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Spica-Verlag

 
 
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Junikäfer
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
J


Beiträge: 65



J
Beitrag18.05.2020 14:14

von Junikäfer
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Meine Agenten sind auch ganz böse Schmarotzer. Haben einfach mehrere Publikumsverlage an Land gezogen und dann verhandelt. Ich selbst hätte vermutlich schon beim ersten Angebot unterschrieben - die bösen Agenten meinten dann "wir machen jetzt ne Auktion und dann kannst du dich entscheiden." Am Ende wurde der Vorschuss verdreifacht, ich hatte freie Auswahl zu welchem Verlag ich möchte. Ungeheuerlich, dafür zwanzig Prozent zu kriegen... Hätte ja bestimmt mindestens so gut geklappt, wenn ich es ohne Agentur versucht hätte Razz

So redet echt nur jemand, der keine Ahnung von der Verlagsbranche hat. Ein guter Agent ist Gold wert! Aber klar: DKZV sind ja berühmt dafür Bestseller zu machen!
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Michel
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Beitrag18.05.2020 14:22

von Michel
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Äh … Vielleicht könntet Ihr mal wieder vom Gaspedal gehen? Die Originalfrage bezog sich auf einen bestimmten Verlag.

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Willebroer
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Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag18.05.2020 14:27

von Willebroer
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Junikäfer hat Folgendes geschrieben:
Meine Agenten sind auch ganz böse Schmarotzer. Haben einfach mehrere Publikumsverlage an Land gezogen und dann verhandelt. Ich selbst hätte vermutlich schon beim ersten Angebot unterschrieben - die bösen Agenten meinten dann "wir machen jetzt ne Auktion und dann kannst du dich entscheiden." Am Ende wurde der Vorschuss verdreifacht, ich hatte freie Auswahl zu welchem Verlag ich möchte. Ungeheuerlich, dafür zwanzig Prozent zu kriegen...  


Ich schätze mal, wenn du das jedem garantieren könntest, dann gäbe es diese Diskussion nicht.
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Lapidar
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Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag18.05.2020 14:38

von Lapidar
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Zitat:
wenn man einen agenten braucht um bei einem Verlag unterzukommen, und Random House hat mir das so mitgeteilt, sehe ich da wenig unterschiede.
Schmarrotzer die an deiner Arbeit mitverdienen wollen ohne selber eine Leistung zu erbringen, außer mit den richtigen Leuten Golf zu spielen


diese Aussage stimmt wohl auch für DKZVs, wobei, um hier die Kurve zu kriegen, nicht klar ist, ob der angesprochene Verlag dazu gehört oder ein Dienstleister ist.

Aber ich gebe Michel recht. Es ging hier um einen speziellen Verlag.


Es sollte doch unter Erwachsenen möglich sein, das Facebook-Niveau bei FB zu lassen und sich hier ohne Vulkanausbrüche auszutauschen.
Es erschreckt mich doch ein wenig, wie in den letzten Monaten auch hier diese Tendenz zunimmt.
Ich würde es als konstruktiv empfinden, wenn Unfreundlichkeiten in dem 'Letzte Worte"-Thread ausgetobt werden, um dann d im Rest des Forums sachlich zu bleiben.
Wobei ich zugebe, ich gebe den Titel der Queen of last Word ungern ab.


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"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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DerKapitän
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 52
Beiträge: 88



Beitrag18.05.2020 19:20

von DerKapitän
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Triskel, ich will mich ja nicht einmischen, aber ich glaube, du hast das System nicht verstanden. KEIN ordentlicher Verlag nimmt Geld von Dir um das Buch auf den Markt zu bringen. Wenn Du Geld dafür bezahlen musst, lass die Finger davon, sonst bleibst Du auf den Büchern sitzen. Hast Du schon mal Bücher verkauft? Dann weißt Du, wie schwer das ist.
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag18.05.2020 19:55

von agu
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Hallo A.J.Triskel,

Das Problem bei Angeboten wie diesen ist nicht, dass eine Dienstleistung (Cover/Lektorat/Satz/Veröffentlichung aka Einstellung in die Online-Shops usw.) angeboten wird.
2.500€ sind natürlich schnell aufgebraucht, wenn diese Leistungen davon bezahlt werden sollen.

