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masniB Wortedrechsler
M Alter: 76 Beiträge: 54 Wohnort: München - Sendling-Westpark
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Soleatus Klammeraffe
Beiträge: 970
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22.11.2018 23:27
von Soleatus
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Hallo Masnib!
Ein sehr unmittelbares Gedicht, was Chance und Gefahr zugleich ist. Letzteres, die Gefahr, wäre sicherlich kleiner, schaffte es der Text, ohne die ganz abgegriffenen Ausdrücke der Art "Es zerreißt mir das Herz" auszukommen.
Gruß,
Soleatus
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gold Papiertiger
Beiträge: 4926 Wohnort: unter Wasser
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23.11.2018 09:49
von gold
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Guten Morgen, masniB,
das haut `rein. Ich möchte alles so stehen lassen, wie du es geschrieben hast.
Danke für die Zeilen.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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masniB Wortedrechsler
M Alter: 76 Beiträge: 54 Wohnort: München - Sendling-Westpark
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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23.11.2018 16:06
von Abari
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Hey,
ich würde einfach größer denken. Also den Radius des Wortfeldes.
"Und filetierst meine Seele" könnte ich anbieten...
Oder "spaltest mein Innerstes"?
Nein, beides nichts. Es müsste ein Wort sein, dass das Sprengende und Zerreißende in sich trägt. Und es sollte schon noch ein deutsches Wort sein, weil alles andere den Text sprengte. Hmm.
Mich würde auch interessieren, was Soleatus alles meint.
"Seine Augen
So kalt, so traurig" - da liegt für mich ein Hase im Pfeffer. Augen können eigentlich nicht kalt sein, auch wenn das ein altes Bild ist. Sie können höchstens kalt dreinblicken. Ein Blick kann kalt und traurig sein, aber ich finde, das überfordert mich an der Stelle. Mir würde eine Sorte Blick reichen.
Ansonsten freue ich mich sehr über das Gedicht. Ich betrachte es zwar aus der anderen Perspektive, aber als Vater kann ich das schon nachvollziehen. Sehr schön.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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masniB Wortedrechsler
M Alter: 76 Beiträge: 54 Wohnort: München - Sendling-Westpark
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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23.11.2018 16:44
von Abari
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Hey,
masniB hat Folgendes geschrieben: | "Sein Blick" so kalt und traurig? |
Das fände ich besser. Aber wie äußert sich diese Kälte und Traurigkeit im Blick?
RMR hat Folgendes geschrieben: | Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält. |
Nun bist Du nicht Rilke. Brauchst Du auch nicht zu sein; aber was sich für mich in diesen zwei Zeilen zeigt, ist der Grund, die Richtung und die Leere des Blickes. Das ruft ein Bild in mir hervor, das in seiner Trostlosigkeit kaum übertroffen werden kann. Und Dein Text wirkt auf mich, als strebtest Du genau die an. Die Blick-Stelle ist eine Schlüsselstelle in Deinem Text; sie bedarf der "besonderen Behandlung". Ich möchte Dich keineswegs an Rilke gemessen wissen, das war eine ganz andere Zeit und die hatte ihre eigenen literarischen Mittel. Ich möchte Dich lediglich mit dem Beispiel für Möglichkeiten solcher noralgischen Stellen sensibilisieren, um die für Dich "richtigen" Worte herauszukitzeln. Denn der Rest des Textes scheint mir von seinen Bildern zu leben; nutze die Gabe dazu bitte gerade dort, wo es darauf ankommt.
Wenn es Dir sonst um Gewalt geht: wie wäre es mit "zertrümmern"? oder noch schärfer: "bombst aus"? Das sind nicht Deine Worte, sie gehören aber in das Wortfeld "totale Zerstörung". Denn das ist, was Du in meinen unbedeutenden Augen der/m LeserIn vermitteln willst: Die stillen Tränen einer Mutter, wenn ihr Kind sich so verhält. Und dafür ist es schon sehr gut getroffen. Denn was Soleatus und ich anmerken, sind Nuancen, vergiss das bitte nie. Es geht um Steigerung der Wirkung bis zum Mitfühlen des Schmerzes, was Du ja vermutlich erreichen willst???
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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23.11.2018 21:26
von firstoffertio
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Da ist nicht einfach, so wie das Gedicht angelegt ist, dran zu rütteln.
Habe es mal versucht,ein paar m.E. überflüssige Worte weggemacht, bin aber selbst nicht überzeugt:
Mein Sohn sagt:
Ich liebe dich nicht!
Und sticht
mir ins Herz
Mein Sohn sagt:
Ich brauche dich nicht!
Seine Augen
kalt und traurig
Ich strecke meine Hand
Nach der seinen aus
Er dreht sich weg
Weit öffne ich meinen Mund
Mein Schrei verhallt ungeschrien
Meine Eingeweide explodieren
Vor Schmerz
Warum, mein Kind?
Was ist geschehen?
Er findet keine Worte
Nicht für mich
und geht
ich seh‘ ihm nach
hoffe auf ein Wiedersehen
doch zunächst sterbe ich.
Will noch anmerken, dass ich das "er geht ins Licht" merkwürdig fand. Mit dem "explodieren" hadere ich auch noch.
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masniB Wortedrechsler
M Alter: 76 Beiträge: 54 Wohnort: München - Sendling-Westpark
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masniB Wortedrechsler
M Alter: 76 Beiträge: 54 Wohnort: München - Sendling-Westpark
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