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Veröffentlichen unter Pseudonym des anderen Geschlechts

 
 
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Gast







Beitrag31.12.2017 20:35
Veröffentlichen unter Pseudonym des anderen Geschlechts
von Gast
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Hallo zusammen,

für alle, die meinen Vorstellungs-Thread nicht gelesen oder gesehen haben, möchte ich mich noch einmal kurz ein paar Worte zu mir sagen.
Ich beschäftige mich seit etwa einem Jahr mit dem Schreiben erotischer Geschichten und konnte auch schon 2 Kurzgeschichten bei einem kleinen Verlag unterbringen, meiner erster Kurzroman folgt nun auch in einigen Monaten.

Auf Grund des Genres habe ich früh die Entscheidung getroffen, unter Pseudonym zu veröffentlichen und wählte "Michael B. Sharp", weil mit für den Erotikbereich das Wortspiel "Be Sharp" gut gefiel und ich es nicht als zu direkt oder stereotyp empfand.

Nun aber zu dem eigentlichen Thema der Diskussion, mich würde einmal interessieren, was die Community dazu meint, wenn Männer unter einem Frauennamen oder entsprechend Frauen unter einem Männernamen veröffentlichen.

Das mag für die meisten Genres überhaupt kein Diskussionspunkt sein, aber gerade im Bereich Erotik kann das, meiner Meinung nach, eine wichtige Rolle spielen und ich gehe davon aus, dass vor allem viele Männer unter einem weiblichen Pseudonym veröffentlichen, gerade wenn es um eine weibliche Protagonistin geht und Frauen die Hauptzielgruppe sind.

Darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass es im Genre wesentlich deutlicher akzeptiert ist, wenn beispielsweise Frauen eine homoerotische Geschichte zwischen Männern schreiben als umgekehrt.

Ich hatte selbst einmal eine homoerotische Kurzgeschichte verfasst und an mehrere Verlage geschickt, sie wurde sogar mehrfach gelobt, passe allerdings nicht ins Verlagsprogramm. Ein Verleger schrieb mir sogar, dass es sich angenehm von der "zumeist von Frauen verfassten" schwulen Literatur abhebe.

Die nächste Frage geht damit direkt an Leser erotischer Literatur, habt ihr ein besseres Gefühl, wenn ihr eine Geschichte rund um eine Frau lest und wisst, dass es von einer Autorin ist bzw. denkt ihr bei einem Autor: "Woher soll der wissen, was in einer Frau vorgeht?" Und natürlich entsprechend umgekehrt ...

Ich bin auf diese Frage gekommen, weil ich kürzlich an einer Geschichte mit weiblicher Protagonistin geschrieben habe, die auch den Leser direkt anspricht und ich kam beim schreiben auf den Gedanken ... "Das wirst du niemals unter deinem jetzigen oder einem anderen männlichen Pseudonym bei einem Verlag veröffentlichen können.

Das war nun sehr viel Text, aber ich hoffe der eine oder andere hat bis zum Schluss durchgehalten und vielleicht sogar ein paar Gedanken dazu.

Viele Grüße
Michael B.
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Jules Monster
Wortedrechsler


Beiträge: 76



Beitrag03.01.2018 09:38

von Jules Monster
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Ich bin in dem Genre nicht bewandert, aber kann dir meine ganz persönliche Meinung unabhängig vom Genre mitteilen.

So doof es klingt, ich mag Thriller am liebsten von Männern geschrieben. Wenn ich ohne Empfehlung einfach so ein Buch kaufe, dann ist das häufig auch mit ein Entscheidungskriterium bei unbekannten Büchern. Natürlich lese ich auch Bücher von Frauen (nicht, dass das falsch verstanden wird) aber wenn ich wirklich ohne Informationen ein Buch im Thriller-Genre kaufe, dann zu 90% Bücher von Männern.
Würde es mich stören, wenn ich im Nachhinein erfahre, dass der Name ein Pseudonym des anderen Geschlechts war? Wenn mir das Buch gefallen hat definitiv nicht, wenn es mir nicht gefallen hätte, wahrscheinlich ein bisschen.

