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Erloschene Morgensterne


 
 
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VFast
Schneckenpost

Alter: 32
Beiträge: 12
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Beitrag03.06.2020 06:01
Erloschene Morgensterne
von VFast
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Prolog

»Mama, ich habe nur die Hälfte von ihnen getötet. Bist du stolz auf mich?«

Das Schwert in ihrer Hand vibrierte. Sie starrte auf die zwanzig toten Legionäre inmitten der Siedlung. Unter ihren Helmen breiteten sich Lachen aus, die ebenso purpurn waren wie ihre Umhänge. Der Rest erbleichte zu Statuen. Blutiger Sprühnebel färbte ihre Gesichter rosa und drang nach Eisen duftend in die Lungen.

Keinen Fehler machen...keinen Fehler machen...ich muss stärker sein als er! Mariam erhob ihre Stimme. »Du wirst sie jetzt alle wiederbeleben. Einen nach dem anderen.«

Schnaufend verschränkte ihr Bengel die Arme vor der Brust. »Nein. Die haben Cara getötet.«

Die Spielgefährtin ihres Sohnes lag mit aufgeschlitztem Gesicht vor ihnen. Das Mädchen hatte sich mutig zwischen ihnen und den Soldaten gestellt. Sie tat Mariam leid. So wie alle, die der Ausstrahlung ihres Sohnes erlagen. Bis heute wusste sie nicht, ob er sie versehentlich zu willenlosen Sklaven machte. Es musste so sein!

Mariam steckte ihr Schwert in die Scheide. »Tu was ich sage.«

Schmollend drehte er sein Gesicht so weit wie möglich weg von ihr. »Ich hasse sie.«

Sie legte eine Hand auf seinen Schopf. »Was sagte Opa immer?«

Entwaffnend ließ er die Arme sinken. »Liebe deine Feinde, sonst bist du schlimmer als sie.«

Auffordernd klopfte Mariam ihm auf den Rücken. »Muss ich es nochmal sagen?«

Wenn auch widerwillig, aber er stapfte davon. Anstatt auf die Soldaten, steuerte er auf Cara zu.

»Junge!« Ihr Stimme ließ ihn erschreckt zusammenfahen. »Du weißt es.«

Er drehte ab, ging an dem Mädchen vorbei und schlürfte zu den Legionären.

Mit jedem erwachenden Soldaten löste sich ein Teil ihrer Anspannung. Nochmal gut gegangen...heute...und morgen? Vater, du bist zu früh gegangen. Die Welt braucht dich immer noch.

 
1. Kapitel

Wäre ihm der Tod auf den Fersen gewesen, dann hätte es für ihn keinen Grund zur Eile gegeben. Aber es war nicht der Tod. Vor ihm lag die Liebe. Also rannte er.

Albus nahm einen Umweg über den Dorfplatz und flitzte am Brunnen vorbei. Wie erwartet lungerten dort Calo und seine Jungs. Calo erblickte ihn und breitete empfangend seine Arme aus. »Ich wusste du kommst wie…wie siehst du denn aus? Mit wem hast du dich geprügelt? Wo willst du hin? Was hast du da?«

Peperits Einwohner mussten beiseite springen. »Hey, guck wo du hinläufst, Schwachkopf!«

Strahlend preschte Albus an seinem ehemaligen Freund vorbei und wedelte mit einem eingerollten Pergament über seinem Kopf. »Ich habe es geschafft!«

Calo glotzte ihn an und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Im Augenwinkel sah Albus ihn auf den Brunnen hüpfen und in akrobatischer Manier auf die Holzkonstruktion klettern. »Hört her, ihr edlen Schweinepriester und Fürstinnen von Kuhfladen! Heute ist ein größter Tag! Außer Weizen, Pferdeäpfel und in Weizen panierte Pferdeäpfel hat Peperit einen Helden darzubieten!«

Hinter Albus breitete sich rund um seinen alten Freund ein Tumult aus. »Runter da!« »Halt´s Maul!« Etwas flog durch die Luft. »Da hast du deine Pferdeäpfel.«

Im Sprint ließ Albus den Rummel hinter sich. Schweiß sammelte sich in seinen Augenbrauen und rann ihm über den Sonnenbrand im Nacken. Der Sommer hatte sie dieses Jahr früh und kräftig begrüßt. Zum Wohle seiner Haut und weil er keine weitere Sekunde zu verlieren hatte, nahm er eine Abkürzung.

Er huschte in einen schattigen Spalt zwischen zwei größere Hütten und konnte Sie von da aus bereits sehen.

Jetzt wird sie…jetzt muss sie…

Seine Mundwinkel ziepten, als stießen sie vor Glück mit den Ohrläppchen zusammen. Nur noch wenige Schritte, dann…Bamm!

Albus stürzte in eine schwarze Leere, gefolgt von wilden Träumen.

 

Ein stechendes Pfeifen weckte ihn.

Die Augen ließen sich nicht öffnen. Etwas hatte sie verschlossen und sein Körper brannte, als hätte er sich nackt in die Sonne gelegt. Bauchlinks lag er in…heißem Sand? Nein, etwas anderes.

