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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
kaleidoskop

 
 
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


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Beitrag29.01.2019 20:25

von fabian
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
So aber macht er es sich für mich zu leicht. Da Leser, nun schau, was du daraus machst, reicht ja wohl, wenn ich den Tee bereit stelle.

Die erzählten Geschichten für sich, die mag ich durchaus auch, das ist gekonnt erzählt. Das große Ganze stimmt für mich nicht.

Und trotzdem gibt es drei Punkte.


Und ich danke Dir dafür.
Beim Schreiben spielten antizipierte Leser aus Zeitmangel keine Rolle (der eine oder andere hier hat ja die Ungenauigkeiten und das Durchhechelnde aus dem Text herausgelesen), jedenfalls wollte ich mich auf gar keinen Fall überheblich geben. Es ist halt Rohware. Vielleicht hätte sich die Geschichte in die von Dir erwartete Richtung entwickelt, vielleicht hätten die Szenen noch das Gewicht bekommen können, auf das ich gerne noch hingeschrieben hätte – an der Stelle, wo sie aus Zeitmangel abbricht blieb dem Autoren zunächst nichts anderes, als zu kapitulieren und das dem Erzähler in den Mund zu legen: er weiß es in dem Moment noch nicht. Seine Zeit war abgelaufen.
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag29.01.2019 20:55

von d.frank
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Cool, danke für den Buchtipp!

Zitat:
Ja, so ist es. Damit stelle ich mich natürlich selbst schwer in Frage.


So würde ich das nicht sehen - finde das nur schade. Auf der anderen Seite ist das ein positives Beispiel dafür, was dieser Wettbewerb bewirken kann.

Zitat:
Der Text hat dir also 12 Punkte "abgeluchst"? Es wäre bitter für mich, wenn du dich quasi "betrogen" fühlen würdest.


Tut mir leid, dass ich das so ausgedrückt habe. Vielleicht habe ich dich nur aus der Reserve locken wollen. wink
Nein, ich stehe zu meiner Entscheidung! Dein Text hat was mit mir gemacht, es war der Text, der mich am Stärksten aufgewühlt hatte, also finde ich die Punkte immer noch richtig angelegt.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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fabian
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Beitrag29.01.2019 21:01
Re: kaleidoskop
von fabian
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Heidi hat Folgendes geschrieben:
Frau Bienkopp erzählt mir ihr Scheitern nicht knochentief, es bleibt zu sehr an der Oberfläche.
Die Kirchenglocken ... weiß nicht, sie fügen sich auch nicht in den Rest-Text ein. ... sodass am Ende nur das Gefühl übrig bleibt, das der Erzähler ja dann auch indirekt ausspricht: Ich hab da was gelesen, ist alles flüssig, augenzwinkender Stil, aber dann doch viel Luft, kaum Basis.

Das mit dem augenzwinkernd (wird glaub ich mehrfach in dieser Richtung empfunden) finde ich interessant, weil mir das gar nicht bewusst ist und auch gar nicht so gewollt war.
Dass der Text nicht als geschlossenes Ganzes empfunden wird, kann ich gut nachvollziehen.
Frau Bienkopp erzählt nicht, sondern über sie wird erzählt. Sie ist auch nicht gescheitert in ihrem Leben, sondern sie wird entsorgt. Über sie wird verfügt. Der Erzähler kann nicht in sie reinschauen, er kennt nicht ihr Leben, er sieht nur die Oberfläche, und diese Oberfläche sagt: fremd, stinkig, ungewaschen, nervig, absurder Sammeltrieb, aber nicht an sich leidend. Emsig in sich selbst verschlossen. Stur wie ein Panzer. Unangepasst. Frei, bis die Kräfte sie verließen. Die reale Person, an die die Figur Bienkopp angelehnt ist, starb 12 Wochen nach der geschilderten Episode im Heim. Ich hoffte, ein ganz klitzekleines bisschen von dieser Distanz zwischen ihr und ihrer Umgebung wäre rüber gekommen. Mit dieser Situation und dieser Figur bin ich noch nicht fertig.

Danke, dass Du Dich mit dem Text beschäftigt hast.
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fabian
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Beitrag29.01.2019 21:05

von fabian
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Mardii hat Folgendes geschrieben:
In einer Minute kann man tragische Schicksale unterbringen. Die Geschichte mit den Kirchtürmen, die zeitversetzt läuten, machen sie glaubhaft. Stilistisch sehr humorvoll geschrieben, eine Sprache, die schmunzeln macht. Das Thema wurde gut umgesetzt.

