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sternenhimmel Gänsefüßchen
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Beiträge: 17 Wohnort: in den Wolken
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S 06.06.2020 21:06 Was erwarten AgentInnen von AutorInnen? von sternenhimmel
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Hallo allerseits,
ich bin gerade auf einem kleinen Recherche-Trip über geeignete Agenturen und Verlage für meinen Roman. Dabei stellt sich mir natürlich die Frage, was denn nun besser für mich geeignet wäre.
Das Problem ist, dass ich bei Agenturen nicht so richtig weiß, worauf ich mich da einstellen müsste, wenn es denn zu einem Vertrag käme. Ich habe einmal gelesen, sie erwarten mindestens alle zwei Jahre ein neues Buch. Ich bin ziemlich sicher, dass ich dem nicht gerecht werden kann - ist also eine Agentur nicht der richtige Weg für mich? Kann ich auch einen Vertrag mit einer Agentur schließen, sodass nur dieses eine Buch vertreten wird, damit ich nicht ständig unter Druck stehe, wie am Fließband eine Geschichte nach der anderen zu schreiben?
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2009 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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06.06.2020 22:42
von agu
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Hallo Sternenhimmel,
aus meinen Erfahrungshorizont (der natürlich nicht allgemeingültig ist) kann ich folgendes dazu sagen:
Die Agentur verdient ihr Geld mit der Provision, die sie auf die Einnahmen eines Autors aus einem vermittelten Roman bekommt. Das ist in der Regel ein niedriger zweistelliger Prozentsatz, also z.B. 20%. Zum Beginn der Zusammenarbeit steckt der Agent meist deutlich mehr Aufwand in einen neuen Autor, als er mit dem ersten vermittelten Buch verdient. Das liegt an mehreren Gründen:
Bei einem unbekannten Autor dauert es für die Agentur meist länger, das Buch zu vermitteln. Es müssen alle Verlage abgeklappert werden, es braucht mehr Überzeugungsarbeit, weil der Autor noch keine Erfolge vorweisen kann usw.. Es ist sogar möglich, dass sich das Buch überhaupt nicht verkaufen lässt.
Viele Agenturen nehmen zudem die Kosten auf sich, die Leseprobe lektorieren zu lassen, sie müssen initial erstmal Unterlagen zum Autor erstellen, eine Vita usw. schreiben ...
Wenn man den Aufwand ins Verhältnis setzt zu den möglicherweise nur ein paar hundert Euro, die das erste Buch bringt, ist klar, warum die Agentur eher an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert ist.
Also ja - eine Agentur wünscht sich durchaus, dass ihre Autoren regelmäßig Nachschub liefern. Der ideale Autor arbeitet aktiv mit, d.h. er erarbeitet regelmäßig Exposes mit Leseproben, von denen man am besten immer zwei oder drei im Umlauf hat, weil wahrscheinlich nicht alle davon auch verkäuflich sind. Das, was sich verkauft, wird dann geschrieben, aber in der Zwischenzeit kümmert sich die Agentur um das, was danach kommt, d.h. der Autor sollte parallel auch neue Ideen entwickeln.
Das ist das Idealszenario.
Im Idealszenario schreibt der Autor pro Jahr mindestens ein Buch und entwickelt parallel eine Handvoll Ideen, die sich als Exposes mit Leseprobe anbieten lassen.
Wenn der Autor das aber nicht tut, sondern nur vor hat, alle 5 Jahre mal mit einem neuen Roman hinter der Ofenbank vorzukommen, und wenn der erste Roman nicht gleich so viel Kohle eingebracht hat, dass er damit automatisch in die Bestsellerränge geschossen ist ... dann könnte es sein, dass der Autor langsam und unmerklich in die Kategorie 'Karteileiche' bei seiner Agentur wandert.
Soll heißen, man ist dann halt nicht mehr erste Wahl und wird dann eventuell eher vom Praktikanten betreut, anstatt vom Agenten.
Was aus Sicht der Agentur natürlich verständlich ist, weil die ihre Energie auf die Autoren konzentrieren, mit denen sie auch Geld verdienen. Weil das am Ende des Tages immer noch ein Geschäftsunternehmen ist.
Ich würde das an Deiner Stelle aber ganz pragmatisch angehen. Du weißt jetzt ja noch nicht, was in 2 Jahren ist. Wenn Du Dich auf die Agentursuche begibst, musst Du ja nicht gleich an die große Glocke hängen, dass Du Dir nicht sicher bist, ob Du jemals ein weiteres Buch schreiben willst.
Kein Agenturvertrag zwingt Dich, in einem bestimmten Zeitintervall Bücher abzuliefern. Wenn Du nach dem ersten Roman zehn Jahre lang keinen weiteren schreibst, dann ist das Schlimmste, was Dir passieren kann, dass Dein Agent erstmal nachgucken muss, wer Du eigentlich bist, wenn Du Dich wieder bei ihm meldest.