Im Erotikbereich finde ich es fast noch schwieriger. Mir persönliche käme wahrscheinlich schon der Gedanke, dass Männer Thematiken über Frauen anders auffassen, letztendlich machen sie nicht die gleichen physischen Erfahrungen, wie Frauen.
Ich glaube ich (wenn ich Erotikbücher lesen würde) würde eher zu einem Erotikbuch mit einer Frau als Protagonistin greifen, welches auch von einer Frau geschrieben wurde, außer ich bekomme/lese konkrete Empfehlungen.
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Gast







Beitrag04.01.2018 14:23

von Gast
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Hallo Jules,

danke erst einmal, dass du dir die Zeit für eine Antwort auf mein Thema genommen hast.
An Thriller hatte ich noch gar nicht gedacht, aber du hast recht, dass das ein sehr Männer-dominiertes Genre ist.

Danke
Michael B.
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Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1263
Wohnort: NRW


Beitrag04.01.2018 15:49

von Magpie
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Ich persönlich lese jetzt weniger Erotik, aber ich habe ebenfalls gehört, dass weibliche Autoren hier besser ankommen. Ich denke, das liegt auch daran, dass dies ein recht klischeebeladenes Genre ist. Es lesen eher Frauen (oder die geben es eher zu, wer weiß) und ich vermute, dass die Leserinnen denken, eine Frau schreibt sinnlicher, romantischer, während ein Mann eher Hardcore bevorzugt.
Alles natürlich nur Vermutung.
Bei meinem Genre (SF) war das lange andersherum, hier wurden weibliche Autoren eher seltsam angesehen. Ich gebe allerdings zu, dass ich tatsächlich weniger technikverliebt schreibe, wie es vielleicht von Männern erwartet werden würde. Keine Space Operas, eher in Richtung Gesellschaftskritik und Dystopie. Das ist alles nur gefühlt, ich habe weder eine Statistik, noch eine Studie darüber gelesen oder zur Hand!
Dennoch hätte ich - hätte ich mich damals für ein Pseudonym entschieden - wohl einen geschlechtsneutralen Namen gewählt.

Selbst schaue ich ganz ehrlich nicht auf das Geschlecht des Autors. Bei keinem Genre. Daher würde es mich nicht stören. Dafür kenne ich mittlerweile zu viele gute Autoren beider Geschlechter in verschiedenen Genres.

Ja, auch gute männliche Erotikschreiber, auch, wenn es nicht mein Genre ist, war ich schon Testleser hier Wink
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Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1263
Wohnort: NRW


Beitrag04.01.2018 15:52

von Magpie
Antworten mit Zitat

Jules Monster hat Folgendes geschrieben:


So doof es klingt, ich mag Thriller am liebsten von Männern geschrieben. Wenn ich ohne Empfehlung einfach so ein Buch kaufe, dann ist das häufig auch mit ein Entscheidungskriterium bei unbekannten Büchern. Natürlich lese ich auch Bücher von Frauen (nicht, dass das falsch verstanden wird) aber wenn ich wirklich ohne Informationen ein Buch im Thriller-Genre kaufe, dann zu 90% Bücher von Männern.
Würde es mich stören, wenn ich im Nachhinein erfahre, dass der Name ein Pseudonym des anderen Geschlechts war? Wenn mir das Buch gefallen hat definitiv nicht, wenn es mir nicht gefallen hätte, wahrscheinlich ein bisschen.




Kleiner Tipp: lese mal die Thriller von Ute (Puetchen), dann denkst du vielleicht anders, die sind so genial! lol2
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag04.01.2018 18:11

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Magpie hat Folgendes geschrieben:

Kleiner Tipp: lese mal die Thriller von Ute (Puetchen), dann denkst du vielleicht anders, die sind so genial! lol2


Sie ist ja auch eine von uns. Daumen hoch
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Skatha
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 371
Wohnort: Alpenraum


Beitrag01.02.2018 18:51

von Skatha
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Es gibt auch noch andere Optionen um die Pseudonym-Geschlechtsproblematik zu umgehen: Nur die Initialen plus Nachname oder einen Unisex-Namen verwenden. Bei Buchpräsentationen oder Lesungen wäre es dann auch weniger irritierend, wenn ein Mann am Tisch sitzt. Spätestens da käme das Geschlecht dann nämlich ohnehin heraus (sofern du halt Lesungen abhalten möchtest).