Das Problem ist, dass angehende Autoren mit wenig Erfahrung mit solchen Angeboten auf's Glatteis geführt werden. Ein Verlag geht per definitionem mit diesen Arbeiten in Vorleistung und verdient dann an den Verkäufen des Buches, ebenso wie der Autor.
Ein Anbieter, der Lektorat/Cover/etc. gegen Geld an den Autor verkauft, ist genau das - ein Dienstleister für Tätigkeiten rund um die Verlegung, und sollte sich deshalb auch als ein solcher bezeichnen. Die Bezeichnung als Verlag ist irreführend, denn der "Verlag" verdient sein Geld nicht mit dem Verkauf der Bücher, sondern mit der Bereitstellung der Dienstleistungen für den Autor.
Aus diesem Grund kann ein Autor der Einschätzung für sein MS von einem solchen Verlag nicht mal soweit trauen, wie er spucken kann. Denn der Verlag würde es auch noch drucken, wenn es sich dabei um die rückwärts in Hieroglyphen gesetzte Nacherzählung der Ilias handelt. Weil er wie gesagt sein Geld mit der Produktion verdient. Nicht mit dem Verkauf des Werks.

In Deinem Fall mag sich das mit den Vorbestellungen aus Deinem Bekanntenkreis ausgegangen sein.
In den allermeisten Fällen ist es bei Druckzuschusskosten"verlagen" aber so, dass die Autoren auf ihren Büchern sitzen bleiben und sie maximal noch als Dämmmaterial für die Kellerwand taugen.
 
Ansonsten verhält es sich mit Agenturen exakt so, wie Gerling gerade schreibt. Eine Agentur behält 15-20% des Honorars ein, das sie für den Autor ausgehandelt hat. In den allermeisten Fällen ist das ungefähr das Zehn- bis Fünfzigfache dessen, was ein Autor aus eigener Kraft auf die Beine gestellt hätte. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

LG Andrea


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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DerKapitän
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 52
Beiträge: 88



Beitrag18.05.2020 20:10

von DerKapitän
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Sehr schön geschrieben und auf den Punkt getroffen Agu - ich möchte bei Dir in die Lehre gehen Laughing
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Pütchen
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Beitrag18.05.2020 21:30

von Pütchen
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Vielleicht hier noch ein hilfreicher Link zum Thema: "Druckkosten-Zuschuss-Verlage": https://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com/

Dort steht alles Wissenswerte und warum man nicht dafür bezahlen sollte, wenn man ein Buch bei einem Verlag herausbringen möchte smile


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Gast







Beitrag19.05.2020 00:56

von Gast
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Erst einmal, der Verlag ist nicht als DKZV eingestuft. Man sollte also vorsichtig sein dieses zu behaupten.

Ob mit 2500 € für ein Buch schon Gewinne generiert werden können zweifel ich stark an. Daher wird dieser Verlag bestimmt nicht jedes Manuskript nehmen, allenfalls wird die Schwelle eines abzulehnen sinken. Aber Schrott nehmen die bestimmt auch nicht.

Aber wo ist der Unterschied einen Betrag zu zahlen, der bestenfalls die Kosten umfasst, die man für ein SP auch hätte aufbringen müssen, oder 20% der zukünftgen Einnahmen an Dritte abzutreten?

Der Vorwurf ist doch hier, das Spica Dienstleistung und Verlag vereint, während die Publikumsverläge diese outgesourced haben und Agenten diese Dienstleistung übernehmen.
Ist das eine wirklich besser als das andere?

Ob Zeitarbeit, Subunternehmer, Agenten oder vergleichbares, in meinen Augen sind sie nicht einen Deut besser als Zuhälter; sie wollen mit möglichst wenig Aufwand an der Arbeit anderer mitverdienen.

Ich habe hier noch von keinem gelesen, dass er ohne Agentur bei einem dieser Verläge untergekommen ist, ist das dann kein versteckter DKZ?
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Junikäfer
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
J


Beiträge: 65



J
Beitrag19.05.2020 07:56

von Junikäfer
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Das ist eine Partnerschaft, so sehe ich das. Man profitiert voneinander. Agenten erhöhen in der Regel deine Einnahmen, dafür bekommen sie auch etwas. In jeder anderen Branche arbeitet man doch auch mit Partnern zusammen, daher kann ich deine extreme Abneigung nicht nachvollziehen. Gehen wir davon aus, dass es dich hier nicht um einen DKZV handelt - dann stellt sich doch auch die Frage, was sie werbetechnisch für dein Buch tun. Bringen sie es in die Buchhandlungen? Machen sie Werbung? Auch hier hilft ein Agent vorab und sichert dir bestenfalls einen prominenten Platz im Marketing des Verlags. Wenn man die Strukturen von Verlagen und die Unmengen an Manuskripten kennt, die dort eingehen, dann ist ziemlich schnell klar, warum inzwischen Agenturen zwischengeschaltet werden. Und es ist auch eine Sicherheit für dich als Autor, weil sie den Vertrag überprüfen. Ein Verlagsvertrag ist kompliziert, da unterschreibt man schnell was, was nicht optimal ist. Hätte man keinen Agenten der sich auskennt, müsste man das eigentlich einem Anwalt zeigen. Und auch der würde es nicht umsonst machen. Agenten gehen in Vorleistung, stecken Arbeitszeit und damit Geld in dein Projekt, weil sie daran glauben. Natürlich nicht aus Nächstenliebe, aber wie gesagt: überall in der Geschäftswelt geht es um Einnahmen. Warum sind sie deshalb Zuhälter? Abwertender geht's doch gar nicht.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2366
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag19.05.2020 08:24

