Was bisher geschah ... ???

[silke-k-weiler]

Hallo allerseits,

ich schlage mich im Moment mit folgender Frage herum: Band 2 meiner Fantasy-Reihe ist so gut wie fertig. Die Handlung schließt nahtlos an Band 1 an, bedeutet auch, dass der Hauptstrang in Band 1 nicht beendet wird, sondern das Ende mehr oder weniger offen ist. Nun frage ich mich, ob ich die Handlung aus Band 1 in einem "Was bisher geschah" vor den Prolog von Band 2 flanschen soll. In dem 2. Band einer Fantasy-Reihe, den ich kürzlich gelesen hatte, wurde das m.E. recht elegant gelöst, indem eine alte Frau Kindern die Handlung aus Band 1 nacherzählt. Das will ich aber nicht unbedingt kopieren. Was meint ihr? Ist es ok, einfach die Handlung aus dem 1. Band zusammenzufassen und voranzustellen? Ist es gar notwendig, wenn ein Band nicht für sich stehen kann, oder eher fakultativ? Ich kann mich im Moment nicht entscheiden.

Liebe Grüße
Silke

[Willebroer]

Ich bin in diesem Fall für Ehrlichkeit. Eine gute Zusammenfassung ist genauso sinnvoll wie irgendwelche Infos aus zweiter Hand, womöglich noch garniert mit irgendwelchen Legenden oder beiläufigem Geschwätz.

Auf diese Weise können auch die Leser des ersten Bandes selbst entscheiden, was sie noch mal lesen wollen. Evt. schnell noch mal überfliegen, ob sie sich an alles erinnern können.

Manchmal gehört allerdings die Beschäftigung mit der Vergangenheit zur Dramaturgie oder soll eine besondere Perspektive hineinbringen. Das wäre dann ein eigener Fall, den man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Also nicht einfach die alten Infos wie Reste vom Vortag in die frische Suppe rühren.

[geomorph]

Als fleissiger Leser von mehrbändigen Romanen muss ich sagen, dass mir ein Rückblick recht egal ist. Ich fange eh mit Band 1 an und arbeite mich dann durch.
Besonders wenn der zweite Teil nahtlos an Band 1 anschliesst, sind kurze Rückblicke mehr als ausreichend.
Du könntest aber natürlich ein Prolog einfügen und kurz die bisherigen Geschehnisse erläutern.

[Celanese]

Ich schließe mich da geomorph an. Ich finde auch, dass eine Zusammenfassung bzw. Wiedergabe der Ereignisse aus Teil 1 nicht notwendig ist.

[Bunt Speck]

würde mich hier den letzten beiden auch anschließen. Ich brauche keine einführende Zusammenfassung ... und habe das bei Serien, die ich selbst gelesen habe auch nie gehabt, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.

Wenn es allerdings gut gemacht ist, also irgendwie Teil der Geschichte ist und somit reinpasst, dann ist es vielleicht eine gewitzte Sache. Bei der Reihe, die Du erwähnt hast, scheint das ja sehr eindrücklich umgesetzt worden zu sein.

Lange Rede ... verpackt in einer guten Idee: ja, sonst: lass es weg.

Das dürfte ja eh nur fürs Selfpublishing von Interesse sein, richtig? Sonst wird  Dir da ein Verlag schon klare Vorgaben machen.

Gruß
Bunt

[agu]

Ich finde es ganz gut, wie es z.B. Michael Sullivan handhabt - bei seinen Fantasy-Serien schließt auch ein Band nahtlos an den anderen an.
Er stellt eine zwei-oder dreiseitige Zusammenfassung voran, setzt davor aber eine kurze Bemerkung, dass diese Zusammenfassung nur für Leser ist, bei denen der erste Band sehr weit zurück liegt und die vielleicht die Erinnerung auffrischen wollen, alle anderen das Ganze aber überspringen und direkt mit Kapitel 1 weiterlesen können.

[Taranisa]

Ich wollte bei meinem Band 2 auch erst eine Zusammenfassung voranstellen, habe mich jedoch dazu entschlossen, die wichtigen Infos in den ersten beiden Kapiteln an passender Stelle einzuweben. Allerdings stand bei mir nur ein (wichtiger) Nebenhandlungsstrang offen.

[silke-k-weiler]

Hallo allerseits,

Danke für eure Rückmeldungen. Die haben mir weitergeholfen.

[Kris]

Moin,

ich sitze auch gerade an Band 2 und da der nun doch deutlich mehr auf den ersten Band referiert, als ich es ursprünglich geplant hatte, braucht es ein paar mehr Infos/Rückblenden.

Deshalb lasse ich die essentiellen Infos aus der Perspektive verschiedener Figuren als ganz knappe Rückblicke und Reflektionen über das Geschehen einfließen.

So bekommt der unbeleckte Erst-Leser häppchenweise einen Eindruck vom Vergangenen und der Weiterleser nochmal eine kurze Erinnerung an das, was war.

Klappt ganz gut.

[Willebroer]

Solche Zusammenfassungen können auch ein gutes Exposétraining sein. Also ruhig mal ausprobieren, auch wenn man es vielleicht nicht braucht.