Liebe Grüße,
Andrea
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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MarieLuise2701 Wortedrechsler
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Beiträge: 66
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sternenhimmel Gänsefüßchen
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Beiträge: 17 Wohnort: in den Wolken
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sternenhimmel Gänsefüßchen
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Beiträge: 17 Wohnort: in den Wolken
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2841
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07.06.2020 20:46
von Maunzilla
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Ich frage mich allerdings, wozu man als produktiver und erfolgreicher Autor überhaupt noch eine Agentur braucht. Dann kann man seine künftigen Projekte auch direkt mit dem Verlag ausarbeiten und spart sich die 20%. Eine Agentur bräuchte man dann doch allenfalls nur noch, wenn man vorhat, das Genre zu wechseln oder gleich von Anfang an in verschiendensten Genres schreibt, die an unterschiedliche Verlage verkauft werden sollen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2009 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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07.06.2020 20:58
von agu
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Ich frage mich allerdings, wozu man als produktiver und erfolgreicher Autor überhaupt noch eine Agentur braucht. Dann kann man seine künftigen Projekte auch direkt mit dem Verlag ausarbeiten und spart sich die 20%. Eine Agentur bräuchte man dann doch allenfalls nur noch, wenn man vorhat, das Genre zu wechseln oder gleich von Anfang an in verschiendensten Genres schreibt, die an unterschiedliche Verlage verkauft werden sollen. |
Es gibt durchaus erfolgreiche Autoren, die komplett ohne Agentur arbeiten und alles selbst verhandeln.
Allerdings sind das Leute, denen der betriebswirtschaftliche Teil und auch das Verhandeln im Blut liegen ... Eigenschaften, die sich mit schriftstellerischem Schöngeist aber dann doch nicht soooo häufig paaren .
Ich persönlich halte eine Agentur z.B. für extrem nützlich und würde erst recht eine haben wollen, wenn ich als Schriftsteller erfolgreich wäre.
Aus folgenden Gründen:
Sie sparen mir einen Batzen Zeit ... ich muss nicht selbst jedesmal losziehen und den Verlagen mein MS versuchen zu verticken. Klar, wenn ich einen Stammverlag habe, der wirklich ALLES von mir druckt, kann ich mir die Agentur schenken. In der Realität ist es aber eher so, dass nichts so verlässlich ist wie der Wandel.
Wenn mein nächstes MS nicht ins Portfolio des Verlags passt, muss ich einen anderen dafür finden. Wenn die Verlagsleitung wechselt, wechseln sie vielleicht das Programm und haben keine Verwendung mehr für meine Art von Büchern. Oder vielleicht laufen einfach zwei Romane hintereinander nicht gut und sie wollen das dritte nicht mehr machen...
Wenn sich um all das eine Agentur kümmert, gebe ich denen mehr als gern ihre 20% ab. Vor allem weil - Grund 2 - im Schnitt Agenturen deutlich höhere Honorare raushandeln als die Autoren auf eigene Faust. Sagt die Statistik, Ausnahmen belegen die Regel.
Sie sind ein super Sparring-Partner, wenn es darum geht, das Ohr am Markt zu haben. Ich habe Telefonate mit meiner Agentin immer sehr geschätzt, wenn ich sie fragen konnte, was denn gerade so in ist in diesem oder jenem Genre. Was gerade gut läuft und was nicht so gut.
Es ist sehr aufschlussreich, Pläne für neue Bücher mit jemandem zu diskutieren, dessen Beruf es ist, sich auf dem Buchmarkt auszukennen.
Sie kümmern sich um die Eintreibung der Kohle, was nicht zu unterschätzen ist. Sie kümmern sich darum, dass die Rechte an Büchern nach Vertragsablauf rechtzeitig zum Autor zurückgeholt werden und haben auch sonst ein offenes Auge, wenn es darum geht, die Interessen des Autors zu wahren.