von Gerling
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Zitat:
Erst einmal, der Verlag ist nicht als DKZV eingestuft. Man sollte also vorsichtig sein dieses zu behaupten.

Wenn du vorab 2.500,00 EUR zahlst, damit dein Buchprojekt realisiert wird, dann handelt es sich bei dem erwähnten "Verlag" eben nicht um einen Verlag, sondern um einen Dienstleister. Es mag zutreffen, dass er nicht alles was ihm vorlegt wird, auch umsetzt. Dennoch wird das Buch erst dann gedruckt, wenn zuvor Geld vom Autor geflossen ist. Und somit reiht sich dieser "Verlag" in die Reihen der DKZV/Dienstleister ein.


Aber wo ist der Unterschied einen Betrag zu zahlen, der bestenfalls die Kosten umfasst, die man für ein SP auch hätte aufbringen müssen, oder 20% der zukünftgen Einnahmen an Dritte abzutreten?

Der Unterschied liegt so offensichtlich auf der Hand, dass es im Grunde überflüssig ist, es noch einmal zu erklären. Aber da hier auch viele mitlesen, die möglicherweise vor der Entscheidung stehen, Geld für ihr Buchprojekt an einen DKZV oder Dienstleister zu zahlen, tue ich es dennoch: Es ist nach wie vor eine Art Ritterschlag, als Autor einen regulären Verlagsvertrag zu bekommen. Vor allem dann, wenn es sich um einen großen Publikumsverlag handelt. Der Ablauf ist wie folgt: Autor schreibt ein Buch und sendet Leseprobe, Exposé und Vita an verschiedene Verlage. Wenn er/sie Glück hat, wird die Leseprobe geprüft. Hat er/sie sehr viel Glück, wird das Gesamt-Manuskript angefordert. Hat er/sie irrsinniges Glück, erhält er ein Angebot. Dieses Angebot umfasst zum einen ein Garantiehonorar - eine Summe zwischen 1.500,00 und 30.000,00 EUR. Damit kauft ihm der Verlag das Manuskript ab. Er bekommt also Geld dafür, er zahlt nichts. Nun ist die Wahrscheinlichkeit, dieses Glück bei einem der großen Verlage zu haben, sehr, sehr gering. Das ändert sich in dem Moment, wenn das Manuskript von einem etablierten Agenten dem Verlag empfohlen wird. Der Verlag weiß, dass der Agent es zuvor geprüft und für gut befunden hat. Der Verlag weiß auch, dass der Agent das Programm des verlages kennt und beurteilen kann, ob es da rein passt. Es gibt sogar Agenten, die ohne etwas vom Autoren zu verlangen, Textarbeit mit ihm/ihr macht. Ein Agent ist selbstverständlich keine Garantie für einen Verlagsvertrag. aber die Wahrscheinlichkeit steigt enorm. Und fast jeder, der ernsthaft schreibt, möchte irgendwann einen solchen Vertrag.

Der Vorwurf ist doch hier, das Spica Dienstleistung und Verlag vereint, während die Publikumsverläge diese outgesourced haben und Agenten diese Dienstleistung übernehmen.
Ist das eine wirklich besser als das andere?

Nein. Der "Vorwurf" ist der, dass Geld vom Autor fließen muss, bevor überhaupt irgendetwas geschieht. Das ist ein Unterschied.

Ob Zeitarbeit, Subunternehmer, Agenten oder vergleichbares, in meinen Augen sind sie nicht einen Deut besser als Zuhälter; sie wollen mit möglichst wenig Aufwand an der Arbeit anderer mitverdienen.

Das trifft einzig und alleine auf einen DKZV oder Dienstleister zu. Die wollen mit möglichst wenig Aufwand an der Arbeit anderer verdienen. Aber da du genau diesen Schritt gegangen bist, wirst du ihn natürlich verteidigen. Verständlich.