Stöhnend stemmte er sich mit den Armen auf und versuchte sich aufzusetzen. Doch die Ellenbogen knickten ein und er krachte mit dem Gesicht in den…Schnee?

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51MONSTER2
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 33
Beiträge: 89
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Beitrag03.06.2020 11:48
Re: Erloschene Morgensterne
von 51MONSTER2
Antworten mit Zitat

Hallo VFast,

Ich habe deine Geschichte mit Interesse gelesen und beim Lesen einige Notizen gemacht, um dich darauf aufmerksam zu machen, an welchen Stellen ich gestolpert oder ratlos geworden bin (rot) und wo du über alternative Formulierungen nachdenken oder Fehler korrigieren (blau) könntest.
Der Teil des ersten Kapitels, den du hier reingestellt hast, gefällt mir wesentlich besser als der Prolog. Ich glaube, ich würde es sogar vorziehen, wenn du den Prolog ganz weglässt. Er stellt einen offenbar grenzenlos übermächtigen Charakter vor, der nach Belieben töten und wiederbeleben kann, und von solch allmächtigen Charakteren zu lesen finde ich nie besonders reizvoll. Vielleicht hat er ja auch seine Grenzen, aber dann wäre er meiner Meinung nach besser in einem späteren Teil deiner Geschichte zu präsentieren, an der du die Zeit hast, ihn umfassender vorzustellen.
Der Beginn des ersten Kapitels dagegen hat mir bis auf die ein oder andere Holprigkeit gut gefallen. Du schaffst es, ohne viele Beschreibungen und mit Humor ein ausreichendes Bild von Umgebung und Handlung zu schaffen.
Natürlich hätte ich mir ein bisschen mehr Einblick in die Gedanken des Protagonisten gewünscht (warum rennt er wegen der Liebe? Was hat das damit zu tun, dass es in dem Dorf jetzt einen Helden gibt? Was ist das für ein Schreiben, dass er da hat?), aber das sind alles eher Fragen, die Neugier erzeugen und mich weiterlesen lassen wollen, keine Störfaktoren smile

Ich hoffe, das hilft dir weiter.



VFast hat Folgendes geschrieben:
Prolog

»Mama, ich habe nur die Hälfte von ihnen getötet. Bist du stolz auf mich?«

Das Schwert in ihrer Hand vibrierte. Sie starrte auf die zwanzig toten Legionäre inmitten der Siedlung. Unter ihren Helmen breiteten sich Lachen aus (hier bin ich sehr gestolpert, vor allem wegen "Lachen". In Zusammenhang mit "unter den Helmen" habe ich an "lachen" [hahaha] denken müssen, womit der Satz natürlich keinen Sinn macht, die ebenso purpurn waren wie ihre Umhänge. Der Rest (der Legionäre? Der Umstehenden? Ist das ein magischer Effekt? Kann der Protagonist Menschen in Stein verwandeln?) erbleichte zu Statuen. Blutiger Sprühnebel färbte ihre Gesichter rosa und drang nach Eisen duftend in die Lungen.

Keinen Fehler machen...keinen Fehler machen...ich muss stärker sein als er! Mariam erhob ihre Stimme. »Du wirst sie jetzt alle wiederbeleben. Einen nach dem anderen.«

Schnaufend verschränkte ihr Bengel die Arme vor der Brust. »Nein. Die haben Cara getötet.«

Die Spielgefährtin ihres Sohnes lag mit aufgeschlitztem Gesicht vor ihnen. Das Mädchen hatte sich mutig zwischen ihnen (sie oder ihn, je nachdem, um wen es geht) und den Soldaten gestellt. Sie tat Mariam leid. So wie alle, die der Ausstrahlung ihres Sohnes erlagen. Bis heute wusste sie nicht, ob er sie versehentlich zu willenlosen Sklaven machte. Es musste so sein!

Mariam steckte ihr Schwert in die Scheide. »Tu, was ich sage.«

Schmollend drehte er sein Gesicht so weit wie möglich weg von ihr. »Ich hasse sie.«

Sie legte eine Hand auf seinen Schopf. »Was sagte Opa immer?«

Entwaffnend ließ er die Arme sinken. »Liebe deine Feinde, sonst bist du schlimmer als sie.«

Auffordernd klopfte Mariam ihm auf den Rücken. »Muss ich es nochmal sagen?«

Wenn auch widerwillig, aber er stapfte davon (Der Satz klingt etwas ungelenk. Wie wär's mit: Schließlich stapfte er davon, wenn auch widerwillig oder Widerwillig stapfte er davon ?. Anstatt auf die Soldaten, steuerte er auf Cara zu.

»Junge!« Ihre Stimme ließ ihn erschreckt zusammenfahren. »Du weißt es (Was bedeutet das? Verstehe nicht, warum sie das sagt)

Er drehte ab, ging an dem Mädchen vorbei und schlürfte (schlürfen tut man Getränke. Er schlurft wohl eher) zu den Legionären.

Mit jedem erwachenden Soldaten löste sich ein Teil ihrer Anspannung. Nochmal gut gegangen...heute...und morgen? Vater, du bist zu früh gegangen. Die Welt braucht dich immer noch.

