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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 10:49 Dr. Stein von Ralphie
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Von Mobile ging es durch endlose Baumwollfelder nach Montgomery und von dort nach Birmingham. Agnethe fühlte sich elend. Die Schwellung ihres rechten Oberarmes ging zwar nach einer Woche zurück, aber dafür kamen Fieber und Schüttelfrost. Sie schwitzte mehr als die anderen. Sie verspürte Kopf- und Gliederschmerzen. Als sie in Decatur einen Arzt aufsuchten, diagnostizierte er bei Agnethe eine Malaria tertiana, das sogenannte Dreitagefieber, eine der milderen Formen der Malaria. »Die Inkubationszeit beträgt normalerweise etwa vierzehn Tage«, erklärte der Doktor, der sehr gut deutsch sprach. Er hatte in Marburg studiert und besaß väterlicherseits deutsche Ahnen; seine familiären Wurzeln reichten bis in das Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurück. »Das auffälligste Merkmal dieser Krankheit sind die Fieberanfälle an jedem dritten Tag. Bei der doppelten Tertiana kann es aber auch zu täglichem Fieber kommen. Sie ist relativ gutartig, manchmal geht sie von selbst weg, aber sie ist rezidiv.«
Weitere Werke von Ralphie:
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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18.05.2023 11:46
von anuphti
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Schöner Einstieg, Ralphie. Wann spielt das?
(Das ist mal eine Steilvorlage für korrekte Zeichensetzung )
Im letzten Satz würde ich geringfügig anders formulieren.
Entweder " sie rezidiviert leider oft" oder " es kommt leider oft zu einem Rezidiv" oder, für Nichtmediziner, "sie bricht leider immer wieder aus".
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 11:49
von Ralphie
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Hallo, Nuff!
Ich habe das mit dem Gruorn nachträglich eingefügt. Kann ich das so stehen lassen?
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 12:08
von Ralphie
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Das spielt im Sommer 1936. Damals gab es noch Anophelesmücken in den Staaten.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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18.05.2023 12:28
von anuphti
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Hallo, Nuff!
Ich habe das mit dem Gruorn nachträglich eingefügt. Kann ich das so stehen lassen? |
Ja klar. Spielt es denn später eine Rolle?
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
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You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Berthold Wortedrechsler
Beiträge: 58 Wohnort: Schwaben
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18.05.2023 12:35
von Berthold
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Hallo Ralphie,
liest sich gut das Textstück.
Zitat: | Als sie in Decatur einen Arzt aufsuchten, diagnostizierte er bei Agnethe eine Malaria tertiana, das sogenannte Dreitagefieber, eine der milderen Formen der Malaria. »Die Inkubationszeit beträgt normalerweise etwa vierzehn Tage«, erklärte der Doktor, der sehr gut deutsch sprach. Er hatte in Marburg studiert und besaß väterlicherseits deutsche Ahnen; seine familiären Wurzeln reichten bis in das Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurück.
[Der Übergang hier ist mE schon ein wenig abrupt. - Wenn du an dieser Stelle mit einem Satz zur Jetztzeit zurückkehrst, wäre der Textfluss runder:
'Dr. Stein wandte sich zu Agnethe ...' oder sonst etwas.]
»Das auffälligste Merkmal dieser Krankheit sind die Fieberanfälle an jedem dritten Tag. Bei der doppelten Tertiana kann es aber auch zu täglichem Fieber kommen. Sie ist relativ gutartig, manchmal geht sie von selbst weg, aber sie ist rezidiv. |
Zitat: | Von Mobile ging es durch endlose Baumwollfelder nach Montgomery und von dort nach Birmingham. Agnethe fühlte sich elend. Die Schwellung ihres rechten Oberarmes ging zwar nach einer Woche zurück, [Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, hier die Vorvergangenheit zu verwenden? - 'Die Schwellung ihres rechten Oberarmes war zwar nach einer Woche zurückgegangen ...']
aber dafür kamen Fieber und Schüttelfrost. |
LG, Berthold
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 12:35
von Ralphie
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Nein, eigentlich nicht. Aber der Satz kam mir so berflächlich vor.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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18.05.2023 12:36 Re: Dr. Stein von Pickman
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Hi Ralphie,
das liest sich schön dicht, kein Wort zu viel.
Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Er hatte in Marburg studiert und besaß väterlicherseits deutsche Ahnen; seine familiären Wurzeln reichten bis in das Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurück. |
Über diese Stelle bin ich gestolpert, dann kam Deine Auskunft, dass Du das mit Gruorn später eingefügt hast. Erst "deutsche Ahnen", dann "familiäre Wurzeln" - das ist zwar keine wörtliche Redundanz, aber eine inhaltliche. Wie wäre es mit "... hatte väterlicherseits Ahnen, die sich bis in das Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurückführen ließen". Dass das deutschsprachige Vorfahren sind, darf der Leser aus "Kuppenalb" erschließen.
