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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1404 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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23.11.2018 09:19 Bzgl. Gott, Er oder er ? von Kiara
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Hallo
sollte man, wenn man über Gott schreibt, das er groß oder klein beginnen?
Bsp:
"Ich betete zu Gott, ob er mir helfen würde..."
"Ich betete zu Gott, ob Er mir helfen würde..."
Was meint ihr?
Könnte natürlich auch Sie oder sie schreiben...anderes Thema.
Danke im Voraus!
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Kris Eselsohr
Beiträge: 453
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23.11.2018 09:55
von Kris
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Moin,
ich würde sagen, es kommt darauf an, wie fromm Deine Figur und wie wichtig der Bezug zu Gott ist.
Wenn Du eine extrem gläubige Figur hast, die ggf. sogar durch ihren Glauben zu bestimmten Taten getrieben wird, kann ein ER dem Leser (über-)deutlich machen, wie intensiv (fanatisch) der Glaube ist.
Schickt Deine Figur nur ein schnelles Stoßgebet gen Himmel, wie man das manchmal eben so macht, wenn man sich etwas besonders stark wünscht, dann reicht ein er.
Es kann also ein formales Mittel sein, mit dem Du bestimmte Inhalte unterstreichst.
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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23.11.2018 17:37
von kioto
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Hallo Kiara,
"Er" würde ich als historische Anrede für Hochgestellte oder Fremde ansehen, heute wäre das "Sie". Es ist in deinem Satz aber keine Anrede.
Unpassender ist das ob. Das drückt Unsicherheit aus.
"Ich betete zu Gott und hoffte, dass er..."
"... , damit er mir half"
"... war aber unsicher, ob ...."
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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23.11.2018 18:34
von Abari
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Hey,
ER, der GOtt, ist die lutherische Anrede des Gottes יהוה (Jahweh) in der Bibel, um IHn von anderen vorkommenden Göttern zu unterscheiden. Diese Form hat sich tradiert und es liegt an Dir und dem Textgott, ob Du diese Form übernehmen willst oder nicht. Wie Kris schon sagte, unterstreicht das die Gläubigkeit der Figur und die Ehrfurcht vor dem Gott (massiver Subtext).
Und zu ob: Du meinst, denke ich, die historische Bedeutung von "ob" (=damit), wie sie auch zu Zeiten Luthers üblich war. Zeitgemäß ist das nicht, da hat Kioto recht, denn richtigerweise hieße der Satz dann:
Ich betete zu GOtt, ob ER mir helfe.
Das sagt/schreibt so heute kaum noch jemand. Aber es kann nützlich sein, um "Kirchendeutsch" zu etablieren, was ebenfalls viel über die Figur sagt.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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BaronHarkonnen Leseratte
Beiträge: 123 Wohnort: Berlin
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25.11.2018 14:51
von BaronHarkonnen
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Hallo Kiara,
also ich handhabe es so wie Kris vorschlägt. Es gibt in meinem Roman eine sehr gläubige Prota, und in ihrer direkten Rede verwende ich die Großschreibung:
Zitat: | „Na, ich denke, das sollte in diesen Tagen nicht unser Problem sein", knurrte Schwester Rebecca. "Gott hat euch hier hergeführt, euch alle. Und das bedeutet, dass Er einen Grund dafür haben wird. ..."
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Ich finde, es ist eine dezente Art, um ihre Gläubigkeit zu unterstreichen.
Viele Grüße!
_________________ Alles was wir sehen oder scheinen,
ist nichts als ein Traum in einem Traum.
Poe |
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