18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Ãœbersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
The clock ticks life away

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag30.01.2019 10:53

von Constantine
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube ja, es passt mehr hinein, als man der Minute spontan zutraut.

Absolut richtig. Daumen hoch
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:02

von hobbes
Antworten mit Zitat

Tape Dispenser hat Folgendes geschrieben:
Ein interessantes Stimmungsbild, dass mich vom Sound her teilweise an Wolf Haas erinnert hat. Die Minute und die ganzen Zeitangaben erscheinen mir hier ein wenig zu aufgepfropft, dass hätte der Text nicht nötig gehabt. Etliche Fragen bleiben unbeantwortet, aber vielleicht willst du daraus ja etwas Längeres machen.

Irgendwann wurde der Sound einer anderen Geschichte von mir mit Rita Falk assoziiert. Da ist mir Wolf Haas deutlich lieber smile
[Exkurs: Obwohl, kennt jemand Hannes? Hat mich sehr beeindruckt, das Buch. Und hat zu einem Stimmungsumschwung geführt, was meine Meinung zu Rita Falk betrifft.]

Die aufgepropften Minuten - es gibt da so eine Calvin & Hobbes Episode, mal sehen, vielleicht finde ich die spontan. Hm, leider nur eine eher besucherunfreundliche Version: auf den Strip in der rechten Reihe ganz unten klicken. Und ja, das hat jetzt im Grunde nichts mit den Minutenangaben zu tun, aber dann doch, denn dieses Gefühl kenne ich so gut, nicht unbedingt nur von der Schule, aber dieses "auf die Uhr schauen und der Zeiger hat sich gefühlt gar nicht bewegt." Und dieses Gefühl sollten die Zeitangaben verdeutlichen oder bestenfalls hervorrufen.

Welche Fragen bleiben deiner Meinung nach unbeantwortet? Musstest du auch rätseln, was passiert ist? Oder mehr die Fragen danach, wie Katis Leben jetzt weitergeht (und das der anderen)?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:10

von hobbes
Antworten mit Zitat

Eredor hat Folgendes geschrieben:
Das find ich stark. Coole Erzählstimme. Den Bezug zum Thema muss ich aber erst noch finden - (Un)Haltbare Gegenwart? Die auf Widerruf gestundete Zeit? Ich müsste schon beide Augen zudrücken. Was ich auch fast gewillt bin, zu tun.

Aus dem Augen zudrücken wurde dann wohl doch nichts mehr. Aber ich halte mich einfach an deinen ersten beiden Sätzen fest smile
Ich habe mich bei der (Un)Haltbaren Gegenwart für die Lesart des "unaushaltbaren" entschieden und das sehe ich im Text schon umgesetzt.
Die gestundete Zeit, da wird es schon schwieriger und tatsächlich bekomme ich immer noch einen Knoten in den Kopf, wenn ich das irgendwie in Worte fassen will. Vielleicht, dass die Zeit für Kati in gewisser Weise abläuft, dass sie sich irgendwann eben doch damit befassen muss, was passiert ist und wie sie damit umgeht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:15

von hobbes
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Das hat was.

Erst dachte ich, oh je, Schule. Aber dann finde ich es gut, wie in diesem nüchternen Stil und aus den nebeneinanderstehenden Szenen etwas entsteht, das nur "teilweise" "erzählt" wird.

Ich mag ja nicht gerne so viele Namen, und komme hier auch durcheinander, aber das macht vielleicht gar nicht so viel aus, und ich sehe schon, dass sie doch nötig sind, um die Personen zu unterscheiden, wenn die Personen auch eher so Typen sind.

Was mir hier durchaus gewollt erscheint.

Schön der Name des Hundes.

Auf jeden Fall schön gedehnt, die Minute, und der Text ungefügig, also auch anstrengend.

Das Motto/Thema? Ist da. Die Zeit wird immer wieder angesprochen, will zurückgedreht, angehalten, vorgedreht werden. Fühlt sich an. Alles geschieht in ihr. Als ob sie Luft wäre.

Zeitdehnung der Minute an verschiedenen Orten eindeutig vorhanden.

Vielen Dank auch dir! 8 Punkte und das trotz all der Namen. Und der Hund, auf den bin ich tatsächlich besonders stolz smile Also auf seinen Namen. Gerade fällt mir auf, dass dir meinen beiden letzten Hunde, glaube ich, auch ganz gut gefallen haben. Woher kommen eigentlich andauernd die Hunde in meinen Texten? Ob ich mich darüber mal beschweren sollte?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:18

von hobbes
Antworten mit Zitat

Ach ja, @Constantine - wo sind denn meine zéro points? Du hättest mir doch wohl nicht etwa Punkte gegeben und die schöne Tradition zerbröselt?

(ja ja, natürlich, ich weiß, irgendwann einmal habe ich mindestens einen Punkt von dir bekommen)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:36

von hobbes
Antworten mit Zitat

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Hat irgendwas, ist aber schwer zu greifen: wer hier mit der Kati, was sie nicht wollte, tat, ich rate mich so durch: Der Basti Huber? Für Kati war das schlimm. Die anderen finden das, was sie da erahnen wohl auch schlimm, aber mir bleibt ein Rätsel, woher die das wissen wollen.