 
1. Kapitel

Wäre ihm der Tod auf den Fersen gewesen, dann hätte es für ihn keinen Grund zur Eile gegeben. Aber es war nicht der Tod. Vor ihm lag die Liebe. Also rannte er.

Albus nahm einen Umweg über den Dorfplatz und flitzte am Brunnen vorbei. Wie erwartet lungerten dort Calo und seine Jungs. Calo erblickte ihn und breitete empfangend (wie wär's mit grüßend oder willkommen heißend ?) seine Arme aus. »Ich wusste du kommst wie… (finde ich eine ungünstige Stelle zum abbrechen, da das angefangene wieder leicht als normales wie interpretiert werden kann, und dann macht der Satz keinen Sinn mehr. Wie wär's mit zurü- ?)wie siehst du denn aus? Mit wem hast du dich geprügelt? Wo willst du hin? Was hast du da?«

Peperits Einwohner (ALLE? Wohl eher die Leute, die um Calo drumrum stehen, oder?) mussten beiseite springen. »Hey, guck wo du hinläufst, Schwachkopf!«

Strahlend preschte Albus an seinem ehemaligen Freund vorbei und wedelte mit einem eingerollten Pergament über seinem Kopf. »Ich habe es geschafft!«

Calo glotzte ihn an und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Im Augenwinkel sah Albus ihn auf den Brunnen hüpfen und in akrobatischer Manier auf die Holzkonstruktion klettern. »Hört her, ihr edlen Schweinepriester und Fürstinnen von Kuhfladen! Heute ist ein größter (großer) Tag! Außer Weizen, Pferdeäpfel und in Weizen panierte Pferdeäpfel hat Peperit(hier fehlt mir was. Sowas in die Richtung wie "nun", "seit heute" oder so))einen Helden darzubieten (das klingt sehr, als wäre er als Söldner anheuerbar. Wenn das nicht gemeint ist, würde ich mir über ein anderes Verb Gedanken machen)

Hinter Albus breitete sich rund um seinen alten Freund ein Tumult aus. »Runter da!« »Halt´s Maul!« Etwas flog durch die Luft. »Da hast du deine Pferdeäpfel.«

Im Sprint ließ Albus den Rummel hinter sich. Schweiß sammelte sich in seinen Augenbrauen und rann ihm über den Sonnenbrand im Nacken. Der Sommer hatte sie dieses Jahr früh und kräftig begrüßt. Zum Wohle seiner Haut und weil er keine weitere Sekunde zu verlieren hatte, nahm er eine Abkürzung.

Er huschte in einen schattigen Spalt zwischen zwei größeren Hütten und konnte Sie von da aus bereits sehen.

Jetzt wird sie…jetzt muss sie…

Seine Mundwinkel ziepten, als stießen sie vor Glück mit den Ohrläppchen zusammen. Nur noch wenige Schritte, dann…Bamm!

Albus stürzte in eine schwarze Leere, gefolgt von wilden Träumen.

 

Ein stechendes Pfeifen weckte ihn.

Die Augen ließen sich nicht öffnen. Etwas hatte sie verschlossen und sein Körper brannte, als hätte er sich nackt in die Sonne gelegt. Bauchlinks (Meinst du Bäuchlings ?) lag er in…heißem Sand? Nein, etwas anderes (entweder: das war etwas anderes, oder: etwas anderem.

Stöhnend stemmte er sich mit den Armen auf (etwas aufstemmen tut man, wenn es verschlossen/verrammelt ist. Vielleicht nimmst du lieber "aufstützen"?) und versuchte sich aufzusetzen. Doch die Ellenbogen knickten ein und er krachte mit dem Gesicht in den…Schnee?


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VFast
Schneckenpost

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Beitrag03.06.2020 13:25
Re: Erloschene Morgensterne
von VFast
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Lieber 51MONSTER2,

vielen Dank für dein konstruktives Feedback und die Mühe, die du dir damit gemacht hast. Auch danke ich dir für das Aufzeigen meiner Tipp- und Schreibfehler. Leider fällt es mir sehr schwer meine eigenen Fehler zu sehen, selbst wenn ich es tausendmal lese. Da freue ich mich über jeden Leser, der mir bei meiner Blindheit hilft.

Zitat:
Unter ihren Helmen breiteten sich Lachen aus (hier bin ich sehr gestolpert, vor allem wegen "Lachen". In Zusammenhang mit "unter den Helmen" habe ich an "lachen" [hahaha] denken müssen, womit der Satz natürlich keinen Sinn macht, die ebenso purpurn waren wie ihre Umhänge.

Danke. Ich werde den Satz umstellen, dass beim Wort Lache sofort an die Blutlache gedacht wird.

Zitat:
Der Rest (der Legionäre? Der Umstehenden? Ist das ein magischer Effekt? Kann der Protagonist Menschen in Stein verwandeln?) erbleichte zu Statuen.

Du hast recht. "Der Rest" ist eine unschöne Formulierung.

Zitat:
Er drehte ab, ging an dem Mädchen vorbei und schlürfte (schlürfen tut man Getränke. Er schlurft wohl eher) zu den Legionären.

