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Adrenalinschub/ mit Adrenalin vollgepumpt

 
 
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Pollux
Leseratte


Beiträge: 102



Beitrag26.11.2018 22:51
Adrenalinschub/ mit Adrenalin vollgepumpt
von Pollux
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi. Ich steh wie der Ochs vorm Berg, aber mir fallen keine anderen Bezeichnungen für ein Adrenalinschub ein.

Für einen Fantasyroman, der in einem fiktiven England um 1900 spielt, finde ich Adrenalin irgendwie zu modern.
Aber was passt denn besser?

Es geht um die Formulierung in diesem Satz:

Ihre eigene Verletzung spürte sie gar nicht. Sie sah zwar das Blut an ihrem Handgelenk, aber ihr Körper war vollgepumpt mit Adrenalin, welches jegliches Schmerzempfinden für diesen Moment unterdrückte.

Danke ^^
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag26.11.2018 23:47

von agu
Antworten mit Zitat

Hallo Pollux,

vielleicht so was in der Art:
Ihre eigene Verletzung spürte sie gar nicht. Sie sah ihr Blut am Handgelenk, doch die peitschende Unrast, die ihren Körper erfüllte, ließ keinen Raum für Schmerz.

Vielleicht gibts für Unrast auch noch ein besseres Wort, das kommt auf die Situation an. Wenn sie selbst gekämpft hat (und er kriegerisch unterwegs ist), dann vielleicht Kampfrausch, Blutrausch, Blutlust, Kampfeslust etc.

Ist es dagegen so, dass sie eher in der Opferrolle ist, fliehen musste, Angst hat, dann ginge eher Unrast, Panik, Fluchtinstinkt usw.

Ansonsten hast Du Recht, Adrenalin passt überhaupt nicht bei Mittelalter-Fantasy.

LG Andrea


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Dr. Fusselpulli
Geschlecht:männlichLeseratte
D

Alter: 38
Beiträge: 110
Wohnort: Prag


D
Beitrag26.11.2018 23:53

von Dr. Fusselpulli
Antworten mit Zitat

Vielleicht auch als Schreck oder Schock beschreiben, der ihr in den Knochen sitzt?
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8666
Wohnort: Bayern
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Beitrag27.11.2018 00:35

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Pollux

Den Adrenalinschub einfach ganz weglassen und auch nicht durch etwas weniger modernes ersetzen?
"Sie sah zwar das Blut an ihrem Handgelenk, aber ihr Körper unterdrückte in diesen Moment jegliches Schmerzempfinden."
Genügt doch, denke ich.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag27.11.2018 07:45
Re: Adrenalinschub/ mit Adrenalin vollgepumpt
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Pollux hat Folgendes geschrieben:
Hi. Ich steh wie der Ochs vorm Berg, aber mir fallen keine anderen Bezeichnungen für ein Adrenalinschub ein.

Für einen Fantasyroman, der in einem fiktiven England um 1900 spielt, finde ich Adrenalin irgendwie zu modern.
Aber was passt denn besser?

Es geht um die Formulierung in diesem Satz:

Ihre eigene Verletzung spürte sie gar nicht. Sie sah zwar das Blut an ihrem Handgelenk, aber ihr Körper war vollgepumpt mit Adrenalin, welches jegliches Schmerzempfinden für diesen Moment unterdrückte.

Danke ^^


Hallo,

auf jeden Fall zuerst einmal ein ernstgemeintes: Herzlichen Glückwunsch.

Wer Historienbücher aus einer persönlichen Perspektive schreibt, und dabei über moderne Formulierungen stolpert, ist weiter als viele solcher Autoren und auf dem Weg Geschichten zu schreiben, die auch authentisch klingen.

In deinem Fall wäre allerdings auch in einem Buch, das heutzutage spielt, der Begriff "mit Adrenalin vollgepumpt" ein typischer nichtssagender Klischeeausdruck, der massiv gegen die Regel "Show, don't tell" verstößt.

Und genau das ist die Lösung deines Problems. Statt solch ein Label an einen körperlichen Zustand zu klatschen, beschreibe lieber, welche Reaktionen der Charakter erfährt: Rauscht das Blut in seinen Ohren, zittern seine Hände, wird sein Blick unscharf oder fokussiert, Tunnelblick? All das ist besser als ein Etikett.

Grüße
Rainer
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Pollux
Leseratte


Beiträge: 102



Beitrag27.11.2018 08:10

von Pollux
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für eure Tipps!