Zudem: Anfangs ist mir überhaupt nicht klar, wie alt die Kati ist. Später im Verlauf des Textes dechiffriere ich die Sprache als Süddeutsch. Anfangs dachte ich – zumal des frühen Schulschlusses und der Erdzeitaltergeschichte mit dem leicht dösigen Lehrer, es ginge um eine Sextanerin. Ich musste mehrfach lesend ansetzen, um sie dann irgendwann letztlich bei 13-14 anzusiedeln. Oder doch nicht? Der Basti ist ja in ihrer Klasse. Und ist neunzehn. Und ist der, auf dessen Bett sie, oder? Der mit der Cars-Uhr.

Einzig dieser Satz hier:
Zitat:
Wollen die dann auch die Zeit zurückdrehen, auf 23:00 Uhr vielleicht, 23:00 Uhr und das Wissen, der mit der Cars-Uhr, der ist nicht süß, überhaupt nicht, was machst du bei dem, spinnst du jetzt.

deutet darauf hin, dass es nicht Basti ist, auf dessen Bett sie lag. Die anderen davor und danach jedoch schon.

Für mich bleibt das unklar. Unklar bleibt, wie gesagt auch, woher die anderen davon wissen (können), sofern derjenige nicht getratscht hat. Könnte Sinn ergeben? Geht es vielleicht um den Dorftratsch, der aus Kati eine Gebrandmarkte macht? Hat da ein wesentlich Älterer eine junge Jugendliche genötigt?

Grundsätzlich liest sich der Text wie eine klassische gehobene Kurzgeschichte. Eher E also schon. Aber in sich – auch aufgrund der vielen Protagonisten und Nebenhandlungen bis hin zum Hund der lärmend offenbar das Gespräch, das für den Leser alles aufklären könnte, übertönt, wirkt das auch ansatzweise wie ein "urig" komischer, bayerischer Krimi, schräg-lakonisch konterkariert. Mir aber zu viel Rätsel raten müssen und unfreiwilliges Absätze x-mal nachlesen müssen, um herauszufinden wer was mit wem getan hat oder zu besprechen wusste. Fast will ich sagen: knapp am Ziel (oder der eigentlichen Intention?) vorbei. Hätte etwas weniger auf Rätsel getrimmt, mehr hergegeben. Denn dass Kati in dem Kaff offenbar allein und bloßgestellt dasteht, das ist eigentlich eine Geschichte wert. Hier geht sie in der Machart etwas unter. Und am Ende frage ich mich, wer eigentlich die Mara ist, in „Ich-hab-da-noch-eine-Frage-Herr-Berger-Mara“.  Und letzte kleine Kritik: Der Titel passt mir nicht zum Schreibstil des Textes und irgendwie auch nicht richtig inhaltlich.

Die Kriterien: E – irgendwie schon, ja, oder? Die (un)haltbare Gegenwart – eher in der Umkehrung (was geschah, lässt sich nicht aus der Zeit streichen). Die Gestundete Zeit als Inspiration – eher Nein. Ich finde sie nicht. Die Gleichzeitigkeit des parallelen Geschehens: ja.


Tja, liebe Literättin, dich scheine ich besonders zum Rätseln gebracht zu haben (oder die anderen haben es sich nicht ganz so sehr anmerken lassen).
Die Kati hätte ich tatsächlich in der 12. oder 13. Klasse angesiedelt, ich habe sogar extra noch einmal nachgeforscht, ob sich das mit den Erdzeitaltern vereinbaren lässt. Was es tut, zumindest wenn man den Webseiten traut, die ich dazu gefunden hatte.
Und da (in der 12./13. Klasse) ist (oder war es zumindest zu meiner Zeit) gar nicht so ungewöhnlich, einen Neunzehnjährigen in der Klasse zu haben. Also doch, ungewöhnlich sicherlich schon, aber nicht unmöglich. Weil: spät eingeschult, sitzen geblieben und noch mal sitzen geblieben.
Andererseits ist das eigentlich ziemlich egal, dass der nun neunzehn ist, genauso gut hätte er auch achtzehn sein können. Aber ob das die Sache für dich einfacher gemacht hätte, ich bezweifle es.
Der Basti ist jedenfalls der Freund von der Kati, der gute Freund. Der neunzehnjährige ist der Julius und das ist der mit der Cars-Uhr.

Das mit "woher wissen die anderen, was passiert ist" hatte ich ja in meiner ersten Antwort schon versucht zu beantworten.

Um den Dorftratsch ging es mir eigentlich nicht. In einem anderen Kommentar kam, glaube ich, eine ähnliche Frage. Die anderen, die über Kati nachdenken, tun das ja eher wohlwollend, also im Sinn von "verdammt, was ist denn nur mit ihr, was können wir für sie tun." Also so gar nicht auf sich allein gestellt.
Da ist es höchstens noch Kati selbst, die mit Dorftratsch anfängt, wenn sie sagt, sie wäre jetzt so eine, über die sie mit Basti Witze gemacht hat. Das aber eigentlich auch kein Dorftratsch, sondern mehr so: wir sind die guten, die anderen die bekloppten.

Auch der kläffende Hund am Ende verschleiert nichts. Der bellt einfach nur. Laut.