Dieses Wort hatte ich bisher noch nie in Frage gestellt, da ich es im alltäglichen Sprachgebrauch so kenne. Der Duden sagt dazu, dass dieses Wort so verwendet werden kann, da es als Synonym zu schlendern gilt.

Zitat:
»Ich wusste du kommst wie… (finde ich eine ungünstige Stelle zum abbrechen, da das angefangene wieder leicht als normales wie interpretiert werden kann, und dann macht der Satz keinen Sinn mehr. Wie wär's mit zurü- ?)wie siehst du denn aus? Mit wem hast du dich geprügelt? Wo willst du hin? Was hast du da?«


Du hast nicht unrecht mit dem Einwand. Ich werde eine bessere Stelle für den Abbruch finden.

Zitat:
Bauchlinks (Meinst du Bäuchlings ?) lag er in…heißem Sand?

Ja, du hast recht. Das ist ein grober Schreibfehler.

Zitat:
Stöhnend stemmte er sich mit den Armen auf (etwas aufstemmen tut man, wenn es verschlossen/verrammelt ist. Vielleicht nimmst du lieber "aufstützen"?) und versuchte sich aufzusetzen.

Auch dieses Wort hatte ich in diesem Zusammenhang nie in Frage gestellt. Wieder habe ich den Duden herangezogen und laut dem ist das Wort richtig verwendet worden.

Danke für dein kritisches Auge.
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag03.06.2020 14:36

von Muskat
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Zitat:
Er drehte ab, ging an dem Mädchen vorbei und schlürfte (schlürfen tut man Getränke. Er schlurft wohl eher) zu den Legionären.


Zitat:
Dieses Wort hatte ich bisher noch nie in Frage gestellt, da ich es im alltäglichen Sprachgebrauch so kenne. Der Duden sagt dazu, dass dieses Wort so verwendet werden kann, da es als Synonym zu schlendern gilt.


Kann es ein, dass du schlurfen meinst? Als Synonym zu schlendern.
Schlürfen meint eher etwas einsaugen.

Grüße von Muskat
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Dyade
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Beitrag03.06.2020 15:06

von Dyade
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Hallo VFast!

Mir gefällt dein Schreibstil sehr gut. Ich bewundere, wie du deine Geschichte mit so wenigen Worten zum Ausdruck bringst, weil ich persönlich meistens viel zu viel schreibe. Besonders der Prolog hat mich neugierig gemacht, was du später mit diesem übermächtigen Kind vor hast. Solche mächtigen Charaktere sind ja nicht leicht in eine Handlung einzubinden.
Bei dem ersten Kapitel schwang das leicht um. Wie gesagt, ich erkläre oft zu viel, aber hier hatte ich das Gefühl, dass du zu viele Fragen offen lässt. Das ist nur meine Meinung und bestimmt klärst du das alles im weiteren Verlauf auf. Nur mich hat es etwas verwirrt und abgeschreckt, anstatt weiterhin Neugier zu wecken. Ich hätte ein paar Details mehr gebraucht.
Eine winzige Kleinigkeit noch, die du gerne ignorieren darfst: Mit dem Namen Albus assoziiere ich sofort Dumbledore. Das hat mich kurz herausgerissen.

LG Dyade
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VFast
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Beitrag03.06.2020 15:32

von VFast
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@Muskat
Okay überredet. Ich vermerke mir dieses Wort in diesem Zusammenhang als "kritisch" Zipped

@Dyade
Vielen Dank für deine lieben Worte.

Ich werde es im Hinterkopf behalten, dass dich die vielen offenen Fragen abgeschreckt haben. Bisher ist es das erste Feedback in diese Richtung, aber wenn es mehreren Lesern so ergeht wie dir, dann müssen Änderungen her.

Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich meinen Protagonisten wirklich Albus nennen soll. Genau aus dem Grund den du ansprichst. Aber die Bedeutung des Namens ist einfach ideal, auch wenn ich mit meiner Entscheidung ein Wagnis eingehe.
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51MONSTER2
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Beitrag03.06.2020 16:34

von 51MONSTER2
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Nur kurz, weil mich das dann doch irritiert:
Wenn ich im Duden nach schlürfen suche, kommt da nichts in Richtung schlendern. Wo hast du denn dann nachgeschaut?
duden.de/rechtschreibung/schluerfen

Beim "aufstemmen" hast du aber recht, da steht das zumindest als zweite mögliche Bedeutung.


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VFast
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Beitrag03.06.2020 16:45

von VFast
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@51MONSTER2
Stimmt, es steht da gar nicht. Da ist schleichen als Synonym aufgeführt. Ich muss unterbewusst schlürfen dabei gelesen haben. Warscheinlich wollte mein Unterbewusstsein einfach nicht wahrhaben, dass ich das Wort immer falsch benutzt habe Rolling Eyes