Gratutliere jedenfalls zum kommenden Kurzroman! =)


_________________
It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings)
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Sharkop
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S


Beiträge: 28
Wohnort: München


S
Beitrag02.02.2018 01:08

von Sharkop
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Einerseits bin ich völlig und felsenfest davon überzeugt, dass man glaubhaft eine Hauptfigur "darstellen" kann, die einem anderen Geschlecht zugehörig ist als man selbst.
Andererseits glaub ich das erst mal nicht, bevor ich es gelesen habe und würde es immer unter diesem Vorbehalt lesen. Hatte das ein einziges Mal als Option (ein solches Buch zu lesen), kann mich aber nicht mehr erinnern, welches das war, weil ich es am Ende nicht gelesen habe.
Kurzum: Der Wille, sich auf die Geschichte einzulassen, fällt vielleicht geringer aus, wenn der Leser mit grundsätzlichen Zweifeln an den Fähigkeiten des Autors/der Autorin an das Buch geht. Oder es ggf. gar nicht erst lesen will. Wenn es nicht ein Experiment zu Geschlechlechteridentitäten werden soll, dann würde ich es den Lesern und allen anderen Beteiligten leicht machen und einen passenden/neutralen Namen wählen.
Und wenn das Buch funktioniert und Erfolg hat, dann wird eine spätere Auflösung des Geschlechterrätsels eher für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen.
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Anabel
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
A


Beiträge: 6
Wohnort: Hessen


A
Beitrag10.02.2018 18:36

von Anabel
Antworten mit Zitat

Hallo Michael B.,

interessantes Thema! Könnte sein, dass das Geschlecht des Autors eine Rolle spielt. Habe mal gelesen, dass bei 'anspruchsvoller Literatur' die Chancen männlicher Autoren besser seien.
Vom Romantikgenre weiß ich, dass es einige angelsächsische Pseudonyme gibt. Einfach, weil der Markt von Übersetzungen überschwemmt ist und man den Amerikanern dieses Genre eher zutraut.
Ich finde das mit den Initialen des Vornamens, aus denen das Geschlecht nicht hervorgeht, eine hübsche Idee.

Viele Grüße
Anabel
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6380
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag10.02.2018 20:47

von Murmel
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Sharkop hat Folgendes geschrieben:
Einerseits bin ich völlig und felsenfest davon überzeugt, dass man glaubhaft eine Hauptfigur "darstellen" kann, die einem anderen Geschlecht zugehörig ist als man selbst.

Das glaube ich auch und ich tendiere auch zu Männern als Hauptfiguren in meinen Storys.
Auch muss ich nicht unbedingt ein Polizist oder Mörder gewesen sein, um aus seiner Perspektive zu schreiben, Einfühlungsvermögen und etwas Kenntnis der menschliche Psyche helfen sehr.

Aber das ist eigentlich nicht der Punkt. Männer schreiben anders als Frauen. Sie schreiben direkter, verwenden weniger Possessivpronomen, weniger Adjektive und Adverbien (habe ich gelesen), einfach weniger blumig und gefühlsbetont. Aktionsorientiert. Gut, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Man merkt es einem Text an, finde ich.  Wie das bei Homoerotik generell funktioniert, wenn Frauen diese schreiben, kann ich nicht beurteilen, denn manchmal gewinne ich den Eindruck, dass auch hier vor allem die Frauen die Kunden sind (warum auch immer). Jedenfalls habe ich Homoerotik von einem Mann geschrieben gelesen und im Vergleich dazu von zwei Autorinnen, der Unterschied war eklatant. Der Autor gehörte zur Szene, die beiden Autorinnen logischerweise nicht. Wenn Frauen lesbische Literatur schreiben, ist das etwas anderes - aber gibt es Männer, die das schreiben? Ich glaube nicht.