Würde mich ja jetzt noch interessieren, ob mit Aufklärung sämtlicher Rätsel (zumindest hoffe ich, alle geklärt zu haben), der Text für dich nun eher dazugewinnt oder verliert?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:43

von hobbes
Antworten mit Zitat

Herdis hat Folgendes geschrieben:
Ein bestimmter Ort, während einer Minute betrachtet. Diese Vorgabe ist für mich erfüllt.

Von der Mottovorgabe "(Un-)Haltbare Gegenwart "Die gestundete Zeit" von Ingeborg Machmann:
Die auf Widerruf gestundete Zeit
wird sichtbar am Horizont."
inspiriert oder sich damit auseinandersetzend?

Nicht wörtlich. Auch ansonsten, eher ein nein. Wenn man jetzt das Abwarten (stunden der Zeit) am Ende der Unterrichtsstunde einbezieht, dann ein jein. Diese Vorgabe wurde m.E. weniger beachtet.

Ob E-Lit oder U-Lit- da halte ich mich (bei allen Texten, die ich hier bewerte) raus.

Und da ist Kati, über deren dunkles, trauriges Geheimnis der Leser erst Stück für Stück aus verschiedenen Sichten erfährt, verschiedene Fäden, die sich miteinander verbinden und letztlich ein (ungemütliches und ernstes) Bild ihrer Lage ergeben. Ich fand das eine spannende Herangehensweise, insbesondere, da sich alle Personen schon im Vorfeld ihre eigenen Gedanken gemacht haben und in irgendeiner Weise in der Konstellation involviert sind. Leicht verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Den Schreibstil (z.B. Der Peter ist der Hundesitter vom Berger, der Kambrium ist der Hund vom Berger, der neue, denn der Berger ist auch der Mann von der Marga. ) fand ich sehr erfrischend. Vielleicht lässt das den Ernst von Katis Lage noch einmal kontrastreicher zurück.

(Fett von mir markiert)
Das ist ja immer witzig, wie der eine Kommentar genau das Gegenteil vom anderen sagt. Und dann auch noch direkt hintereinander.
Freut mich, dass der Text so gut bei dir ankam.
Wobei bei mir mit dem "erfrischenden Schreibstil" ein klein wenig Panik aufkommt, irgendwie hört sich das so nach "frech" und "pfiffig" an und um Himmels Willen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 11:57

von hobbes
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,
puh, schwierig. Ich versuche mal, neutral und objektiv zu bleiben, denn dein Umgangssprachstil widert mich an. Ich hasse es regelrecht, dieses "der Soundso" und "die Soundso", ja, ich weiß, in Teilen von Deutschland wird so gesprochen und wahrscheinlich auch so gedacht, aber ich kann das nicht ab. Personen sind keine Gegenstände, verdammt noch eins! Wenn jemand so schreibt, will ich das nicht lesen und tue es auch eigentlich nicht, Wettbewerb mal die Ausnahme. Aber das wirft mich komplett raus, da kann die Geschichte noch so gut sein. Und für E-Lit wünsche ich mir eine gehobene Sprache, keine regionalen Unsitten.

Aber ich versuche mal, meine persönliche Aversion gegen diese Sprachunsitte auszublenden und die Geschichte dahinter zu lesen. Vielleicht sollte ich sie in einen Editor kopieren, all diese verdammten Personenartikel tilgen und sie dann noch mal lesen, ohne mich über die Sprache aufzuregen? Nein, die Sprache gehört ja dazu.

Kommen wir zur Themenvorgabe: Ja, ist umgesetzt, wenn die gestundete Zeit auch nicht die eigentliche Minute betrifft, sondern die Nacht davor. Beisammensein mündet in einer Vergewaltigung und die Welt geht trivial mit dem Erdkundelehrer und seinen rechtzeitig zu erwähnenden Hausaufgaben weiter, jeder scheint irgendwie zu wissen, was passiert ist und es wird ignoriert. Ist ja ganz normal, dass Jugendliche Sex haben. Also warum sich da noch um Einvernehmlichkeit sorgen? Tja, in einer Welt, wo Menschen Dinge sind und Artikel haben, wundert mich das ehrlich gesagt gar nicht. Und berührt mich auch nicht. Nee, sorry, das ist überhaupt nicht meins.

Den E-Aspekt sehe ich nur in Ansätzen erfüllt, eben weil es ein "Alltagsthema" und kein Genre ist. Literarische Sprache finde ich nicht, auch die Ausarbeitung des Themas bleibt an der Oberfläche. Da sind zwar ein paar gute Ansätze drin, aus denen man mehr hätte machen können, aber so ist mir das für einen Zehntausenderwettbewerb zu wenig.

Mag jetzt eine sehr persönliche Abneigung gegen die Geschichte sein, aber letztendlich wird doch immer nach persönlichem Gefallen bewertet, und aus der Gesamtzahl ergibt sich dann die Wertung. Meine Punkte hast du damit nicht gewinnen können.

Trotzdem beste Grüße,
Veith

Mir fällt gerade auf, dass du meine Frage unter deinem Text im Grunde hier schon beantwortet hast. Dich kann man also mit "die Kati" in die Flucht schlagen. Ein Glück habe ich mich nicht für die pfälzisch/saarländische Version à la "es Kati" entschieden, das wäre ja noch schlimmer.