Aber ich habe euren Korrektur befolgt und es umgeschrieben Daumen hoch  danke
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Dyade
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Beitrag03.06.2020 16:49

von Dyade
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Ich wollte nur kurz meine Aussage bezüglich der offenen Fragen genauer erläutern. Im Prinzip sind die ja ein wichtiges Werkzeug, um meine Leser zum weiterlesen zu animieren. Im Prolog funktioniert das für mich sehr gut, aber irgendwann möchte ich in der Geschichte geerdet werden. Ich möchte Charaktere und Setting kennenlernen. (Aus diesem Grund bin ich auch kein Freund von wörtlicher Rede als Einstieg, weil der Leser sich noch kein Bild vom Sprecher machen kann und vielleicht noch einmal drüber lesen muss. Andererseits ist dein erster Satz so spannend, dass es denke ich in Ordnung geht.) Im ersten Kapitel bekomme ich noch kein Gefühl für den Hauptcharakter und das Setting, aber das könnte auch einfach an mir liegen. Ich empfinde es so, als ob du mir als Leser etwas verheimlichst, was eigentlich kein Geheimnis sein müsste. Wie z. B. warum Albus und Calo keine Freunde mehr sind, aber sich Calo trotzdem so für Albus freut oder wer Albus Love Interest ist. Ohne die Charaktere näher zu kennen, bedeuten diese offenen Fragen mir nichts. Auch beim Setting kommen wir gefühlt gerade erst in dem Dorf an, als der Ort schon wieder in die Traumwelt wechselt. Also sind es vielleicht weniger die offenen Fragen, die mich stören, sondern eher, dass alles etwas hektisch wirkt. Wenn ich die Einzige bin, die das sagt, dann lass dich bitte nicht irritieren. Möglicherweise ist das nur Geschmackssache smile

LG Dyade

PS: An den Namen gewöhnt man sich sicher schnell, da würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen smile
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VFast
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Beitrag04.06.2020 10:14

von VFast
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Liebe Dyade,

du hast Recht. Ich mache mit der ersten Seite des ersten Kapitels Geheimnisse auf, die keine sind. Der Grund dafür ist einfach.
Albus stößt in der kommenden Szene auf Jemanden und erzählt der Person, was sich alles zugetragen hat. Somit versuche ich zum einen die Vorgeschichte möglichst lebhaft zu gestalten und zum anderen soll Albus den Lesern näher gebracht werden, durch die Art und Weise, wie er seine Geschichte erzählt. Und die andere Person soll natürlich auch bestmöglichst durch den Dialog dargestellt werden.
Zudem hoffe ich eine drückende Atmosphäre auf das Gespräch legen zu können, weil Albus und die andere Person sich in einer gefährlichen Situation befinden.
Aber wie gesagt, wenn weitere Stimmen hinzukommen und mein Vorgehen verwirrend finden, dann habe ich noch Arbeit vor mir.

Danke für deine ehrlichen Worte. Sie werden nicht vergessen werden smile
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agu
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Beitrag05.06.2020 20:17

von agu
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Hallo VFast,

dieser Text ist ... faszinierend.

In Teilen finde ich ihn richtig, richtig gut. Er zeigt ein enorm gutes Händchen für lebendige Figuren und Situationen. Einige der Bilder und Metaphern sind so frisch und gut gelungen, dass sie strahlen.
Und dann finden sich holprige Stellen dazwischen, die im Kontrast natürlich umso stärker herausstechen.

Die erste Szene finde ich von der Story her einfach supergeil. Anders kann ich es nicht sagen smile. Dieser Kontrast zwischen der Drastik des Geschehens und der schulterzuckenden Nonchalance des Jungen ist großartig, und erzählt praktisch nebenbei, dass dort jemand mit unfassbarer Macht heranwächst.

Was hier quietscht, sind eher diverse sprachliche Kleinigkeiten.
'nach Eisen duftend' ... duftend ist positiv besetzt, sie aber schockiert, sie würde ein negatives Wort benutzen.
'aufgeschlitztes Gesicht' ... komisches Bild. 'Aufgeschlitzt' ist vorstellbar in Kombination mit Kehle, oder Handgelenken, oder Bauch. Beim Gesicht würde man eher ein Attribut wie verwüstet, zerschlagen, zertrümmert o.ä. verwenden, weil der Kopf ein harter Körperteil ist, da schlitzt es sich nicht gut.
Drei Sätze folgen aufeinander mit Satzanfängen wie Entwaffnend, Auffordernd, Schmollend ... da brauchts mehr Varietät, dass das nicht einförmig wird.
'schlürfte zu den Legionären' ... du meinst schlurfte, oder?
Außerdem sind da überall kleine Unachtsamkeiten im Text, die Du beim Überarbeiten aber wahrscheinlich selbst findest.


Die zweite Szene gefällt mir ebenfalls gut, weil sie so energetisch ist.
Der Einstiegssatz ist poetisch und schön.
Calos Ansprache ist sehr atmosphärisch - Weizen, Pferdeäpfel und in Weizen panierte Pferdeäpfel ist ein tolles Sprachbild.
'Seine Mundwinkel ziepten, als stießen sie vor Glück mit den Ohrläppchen zusammen' - ebenfalls eine tolle Metapher. So was macht Texte lesenswert und bringt Farbe rein.
Auch hier sind es kleine Schludrigkeiten und Unachtsamkeiten, die einen eigentlich vielversprechenden Text etwas nach unten ziehen.
Beispiele:
'Calo ... breitete empfangend seine Arme aus' ... empfangend klingt hier gestelzt. Du hast generell ziemlich viele Partizipien in Deinem Text, die beschweren den Stil eher, vielleicht kannst Du die reduzieren. Ein paar Adjektive und Adverbien weniger würden auch nicht schaden.