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 12:37
von Ralphie
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Hallo, Berthold!
Danke für deinen Kommentar.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 12:46
von Ralphie
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Hallo, Pickmann!
Danke für deinen Kommentar. Aber im 19. Jahrhundert war Gruorn noch nicht deutsch, sondern gehörte zu Württemberg.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 12:49
von Ralphie
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Hallo, Pickmann!
Danke für deinen Kommentar. Aber im 19. Jahrhundert war Gruorn noch nicht deutsch, sondern gehörte zum Königreich Württemberg. Ich habe lange überlegt, ob ich das Wort "deutsch" verwenden kann.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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18.05.2023 12:50
von Pickman
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Danke für deinen Kommentar. Aber im 19. Jahrhundert war Gruorn noch nicht deutsch, sondern gehörte zu Württemberg. |
Ich verstehe Deinen Punkt nicht. Willst Du die Deutschsprachigkeit des Arztes illustrieren oder die Staatsangehörigkeit seiner Vorfahren väterlicherseits?
_________________ Tempus fugit. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 12:52
von Ralphie
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Beides.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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18.05.2023 12:54
von Pickman
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Verstehe.
_________________ Tempus fugit. |
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zwischenpause Leseratte
Beiträge: 102 Wohnort: Brandenburg
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18.05.2023 14:44
von zwischenpause
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"Er hatte in Marburg studiert und seine Familie lies sich väterlicherseits in das württembergische Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurückverfolgen."
_________________ zwischenpause |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2291 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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18.05.2023 14:49
von Pickman
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zwischenpause hat Folgendes geschrieben: | "Er hatte in Marburg studiert und seine Familie lies sich väterlicherseits in das württembergische Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurückverfolgen." |
Besser als mein Vorschlag.
_________________ Tempus fugit. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 15:00
von Ralphie
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zwischenpause hat Folgendes geschrieben: | "Er hatte in Marburg studiert und seine Familie lies sich väterlicherseits in das württembergische Dorf Gruorn auf der Kuppenalb zurückverfolgen." |
Ausgezeichnet!
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 15:00
von Ralphie
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Darf ich das verwenden?
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zwischenpause Leseratte
Beiträge: 102 Wohnort: Brandenburg
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18.05.2023 15:29
von zwischenpause
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Ja, klar
_________________ zwischenpause |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 15:32
von Ralphie
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Von Mobile ging es durch endlose Baumwollfelder nach Montgomery und von dort nach Birmingham. Agnethe fühlte sich elend. Die Schwellung ihres rechten Oberarmes ging zwar nach einer Woche zurück, aber dafür kamen Fieber und Schüttelfrost. Sie schwitzte mehr als die anderen. Sie verspürte Kopf- und Gliederschmerzen. Als sie in Decatur einen Arzt aufsuchten, diagnostizierte er bei Agnethe eine Malaria tertiana, das sogenannte Dreitagefieber, eine der milderen Formen der Malaria. »Die Inkubationszeit beträgt normalerweise etwa vierzehn Tage«, erklärte der Doktor, der sehr gut deutsch sprach. Er hatte in Marburg studiert und seine Familie ließ sich väterlicherseits bis in das württembergische Dorf Gruorn auf der Schwäbischen Alb zurückverfolgen. »Das auffälligste Merkmal dieser Krankheit sind die Fieberanfälle an jedem dritten Tag. Bei der doppelten Tertiana kann es aber auch zu täglichem Fieber kommen. Sie ist relativ gutartig, manchmal geht sie von selbst weg, aber sie ist rezidiv.«
Besser so?
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6401 Wohnort: 50189 Elsdorf
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18.05.2023 16:37
von Ralphie
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Das Dorf Gruorn existiert übrigens nicht mehr.
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Longo Klammeraffe
L Alter: 34 Beiträge: 890
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L 20.05.2023 20:15
von Longo
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Was mir an deinem Text gefällt, ist, dass du in wenigen Zeilen einen relativ komplexen Bogen in Raum und Zeit spannst. Agnethe ist auf dem Weg in die Zukunft, bekommt in wiederkehrenden Intervallen Fieber und gleichsam verweist der Arzt über Ländergrenzen hinweg auf die Vergangenheit, auf seine Wurzeln.
Für mich ist der Text an sich schon abgeschlossen, er braucht keine Fortsetzung.
MFG Longo
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