Tatsächlich habe ich gerade mal versucht, genau das zu tun, was dir vorschwebte - die Personenartikel zu tilgen, und ich habe überrascht festgestellt, dass es viel weniger sind, als ich dachte. Ich habe außerdem festgestellt, dass es genausogut ohne gegangen wäre. Tja. Hätte mir das vorher mal einer gesagt.
Ich glaube, ich brauche das (bzw. die, die Artikel) beim Schreiben, um mich hineinzufinden, in den Text, die Figuren, die Welt. Aber falls sich das wieder einmal so zuträgt, so ein Text, dann werde ich sie danach heraustilgen und schauen, was passiert. Oder vergessen haben, dass ich das vorhatte, das kann natürlich auch passieren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 12:24

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Aber falls sich das wieder einmal so zuträgt, so ein Text, dann werde ich sie danach heraustilgen

Und wie soll ich dann noch todsicher deinen Text im Wettbewerb identifizieren?


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 12:51

von hobbes
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
hobbes hat Folgendes geschrieben:
Aber falls sich das wieder einmal so zuträgt, so ein Text, dann werde ich sie danach heraustilgen

Und wie soll ich dann noch todsicher deinen Text im Wettbewerb identifizieren?

An den Hunden natürlich.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 13:09

von hobbes
Antworten mit Zitat

Municat hat Folgendes geschrieben:
Moin Inko smile

Die Geschichte verwirrt mich erst mal (was ja, wie wir im backoffice-Faden gelernt haben, eher ein Pluspunkt in dieser Literaturgattung ist). Obwohl es sich eigentlich um eine Dehnung handelt, sehe ich Kati hier
Zitat:
Vielleicht wäre es sowieso klüger, die Zeit voranzudrehen, dorthin, wo alles wieder gut ist, aber wenn man älter ist als – sagen wir mal: zehn, wird nichts mehr gut.
als Grundschulkind, denn sie will die Zeit vorspulen zu einem Punkt, an dem sie 10ist, und spätestens hier
Zitat:
Ein paar Pfeile bei Beppi, wie immer. Seit zwei Jahren bringt sie ihre eigenen Pfeile mit und jetzt wäre sie endlich gut genug für ihr erstes richtiges Turnier,
als junge Erwachsene. Die Rückblenden lassen kurz den EIndruck enstehen, dass es sich um eine geraffte Geschichte handelt, aber spätestens bei den Büroszenen wir dann wieder klar, dass es gedehnt ist.

An Grundstory glaube ich zu erkennen: Kati, eine ehrgeizige Dartspielerin, steht auf Julius, den eingebildeten Sohn reicher Eltern, der sie nach einer Fete ins Bett geschleift hat. Erst will sie ihn, dann will sie einen Rückzieher machen und er nimmt sie trotzdem. Irgendwie gibt sie sich selbst die Schuld an dem Übergriff und traut sich nicht mehr unter Leute, obwohl ihr ihr Kumpel Basti bestimmt den Rücken stärken würde. Andreas ist wohl Katis Vater, denke ich mal. Auch er weiß nicht, was mit seiner Tochter los ist, spürt aber einen instinktiven Hass gegen Julius.

Schön aufgedröselt ist sie, die Geschichte. In der beschriebenen Minute geht es nicht um den Übergriff an sich, sondern daum, wie verschiedene Menschen damit umgehen. Das Ding mit der Zeit ... hmmm ... ja, doch: Kati wünscht sich ja, die Zeit beeinlussen zu können und stellt fest, dass genau das nicht geht. Vielleicht ist es ja genau das: Unhaltbare Gegenwart bedeutet bei Dir, dass Kati die Gegenwart nicht halten kann / will und deshalb in die Vergangenheit (Schulszene) abdriftet.

Punkte vergebe ich erst, wenn ich alle Beiträge kommentiert habe

Oh. Gerade geht mir auf, dass ich vielleicht doch zu frühzeitig an dich verwiesen habe, was "des Rätsels Lösung" betrifft. Da hatte ich das Grundschulkind ignoriert und mich hauptsächlich auf den Grundstory-Absatz bezogen.
Ein Grundschulkind ist sie nämlich nicht mehr und die Schulszene ist nicht Vergangenheit, sondern genau jetzt.
Der von dir zitierte Satz mit dem "älter als zehn" - das war so gemeint, dass wenn man einmal älter als zehn ist, dass dann sowieso nichts mehr gut ist. Dieser Punkt an dem man die schöne Kindheit (so es sie gegeben hat) hinter sich gelassen hat, im "wahren" Leben angekommen ist und das nicht wirklich gut findet. Dass es also rein gar nichts nützt, die Zeit vorzuspulen, denn dann käme einfach nur ein anderer, der nächste Mist auf einen zu.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 13:10

von hobbes
Antworten mit Zitat

Mardii hat Folgendes geschrieben:
Ein Text zum Thema Minute in einer Stadt, Gegend … . Stilistisch gefällt mir das überhaupt nicht, obwohl die Erzählung an sich nicht schlecht ist. Die ständige Bezeichnung der Personen mit Artikeln stört mich sehr.

