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Mary-and-Jocasta Schneckenpost
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Beiträge: 5
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M 18.12.2018 23:03 Hilfe! Meine Protagonistin ist kindisch. von Mary-and-Jocasta
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Liebe Forenstöberer,
Ich habe vor Kurzem mein erstes Buch "Die Rebellenprinzessin" veröffentlicht und bisher sehr positive Rückmeldungen erhalten. Eine meiner Leserinnen allerdings empfand meine Protagonistin als zu kindisch und konnte ihre Handlungen und ihr Verhalten nicht nachvollziehen. Da die Geschichte zuvor von 4 Testlesern probegelesen wurde und alle von ihnen das Verhalten der Protagonistin nachvollziehbar fanden (bis auf eine Ausnahme, die ich in der Endfassung umgearbeitet habe), frage ich mich nun natürlich, ob an der Kritik trotzdem was dran ist. Und für den zweiten Teil würde ich nun gern sicherstellen, dass meine Protagonistin ein klein wenig reifer wird. Denkt ihr, ich nehme diese Kritik zu ernst?
Momentan jedenfalls blockiere ich beim Schreiben ein bisschen deswegen und überlege jedes Mal, wenn meine Protagonistin mit irgendjemandem spricht oder sogar diskutiert, ob sie sich jetzt zu dramatisch und nervig aufführt. Leider bin ich nun mal sehr für Dramatik in einer Geschichte ;D
Vielen Dank schon mal an alle, die dashier lesen und antworten
_________________ I think of myself as an intelligent, sensitive human being with the soul of a clown which always forces me to blow it at the most important moments. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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19.12.2018 00:50
von BlueNote
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Zitat: |
Denkt ihr, ich nehme diese Kritik zu ernst?
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Nein, das denke ich nicht!
Wie sollen wir beurteilen, wie berechtigt die Kritik ist, wenn wir deine Geschichte gar nicht kennen?
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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19.12.2018 01:50
von Willebroer
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Wenn es 4:1 steht, ist das doch gar nicht schlecht, oder? Aber vielleicht könnte man die anderen Testleser noch mal darauf ansprechen.
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gold Papiertiger
Beiträge: 4936 Wohnort: unter Wasser
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19.12.2018 07:51
von gold
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Wenn es 4:1 steht, ist das doch gar nicht schlecht, oder? Aber vielleicht könnte man die anderen Testleser noch mal darauf ansprechen. |
Ich sehe das wie Willebroer. Frag einfach bei den anderen Testlesern nach. Übrigens kenne ich das Problem auch: Ich stellte mir auch ab und zu die Frage bei meiner Prota, ob sie nicht zu kindisch wirkt. Sie hat auch ein Faible für Dramatik...
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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RememberDecember59 Klammeraffe
Beiträge: 507 Wohnort: Franken
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19.12.2018 09:29
von RememberDecember59
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Wenn die bisherigen Rückmeldungen von Lesern (und ich meine damit nicht irgendwelche Leute aus dem Freundeskreis, sondern unabhängige) positiv waren, würde ich mir über so eine einzelne, abweichende Meinung keinen allzu großen Kopf machen. Noch dazu, wenn es nicht um den Schreibstil oder sowas geht, sondern einfach jemand mit einem Charakter nicht warm geworden ist. Eine unreife Protagonistin ist doch eine bewusste Entscheidung von dir, und kein Missgeschick. Anders sieht es aus, wenn das eigentliche Problem ist, dass sie nicht nachvollziehbar handelt, weil sie nicht konstant in ihrer Rolle bleibt.
Wenn ich es jedem Einzelnen recht machen wollte, der mir eine Rezension schreibt, dann wüsste ich überhaupt nicht mehr, was ich schreiben soll. Selbst nach zwanzig Mal Lob für vielschichtige Charaktere kommt irgendwann einer, der sie flach findet. Manche mögen die Protagonistin, andere nicht. Die einen finden es gerade super, dass die Lovestory nicht so viel Raum eingenommen und einen unüblichen Verlauf hat, die anderen hätten sich mehr Gefühl gewünscht. Wenn viele Leute mit einer Erwartung an das Buch rangehen, die enttäuscht wird, könnte man sich aber auch die Frage stellen, ob die Verpackung zum Inhalt passt.
Mittlerweile nehme ich mir einen Kritikpunkt erst zu Herzen, wenn er von der Mehrheit der Leser angemerkt wird. Ich würde an deiner Stelle also erstmal versuchen, ein paar mehr Meinungen einzuholen und dann nochmal schauen, ob es wirklich ein Problem gibt.
