag übernehmen würde, auf Autor über. Die Zusammenarbeit mit Profis muss ja bezahlt werden, und der Verkaufspreis ist meist deutlich niedriger als beim Verlag. Ein Verlag mag nur ein paar Prozent des Verkaufspreises an den Autor auszahlen, aber diese paar Prozent Kann man von Anfang an als "Gewinn" (wenn du ein Garantiehonorar erhälst, sogar vom Verkauf unabhängiger Gewinn) betrachten. Als SP-ler aber machst du erstmal Verlust, dann Umsatz, und Gewinn erst, wenn du eine bestimmte Menge Titel abgesetzt hast.


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verde
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V


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V
Beitrag03.04.2019 13:10

von verde
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Dass man prozentuell im SP mehr am Buch verdient, stimmt. Aber nur auf dem Papier. Am Konto sieht es meiner Meinung nach bei 98% der Autoren anders aus.
Ich bekomme auch ein Garantiehonorar, das bislang durch die Verkäufe auch nicht wieder eingespielt wurde. Es war für ein Debüt aber auch überdurchschnittlich hoch aufgrund einer Auktion gegen einen anderen Großverlag. Für den Verlag scheint das kein Problem zu sein, sonst wären nicht weitere Verträge für Buch 3 + 4, sowie in einem anderen Genre 1-3 abgeschlossen worden. Mit ähnlich hohen Vorschüssen.

Das heißt, ich bekomme Geld lange bevor ich veröffentliche und habe keinerlei Risiko, meine Kosten nicht einzuspielen - weil ich ja im Grunde genommen gar keine habe.

Und noch ein Faktor - der vermutlich mehr für Groß- als Kleinverlage spricht: ich bezweifle, dass ich die Verkaufszahlen hätte, wenn ich das Buch als SP veröffentlicht hätte. Selbst mit viel Marketing, das ich mir jetzt erspart habe, wären diese Zahlen wohl nur sehr, sehr schwer erreichbar gewesen.
Die Reichweite eines Verlags darf man nicht unterschätzen. Selbst mit einem prozentuell kleinerem Anteil am einzelnen Buch, macht die Summe wohl den Unterschied.

Verstehe mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen SP. Es hat einen Reiz, der auch mich immer wieder kitzelt. Aber nicht, weil ich in einem Verlag schlecht aufgehoben bin oder mich benachteiligt fühle.


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Frühlingsglück und Mandelküsse - Goldmann 2017
Sommerglück und Blütenzauber - Goldmann 2018
Herbstblüten und Traubenkuss - Goldmann 2019
Winterglück und Nelkenduft - Goldmann 09/2021
Lovett Island - Sommernächte - Goldmann 05/21
Lovett Island - Sommerprickeln - Goldmann 07/21
Lovett Island - Sommerflüstern - Goldmann 09/21
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minka
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Beitrag03.04.2019 13:30

von minka
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Dass ein Verlag die Kreativität beschneidet, kann man so nicht sagen. Klar, im SP kann man natürlich alles veröffentlichen, während im Verlag fast nur auf Mainstream gegangen wird. Aber wenn man im SP gutes Geld verdienen will, muss man dort auch auf Mainstream gehen. Also beschneidet man sich bei beiden Wegen – außer man will kein Geld verdienen.

Wenn ich mich zwischen Verlag und Selfpublishing entscheiden muss, dann fällt mir die Entscheidung sehr schwer. Ich habe im SP sehr gute Erfolge erzielt und schätze die Unabhängigkeit und dass man alles selbst steuern kann. Wenn man bei einem Verlag unterkommt, weiß man nicht, wohin es mit dem Buch geht. Einen Spitzentitel bekommen nur sehr wenige und auch wenn, kann es an vielen Dingen scheitern. Auch kann man selbst kaum Marketing machen, zumindest nicht mit Social Media, denn das ist stark von Selfpublishern besetzt, die wettbewerbsfähigere Buchpreise haben. Wenn man im Verlag einen Bestseller landet, dann steht einem mehr offen, als wenn man im SP einen Bestseller landet. Aber das weiß man vorher eben nicht.
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Murmel
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Beitrag03.04.2019 15:21

von Murmel
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minka hat Folgendes geschrieben:
Dass ein Verlag die Kreativität beschneidet, kann man so nicht sagen. Klar, im SP kann man natürlich alles veröffentlichen, während im Verlag fast nur auf Mainstream gegangen wird. Aber wenn man im SP gutes Geld verdienen will, muss man dort auch auf Mainstream gehen. Also beschneidet man sich bei beiden Wegen – außer man will kein Geld verdienen.