Ich bin bekennender Misanthrop!
Wie komme da ich zu einem humorvollen Stil?

Danke für die Punkte.
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fabian
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Beitrag29.01.2019 21:06

von fabian
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Hier fehlen mir ein paar mehr Fliegen.


Mir auch. Ich hatte sogar noch welche, aber die Zeit, die Zeit ...
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fabian
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Beitrag29.01.2019 21:17

von fabian
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d.frank hat Folgendes geschrieben:

Frau Bienkopp in ihrer leeren, aufgeräumten Wohnung, in stiller Übereinkunft oder auch Halbherzigkeit mit dem Nachbarn
.
Das hast Du wunderbar in diesem atemlos Hingeworfenen aufgespürt.

Zitat:
Und der Erzähler selbst ist auch ein Betrüger. Er hat keine Lösung, keine Wahrheit parat, weil er sich die eigene Rolle schon lange eingestanden hat.

Teils teils. Der Marionettenspieler hofft noch.
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fabian
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Beitrag29.01.2019 21:36

von fabian
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Municat hat Folgendes geschrieben:

Okay, da sitzt eine Dame vor ihre Tasse Tee mit Kandis (und Rum? Den Ausdruck kenne ich als Südländerin nicht)

Köm. De geele Köm. Korn mit Kümmel (und Anis). Ein Unding um 23:44, aber was sollte ich machen. Pegasus ist durchgegangen. Faszinierend, dass Du da eine Frau ("Dame") sitzen siehst. Offensichtlich habe ich keine sehr realistische Selbsteinschätzung, was meine stilistischen Fähigkeiten angeht. Ich sah da einen Mann vor mir.

Zitat:
Deine Bilder sind authentisch, schonungslos und direkt. Sie sorgen dafür, dass ich mich mit den Themen weitergehend befasse. Genau so soll es sein.

Danke. Auch dafür, dass Du Dich mit dem Text beschäftigt hast.
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fabian
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Beitrag29.01.2019 22:23

von fabian
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Ein Erzähler, der erst so falsches Deutsch redet (bei die Kekse – eins), kommt mir dann mit Interferenz und Konfliktpotenzial? Ja, da liegt eine Menge Konfliktpotenzial, oder ist die kognitive Dissonanz gewollt?

Das brach so raus und blieb dann ganz bewusst so stehen.
Ich sah mal eine Mönchsfigur (Skulptur), in meiner Erinnerung klein, höchstens 160cm, der Schädel mit gepressten Lippen schmal, asketisch, halslos, körperlos, fußlos gewachsen aus einem bodenlangen Umhang, der vorne schmal aufklafft und aus der Tiefe dieses Risses in der sonst geschlossen glatten Oberfläche ragen halb die gefalteten Hände hervor, die knochigen Finger verschränkt bis auf einen, den untersten, den kleinen, der hervorsticht wie ein Dorn, aufmerksamkeitsheischend das Auge auf sich zieht, damit schon eine Irritation an der sonst so geschlossen verschlossenen Figur, aber dann geht der Künstler noch einen Schritt weiter, denn schaut man genau hin und begnügt sich nicht bloß mit der Wahrnehmung des erwartbaren Bildes "gefaltete Hände", dann erkennt man, dass da zehn Finger gefaltet wurden und ein elfter sich steif nach vorne reckt und sich jeder naturalistischen Vereinnahmung verweigert.
Das wollte ich auch haben. Ob das mit diesem stilistischen Mittel zusammen mit der Schlusssequenz gelungen ist?

Zitat:
Zitat:
Vor dem Schatz liegt Frau Bienkopp wie Fafnis, der Drache
Der hieß aber Fáfnir.

Den Umschlinger hatte ich sogar bei Wikipedia aufgesucht und dann in der Eile doch falsch geschrieben.

Zitat:
Oh, was mir gerade noch einfällt: Falls das ein Meta-Text sein soll und es deine Absicht war, diesen Wettbewerb zu parodieren, hätte das bissiger ausfallen müssen.