Ich habe hier noch von keinem gelesen, dass er ohne Agentur bei einem dieser Verläge untergekommen ist, ist das dann kein versteckter DKZ?

Ich denke, diese Frage (wenn es denn eine war) habe ich oben schon beantwortet.




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agu
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Beitrag19.05.2020 09:09

von agu
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Zitat:

Der Vorwurf ist doch hier, das Spica Dienstleistung und Verlag vereint, während die Publikumsverläge diese outgesourced haben und Agenten diese Dienstleistung übernehmen.
Ist das eine wirklich besser als das andere?


Nein, hier ist etwas durcheinander geraten.

1.
Die Dienstleistung des Agenten besteht nicht darin, Lektorat/Covergestaltung/Satz usw. zu übernehmen. Sondern die Funktion des Agentin besteht darin, ein Mittler zwischen Verlag und Autoren zu sein, der dafür sorgt, dass beide Seiten das bekommen, was sie wollen.
(Publikums)verlage werden zugebombt mit unverlangt eingesendeten Manuskripten, von denen 99% schlimmster Schrott sind. Die haben nicht das Personal und nicht die Zeit, um das alles zu sichten. An dieser Stelle kommt der Agent ins Spiel: Er übernimmt die Vorauswahl. Ein Agent schickt dem Verlag nicht einen Wäschekorb voller Schrott-Manuskripte, sondern vier Projekte, bei denen abgeklärt ist, dass a) der Autor auch schreiben kann und b) der Inhalt zum Verlagsprogramm passt. Deshalb arbeiten Verlage mit Agenturen.

Aus genau dem gleichen Grund versuchen auch Autoren, unbedingt bei einer Agentur unter Vertrag zu kommen. Weil sich damit die Chance, dass ein Publikumsverlag das Buch kauft, vertausendfachen. Und weil sich damit auch die finanziellen Erfolgsaussichten vervielfachen. Ein Agent ist - wenn er was taugt - für einen Autor deshalb in jedem Fall ein Gewinn. Platt gesagt kann ich (Ausnahmen gibt es natürlich) auf eigene Faust als Noname-Autor bei einem Kleinverlag vielleicht ein paar hundert EUR mit einem Buch verdienen. Über einen Agenten bei einem Publikumsverlag sind es ein paar tausend EUR ... und wenn ich davon die Agentur-Provision abziehe, ist es immer noch 10x soviel wie bei meinen Eigenversuchen ohne Agent.

Der Agent muss im übrigen für sein Geld hart arbeiten. Ein Großteil der Autoren, die er vertritt, bringen ihm sehr viel mehr Arbeit als Geld ein - denn er vertritt sie ja auch und liest ihre Manuskripte und berät sie und macht Verbesserungsvorschläge und geht für sie auf Messen, um mit Verlagen zu sprechen, wenn noch kein Geld geflossen ist. Am Ende muss er - genau wie übrigens die Verlage - hoffen, dass ab und an ein großer Bestseller aus einem der Bücher wird, weil dann prozentual mit dem Gewinn auch sein Anteil steigt.
Auch deshalb arbeiten Agenten selten oder gar nicht mit Kleinverlagen zusammen - weil das, was die Autoren hier verdienen, so gering ist, dass es sich für die Agentur schlicht nicht lohnt.
Wenn ich als Autor 300€ mit meinem Kleinverlags-Titel verdiene, dann kriegt der Agent davon 50€, was für den Aufwand gelinde gesagt lächerlich ist. Was wiederum dazu führt, dass Kleinverlage sich halt allein durch den Schrottberg arbeiten müssen, um ab und an mal ein brauchbares Manuskript zu finden. Allerdings kriegen die auch weniger Zuschriften, aufgrund der geringeren Bekanntheit.



2.
Das Problem bei der Vermengung von Verlags- und Dienstleister-Tätigkeit ist die Motivation des Verlags.
Wenn ein Verlag das unternehmerische Risiko der Buchproduktion trägt, ist er automatisch motiviert, durch den Verkauf des Buches Geld zu verdienen. Oder anders gesagt: Wenn er nichts verkauft, tut ihm das nicht weh. Im schlimmsten Fall hat er dann halt zwar nichts verkauft, aber eben auch keinen Verlust gemacht.
Der Autor aber schon.
Der hat dann 2500€ für bedrucktes Papier in den Sand gesetzt.