Genau das.

Zum vom Leben können, würde ich am liebsten eine erfolgreiche SP Autorin zitieren, die zu Bedenken gibt, das eine nicht zu hohe Anzahl von Autoren, die vom Schreiben leben können, nur marginal über Hartz 4 liegen, und die sich durch allerlei Nebeneinkünften rund um die Schreiberei sich ein Zubrot erarbeiten.

Von etwas Leben können ist sehr relativ.

Die Anzahl der Autoren, die es schaffen, vom Schreiben "leben" zu können (inklusive der knapp über Hartz 4 wohlgemerkt), wird in den Kreisen mit 5% beziffert. Keine Ahnung, ob diese Angaben einer Prüfung standhalten, aber wenn ich mich so umhöre, könnte das hinkommen. Ein nicht unerheblicher Anteil von Autoren, die selbst kein anderes Einkommen aus einem Job haben, sind durch ihre Partner abgesichert.

Was die Höhe der Garantiezahlungen anbelangt, die können inzwischen auch nur dreistellig sein.


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preusse
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Beitrag03.04.2019 16:48

von preusse
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Murmel hat Folgendes geschrieben:

Von etwas Leben können ist sehr relativ.

Die Anzahl der Autoren, die es schaffen, vom Schreiben "leben" zu können (inklusive der knapp über Hartz 4 wohlgemerkt), wird in den Kreisen mit 5% beziffert. Keine Ahnung, ob diese Angaben einer Prüfung standhalten, aber wenn ich mich so umhöre, könnte das hinkommen. Ein nicht unerheblicher Anteil von Autoren, die selbst kein anderes Einkommen aus einem Job haben, sind durch ihre Partner abgesichert.


Das versuche ich doch die ganze Zeit zu erklären.
Ich kann mich nun wirklich nicht beschweren und tue es auch nicht.
Ich verrate ja nichts neues, wenn ich sage, dass alle mein Titel bei Knaur (außer den beiden erst unlängst erschienenen) bereits mehrere Auflagen erreicht haben, der Verlag Vorschüsse und Tantiemen zahlt und ich auf Jahre hinaus ausgelastet bin.
ABER - auch wenn mittlerweile ein Zweizeiler mit einer Idee für einen Verlagsvertrag reicht, NIE, NIEMALS würde ich mich darauf einlassen, ausschließlich vom Schreiben leben zu wollen und es wirklich auch niemandem empfehlen.
Und das hat nicht nur finanzielle Gründe.
Aus dem Schreiben wollen kann nämlich ganz schnell ein Schreiben müssen werden.
Dann ist der Druck ganz schnell größer als in jedem gut geführten und an langfristiger Mitarbeiterbindung interessierten Unternehmen.
Habe ich einen vernünftigen Brotjob, kann ich sagen: Was soll's.
So steht die Frage, wie zahle ich meine Miete?
ich kenne mittlerweile etliche Kollegen, die mit verschiedenen Pseudonymen unterwegs sind und in unterschiedlichen Genres schreiben MÜSSEN, obwohl sie sich nur in einem zu Hause fühlen.
Wenn ich mir erlauben darf vor allem den Jüngeren unter euch einen Rat zu geben: Wenn ihr einen einigermaßen vernünftigen Beruf und eine Stelle habt, zu der ihr euch nicht jeden Tag quälen müsst - behaltet beides!
Ihr müsst euch dann vielleicht am Abend oder am Wochenende hinsetzen, die Ferien zum Schreiben nutzen - aber ihr behaltet eure Unabhängigkeit.
Mir ist das viel Wert, und lieber hämmere ich nach einem langen Arbeitstag und mit schmerzendem Rücken meine Seiten in den PC, als mich voll und ganz auszuliefern.
So kann ich auch einmal sagen: Wenn ihr auf dem Titel besteht, ziehe ich den Roman zurück oder: ich brauche ein halbes Jahr länger, sonst wird das nichts.
Versucht das mal, wenn ihr ausschließlich vom Schreiben lebt und der Verlag das weiß.


_________________
Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022
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Poolshark
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Beitrag03.04.2019 18:29

von Poolshark
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Lki hat Folgendes geschrieben:
Und dennoch glaubst du, ein Verlagslektor würde dich in deiner Kreativität beschneiden, während deine freie Lektorin das nicht tut, obwohl sie auch für Verlage arbeitet? Irgendwas ist an diesem Bild doch schief.