_________________ Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."
Bartimäus I (Jonathan Stroud) |
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Ruby Smith Reißwolf
Alter: 33 Beiträge: 1180 Wohnort: Kenten
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19.12.2018 11:18
von Ruby Smith
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Ich kann mich nur meinen Vorpostern und ganz besonders dem Rat von RememberDecember59 anschließen.
Man kann es als Autor niemals allen Lesern recht machen. Sollten aber mehrere Leser eine ähnliche oder gleiche Kritik an einer bestimmten Charaktereigenschaft eines Protagonisten üben, dann würde ich mir eventuell überlegen, ob ich das noch ändere. Bei einer einzigen Kritik ist das vielleicht eher als Eigenheit des Kritisierenden anzusehen und nicht als allgemeines Problem.
_________________ I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.
(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery) |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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19.12.2018 15:05
von Merlinor
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Hallo Mary-and-Jocasta
Es ist Deine Geschichte, es ist Deine Protagonistin.
Selbst wenn alle Rezensenten sie für kindisch halten sollten, oder sie aus einem anderen Grund nicht mögen würden, darfst Du sie dennoch ganz ungeniert so beschreiben und sich benehmen lassen, wie sie Deiner Meinung nach sein muss und für Dich in die Geschichte gehört.
Du bist die Autorin, Du bist die Schöpferin der Figur und der Geschichte. Du musst nicht fremden Leuten "nach dem Mund schreiben".
Ansonsten gilt, was Dir in den Beiträgen oben bereits signalisiert wurde: Es steht 4:1 für Dich, also ruhig Blut.
Allen gefallen kannst Du ohnehin nicht. Das kann keiner.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Gast
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27.12.2018 15:32
von Gast
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Hallo Mary-and-Jocasta!
Wenn eine Stimme behauptet "Eine meiner Leserinnen allerdings empfand meine Protagonistin als zu kindisch und konnte ihre Handlungen und ihr Verhalten nicht nachvollziehen" wird es m.E. gefährlich. Die Reife einer jungen Person und ihr Verhalten sollten schon zusammenpassen. Der umgekehrte Fall, die Protagonistin ist sehr jung, handelt aber wie eine ausgebuffte Erwachsene, dürfe häufiger vorkommen, was die Person nicht glaubwürdig erscheinen lässt. Ob Reifegrad und Verhalten sich bei einer Protagonistin decken, muss die Autorin selbst erkennen oder sie muss im Buch eine plausible Erklärung für die Abweichung geben.
Gruß
attingat
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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27.12.2018 16:11
von nothingisreal
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Zitat: | Denkt ihr, ich nehme diese Kritik zu ernst? |
Wenn es dich blockiert, dann ja. Ich hab jetzt mal in die Rezension reingeschaut. Die gute Dame hat dir vier von fünf Sternen gegeben, also fand sie das Buch an sich gut. Nun kam sie mit der Figur nicht klar. Nicht jeder wird deine Figur mögen. Damit musst du lernen klarzukommen. Ob sie tatsächlich kindisch ist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen, weil ich dein Buch nicht gelesen habe, und selbst wenn, wäre es auch nur meine Meinung. Wenn du noch zehn Rezensionen kriegst und mindestens die Hälfte ist auch dieser Meinung, würde ich mir darüber Gedanken machen.
Zitat: | für den zweiten Teil würde ich nun gern sicherstellen, dass meine Protagonistin ein klein wenig reifer wird. |
Im zweiten Teil muss sie so oder so reifer sein. Denn schließlich hat sie im ersten Teil viel gelernt. Allerdings darf es keinen zu großen Sprung geben zwischen Ende Teil eins und Anfang Teil zwei, es sei denn, du hast einen Zeitsprung.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Catalina Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 427 Wohnort: Kehdingen
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27.12.2018 16:31
von Catalina
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Womit genau hast Du Schwierigkeiten?
Damit, dass Deine Figur etwas kindisch sein könnte?
Und wenn ja, warum würde es Dir missfallen? Magst Du Naivität nicht? Oder passt es Deiner Meinung nach nicht zur Rolle? Müsste sie eigentlich abgeklärt sein, damit das Buch funktioniert?
Oder stört es Dich, dass die Figur einer Leserin nicht so sympathisch ist?
Und wenn ja, warum? Ist sie Dir ähnlich und Du fühlst Dich persönlich angegriffen? Ist es für die Rolle wichtig, dass sie Everybodys Darling ist (das hieße dann aber auch, dass sie ohne Ecken und Kanten recht flach daher kommt)?