Zu den Artikeln hatte ich ja bei meiner Antwort an Veith schon etwas gesagt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 13:22

von hobbes
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Mag ich, hat sowas Leises, Alltägliches und erzählt trotzdem von den nicht minder großen Dramen des Lebens. Die Erzählstimme in ihrer Naivität passt auch. Liest sich als spräche jemand Unbeteiligtes, jemand, der bei dem Beppi in der Nichtraucherkneipe sitzt und ein Stück aus dem Kiezleben weitergibt, das er selbst noch nicht so ganz verstanden hat und es sich deshalb so ein bisschen erklärt, wertfrei und dabei trotzdem nicht ganz ohne Urteil. Mag ich wirklich, einerseits, andererseits wäre das wohl auch das Einzige, das ich dem Text ankreiden wollen würde, ginge es darum, seine Schwächen aufzudecken. Dadurch, dass der Ton sehr eigentümlich ist, bekommt der Erzähler eine starke Persona und man muss sich, vielleicht anders als bei den Texten, die ebenfalls von oben auf eine Minute Leben schauen, fragen, wer da wohl erzählt, wer die Macht hat, so tief und gleichzeitig in und auf alle diese Vorgänge zu blicken.

Edit: Sechs Punkte für den einzigen Text, der die Minute Leben, wie ich finde, so beleuchtet, dass ich eine strikte Verbindung und eine Motivation im Wechsel der Perspektive sehen kann. Obwohl ich weiter oben den Ton des Erzählers angekreidet habe, passt er letztendlich in dieses Kiezgeschehen und fühlt sich schlüssig an - so als säße man eben in dieser Kneipe und bekomme zwischen zwei Schlücken Cola den neusten Tratsch zugetragen. Was ich besonders mag, ist diese unterschwellige Bedrohung, die hier in so Alltäglichem, beinahe Langweiligem steckt und die ein Stück weit hausgemacht ist, sodass man als Leser am Liebsten in die Geschichte greifen und den ein oder anderen mal kurz durch rütteln möchte. Anders, als bei den anderen Texten kommen die Charaktere mir hier sehr nah. Unter der scheinbar seichten Oberfläche liegen eine ganze Menge Verstrickungen und auch eine gute Prämisse.

Und ich mag nun gerade deinen ersten Satz, ich hatte nämlich in der Zwischenzeit noch über das hier
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Den E-Aspekt sehe ich nur in Ansätzen erfüllt, eben weil es ein "Alltagsthema" und kein Genre ist.

nachgedacht, weil es sich ein bisschen so anhört, als tauge ein Alltagsthema nicht fürs sagenumwobene E.
Was ich anders sehe. Vielleicht ist das auch ein Knackpunkt, warum ich mit Veiths Geschichte nichts anfangen konnte, weil es dort eben mehr ums große Ganze und weniger um den einzelnen und sein ganz persönliches Drama geht. Und ich nun mal eher bei letzterem hängenbleibe.
Aber ich komme vom Thema ab. Irgendwie.

Spannend jedenfalls, dass du den Erzähler erwähnst. Ich habe mir natürlich wie immer überhaupt keine Gedanken gemacht, was und wie ich erzählen will, das passiert immer einfach so. Ich mochte den aber sehr, beim Schreiben.
Aber was nun andererseits dein Problem mit ihm ist bzw. ob du am Ende überhaupt noch ein Problem mit ihm hast, das habe ich noch nicht so ganz kapiert. Dass er sich zu sehr in den Vordergrund drängt?

Was mich auch besonders freut, ist deine Erwähnung der unterschwelligen Bedrohung. Die war zwar im Grunde auch nicht beabsichtigt (aber wie gesagt, es ist ja nicht so, als würde ich überhaupt irgendwas beabsichtigen), aber sie scheint auch etwas zu sein, dass sich immer wieder in meine Texte hineindrängt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag30.01.2019 13:58

von d.frank
Antworten mit Zitat

Der Erzähler Rolling Eyes

Ich habe im Zuge des Wettbewerbes gemerkt, dass ich da eine Menge Nachholbedarf habe. Was darf der auktoriale Erzähler, was darf er nicht.
Worüber ich in Eredors Text gestolpert bin, hat die Jury als konstitutionellen Bestandteil der Konstruktion gesehen. Was ich in lebefrohs Text angekreidet habe, kommt vielleicht aufs Gleiche hinaus. Ich erinnere mich auch an die Bücherdiebin, wo der Tod erzählt, im Endeffekt auch nicht nur diffus, sondern mit einer eindeutigen Haltung zum Geschehen. Das wäre dann wohl, worauf ich hinausgewollt hatte: Dass der Erzähler sich dort klar zu erkennen gibt. Also, dass er sagt: "Hallo, ich bin der Tod und deshalb kann ich das alles sehen und wissen."
Das hatte mir gefehlt, nicht, weil die Erzählstimme einen klaren Standpunkt einnimmt (das tut sie ja nicht), sondern weil sie hier so eigentümlich ist, fast als würde mit einem Dialekt gesprochen oder es spräche der Beppi oder die Kati selbst, jedenfalls jemand, der reichlich naiv wirkt (wobei das jetzt ein Vorurteil gegen den Beppi ist Embarassed Wink ). Am Ende hatte ich dann wissen wollen, wer da eigentlich erzählt, weil der Erzähler hier nicht als reine Stimme auftritt, die körperlos über allem schwebt, sondern irgendwie involviert zu sein scheint.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag30.01.2019 16:34

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
ich hatte nämlich in der Zwischenzeit noch über das hier
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Den E-Aspekt sehe ich nur in Ansätzen erfüllt, eben weil es ein "Alltagsthema" und kein Genre ist.