Wenn ich aus männlicher Perspektive schreibe, versuche ich dies zu berücksichtigen und mein Mann hilft mir dabei, männlicher zu schreiben. Ob Frauen das nun allerdings als positiv empfinden, mag dahingestellt sein. Vielleicht mag ich daher keine Romanzen schreiben und nur selten lesen, denn man merkt zu deutlich, dass eine Frau dem Mann Gedanken angedichtet hat.

Naja. Murmels Senf.
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Gast







Beitrag11.02.2018 12:45
Re: Veröffentlichen unter Pseudonym des anderen Geschlechts
von Gast
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Ich persönlich habe ein Problem mit Büchern, die von Männern geschrieben worden sind. Auch ohne den Autor zu kennen, kann ich nach ein paar Seiten sagen, ob das Buch ein Mann oder eine Frau geschrieben hat.

Zu manchen Genres passt besser ein Pseudonym. Wenn man ansonsten Reisegeschichten schreibt und dann, wie hier, einen Sexroman, dann würde ich auch ein Pseudonym wählen. Ob dann männlich oder weiblich, sei dahingestellt.
Möglich, dass Männer dabei lieber solche Bücher, von Frauen geschrieben, lesen. Aber auch hier: Wenn ich sowas lesen würde, würde ich ein Buch, von einer Frau geschrieben, bevorzugen.
Es sei denn, es geht mehr oder weniger um eine wahre Geschichte, die eine männliche Person erlebt hat.

 Wink
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag14.02.2018 00:25

von Nina C
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Ich schreibe eigentlich immer unter meinem eigenen Geschlecht, allerdings sind die Protagonisten in Romanmanuskripten bei mir bislang vorwiegend weiblich. Kurzgeschichten habe ich auch schon mit ausschließlich männlichen Protas geschrieben, auch eine Liebesgeschichte. Die einzige Ausnahme hab eich tatsächlich für explizite schwule Erotik gemacht – allerdings auch, weil mir das Siel mit den Geschlechtern da eben gefiel =) Die ist dann für mein Empfinden auch gut gelaufen. Ich finde also beides ok, solang man sich damit wohl fühlt. Umgekehrt würde ich aber nie ein männliches Pseudonym verwenden, weil ein Verlag das fordert! Und beim Lesen ist es mir vollkommen gleichgültig, muss ich gestehen, da gehe ich rein nach Klappentext/Leseprobe. (Wobei ich auch weder Liebesgeschichten noch Erotik konsumiere, vielleicht wäre es dann etwas anderes =))

Liebe Grüße,

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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Jana2
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Wohnort: Sachsen


Beitrag21.02.2018 12:29

von Jana2
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Wenn Frauen lesbische Literatur schreiben, ist das etwas anderes - aber gibt es Männer, die das schreiben? Ich glaube nicht.


Natürlich gibt es auch das - warum denn nicht. Ich habe schon literarische Texte von männlichen Autoren mit lesbischen Hauptfiguren gelesen, die ich sehr gut umgesetzt und auch völlig überzeugend hinsichtlich weibl. "Sichtweise" fand!

Natürlich gibt es auch reine Lesbenerotik von Männern - das erwartet man ja auch irgendwie Laughing Ebenso gibt es einen Autor, der erfolgreich mit lesbischen Amiromanzen ist. Nach meiner Beobachtung hat der viele heterosexuelle Frauen als Leserinnen - auch ein Phänomen.

Ich bleibe bei meinem J., egal ob schwule oder lesbische Hauptfiguren. Bei meinen schwulen Romanen hatte ich schon häufig Zuschriften von Lesern, die erstaunt waren, als sie später sahen, dass es von einer Frau ist. Ich wünsche mir, dass das beim Lesen nicht im Fokus steht, sondern der Text. Nach so vielen Jahren mache ich mir keine Gedanken mehr, ob ich Männer mit meinen Texten überzeugen kann, da habe ich genug Rückmeldungen.