@Merlinor
Ich glaube, das passt am Besten, danke Smile

Manchmal ist weniger auch mehr ^^
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3223
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag27.11.2018 10:13
Re: Adrenalinschub/ mit Adrenalin vollgepumpt
von Taranisa
Antworten mit Zitat

Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Wer Historienbücher aus einer persönlichen Perspektive schreibt, und dabei über moderne Formulierungen stolpert, ist weiter als viele solcher Autoren und auf dem Weg Geschichten zu schreiben, die auch authentisch klingen.
...
Und genau das ist die Lösung deines Problems. Statt solch ein Label an einen körperlichen Zustand zu klatschen, beschreibe lieber, welche Reaktionen der Charakter erfährt: Rauscht das Blut in seinen Ohren, zittern seine Hände, wird sein Blick unscharf oder fokussiert, Tunnelblick? All das ist besser als ein Etikett.

Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
Ich achte generell auf Wörter, die zu modern klingen könnten, weil sie mich / die Leser im Lesefluss stören. Daher suche ich oft nach der Herkunft eines Wortes und habe mir inzwischen den Kluge: "Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache" gekauft. Beschreibe ich, was in einem Charakter vorgeht, horche ich vorher in mich hinein und versuche, die Situation nachzuempfinden. Damit kann ich auch die Leser tiefer in die Geschichte ziehen. Aber nicht jede mögliche Reaktion muss aufgeführt werden. Ein, max. zwei, die am Stärksten wirken.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag28.11.2018 10:42
Re: Adrenalinschub/ mit Adrenalin vollgepumpt
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Wer Historienbücher aus einer persönlichen Perspektive schreibt, und dabei über moderne Formulierungen stolpert, ist weiter als viele solcher Autoren und auf dem Weg Geschichten zu schreiben, die auch authentisch klingen.
...
Und genau das ist die Lösung deines Problems. Statt solch ein Label an einen körperlichen Zustand zu klatschen, beschreibe lieber, welche Reaktionen der Charakter erfährt: Rauscht das Blut in seinen Ohren, zittern seine Hände, wird sein Blick unscharf oder fokussiert, Tunnelblick? All das ist besser als ein Etikett.

Das kann ich voll und ganz unterschreiben.
Ich achte generell auf Wörter, die zu modern klingen könnten, weil sie mich / die Leser im Lesefluss stören. Daher suche ich oft nach der Herkunft eines Wortes und habe mir inzwischen den Kluge: "Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache" gekauft.


Mein erster kurzer Blick geht in dem Fall ins Grimmsche Wörterbuch.

Wenn das Wort nicht darin steht, kann es normalerweise nicht in einem Historienroman vor 1850 auftauchen.
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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1000



Beitrag28.11.2018 12:14

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo!

"Adrenalinschub" ist ein hübscher Dasius, ◡ ◡ ◡ — —, gehört aber sicherlich trotzdem nicht in einen solchen Text. Noch nerviger scheint mir allerdings das "Schmerzempfinden" - "Schmerz", sagt der Duden, ist eine "durch Krankheit, Verletzung o. Ä. ausgelöste, sehr unangenehme körperliche Empfindung"; es mangelt "ihr", verursacht durch genanntes oder nicht genanntes Adrenalin, also an einem Empfindungsempfinden. Das bleibt doch besser unerwähnt ... Auch: Anhand dieses Satzes ist es auf keinen Fall zu beurteilen, aber, müsste ich raten: er gehört zu einer recht ... bewegten Szene, in der mir als Leser wahrscheinlich sowohl breite Erklärungen als auch ein übertrieben logischer Aufbau ("Zwar ... aber") den Lesespaß verdürben.

Gruß,

Soleatus
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag28.11.2018 13:44

von Beka
Antworten mit Zitat

Bitte kein Adrenalin. Selbst in der heutigen Zeit "spürt" man das Adrenalin nicht in den Adern, oder welche netten Formulierungen es sonst noch so gibt. Man spürt die Wirkung.
Wie Soleatus schreibt, bei einer temporeichen Szene kurz fassen.

Blut strömte aus den Wunden an ihren Handgelenken, doch sie fühlte (spürte) keinen Schmerz .

Warum sie nichts merkt, kann sich der Leser dann schon denken.


_________________
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag28.11.2018 14:21

von Rodge
Antworten mit Zitat

als Verfechter von show, don´t tell, würde ich weder was über Adrenalin noch sonst etwas beschreiben sondern direkter erzählen, i. S. v.

aus der Wunde, die der Stich verursacht hatte, floß dunkelrotes Blut. Sie sah darauf hinab, wie eine Unbeteilgte, die feststellt, dass sie verletzt war. Für einen Moment hielt sie inne, stellte aber gleichzeitig fest, dass die Bedrohung noch nicht vorbei war...

ob die Beschreibung so stimmig ist, weiß ich nicht, es geht mir dabei nur darum, die Situation zu zeigen (statt davon zu erzählen).

Grüße
Rodge
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