Aber hey! - zu flapsig?

[BaronHarkonnen]

Guten Morgen,

ich habe gestern einen Absatz geschrieben, den ich zwar eigentlich ganz cool finde, aber mir nicht sicher bin, ob er zu 'amerikanisch', sprich zu flapsig ist. Und ober er grammatikalisch überhaupt korrekt ist.

Es geht um die Innensicht meiner Protagonistin, die die Einladung zu einem Abendessen reflektiert. Der Tonfall soll also schon den Stil dieser Person widerspiegeln.

[Gliese581]

Finde ich nicht zu flapsig. Aber man könnte "durchsichtig wie nichts" konkretisieren, z.B. durchsichtig wie "reines Wasser", "Glas", "reiner Kristall". Und müsste es nicht heißen "zu lassen"?

[BaronHarkonnen]

Hi Gliese581,

das "wie nichts" sollte eigentlich Teil der Flapsigkeit sein
Ich kenne das als umgangssparchliche Regewendung "Der Kuchen ging weg wie nichts!"
Oder ist das nur was lokales (sprich: nur Berlinern bekanntes)?
 Mit dem 'zu' bin ich mir nicht sicher, ehrlich gesagt ...

[nothingisreal]

Hallo Baron,

solange es zu deiner Figur passt, finde ich es absolut in Ordnung. Ich würde tatsächlich keinen Vergleich mit Wasser oder Glas machen, das wirkt sehr gezwungen. Jeder weiß, was durchsichtig bedeutet, das braucht keine Erklärung. Das "wie nichts" würde ich stattdessen stehen lassen, dadurch entsteht die gewünschte Flapsigkeit.

[Gliese581]

Bei "wie Glas" geht m.E. keine Flapsigkeit verloren, weil der Begriff naheliegend ist (für Kristall usw. sieht das vielleicht anders aus). "Nichts" klingt mir einfach zu langweilig, und Langeweile ist der Feind jeder Formulierung. Aber es ist ja nur meine Meinung.

[Thomas74]

Den letzten Satz finde ich etwas lang und holperig, abgesehen davon, dass am letzten "dass" ein "s" fehlt...
Vielleicht:

...und in den Genuss eines exklusiven Dinners zu kommen.

[Gliese581]

ein "s" fehlt doch nicht. "das" bezieht sich auf Dinner.

[Thomas74]

Stimmt, war zu schnell beim Lesen.

[Bananenfischin]

Nein, das ist nicht zu flapsig, nur rechtschreiblich musst du korrigieren (s. unten). Schwierig erscheint mir nur das, was ich im ersten Satz durchgestrichen habe. Ich kenne den Kontext nicht, nehme aber an, dass das Ausschlagen der Einladung nicht im erzählten Jetzt hätte stattfinden müssen, sondern bereits in der Vergangenheit. Würde man das entsprechend umformulieren, hörte es sich aber recht gestelzt an und würde nicht gut zum Rest passen, daher würde ich es einfach streichen, zumal die Figur sich vermutlich vorher schon Gedanken um eine mögliche Absage gemacht hat.

[PhilipS]

Wenn es um die Innenansicht einer Figur geht, finde ich das völlig in Ordnung, so lange es zur Figur passt. Meiner Einschätzung nach braucht es übrigens keinen Infinitiv mit "zu", weil es sich hier um eine elliptische Frage handelt. ("Warum [sollte sie sich] nicht ein bisschen den Bauch pinseln lassen...")