Nein, war es nicht. Ich stand nur sehr unter Zeitdruck. Ich war nur mit mir und meinem Text beschäftigt. Weitergehende Absichten hatte ich nicht.
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fabian
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Beitrag30.01.2019 03:22

von fabian
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Catalina hat Folgendes geschrieben:

Dann "Bedienen Sie sich bei die Kekse. Ich nehme mir schon mal eins", keine weiteren Grammatikfehler folgen.
Will mich hier jemand absichtlich verwirren?

Nicht verwirren, aber irritieren schon (siehe meine Antwort auf V.K.B.)

Zitat:
Der wechselnde Stil irritiert mich. Absicht?

Ich hatte wenig Zeit zum Nachdenken. Wo siehst Du die Stilbrüche?

Zitat:
Dafür, dass es letztendlich nur zwei Fliegen sein werden, klingt das sehr pathetisch.

Ich weiß, das Versprechen wurde nicht eingelöst.

Zitat:
Frau Bienkopp ist Tatsache. Alfred ist eine Hypothese. Boah, ich weiß noch immer nicht, ob der Autor planlos ist, oder gezielt mit mir spielt.

Der Autor war weitgehend planlos und wollte spielen. Du (im Sinne von Leser) hast dabei keine Rolle gespielt.  

Zitat:
Da ein "nämlich"... gezielt oder übersehen?

Nicht übersehen, aber in seiner "Unschärfe" und Füllselhaftigkeit doch bemerkt. Was tut ein solches "nämlich"? Es verweist irgendwo hin, oder? Vielleicht darauf, dass es noch andere Gründe als den Sturz für die Notärztin (und andere Fürsorgliche) geben könnte/sollte, sich um Frau Bienkopp zu kümmern.  

Zitat:
Dein Schluss ist für mich der beste von allen teilnehmenden Texten.

Was für eine Bandbreite an Meinungen hier herrscht.

Zitat:
Dein Stil gefällt mir  - zu gut, um die Ausbrecher als nicht beabsichtigt ansehen zu können.

Nicht in jedem Fall beabsichtigt und geplant, aber bemerkt und zugelassen.

Zitat:
Ja, Du hast es geschafft. Ich bin verwirrt. Finde keine Schublade. Mein Gehirn weigert sich, den Text in irgendeiner Form zu bewerten. Er rutscht mir immer wieder durch die Finger. Er macht ich nervös.

Ich hoffe doch, dass das wirklich der Text schafft – und nicht Deine Vermutung, wer dahinter stecken könnte.

Zitat:
Welches Scheitern wird dokumentiert? Deins, beim Wettbewerb? Hat sich Dein Text selbstständig gemacht, so dass er jetzt kaum noch in die Vorgaben passt?  

Er hat sich in gewisser Weise beim Schreiben "ereignet". Und ja, in Bezug auf Thema und Motto war da ein Gefühl des Scheiterns. Das gab dann in letzter Minute den Titel.

Zitat:
Ich glaube, ich bin zu verwirrt, um Punkte geben zu können.

Das macht nichts.
Sehr gerne gelesen, Deinen Kommentar.
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fabian
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Beitrag31.01.2019 20:35

von fabian
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Eredor hat Folgendes geschrieben:
Du versuchst, die Zeitdehnung auf Erzählebene einzubauen. Heißt: Der Erzähler erzählt über eine Minute und ist sich bewusst, dass seine Erzählung länger dauert als die Minute selbst. Das wäre eine kluge, metafiktional motivierte Lösung gewesen - wenn der Erzähler denn tatsächlich nur über diese Minute geredet hätte.
...
Ich geb dir Punkte, weil ich die Idee wirklich sehr stark finde. Man hätte mehr draus machen können, und ich vermute fast, du hattest zu wenig Zeit für den Text.

Schön, dass Dir die Idee als solche gefallen hat.
Ob ich ohne Zeitdruck zu einer konsequenteren, tragfähigeren Lösung gekommen wäre sei dahingestellt.
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fabian
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Beitrag31.01.2019 20:40

von fabian
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Die Minute ist eingehalten, immer genau zwischen zwei Turmuhren, aber die Geschichten sind, soweit ich das erkennen kann, nicht miteinander verbunden, außer durch die Erzählstimme,

Und durch den Glockenschlag, der in beiden Szenen vorkommt.
...
Zitat:
nicht so meins.