nachgedacht, weil es sich ein bisschen so anhört, als tauge ein Alltagsthema nicht fürs sagenumwobene E.
Was ich anders sehe.
Sorry, das war vielleicht auch missverständlich ausgedrückt. Das Alltagsthema war das einzige, was den Text für mich Richtung E qualifizierte. Oder zumindest nach dem, was ich dachte, wie E hier jetzt verstanden werden soll. Also, keine normale Sprache, keine normale Struktur, keine Handlung, allgemeingültige Themen. Und da war das Alltagsthema dann das einzige, deshalb schrieb ich dann "Den E-Aspekt sehe ich nur in Ansätzen erfüllt, eben weil es ein "Alltagsthema" und kein Genre ist." Ich sehe jetzt erst, dass man den Satz auch mit komplett entgegengesetzter Bedeutung lesen könnte.

_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 17:07

von Literättin
Antworten mit Zitat

@Hobbes - Ich muss mir den einfach mal ausdrucken und mit den Rätsel-Lösungen daneben lesen Laughing . Momentan schwirrt mir zu sehr der Kopf bei dem vielen, was mich in diesem verrückten Wettbewerb beschäftigt, in den ich mich aber gerade jetzt wieder so richtig schön reinfinde, in diesen Wettbewerb.

Aber grundsätzlich: wirklich, das waren mir zu viele Fragezeichen für einen einzigen Text, mich hat das vom Anfang her, bei meiner Frage, wie alt die nun zum Henker überhaupt ist, so durcheinander gebracht mit all dem Personal.

Wo Du jetzt das eigentliche ("Dorftratsch")Wohlwollen erwähnst - ja, da war was am Rande, das mich auch erreichte, das mich dann aber wiederum in mein Textverständnisdurcheinander noch durcheinanderer gebracht hat.

Ich wusste am Ende einfach gar nicht mehr, um welche Frage es da geht: für mich stand diese fiese gefühlt mehr als Nötigung im eigentlichen Mittelpunkt. Bei dem ich mich dann wirklich fragte: das war doch das eigentlich Schlimme für sie und das hätte sie doch mit keinem einzigen Wort nur irgendwo raus gelassen und dann ist sie da "Dorf(tratsch)thema - wieso? Und Wie? Und überhaupt?

Spielt auch meine eigene trübe halb-Stadtrand-halb Dorf Kindheit und Jugendzeit eine Rolle. Weil ich dieses Urghs, alles so ein Scheißthema mit den Jungs, dieses Kippen von solchen Situationen, all das Unbehagen kenne aber nicht dieses dann auch noch Thema sein. Im Gegenteil: eher gnadenlos allein (gelassen) und "scheißegal das geht allen so".

Bevor ich jetzt aber hier meine intimsten verlorenen Kindheits-Jugend-Elendszeiten aus den Sechzigern und Siebzigern ausbreite Laughing : Ich les den noch mal mit den Rätsels-Lösungen dabei. Wenn ich wieder klar im Kopf bin. smile


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 23:21

von hobbes
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Am Ende hatte ich dann wissen wollen, wer da eigentlich erzählt, weil der Erzähler hier nicht als reine Stimme auftritt, die körperlos über allem schwebt, sondern irgendwie involviert zu sein scheint.

Ah, jetzt habe ich es kapiert (glaube ich). Eine Antwort kann ich dir allerdings nicht geben, ich weiß es nämlich auch nicht, wer da erzählt.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe jetzt erst, dass man den Satz auch mit komplett entgegengesetzter Bedeutung lesen könnte.

So, wie ich das dann auch prompt getan habe.
Aber jetzt weiß ich es besser, danke.

@Literättin
Du musst gar nichts smile
Literättin hat Folgendes geschrieben:
Bevor ich jetzt aber hier meine intimsten verlorenen Kindheits-Jugend-Elendszeiten aus den Sechzigern und Siebzigern ausbreite Laughing

Och, lass dich von mir nicht davon abhalten angel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag30.01.2019 23:30
Re: The clock ticks life away
von hobbes
Antworten mit Zitat

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Ich lese hier mehrere Episoden, die sehr stark miteinander verstrickt sind. Ich hatte es ja schon einige Male erwähnt, aber auch hier wieder: Gerade bei den Dehnungsgeschichten hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht, Figuren, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, außer, dass sie Mensch sind und eben dieses Menschsein dann zum Mittelpunkt und Schauplatz der Episoden wird und daraus wiederum ein Zusammenhang entsteht, der mich berührt. Das finde ich in diesem Text nicht vor, momentan gibt es noch keinen Nachhall, aber das kann sich nach erneutem Lesen ja noch ändern. Ich komme wieder.