Ich weiß, wie schwer es ohnehin schon für kleine Verlage ist, auf mehr als dreistellige Stückzahlen beim Absatz zu kommen. (Und entsprechend frustrierend für den Autor).
Wenn dem Verlag dann auch noch die wirtschaftliche Motivation abgeht, weil er platt gesagt die Unkosten schon drin hat, bevor ein einziges Buch verkauft wurde, dann hätte ich da als Autor so meine Bedenken.

Mag sein, dass SPICA ein Grenzfall ist - aber er bricht trotzdem das eiserne Gesetz, dass der Verlag die Buchproduktion vorfinanziert, während der Autor ja zuvor schon durch seine Arbeitszeit das Schreiben des Buches vorfinanziert hat - und der aus dieser gemeinsamen Anstrengung erzielte Verdienst dann aufgeteilt wird.


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preusse
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Beitrag19.05.2020 09:16

von preusse
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Zitat:

Ich habe hier noch von keinem gelesen, dass er ohne Agentur bei einem dieser Verläge untergekommen ist, ist das dann kein versteckter DKZ?


Nun, ich bin bis heute bei keiner Agentur und habe mittlerweile zehn Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht.
Geht also auch ohne, aber ob es wirklich besser ist?
ich weiß es nicht, ob sie nicht vielleicht bessere Konditionen hätten aushandeln können (wobei ich mittlerweile über Kollegen weiß, dass ich ganz gut bedient bin Laughing  )
Aber nie, niemals hätte ich für die Veröffentlichung meiner Romane Geld bezahlt.
Auch ich bin über die Buchmesse gegangen, hatte Manuskripte unter dem Arm und bin von den PVs nicht einmal mit dem Ar... angesehen worden.
Die einzigen, die sich für mein "Werk" interessiert haben, waren Verlage, die mir vorrechneten, wie schnell ich nach der Anschubfinanzierung würde Geld verdienen können (nie!) und mir Lesungen garantierten (an ihrem Stand ohne Publikum gegen den Messetrubel anschreiend).
Triskel, ich kann dir nur aus tiefster Seele und eigener Erfahrung davon abraten, dich auf so etwas einzulassen.
Das wird nix, glaub mir.
Da gibt es andere Wege, die an anderer Stelle ausführlich beschrieben worden sind, sodass ich mir das sparen kann.
Viel Glück! hmm


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Gast







Beitrag19.05.2020 09:44

von Gast
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Andrea, bei dir hört sich das ja fast an, als wären Agenten selbstlose Wohltäter.

Ja sie lesen eingereichte MS. Sind sie Schrott erkennt man das nach wenigen Seiten. Daher werden sie damit nicht viel Zeit verbrauchen.
IdR sind sie gut vernetzt, heißt ein paar Anrufe und sie wissen ob ein Vertrag möglich ist oder nicht. Handeln sie dann wirklich 30k € aus, haben sie die ersten 6k schon in der Tasche. Mein Mitleid für die schwere Arbeit die sie leisten hält sich da in Grenzen.

Aber wir versteifen uns ja hier nur auf die großen Verläge. Viele denken auch über SP nach. Ohne Lektorat wirst du da kaum Verkaufszahlen erreichen. Dazu kommen Coverrechte und Erstellung. Bei 850 Normseiten liege ich da min bei 2500 € ohne eine Gegenleistung bekommen zu haben. ich bekomme dafür 175 Bücher mit einem Verkaufswert von fast 3.000 €
Wenn man sich nicht zutraut 175 Bücher zu verkaufen, sollte man sich fragen, ob man der Öffentlichkeit das Werk überhaupt antun sollte.
Hat dein MS natürlich nur 150-200 Seiten würden die Kosten stark sinken und so ein Konstrukt wäre kaum akzeptabel.

Für mich war auch wichtig, das mein Inhalt nicht verändert wird, um ihn zB mainstreamtauglicher zu machen.
Jetzt nach dem Lektorat kann ich nur sagen, das ist immer noch 100% die gleiche Geschichte.
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Junikäfer
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Beiträge: 65