Ach ja, und es gibt männl. Kollegen, die schreiben definitiv gefühlsbetonter, zarter, als ich Laughing
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ZatMel
Eselsohr
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Z
Beitrag22.02.2018 14:00

von ZatMel
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Kommt es nicht immer darauf an, was man als AutorIn selbst gut findet und liest? Lesen prägt auch die Art zu Schreiben. Wenn jemand nur Liebesromane liest, wird er sich schwer tun, einen Thriller zu schreiben. Wenn jemand nur Krimis liest, wird er vermutlich besser im Krimischreiben sein, als im erotischen Genres. Im Schubladendenken ist das verwurzelt, dass Männer halt Krimis und Frauen Liebesromane bevorzugen. Deshalb funktionieren in der Regel auch dementsprechende Namen besser.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich erzählen, dass mir mal gesagt wurde (von einer Agentur), dass man als Frau im "komischen Genre" kaum eine Chance hätte. Nicht wenn man Neuling ist. Ich fand das schon ziemlich heftig. Bin ich unlustiger, weil ich eine Frau bin? Eine Freundin, die Kaberattistin ist, meinte dazu auch, dass man in diesem Genre als Frau einen schweren Stand hat. Irgendwie hat mich aber die Schubladen-Wut gepackt. Also werde ich das Ding als "Mann" veröffentlichen. Mal sehen, was die sagen, wenn der Mann Titten hat. XD

Als ich im Gegenzug überlegt habe, eine Liebesgeschichte mit männlichem Pseudonym zu veröffentlichen, hat der Verlag empört aufgeschrien. Ich hab es dann gelassen und als Frau veröffentlicht.


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Entweder ist es ganz einfach, oder ganz und gar unmöglich. (S. Dali)
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Gänsefüßchen
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Beiträge: 33
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Beitrag21.05.2018 14:57

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Kicke ich diesem Thread einmal ein bisschen in die Seite. Vielleicht wacht e wieder auf.

Es gibt es immer wieder mal, dass ein Autor unter einem Pseudonym des anderen Geschlechts schreibt. Manchmal ist es Jux, manchmal steht ein ernster Grund dahinter.
Kann man machen, wenn man so schreiben kann, dass das überzeugt. Nicht jeder Mann kann schreiben wie eine Frau und nicht jede Frau wie ein Mann.

Bei Erotoik und Pornographie bietet es sich an. Autorinnen sind viel interessanter für den Leser. Aber auch innerhalb der Erotik gibt es wieder Inseln, bei denen man sich lieber vorstellt, dass die geschichte von einem Mann geschrieben wird.

Es ist immer eine Einzelfallentscheidung. Eine pauschale Antwort gibt es meines Erachtens nicht.

Liebe Grüße
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Wer gut schreiben will, sollte auch gut lesen können.
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Gast







Beitrag21.05.2018 20:10

von Gast
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Hallo!

Das fand ich schon immer interessant:

Außerdem sollte das Buch nicht unter Rowlings vollständigem Vornamen Joanne erscheinen, da der Verlag fürchtete, dass Jungen ungern von einer Frau verfasste Bücher läsen. Rowling entschied sich daher für die Initialen „J. K.“. Bis heute werden die Harry-Potter-Bände in Großbritannien unter dem Autorennamen „J. K. Rowling“ verlegt.

Zitat aus: https://wiki.coldmirror.net/wiki/J.K._Rowling

Der Vorname scheint für (manche) Verlage von großer Bedeutung zu sein.

Gruß

attingat
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RocketJo
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 102
NaNoWriMo: 50755



Beitrag07.03.2019 16:49

von RocketJo
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Ich lese auch keine Erotik, allerdings kann ich sagen, dass mir kaum etwas so egal ist, wie das Geschlecht des Autors. Entweder, ich kaufe mir das Buch, weil mir Titel und Klappentext zusagen, oder, weil ich den Autor schon von anderen Büchern kenne.
Zumal als Name ja auch so ziemlich alles auf dem Einband erscheinen kann, mit und ohne Aussagekraft zum biologischen Geschlecht. Gerade in Amerika sind ja auch Initialen üblich, die das Geschlecht komplett verschleiern. Im Zweifel würde ich also lieber den Vornamen abkürzen als ein Pseudonym des anderen Geschlchtes zu wählen. Ich kann mir vorstellen, dass das nach hinten losgeht, wenn es rauskommt. Mag aber auch meine persönliche irrationale Angst sein Rolling Eyes
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