---

Es hat sich nichts geändert. Nein, es ist sogar noch schlechter für deinen Text geworden, weil ich nun gerafft habe (hat etwas gedauert bei mir), dass die Minutendehnungsgeschichten ja nicht nur enorme Verstrickungen, von Figuren, die einander kennen in sich tragen, sondern zeitgleich nicht zeitgleich stattfindet sondern je nach Bedarf. Die eine Minute findet, angepasst an Katis Probleme, eben dann statt, wenn es für Kati gut ist, um ihr Leben darzustellen. Insgesamt liest sich der Text wie eine Jugendautobiografie von Kati. Katis Probleme mit Bekannten und Freunden und all die Dinge, die einen halt im Oberstufenalter so beschäftigen (vielleicht auch schon Mittelstufe). Das finde ich von Stil und der Umsetzung her gut gelungen, der Text bringt mir die Kati an sich schon nahe, wobei ein wenig mehr Tiefe noch schöner wäre. Was aber nicht gelingt, ist diese Dehnungssache. Das Motto kann ich auch nicht aus dem Text herausfühlen, ich erlebe in Kati nicht diese gestundete Zeit, die am Horizont sichtbar wird und das Thema, na ja, eigentlich ist das auch nicht drin - das hat stark damit zu tun, weil der Text Kati von A nach B agieren lässt.

Es gibt von mir keine Punkte für diesen Text, aber ich bin mir sicher, er wird ganz weit oben landen, ich denke, er könnte sogar gewinnen oder zumindest auf dem Treppchen stehen. Und wenn nicht, dann wird er bestimmt auf andere Weise anerkannt, sagt mir mein Gefühl.

(fett von mir)

Gewinnen, nun ja. Es muss dann wohl doch die andere Weise sein. Mal sehen, ob deinem Gefühl zu trauen ist. Üblicherweise ja schon, würde ich sagen.

Ich finde es ja ein bisschen schade, dass du mit festen Erwartungen in Lesen gegangen bist. Das hört sich sehr spannend an, was du gern gelesen hättest, aber nun ja, es ist nun mal nicht da. Hm. Ich merke, dass ich gerade mal wieder nicht richtig in Worte fassen kann, was ich meine, vermutlich hat das alles auch weniger mit deinen Worten als mit irgendwas anderem zu tun, das irgendwo in mir vorgeht. Vermutlich sollte ich diesen Absatz also einfach wieder streichen, aber nein, das mag ich auch nicht.

Das fett markierte kapier ich nicht. Eventuell magst du es mir mit anderen Worten noch mal erklären?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag31.01.2019 00:02

von hobbes
Antworten mit Zitat

Nihil hat Folgendes geschrieben:
Die Kati, die Kati. Jeder hat eine Meinung zu ihr, und am Ende weiß man doch kaum was über sie als Person. Vielleicht liegt das auch daran, weil statt der Gegend im Grunde ein Ausschnitt aus dem Leben eines Mädchens gezeigt werden soll – der dann aber nur eine Minute lang ist. Das ist eine Vermischung von beiden Themenalternativen, die keine von beiden genau (genug) erfüllt. Als „Stadt“ reicht es mir nicht aus, nur eine Bar, ein Cafe, Katis Zuhause usw. anzureißen. Zudem erscheint es recht unwahrscheinlich, dass alle diese Personen, die zufällig irgendeine Beziehung mit „der Kati“ haben (warum eigentliich diese ständigen Artikel vor den Namen?), in genau der gleichen Minute irgendwie an sie denken. Möglich natürlich, aber, hng. Es muss ja nicht alles naturalistisch sein, aber dann möchte ich im Gegenzug gerne etwas dafür „geboten“ bekommen, was mir hier in diesem Text einfach fehlt. Ich denke, die andere Themenvariante wäre für dieses Thema besser geeignet gewesen, wenn man noch mehr von Kati erfahren hätte. So entstehen zwar Schlaglichter, die ein loses Netz an Verbindungen ausleuchten, aber trotzdem beliebig bleiben.

Die Schulszene spielt mit den verschiedenen Zeitangaben, was mir anfangs gar nicht, mittlerweile von den hier gezeigten Szenen aber noch am besten gefällt. Auch wenn ich nicht verstehe, warum hier absichtlich ein Zeitraum knapp über der Minute gewählt wurde. Vom ersten Schauen auf die Uhr bis zum Klingeln vergehen mindestens 80 Sekunden, was man jetzt als Kleinkariertheit bezeichnen kann; aber die Erinnerung an das weniger geglückte Date und das Philosophieren über die Zeit hätten ohnehin länger als eine Minute gedauert. Wenn der Leser also ohnehin ein Auge zudrücken muss, hätte man es dann auch genau bei der Minute belassen können. Weil ich aber dennoch diese öde Zeit des Warten auf Garnichts gut dargestellt finde, gibt es noch ein paar Pünktchen.


Bevor ich es vergesse: Wo bleibt denn nun eigentlich dein Text? Ich will den lesen!

Die andere Variante, oje. Eigentlich brauche ich ja immer eher weniger als mehr Zeichen, aber ich halte die andere Variante trotzdem immer noch für ziemlich unmöglich. Ein ganzes Leben in 10.000 Zeichen! Um Himmels willen.
Obwohl ich ja jetzt weiß, dass es geht, denn einige fanden es ja nicht ganz so unmöglich.
Aber wenn ich mir das gerade so überlege, dann war das oft etwas, was mir an den ganzes-Leben-Texten gefehlt hat, mir war das oft zu wenig (Leben). Obwohl es doch so viel war. Vielleicht gerade deswegen.