Also alles in allem ist das ein sehr vielversprechender Rohdiamant, der aber noch Schliff braucht smile

LG Andrea


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
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Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
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VFast
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Beitrag05.06.2020 22:02

von VFast
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Liebe Andrea (agu),

ich bin sprachlos.

Du hast meinen Tag gerettet und wer weiß wie viele weitere noch, wenn ich an dein Feedback zurückdenken werde.
Vielen lieben Dank!
Auch danke ich dir für deine wertvollen Verbesserungsvorschläge.

DANKE!!!
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mme
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M
Beitrag08.06.2020 21:47
Re: Erloschene Morgensterne
von mme
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Tach VFast,

zuerst einmal möchte ich auch sagen, dass mir dein Text sehr gut gefallen hat! Ich halte den übermächtigen Charakter im Prolog auch auch für spannend und bin interessiert, wie du ihn weiter in deine Geschichte einbaust.
Deine Formulierungen sind zum Teil einfach klasse.

Ein kleiner, allgemeinerer Kritikpunkt noch:
Beide Szenen sind extrem kurz. Wenn die Geschichte in dem Tempo weiter geht, wird sie zum einen wahrscheinlich keine 100 Seiten lang sein und zum anderen recht anstrengend zu lesen sein.

Nach Vorlage einiger anderer schreibe ich Kommentare auch einfach mal bunt mitten in den Text. Ich versuche mich dabei auf Dinge zu beschränken, die nicht schon zwei oder drei Mal gesagt wurden.

VFast hat Folgendes geschrieben:
Prolog

»Mama, ich habe nur die Hälfte von ihnen getötet. Bist du stolz auf mich?«

Das Schwert in ihrer Hand vibrierte. Sie starrte auf die zwanzig toten Legionäre inmitten der Siedlung. Unter ihren Helmen breiteten sich Lachen aus, die ebenso purpurn waren wie ihre Umhänge. Der Rest erbleichte zu Statuen. Blutiger Sprühnebel färbte ihre Gesichter rosa und drang nach Eisen duftend in die Lungen. Der Absatz ist aus Sicht der Mutter geschrieben, der letzte Satz "drang nach Eisen dufend in die Lungen" klingt aber nach allwissendem Erzähler, die Frau kann ja nicht wahrnehmen, was die Legionäre riechen

Keinen Fehler machen...keinen Fehler machen...ich muss stärker sein als er! Mariam erhob ihre Stimme. »Du wirst sie jetzt alle wiederbeleben. Einen nach dem anderen.«

Schnaufend verschränkte ihr Bengel die Arme vor der Brust. »Nein. Die haben Cara getötet.«

Die Spielgefährtin ihres Sohnes lag mit aufgeschlitztem Gesicht vor ihnen. Das Mädchen hatte sich mutig zwischen ihnen und den Soldaten gestellt. Sie tat Mariam leid. So wie alle, die der Ausstrahlung ihres Sohnes erlagen. Bis heute wusste sie nicht, ob er sie versehentlich zu willenlosen Sklaven machte. Es musste so sein! Das sind recht viele Informationen in diesem Absatz, die Sätze dafür ziemlich kurz für meinen Geschmack.

Mariam steckte ihr Schwert in die Scheide. »Tu was ich sage.«

Schmollend drehte er sein Gesicht so weit wie möglich weg von ihr. »Ich hasse sie.«

Sie legte eine Hand auf seinen Schopf. »Was sagte Opa immer?«

Entwaffnend ließ er die Arme sinken. »Liebe deine Feinde, sonst bist du schlimmer als sie.«

Auffordernd Das sind auch mir zu viele Satzanfänge mit Adverben (rot markiert). klopfte Mariam ihm auf den Rücken. »Muss ich es nochmal sagen?«

Wenn auch widerwillig, aber er stapfte davon. Anstatt auf die Soldaten, steuerte er auf Cara zu.

»Junge!« Ihr Stimme ließ ihn erschreckt zusammenfahen. »Du weißt es.« Ich denke hier soll Spannung durch ein Geheimnis aufgebaut werden, finde ich aber auch unglücklich formuliert

Er drehte ab, ging an dem Mädchen vorbei und schlürfte zu den Legionären.

Mit jedem erwachenden Soldaten löste sich ein Teil ihrer Anspannung. Nochmal gut gegangen...heute...und morgen? Vater, du bist zu früh gegangen. Die Welt braucht dich immer noch.

 
1. Kapitel

Wäre ihm der Tod auf den Fersen gewesen, dann hätte es für ihn keinen Grund zur Eile gegeben. Aber es war nicht der Tod. Der zweite Satz macht nicht so wirklich Sinn, da ihm ja überhaupt nichts auf den Fersen ist. Vor ihm lag die Liebe. Also rannte er.