J
Beitrag19.05.2020 10:21

von Junikäfer
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Ich glaube du hast dir deine Meinung über Agenten einfach gebildet und es spielt gar keine Rolle, ob dir Kollegen die Vorteile aufzeigen. Daher ist es auch egal, dass Agenten such durch hunderte Manuskripte wühlen müssen um eins zu finden, das sie unter Vertrag nehmen. Das eben oft nicht schon die ersten paar Seiten zeigen ob was taugt. Dass Agenten häufig mit am Plot feilen, schon mal ein kleines Lektorat machen. Ein Deal mit einem Verlag nicht nur in einem kurzen Telefonat ausgehandelt wird. Sie Exposés erstellen, auf Messen fahren. Oft über Wochen oder Monate mit Verlagen verhandeln. Alles egal, oder?
Keiner zwingt dich, diesen Weg zu gehen - wir haben nur die Realität dargestellt. Wenn es für dich okay ist, 175 Bücher zu kaufen und zu verkaufen - hundert davon im Bekanntenkreis, dann ist das voll in Ordnung. Aber dann vergleiche uns bitte auch nicht mit Prostituierten, weil wir gerne Leser außerhalb unseres Bekanntenkreises möchten und zum Teil auch von der Schreiberei leben.
Und mit der Mainstream-Sache brauchen wir gar nicht erst anfangen, da wäre die Diskussion wohl ähnlich ergebnislos. Lass mich raten: Großverlage drucken alle nur den gleichen Mist, Autoren haben null Mitspracherecht, man kann nur Geld verdienen wenn man flache Storys schreibt. Jap, alles schon gehört. Macht es trotzdem nicht zur Wahrheit.
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agu
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Alter: 49
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Beitrag19.05.2020 10:41

von agu
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Zitat:
Andrea, bei dir hört sich das ja fast an, als wären Agenten selbstlose Wohltäter.

Sag mal, wo kommt Deine Abneigung gegen Agenten her? Wink
Natürlich sind die keine selbstlosen Wohltäter, sondern einfach nur etablierte, sehr funktionale Bausteine der Verlagslandschaft. Genauso wie ein Lektor, oder ein Coverdesigner, oder der Einkäufer einer Buchhandelskette.

Zitat:
Ja sie lesen eingereichte MS. Sind sie Schrott erkennt man das nach wenigen Seiten. Daher werden sie damit nicht viel Zeit verbrauchen.

Ich fürchte, Du hast keine Vorstellung, wie hoch diese Schrottberge sind. Pro Verlag täglich ein großer Wäschekorb, habe ich mir sagen lassen. 5 Minuten mal 30 sind auch 3 Stunden. Es gibt einen Grund, warum dieser Job bei den Praktikanten kleben bleibt. Wenn Du das einen Monat lang gemacht hast, bist Du reif für die Klapsmühle.

Zitat:
IdR sind sie gut vernetzt, heißt ein paar Anrufe und sie wissen ob ein Vertrag möglich ist oder nicht.

Ja, sie sind gut vernetzt. Nein, es sind nicht nur ein paar Anrufe. Bevor das MS angeboten wird, muss ein Pitch geschrieben werden, die Leseprobe wird vorher oft noch lektoriert, das Ganze wird mit dem Autor abgestimmt, das ist viel Hin und Her. Dann bietet der Agent es an - meist auf Messen. Dann wartet er auf die Rückmeldung der Verlage, ob sie Interesse haben. Wenn er dann vielleicht fünf oder sechs Interessenten hat, schickt er denen die Unterlagen und muss mit jedem von denen auch reden. Dann geht's ins Follow-Up. Die Verlage prüfen ja auch intern erst mal, da gucken viele Leute drauf, das bleibt irgendwo liegen... der Agent telefoniert also hinterher, schickt Reminder-Emails. Irgendwann trudeln entweder Absagen ein oder Angebote. Kommt das erste Angebot, werden die übrigen Interessenten ebenfalls angeschrieben, mit der Bitte um Absage oder Konkurrenzangebots-Abgabe. Dann werden die Angebote gegeneinander verglichen (wenn es mehrere gibt), mit dem Autor besprochen, es wird nachverhandelt, der Agent wird sich bemühen, dass der Verlag dem Autor spezielle Leistungen zusichert, z.B. im Marketing. Oder sonst die Konditionen verbessert.
Ich bin bei einer Agentur unter Vertrag ... und das ist das Prozedere.


Zitat:
Aber wir versteifen uns ja hier nur auf die großen Verläge. Viele denken auch über SP nach.

Dazwischen gibts noch die Kleinverlage. Ohne Zugang über Agenturen, ohne Kostenbeteiligung des Autors - und für viele Autoren überhaupt das Sprungbrett in die Verlagswelt. Die allermeisten Autoren, die ich kenne und die heute erfolgreich (in Publikumsverlagen) veröffentlichen, haben mal mit Kleinverlag angefangen.