Im echten Leben ist es ja auch so: Was der eine erfrischend findet, ist für den anderen albern.
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meerenblau Reißwolf
M
Beiträge: 1320
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M 27.12.2018 23:07 Re: Hilfe! Meine Protagonistin ist kindisch. von meerenblau
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Mary-and-Jocasta hat Folgendes geschrieben: | Denkt ihr, ich nehme diese Kritik zu ernst?
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ja
Wenn das nur eine einzige Leserin so empfindet, alle anderen aber nicht, dann liegt das an der Leserin.
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malu_vs Wortedrechsler
M Alter: 43 Beiträge: 72 Wohnort: Hessen
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M 05.01.2019 11:02
von malu_vs
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Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Kannst du vielleicht die Person rückfragen an welchen Stellen genau sie dieses Problem hatte. Anhand von konkretten Beispielen kann ich Kritik oft besser verstehen als an der oberflächlichen Aussage, der Chara ist zu kindisch. Wo hätte sich die kritisierende Person denn eine andere Handlungsweise gewünscht, oder sprache?
_________________ Malu Volksky |
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Ebor Wortedrechsler
Beiträge: 73
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05.01.2019 18:20
von Ebor
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Ich schließe mich den anderen an. Es ist deine Protagonistin, selbst wenn sie bisweilen kindisch reagiert, dann ist das eben so. Sie ist schließlich erst 17 Jahre alt, richtig?
Dennoch finde ich die Idee gut, dass du sie aufgrund dieser Kritik im nächsten Teil etwas reifer gestalten möchtest. Aber auch nur, wenn es mit dem übereinstimmt, was du sowieso mit ihr vorhattest. Denn es könnte ja dann der nächste Kritiker aus dem Busch springen und rufen "Hey, die ist für ihre 18 Jahre aber viel zu abgeklärt!". Und das kann man leider kaum vermeiden, getreu dem Motto "Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann."
Meiner Meinung nach geht es in der Kritik eher um Kohärenz, da sehe ich es wie Attingat. Ein Charakter kann doch auch mal naiv und kindisch sein, wenn es Sinn macht und nicht in völligem Widerspruch zu ihrem sonstigen Verhalten steht. Man kann auch mit 30, 40 oder 50 noch kindisch reagieren. Ich finde es daher sehr schade, dass dich diese Kritik in deinem Schreibfluss blockiert, wie du sagst. Wenn du nun jedes Mal innehältst, sobald deine Protagonistin spricht und dir überlegst ob das jetzt kindisch war, dann verliert sich vielleicht irgendwann deine eigene Idee von ihr. Und die kam doch offenbar bei der Mehrheit bisher sehr gut an!
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silke-k-weiler Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 749
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05.01.2019 20:33
von silke-k-weiler
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Hallo,
auch ich kann mich nur anschließen. Kritik auf ihren Gehalt zu überprüfen, ist wichtig, aber sie sollte nicht blockieren, denn du hast dir beim Schreiben etwas gedacht und ich glaube, wenn man seiner Arbeit nicht völlig fern ist, merkt man, wenn etwas grundsätzlich nicht stimmt. Sollte also das Verhalten deiner Protagonistin für dich bislang stimmig gewesen sein und findet im zweiten Teil eine Entwicklung statt (verglichen mit dem ersten), dann passt es doch.
Ich hatte mein Buch bei einer Leserunde vorgestellt und (konstruktive) Kritik für das Ende des ersten Bandes erhalten. Im allerersten Moment musste ich schlucken (denn für mich war es die erste "Fremdkritik"). Trotzdem konnte ich sie aus Sicht des Lesers absolut nachvollziehen. Allerdings muss ich sagen, dass sie Passagen betraf, die ich mit Zähnen und Klauen verteidigt hätte und weiter verteidige.
Was ich im Endeffekt mitgenommen habe, war die Erkenntnis, dass das Buch in seiner Gesamtheit gut ankam, es aber diskussionswürdige Passagen gibt, die ich im zweiten Band anders gewichte.
Mit Protagonisten ist es wie mit Menschen, die dir im Leben begegnen: die einen bezaubern dich, andere öden dich an, manche nerven dich. Das lässt sich nicht vermeiden. Wichtig ist, dass es im Abgang rund ist, und da kann man bei 4 Sternen nüschd meckern.
Viele Grüße
Silke
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Carola Gänsefüßchen
C Alter: 54 Beiträge: 20 Wohnort: Hamburg
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