So ist es nun mal, macht nichts. danke, dass Du Dich mit dem Text befasst hast.
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fabian
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Beitrag31.01.2019 20:42

von fabian
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
Eine Bedeutung hat das nichts, sagt der Erzähler, und so scheint es mir leider wirklich zu sein.

Wie entsteht "Bedeutung"? Muss ich noch mal drüber nachdenken.
Danke, dass Du Dich mit dem Text beschäftigt hast.
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fabian
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Beitrag31.01.2019 21:30

von fabian
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anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Ist das E, nur weil kryptisch?

Ehrlich gesagt hat mich diese Frage nach dem E überhaupt nicht bewegt bei meinem Versuch, hier etwas zu erzählen.
Zitat:
und dann behauptet die Alte, es wäre erst eine Minute vergangen, seit sie ihre Geschichten erzählt hat, deren Erzähl- und Erlebensdauer in beiden Fällen eine Minute überschreitet.


Du meinst die Geschichten der Figuren in den Szenen? Wenn die Erzählstimme über diese Szenen aber nun nicht wirklich zu einem realen Gegenüber (laut) sprechen würde (eine solche Figur taucht ja bewußt gar nicht auf im Text, die Erzählstimme "spricht" im Grunde ins Leere), sondern eher wie zu sich selbst, in Gedanken? Wenn sie quasi die Szenen in Bildern denkt? Dann könnte das Problem, das Du da ansprichst vielleicht gelöst werden. Muss ich mal drüber nachdenken.
Der Text ist roh und unfertig, ein Gerüst, das noch nicht trägt – aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun.
Danke für den Hinweis.

Zitat:
Ist der Untertitel eigentlich ein Kommentar des Autors zum eigenen Erfolg bei diesem Wettbewerb? Wenn ja: bitte mehr Selbstvertrauen.

Kaleidoskopisch im Sinne von "Prinzip der Herstellen zufälliger Arrangements" war mal aufgeblitzt als Idee, unter der Erfahrung der unhaltbaren Zeit, die dem Wachsen und Reifen um 18:58 unerbittlich ein Ende setzte musste dieser Untertitel sein, damit mein Selbstvertrauen nicht durch den Vorhalt anscheinend illusionärer Selbstüberschätzung in Gefahr geraten könnte.
Aber es ist (hoffentlich) nett gemeint, mehr Selbstbewußtsein einzufordern.
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fabian
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Beitrag31.01.2019 21:55

von fabian
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Constantine hat Folgendes geschrieben:
Bonjour
Am Ende kehrst du wieder zum Ausgangserzähler zurück. Sollte da dann nicht Drei-Apostel 3x schlagen anstelle St. Mathias? Schließlich liegen laut deinem Text 1 Minute Abstand zwischen dem Schlagen dieser beiden Glocken, doch in deinem Text schlägt (nach 1 Minute) wieder St. Mathias. Hm.

Der Gedanke war anders:
Die Spanne zwischen den beiden Kirchturmuhren wird angekündigt
Zitat:
Jetzt ist es 23:44. Gleich können sie drei Glockenschläge hören. Das ist St. Matthias.

Und dann (nach dem Exkurs über die Zeitdifferenz und den folgenden imaginierten Szenen) kehrt der Text wieder zum Ausgangspunkt zurück und und das ankündigte Ereignis tritt ein:
Zitat:
Hören sie?
St. Matthias schlägt drei mal.
Es kann losgehen.

Wenn ich das jetzt so noch mal rekapituliere, dann merk ich wieder, wie der ganze Text ein einziger Haufen Bruchstücke ist und sich die Teile einfach nicht zu einem gestalteten Ganzen fügen.

Herzlichen Dank, dass Du Dich mit meinem Text beschäftigt hast.
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anderswolf
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Beiträge: 1069



Beitrag01.02.2019 00:54

von anderswolf
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fabian hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
und dann behauptet die Alte, es wäre erst eine Minute vergangen, seit sie ihre Geschichten erzählt hat, deren Erzähl- und Erlebensdauer in beiden Fällen eine Minute überschreitet.