Selfpublishing ist wiederum ein gänzlich anderer Ansatz.
Da bist Du selbst für alles verantwortlich, trägst alle Kosten, aber bekommst dafür auch alle Einnahmen. An dieser Stelle ist es dem Autor natürlich unbenommen, Dienstleister anzuheuern (und das macht auch Sinn). Aber Dienstleister sind keine Verlage und umgekehrt.
Nur um diese Unterscheidung geht es mir und sie ist sehr wichtig. Trägt der Autor die Verantwortung für den Vertrieb der Bücher? Oder der Verlag? Wenn der Verlag es nicht tut und diese Aufgabe auf den Autor abschiebt, dann ist er kein Verlag, sondern ein Dienstleister, ein Bücherproduzent. Ein Autor, der nicht mit besonderen vertrieblichen Talenten gesegnet ist, würde mit so einem "Verlag" böse auf die Nase fallen.
Und die meisten Autoren sind keine talentierten Vertriebler.
Ich übrigens auch nicht. Ich hätte so meine Zweifel, ob ich 300 gedruckte Bücher verkauft kriegen würde ... deshalb gehe ich ja zu einem Verlag. Der verkauft ein paar tausend, weil das sein Geschäft ist.


Zitat:
Für mich war auch wichtig, das mein Inhalt nicht verändert wird, um ihn zB mainstreamtauglicher zu machen.

Klar, verstehe ich.
Mir geht's auch nicht darum, Deine persönliche Entscheidung anzuzweifeln. Mir geht's einfach darum, ein paar grundsätzliche Annahmen über Prozesse und Funktionen im Verlagswesen geradezurücken.


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preusse
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Beitrag19.05.2020 10:48

von preusse
Antworten mit Zitat

agu hat Folgendes geschrieben:

Dazwischen gibts noch die Kleinverlage. Ohne Zugang über Agenturen, ohne Kostenbeteiligung des Autors - und für viele Autoren überhaupt das Sprungbrett in die Verlagswelt. Die allermeisten Autoren, die ich kenne und die heute erfolgreich (in Publikumsverlagen) veröffentlichen, haben mal mit Kleinverlag angefangen.


 Daumen hoch² ich wollt's nicht schon wieder schreiben. Laughing


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Lapidar
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Beitrag19.05.2020 10:57
"
von Lapidar
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Wir kommen ein wenig ab... und wenn jemand eine feste Meinung zu etwas hat, dann kann es durchaus sein, dass er sich erstmal nicht verrücken lässt.
Nur eine Frage drängt sich mir bei der Argumentation von Tricksel auf: Wie schaut es aus deiner Sicht in anderen Bereichen aus? Sind Bäcker auch zu verachten, weil sie aus den Rohstoffen etwas zubereiten, dass jeder doch selber machen kann? (Wahrscheinlich bin ich da einfach etwas zu einfach denkend)

Ich denke da, an die Sache mit der runden Erde. Es gibt in jedem Genre sicherlich schwarze und weiße Schafe oder für die Vegetarier unter uns weiße und gelbe Rüben.

Ah ein positives Beispiel für einen Verlag, der zunächst für die Veröffentlichung bezahlt wurde, ist mir dann doch eingefallen: Beatrix Potter. Sie soll ihre ersten Bücher selbst finanziert haben. Die wurden dann Bestseller...
Aber ansonsten muss ich sagen, weiß ich grad niemanden.

Allerdings ist momentan einiges im Umbruch... vielleicht entwickelt sich ja in der Zukunft ein Konzept, das irgendwo zwischendrin liegt.


_________________
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Gast







Beitrag19.05.2020 11:33

von Gast
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Im Grunde ist nach der hier vorherrschenden Meinung jeder SP auch sche..e
und kann nie Erfolg haben- Denn er geht ja auch finanziell in Vorleistung wenn er kein unlektoriertes Werk einstellen will.

Wenn mir einer dieser Publikumsverläge mit der Begründung absagt, die Agenten würden sie so mit MS zumüllen, dass sie derzeit keinen Platz in ihrem Portofilio haben und mir eine Liste von Agenten mitschicken, über die ich es versuchen soll.
Dann verstehe ich das so, ohne Agent hat man so gut wie keine Chance bei denen. Ist so, als wenn du nur noch Arbeit über Zeitarbeitsfirmen finden würdest, die dafür 20% deines Lohn kassieren.
Wenn die Strukturen wirklich so sind, sind Agenten nichts anderes als ein DKZ der einem nur nicht vorher sondern nachträglich abgezogen wird.
Aber sieht ja so aus wie in allen Lebensbereichen, man heult lieber mit den Wölfen und schwimmt mit dem Strom.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2366
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Beitrag19.05.2020 11:50

von Gerling
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Zitat:
Im Grunde ist nach der hier vorherrschenden Meinung jeder SP auch sche..e
und kann nie Erfolg haben- Denn er geht ja auch finanziell in Vorleistung wenn er kein unlektoriertes Werk einstellen will.