Es ist einfach so viel angenehmer, die Feilscherei um die Kohle und die Vertragsbedingungen jemandem zu überlassen, der a) das jeden Tag macht, b) keine Hemmungen hat, den Vertrag mit einem besseren Gegenangebot eines ungenannten anderen Interessenten sanft unter Druck zu setzen und c) sich von diesen Niederungen des Geschäftslebens nicht die ansonsten blendende Arbeitsbeziehung vergiften lässt.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
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Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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MarieLuise2701 Wortedrechsler
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Beiträge: 66
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M 07.06.2020 21:07
von MarieLuise2701
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Maunzilla, deine Kritik kann ich daran gut verstehen. Dennoch bin ich der Meinung, dass Agenturen heutzutage schon auch ihren Sinn haben. Sie öffnen Türen, schauen über Verträge, kümmern sich etwas um die "Bürokratie" im Hintergrund. Sichten schon einmal Plots vorab oder arbeiten an Exposés. Klar. Aber es ist ja auch bekannt, dass Agenturen oft 80 Prozent ihrer Einnahmen durch ihre 3 bis 5 großen Autoren machen und die anderen Prozente kommen von den vielen "kleinen Autoren". (Ist jetzt überspitzt oder sehr pauschal gesagt, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.) Die Diskussion, ob Agenturen überhaupt sinnvoll sind, wurde ja schon öfter geführt und jeder kann für sich entscheiden, ob er sich bei einer Agentur bewirbt oder doch lieber Distanz dazu nimmt. Auch sind ja nicht alle Agenturen gleich und der "Service" bzw. die "Möglichkeiten und Kontakte in der Vermittlung" unterscheiden sich dort stark. Heute ist es einfach unglaublich schwer geworden, seine Bücher überhaupt noch zu platzieren. Der Markt ist voll. Es gibt ja auch neben dem stationären Markt mit "Papierbüchern" auch noch die vielen E-Books. Mich freut das ja persönlich, da ich Bücher liebe und gerne viel lese. Aber als Autor muss man sich da schon ganz schön abheben, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Agenturen können auch dabei helfen. Denn wenn Verlag und Agentur an dir verdienen, dann haben schon zwei (und mit dir: drei) daran Interesse, dass du gesehen wirst
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2009 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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07.06.2020 21:57
von agu
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MarieLuise2701 hat Folgendes geschrieben: | Klar. Aber es ist ja auch bekannt, dass Agenturen oft 80 Prozent ihrer Einnahmen durch ihre 3 bis 5 großen Autoren machen und die anderen Prozente kommen von den vielen "kleinen Autoren". (Ist jetzt überspitzt oder sehr pauschal gesagt, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.) |
Da ist ja auch nichts Ehrenrühriges dran
Die 3 - 5 besten Pferde im Stall querfinanzieren quasi die Betreuung der ganzen anderen, nicht so profitablen Autoren mit.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2841
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07.06.2020 23:25
von Maunzilla
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Das Eintreiben der Honorare würde ich aber auf keinen Fall der Agentur überlassen. Das Ausfallrisiko würde sich so für den Autor verdoppeln, weil nicht nur der Verlag sondern auch die Agentur pleite gehen könnte. Stattdessen würde ich verlangen, daß der Verlag die Honorare und die Privision direkt an mich und die Agentur auszahlt. Ginge die Agentur in Konkurs, ist das deren Problem, weil ich mein Geld weiter bekäme. Schließlich sind die meisten Agenturen nur Kleinunternehmen mit einer geringen Kapitaldecke.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2009 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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07.06.2020 23:46
von agu
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Das Eintreiben der Honorare würde ich aber auf keinen Fall der Agentur überlassen. Das Ausfallrisiko würde sich so für den Autor verdoppeln, weil nicht nur der Verlag sondern auch die Agentur pleite gehen könnte. Stattdessen würde ich verlangen, daß der Verlag die Honorare und die Privision direkt an mich und die Agentur auszahlt. Ginge die Agentur in Konkurs, ist das deren Problem, weil ich mein Geld weiter bekäme. Schließlich sind die meisten Agenturen nur Kleinunternehmen mit einer geringen Kapitaldecke. |
Nee, die Verträge sind natürlich so beschaffen, dass das Geld an den Autor direkt überwiesen wird. Mit Eintreiben meinte ich, dass die Agentur sich auf die Strümpfe macht und nachhakt, wenn da was hakt (was nicht soooo selten vorkommt, auch bei großen Verlagen).
Also dass man sich selbst als Autor die Hinterher-Rennerei spart, weil sich jemand anders darum kümmert.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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MarMa Eselsohr
Beiträge: 209 Wohnort: Wien
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09.06.2020 08:38
von MarMa
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Ja Agenturen wünschen sich Autoren, die sehr regelmäßig abliefern. Wichtig für dich ist aber, was du in deinem Vertrag unterschreibst. Die großen Agenturen starten zunächst meistens mit einem Werkvertrag. Das bedeutet, sie vertreten dich erst einmal für ein Buchprojekt, das in der Regel ja schon fertig ist. Da hast du also keinen Stress, außer es werden Änderungen, Verbesserungen oder ein umgearbeitetes Exposé verlangt. Da hat man dann schon manchmal noch ein wenig Arbeit. In den meisten Verträgen, auch in meinem, ist eine Optionsklausel enthalten. Das bedeutet, dass du dich verpflichtest, deine folgenden zwei fertigen Manuskripte die du schreibst zuerst deiner Agentur anzubieten. Wenn du nichts mehr schreibst, können sie dich aber natürlich nicht dazu zwingen. Du bist vertraglich nicht verpflichtet weiterzuschreiben.