Du meinst die Geschichten der Figuren in den Szenen? Wenn die Erzählstimme über diese Szenen aber nun nicht wirklich zu einem realen Gegenüber (laut) sprechen würde (eine solche Figur taucht ja bewußt gar nicht auf im Text, die Erzählstimme "spricht" im Grunde ins Leere), sondern eher wie zu sich selbst, in Gedanken? Wenn sie quasi die Szenen in Bildern denkt? Dann könnte das Problem, das Du da ansprichst vielleicht gelöst werden. Muss ich mal drüber nachdenken.
Der Text ist roh und unfertig, ein Gerüst, das noch nicht trägt – aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun.
Danke für den Hinweis.


Wenn Du sagst, es gäbe gar kein Gegenüber, dem die Erzählstimme das erzählt, das heißt sie sagt zu sich selbst "Nehmen Sie sich Kekse, Tee und Kluntje", dann ergibt das alles für mich noch weniger Sinn.
Aber ich gebe zu, mir fehlt bei dem ganzen Text ein hinten und vorne, ein Anlass und eine Bedeutung. Gut, das bräuchte ich vielleicht nicht bei einer Collage, die nur Absurditäten präsentieren will, aber dann könnte man auch die Erzählstimme als Rahmenhandlung weglassen hmm
Ich gebe Dir recht: das ist roh und unfertig.

Zitat:
Zitat:
Ist der Untertitel eigentlich ein Kommentar des Autors zum eigenen Erfolg bei diesem Wettbewerb? Wenn ja: bitte mehr Selbstvertrauen.

(…) Aber es ist (hoffentlich) nett gemeint, mehr Selbstbewußtsein einzufordern.

Ist gemeint als: mehr Selbstbewusstsein zu zeigen. Das Schlimmste, was hier passieren kann, ist, dass einem viele Lernfelder aufgezeigt werden. Und das ist ja auch schön. Nix schlimmer als kein Raum für persönliches Wachstum. Insofern: keine Angst vor dem eigenen Text.
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fabian
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Beitrag01.02.2019 01:06

von fabian
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anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Wenn Du sagst, es gäbe gar kein Gegenüber, dem die Erzählstimme das erzählt, das heißt sie sagt zu sich selbst "Nehmen Sie sich Kekse, Tee und Kluntje", dann ergibt das alles für mich noch weniger Sinn.

Ich sprach im Konjunktiv. Wenn, dann würde ich den ganzen Steinbruch aufräumen, nicht nur die eine Ecke.

Zitat:
Insofern: keine Angst vor dem eigenen Text.

Danke, vor und um den Text hatte ich keine Bange, nur davor, für Selbstzufrieden gehalten zu werden.
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fabian
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Beiträge: 607



Beitrag01.02.2019 11:36

von fabian
Antworten mit Zitat

[quote="anderswolf"]
fabian hat Folgendes geschrieben:

Wenn Du sagst, es gäbe gar kein Gegenüber, dem die Erzählstimme das erzählt, das heißt sie sagt zu sich selbst "Nehmen Sie sich Kekse, Tee und Kluntje", dann ergibt das alles für mich noch weniger Sinn.

...
 das bräuchte ich vielleicht nicht bei einer Collage, die nur Absurditäten präsentieren will, aber dann könnte man auch die Erzählstimme als Rahmenhandlung weglassen.

Nochmal nachgereicht:
Collagieren als Montagetechnik – vielleicht, aber ganz bestimmt  nicht, um ein Absurditätenkabinett zu präsentieren.
Dreh- und Angelpunkt des Textes bleibt für mich der Eingangssatz:
Ich will ihnen mal was erzählen.
Darum soll es gehen: um das Erzählen und diese Erzählstimme.
Und um das Spiel mit Ambivalenzen (ja, die Anredeform ist im ganzen ersten Absatz klein geschrieben und wurde bewusst so gelassen – ich weiß nicht mehr, wer danach gefragt hatte), obwohl die oft nicht vorausbedacht waren, sondern beim Schreiben bemerkt und entschieden wurde.
Mein persönliches Experiment also: der Erzähler und sein Erzählen soll bleiben.

[Edit:] Und ich seh gerade: da ist ja auch das ominöse E, das viele so  vermissen: E wie Versuchslabor.
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anderswolf
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Beiträge: 1069



Beitrag04.02.2019 01:08

von anderswolf
Antworten mit Zitat

fabian hat Folgendes geschrieben:
Und ich seh gerade: da ist ja auch das ominöse E, das viele so  vermissen: E wie Versuchslabor.


Ich glaube, das ist derweil die treffendste Zusammenfassung.
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