Wenn mir einer dieser Publikumsverläge mit der Begründung absagt, die Agenten würden sie so mit MS zumüllen, dass sie derzeit keinen Platz in ihrem Portofilio haben und mir eine Liste von Agenten mitschicken, über die ich es versuchen soll.
Dann verstehe ich das so, ohne Agent hat man so gut wie keine Chance bei denen. Ist so, als wenn du nur noch Arbeit über Zeitarbeitsfirmen finden würdest, die dafür 20% deines Lohn kassieren.
Wenn die Strukturen wirklich so sind, sind Agenten nichts anderes als ein DKZ der einem nur nicht vorher sondern nachträglich abgezogen wird.
Aber sieht ja so aus wie in allen Lebensbereichen, man heult lieber mit den Wölfen und schwimmt mit dem Strom.


Oder aber du schreibst einfach Bücher, die qualitativ so gut sind, dass sie einen regulären Verlag finden.


_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
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agu
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Beitrag19.05.2020 11:57

von agu
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Zitat:
Im Grunde ist nach der hier vorherrschenden Meinung jeder SP auch sche..e
und kann nie Erfolg haben- Denn er geht ja auch finanziell in Vorleistung wenn er kein unlektoriertes Werk einstellen will.


Das ist nicht die Aussage.
Es gibt auch sehr erfolgreiche Selfpublisher.

Im Selfpublishing ist nur noch sehr viel schwieriger, sich erfolgreich zu etablieren, weil die Kluft zwischen den Millionen erfolgloser Titel und der Handvoll erfolgreicher Autoren deutlich größer ist.
Der Autor steht noch viel stärker unter dem Druck, marktgerecht schreiben zu müssen, wenn er denn nennenswert was verkaufen will. Und es ist mit dem Schreiben allein nicht getan. Der Selfpublisher muss gleichzeitig auch zum Vertriebs- und Marketingexperten werden, bzw. Leute anheuern, die die verschiedenen Produktionsstufen bis zum fertigen Buch (Lektorat/Satz/Cover/Shop-Management) für ihn übernehmen. Oder das auch noch selbst machen, sofern er fachlich dazu in der Lage ist.

Erfolgreiche Selfpublisher hauen im Jahr gern mal ein halbes Dutzend Bücher raus, um ihre Fans bei Laune zu halten. Etliche haben zuvor umfangreiche Erfahrungen mit Verlags-Büchern gesammelt - fast alle Selfpublisher, die ich kenne, haben auch ein paar Titel bei Verlagen unter Vertrag, teils dann unter anderem Pseudonym.

Wenn Du als Autor kommerziellen Erfolg haben willst, ist Selfpublishing tatsächlich eher die steinigere Route, im Vergleich zum Verlag. Wenn's natürlich nur darum geht, dass das Buch gedruckt und bestellbar ist und man damit zufrieden ist, die Bekannten und Verwandten mit dem Druckwerk zu versorgen, dann ist es Wurscht.


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Junikäfer
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 65



J
Beitrag19.05.2020 11:57

von Junikäfer
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Wie gesagt: mir scheint du hast dir deine Meinung gebildet und lässt keine anderen Erfahrungen gelten.
Ich habe da auch keine Lust mehr, zu diskutieren. Nur eine Sache muss ich zurechtrücken: keiner hier hat was gegen SP gesagt. Viele von uns haben das gemacht oder machen es und wir wissen alle, wie viel Arbeit es ist, und dass man nicht aufs SP herabschauen muss. Für manche passt SP besser, für manche der klassische Weg. Manche sind Hybridautoren - ich übrigens auch. Ich habe mehrere Titel im SP und mehrere die demnächst bei einem Publikumsverlag erscheinen. Wie du siehst: weil man auch den klassischen Weg geht, bedeutet das längst nicht mit den Wölfen zu heulen, wie du es nennst. Es ist bei jedem neuen Projekt so, dass ich mir überlege ob es besser ins SP oder zu einem Verlag passt.
 
Das einzige was hier die eingängige Meinung ist, ist dass ein Verlag der vom Autor Geld nimmt kein Verlag im herkömmlichen Sinn ist und man ganz genau hinschauen sollte, auf was man sich einlässt - weil sehr viele Autoren da schon gewaltig auf die Nase gefallen sind.
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