Und wenn ich noch weiter denke, ist es ja unter anderem auch das, was du mir hier ankreidest, das einfach noch viel zu wenig von Kati in diesem Text drinsteckt. Da hast du natürlich auch recht.
Ich muss gerade an einen sehr schlauen Menschen denken, der vor kurzem so etwas wie "du gehst nicht dahin, wo es weh tut" zu mir gesagt hat. Ja, ich nehme dann oft lieber den einfacheren Weg. Und dann kommt so ein Text heraus, der im Endeffekt einfach viel zu "harmlos" ist.
(Und bestimmt kommt gleich als nächstes Catalinas Kommentar, der wieder fast das Gegenteil behauptet. Tja. Es ist kompliziert)

Warum die Artikel, dazu hatte ich weiter oben schon etwas gesagt.

Dass der Zeitrahmen die Minute überschreitet - ich war sehr erstaunt, dass du tatsächlich der einzige bist, der das erwähnt und ankreidet. Das hätte ich öfter erwartet.
Wobei ich mit dem, dass das Erinnern etc. sowieso länger als eine Minute gedauert hätte, nicht unbedingt konform gehe.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag31.01.2019 00:06

von hobbes
Antworten mit Zitat

MoL hat Folgendes geschrieben:
Irgendwie ... war ich erst drin, dann kurzzeitig wieder raus, dann aber voll dabei. Der Schluss ist gnadenlos gut. Das gitb Punkte! Smile

Rein, raus, vier Punkte. Das ist doch sehr ordentlich smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag31.01.2019 00:09

von hobbes
Antworten mit Zitat

Catalina hat Folgendes geschrieben:
Es gibt längst die Pille, eine unverheiratete Frau mit Kind wird nicht mehr aus der Gemeinschaft ausgeschlossen (oder schlimmeres) und die Zeit, in der es lebensnotwendig war, einen Mann zu finden, der sich um Frau und Kind kümmert, ist lange vorbei. Aber dieses Erbe wird Frau sicherlich noch lange beeinflussen! "Such dir gut aus, mit wem du schläfst!" Dazu kommt dann noch die Heiligkeit der Jungfräulichkeit. "Das erste Mal ist etwas ganz besonderes!" Und - naja - es macht auch einen Unterschied, ob man penetriert oder penetriert wird. Ach, ich vergaß noch die Erwartungen, die man als junger Mensch an sein erstes Mal hat - bei den meisten Mädchen spielt Romantik da doch eine zentrale Rolle.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann Katis Wut und Leere sehr gut nachvollziehen.

Kati ist wütend auf sich selbst und auf Julius. Ich bin wütend auf dieses Erbe, diese eingepflanzte Moral, die es so vielen Frauen nicht möglich macht, dem Sex so ungezwungen gegenüberstehen zu können, wie es Männer tun. Aber eigentlich ist das hier gar nicht Thema... Smile

Sehr angenehm zu lesen, der Text. Flüssiger Schreibstil. Etwas Platz für Interpretation. Das vorgegebene Thema zu finden, damit habe ich etwas Schwierigkeiten. Der Wunsch, die Zeit zurückzudrehen, vielleicht? Na gut, mit viel Wohlwollen.

Insgesamt ein sehr runder Text, der viel Routine vermuten lässt.

Er hätte eigentlich Punkte verdient, aber die Konkurrenz mit Texten, die mich mehr berühren oder zum Nachdenken bringen, ist einfach zu stark. Es tut mir aufrichtig leid.

Na, es scheint so, als hätte ich (bzw. Kati) bei dir zumindest einen roten Knopf getroffen smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag31.01.2019 00:14

von hobbes
Antworten mit Zitat

Michel hat Folgendes geschrieben:
Hier wurde die Aufgabe erst gegen Schluss noch einmal gelesen: Huch, eine ganze Gegend, nicht nur Kati? So liest sich das zumindest. Außerdem ziemlich lange Rückblende in Teil 1. Dann wird‘s vielschichtiger, das gleiche Geschehen aus den Perspektiven der drei, vier, fünf Figuren, die alle miteinander verbunden sind. Ach, die Kati. Letztlich interessiert‘s dann doch keinen, dass sie Sex gegen ihren Willen hatte.

(fett von mir)

Nein, nein, so war das nicht.
Ich hatte tatsächlich zwischenzeitlich überlegt, die anderen Perspektiven irgendwie dazwischen zu quetschen, aber dann habe ich gute Gründe gefunden, es nicht zu tun war ich einfach zu faul und habe es sein gelassen.

Letztlich hat es dich dann aber wohl doch ein klein wenig interessiert, oder wie soll ich sonst die vier Punkte verstehen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 3 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Ãœbersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Ãœbersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
THE LAST MOUNTAIN MAN erscheint in KÃ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 4 02.04.2024 18:32 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Songs/Songtexte
To all the girls
von fwagner
fwagner Songs/Songtexte 4 12.12.2023 21:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Grease is the Word
von BerndHH
BerndHH Feedback 5 08.12.2023 10:24 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Every advice for life summarized
von fwagner
fwagner Einstand 5 20.11.2023 22:20 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Konkrete Buchtitel und Autoren
Stephen Kings The Stand
von Icke Rainer
Icke Rainer Konkrete Buchtitel und Autoren 1 14.10.2023 15:45 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuch

von i-Punkt

von Beka

von denLars

von nebenfluss

von Catalina

von Münsch

von Jocelyn

von jon

von nebenfluss

von Nicki

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!