Albus nahm einen Umweg über den Dorfplatz und flitzte am Brunnen vorbei. Wie erwartet lungerten dort Calo und seine Jungs. Calo erblickte ihn und breitete empfangend seine Arme aus. »Ich wusste du kommst wie…wie siehst du denn aus? Mit wem hast du dich geprügelt? Wo willst du hin? Was hast du da?« Hier fällt es mir schwer, mir die Szene bildlich vorzustellen. Wo stehen Calo und seine Jungs? Am Brunnen? Aber da ist er ja schon im ersten Satz vorbei geflitzt, wie kann Calo da noch seine Arme "empfangen" ausbreiten? Evtl. flitzt er ja auf den Brunnen zu?

Peperits Einwohner mussten beiseite springen. »Hey, guck wo du hinläufst, Schwachkopf!«

Strahlend preschte Albus an seinem ehemaligen Freund vorbei und wedelte mit einem eingerollten Pergament über seinem Kopf. »Ich habe es geschafft!«

Calo glotzte ihn an und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Ähnliches Problem wie weiter oben: Er ist schon an Calo vorbei geprescht, kann aber noch sehen, wie Calo ihn anglotzt und sich das Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet Im Augenwinkel sah Albus ihn auf den Brunnen hüpfen und in akrobatischer Manier auf die Holzkonstruktion klettern. »Hört her, ihr edlen Schweinepriester und Fürstinnen von Kuhfladen! Heute ist ein größter Tag! Außer Weizen, Pferdeäpfel und in Weizen panierte Pferdeäpfel hat Peperit einen Helden darzubieten!«

Hinter Albus breitete sich rund um seinen alten Freund ein Tumult aus. »Runter da!« »Halt´s Maul!« Etwas flog durch die Luft. »Da hast du deine Pferdeäpfel.«

Im Sprint ließ Albus den Rummel hinter sich. Schweiß sammelte sich in seinen Augenbrauen und rann ihm über den Sonnenbrand im Nacken. Der Sommer hatte sie dieses Jahr früh und kräftig begrüßt. Zum Wohle seiner Haut und weil er keine weitere Sekunde zu verlieren hatte, nahm er eine Abkürzung.

Er huschte in einen schattigen Spalt zwischen zwei größere Hütten und konnte Sie von da aus bereits sehen.

Jetzt wird sie…jetzt muss sie…

Seine Mundwinkel ziepten, als stießen sie vor Glück mit den Ohrläppchen zusammen. Nur noch wenige Schritte, dann…Bamm!

Albus stürzte in eine schwarze Leere, gefolgt von wilden Träumen.

 

Ein stechendes Pfeifen weckte ihn.

Die Augen ließen sich nicht öffnen. Etwas hatte sie verschlossen und sein Körper brannte, als hätte er sich nackt in die Sonne gelegt. Bauchlinks lag er in…heißem Sand? Nein, etwas anderes.

Stöhnend stemmte er sich mit den Armen auf und versuchte sich aufzusetzen. Doch die Ellenbogen knickten ein und er krachte mit dem Gesicht in den…Schnee? Wie kann er denn heißen Sand mit Schnee verwechseln?
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Alter: 32
Beiträge: 12
Wohnort: Schwelm


Beitrag09.06.2020 13:52

von VFast
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Tach mme,

auch dir danke ich für deine tollen Verbesserungsvorschläge. Sie sind Wertvoll.
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Bavariagirl
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
B

Alter: 54
Beiträge: 12
Wohnort: München


B
Beitrag24.06.2020 21:46

von Bavariagirl
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Hallo VFast,

kann mich der allgemeinen Begeisterung nur anschließen. Außer, dass auch ich bei Albus nur eine Person im Kopf habe, ist das ein wirklich spannender Beginn. Den Kontrast im Prolog zwischen der Macht und dem kleinen Jungen, unwiderstehlich.

Viele Grüße

Bavariagirl


_________________
Bavariagirl
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Gast







Beitrag27.06.2020 08:25
Ich möchte weiterlesen
von Gast
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Hallo VFast

Ich möchte weiterlesen!

Einiger bereits geäusserter Kritik schliesse ich mich an und biete ein paar Vorschläge, die lediglich als Anregung dienen sollen:

Unter ihren Helmen traten Lachen hervor, die sich mit dem Purpur ihrer Umhänge farbgleich vermischten. Die Hüllen erbleichten blutleer zu Statuen.

Ich hatte hier auch zuerst haha-Lachen gelesen. Das "blutleer" im Vorschlag macht es natürlich überdeutlich, aber hilft dem Leser neben "erbleichten" zu verstehen auch bei der Interpretation von "Lachen".

Blutiger Sprühnebel färbte ihre Gesichter rosa und drang nach Eisen duftend in die Lungen.

es ist wohl nicht der Sprühnebel, der in die Lungen dringt, sondern der Geruch? Sofern ich es richtig verstehe, dass die Lungen der Zuschauer gemeint sind und nicht die Lungen der Toten, in die der Sprühnebel über das Gesicht eindringt. Die Toten würden ja auch nichts mehr riechen. Weiter ist die Frage, ob das Purpur des Blutes mit dem Weiss der bleichen Gesichter rosa ergibt.

Alternative: Blutiger Sprühnebel färbte ihre Gesichter und sein Geruch nach Eisen drang in die Lungen.