Weiter oben habe ich von einem Risiko, also einer Befürchtung gesprochen, die sich in mir aufgrund von schlechten Erfahrungen meiner Kolleginnen und, zugegeben, von Vorurteilen verdichtet hat. Das ist nicht schief sondern höchstens fürchterlich pessimistisch. Fakt ist, und daran ist eigentlich auch nichts schief, dass ich als Auftraggeberin einer Lektorin eine ganz andere Position habe als als neue Vertragsautorin mit einem alteingesessenen Verlagsteam.  

Ich denke, das Pro und Contra Selfpublishing vs. klassischer Verlag hält sich die Waage. Nur für mich persönlich spricht eben mehr fürs SP. Das sollte ich vielleicht nicht so vehement behaupten, wenn ich den klassischen Veröffentlichungsweg noch nicht gegangen bin, aber so sieht's erst mal aus.
Lki hat Folgendes geschrieben:
Das ist schlicht nicht wahr. Ja, man bekommt mehr Anteile an selbstpublizierten Werken, das ist richtig. Aber man muss auch erst einmal ordentlich davon verkaufen, damit sich das rechnet (ich habe nicht den Eindruck, dass das viele schaffen) - und der Preis muss niedriger sein als bei Verlagautoren, sonst kommt man in dem Sektor gar nicht zum Zug. Dazu kommen die von Beka erwähnten Garantiehonorare: Im Verlag bekomme ich schon lange vor der VÖ Geld, um arbeiten zu können. Im SP muss man Lektor, Cover, Korrektor, Marketing usw. aus eigener Tasche bezahlen, ohne zu wissen, ob man das je wieder einspielt.

Das ist schon wahr. Dass man als SPler mehr verdient, kann man natürlich so undifferenziert nicht behaupten. Deshalb habe ich auch explizit von den Gewinnmargen bei Buchverkäufen gesprochen. Dass Verlagsautoren durch die geringeren Investitionskosten und eventuelle Vorschüsse oder Verkaufshonorare einen ordentlichen Vorsprung haben, ist mir nicht nur bewusst, ich muss durch diese Realität und diesen fehlenden Vorsprung ja gerade durch.
minka hat Folgendes geschrieben:
Klar, im SP kann man natürlich alles veröffentlichen, während im Verlag fast nur auf Mainstream gegangen wird. Aber wenn man im SP gutes Geld verdienen will, muss man dort auch auf Mainstream gehen. Also beschneidet man sich bei beiden Wegen – außer man will kein Geld verdienen.

Ich habe tatsächlich auch schon darüber nachgedacht irgendwelche Schmonzetten nebenbei zu schreiben, die sich schneller produzieren und besser verkaufen lassen, als das, wofür mein Herz hauptsächlich schlägt. Als SPlerin muss man eben flexibel sein und auf Entwicklungen (oder ausbleibende Entwicklungen) reagieren. Aber das gilt eigentlich für alle Unternehmer.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Du möchtest die Kontrolle behhalten, auch die künstlerische - was die Unverfälschheit deines Schreibens und die Präsentation auf dem Markt angeht. Das kann ich nachvollziehen, und dafür ist SP sicher auch die passende Wahl.

Mehr noch. Ich möchte mich ausprobieren. Ich will das alles selbst lernen und mir nicht abnehmen lassen. Nicht, dass ich an dieser Entscheidung nicht auch manchmal zweifeln würde ...

preusse hat Folgendes geschrieben:
Aus dem Schreiben wollen kann nämlich ganz schnell ein Schreiben müssen werden.
Dann ist der Druck ganz schnell größer als in jedem gut geführten und an langfristiger Mitarbeiterbindung interessierten Unternehmen.  

Recht haste. Ich brauche allerdings auch ein bisschen Druck, sonst schiebe ich das Schreiben endlos vor mir her. Ob das langfristig so positiv funktioniert oder auch mal ins Negative umschlägt, wird sich zeigen.
preusse hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich mir erlauben darf vor allem den Jüngeren unter euch einen Rat zu geben: Wenn ihr einen einigermaßen vernünftigen Beruf und eine Stelle habt, zu der ihr euch nicht jeden Tag quälen müsst - behaltet beides!

Auf jeden Fall. Ich kenne auch Leute, die es anders gemacht und Geld zurückgelegt haben, aber zu diesen gehöre ich nicht.


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"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
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