Schnaufend verschränkte ihr Bengel die Arme vor der Brust

Das Wort "Bengel" gibt der Szene einen gar unerheblichen Charakter. Es war ja immerhin kein Lausbubenstreich, sondern es sind 20 Legionäre durch seine Hand verstorben (Ich nehme hier an, dass noch weitere 20 am Leben blieben und nicht 10 der 20 von anderer Hand getötet wurden). Auch zeigt die Mutter ängstlichen Respekt vor dem mächtigen Individuum, deshalb ist "ihr Bengel" erst recht verharmlosend ausgedrückt.
Vielleicht passt ja "Liebling"? Das er was verbrochen hat ist schon klar und Liebling gibt zum Ausdruck, dass die Mutter ihm trotz Rüffel durch ihre Liebe selbst ein Massaker verzeiht. Würde ja passen zu Sie legte eine Hand auf seinen Schopf

»Junge!« Ihr Stimme ließ ihn erschreckt zusammenfahen. »Du weißt es.«

Ich habe mit dem "Du weißt es" keine Mühe, sofern ich die Äusserung als Warnung vor den Tücken des Wiederauferstehen lassens (oder ähnlich) richtig verstehe.

Dies ein paar Gedanken, damit du einen keineswegs repräsentativen Einblick in einen Leser bekommst, als ein weiteres Steinchen in einem Feedback-Mosaik sozusagen.

[Edit] Gerne füge ich noch betreffend einer anderen Auseinandersetzung in diesem Thread etwas bei und zitiere Thomas Mann aus "Buddenbrooks: Verfall einer Familie":
Zitat:
Es kam heran, mit Schlürfen, Stampfen und einem Gewirr von männlichen Stimmen
Wink
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VFast
Schneckenpost

Alter: 32
Beiträge: 12
Wohnort: Schwelm


Beitrag01.07.2020 12:33

von VFast
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Zitat:
kann mich der allgemeinen Begeisterung nur anschließen.

Zitat:
Ich möchte weiterlesen!

Vielen Dank euch beiden. Das ehrt mich.

@Andreas Kinell vielen Dank für deine wertvollen Verbesserungsvorschläge.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
E


Beiträge: 1106



E
Beitrag01.07.2020 14:56

von Elbenkönigin1980
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Mir hat dein Anfang gut gefallen, nur eine Frage bleibt für mich offen:
Wieso kann der Junge die Soldaten wiederbeleben, aber nicht seine Freundin Cara?
Kann er womöglich nur die Leute wiederbeleben, die er selbst getötet hat?
Auf jeden Fall scheint der Junge schon jetzt sehr mächtig zu sein, dass er Soldaten töten und wiederbeleben kann..wie wird er erst als Erwachsener sein?
Und ich vermute mal, dass der Junge im Prolog Albus ist?
Ich finde das Ganze sehr spannend, vor allem, weil sich da sicherlich noch viele interessante innere Konflikte ergeben werden, wenn der Junge mit seinen eigenen gefährlichen Fähigkeiten konfrontiert wird.
Was mich noch interessieren würde: Ist Albus eigentlich ein Mensch, eine Art Zauberer, oder sowas wie ein Dämon in Menschengestalt?
Bin schon echt gespannt wie es weitergeht, hoffe du postest noch mehr, würde gerne wissen, was da noch so alles auf den Jungen zukommt.
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H. J. Mayfield
Schneckenpost
H


Beiträge: 13



H
Beitrag03.07.2020 11:21

von H. J. Mayfield
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Hallo VFast,

auch mir gefällt die Geschichte ganz gut, allerdings ein paar Punkte:

- Der Junge sagt am Anfang, er habe nur die Hälfte getötet. Was ist mir der anderen Hälfte? Liegen die verwundet an Boden und sind diejenigen, die das Blut einatmen?
Ich vermute ja, dass er sich als Antagonist herausstellt. Denn beinahe unbesiegbare Gegenspieler sind sicher leichter in einer Geschichte unterzubringen als unbesiegbare Protagonisten.

- meintest du statt "mit den Armen aufstemmen" vielleicht "hochstemmen"?

- ich wollte in einer meiner Geschichten eine Figur "Gandalf" nennen, weil die Bedeutung ebenfalls perfekt gepasst hätte. Allerdings habe ich mich dann dagegen entschieden, weil dann wirklich jeder Leser eben den Gandalf vor Augen hätte. Das gleiche Problem wirst du bei "Albus" haben, aber ich nehme an, das war dir von Anfang an klar.

- Beide Szenen sind extrem kurz gehalten und ich finde sie dadurch etwas schwer verständlich. Viele Sätze musste ich mehrfach lesen, bevor ich sie verstanden habe. Und dadurch wirken sie auch ziemlich gehetzt. Vielleicht solltest du dir überlegen, dir etwas mehr Raum für Beschreibungen der Szenerie und der handelnden Personen zu gönnen.

- das mit den Pferdeäpfeln ist genial! Ich hab mich weggeschmissen.

Generell würde ich sagen, der Text braucht noch etwas Arbeit, hat aber jede Menge Potential.

Viele Grüße
Harry
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