Es gibt durchaus auch Autoren, die nur sehr langsam schreiben und trotzdem damit erfolgreich sind. Man darf ja auch nicht vergessen, dass die meisten Autoren zusätzlich einem Brotberuf nachgehen.
Anders verhält es sich, wenn ein Verlag einen Vertrag anbietet, aber gleich einen weiteren Roman mit einkauft, wie zum Beispiel bei einer Reihe oder wenn eine Fortsetzung geplant ist. Meine Agentur hat mich um ein Exposé eines Folgeromans gebeten, dass das möglich ist, habe ich mit in meine Bewerbung geschrieben. Wenn jetzt ein Verlag beide Bücher einkaufen möchte, dann ist es üblich, dass man für das zweite Buch eine Deadline vom Verlag bekommt, die man einzuhalten hat. Das ist dann bindend und man kann Probleme bekommen, wenn die nicht eingehalten wird. Muss man aber ja nicht so machen.
Natürlich sinkt man in der Gunst einer Agentur, wenn man nicht nachliefert und die Chancen auf einen Autorenvertrag, ein Vertrag, der den Autor in seinem Gesamtwerk mit der Agentur verbindet, schwindet. Außerdem rutscht man natürlich in der Bedeutung für die Agentur zunehmend hinunter. Das heißt, sie wird sich vermutlich um ihre fleißigen Autoren vermehrt annehmen, denn am ersten Roman eines Debütanten verdienen Agenturen in der Regel mit Abstand am wenigsten, machen oft sogar Verluste.
Das ist zumindest mein zusammengetragener Informationsstand.
Wenn du dich zur Agentur entscheidest, drücke ich dir die Daumen, dass es auch klappt. LG M
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 09.06.2020 14:10
von Niederrheiner
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MarMa hat Folgendes geschrieben: | Die großen Agenturen starten zunächst meistens mit einem Werkvertrag. Das bedeutet, sie vertreten dich erst einmal für ein Buchprojekt, das in der Regel ja schon fertig ist. |
Beruht das auf deiner eigenen Erfahrung?
Es widerspricht nämlich allem, was ich in den letzten Jahren für Erfahrungen gemacht habe. Und ich hatte wirklich zu einigen Agenturen Kontakt (großen und kleinen).
Nicht ein einziges Mal wollte eine interessierte Agentur von sich aus einen Projektvertrag machen.
Im Gegenteil: Es ist mehrfach daran gescheitert, dass die Agentur einen Exklusivvertrag (projektübergreifend!) wollte und ich einen Projektvertrag.
Einmal habe ich mich bei einer kleineren Agentur durchgesetzt. Aber auch nur zähneknirschend seitens der Agentur, und der Vertrag, der dann kam, war trotzdem ein Exklusivvertrag (im zweiten Anlauf kam dann ein Projektvertrag)
Ich kann mich auch nicht daran erinnern, das jemals auf einer Agentur-Homepage oder in einem Interview o.ä. mit einer Agentur gelesen oder gehört zu haben, dass sie lieber nen Projektvertrag machen würde. Und ich hab auch noch von keinem Autor gehört, dass die Agentur einen Projektvertrag von ihm/ihr gefordert hat. Wenn es da Probleme gab, war es in den, mir bekannten, Fällen immer umgekehrt (Agentur wollte Exklusiv-, Autor Projektvertrag).
Darum würde mich wirklich interessieren, von welchen Agenturen hier die Rede ist und woher die Info kommt (Erfahrung oder Hörensagen?).
Was du schreibst (dass die großen Agenturen meistens zunächst mit einem Werkvertrag starten), ist definitiv falsch!
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DerKapitän Wortedrechsler
Alter: 52 Beiträge: 89
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09.06.2020 19:20
von DerKapitän
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Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage. Diese passt nicht so ganz, hat aber schon mit Verlagen und Agenturen zu tun.
Angenommen, wenn ich bei einem Verlag (kleiner Verlag) eine Buchreihe herausgebracht habe, diese könnte noch "undendlich" weitergehen..
Ich finde eine Agentur, die mich mit einem anderen Buch vertreten möchte. Man hat dadurch Kontakt und erzählt dann von dieser Reihe. Würde ein anderer Verlag so eine Reihe weiterführen? im Idealfall ein größerer Verlag?
Danke für die Antworten und nicht sofort schimpfen, weil es nicht ganz so reinpasst
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sternenhimmel Gänsefüßchen
S
Beiträge: 17 Wohnort: in den Wolken
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sternenhimmel Gänsefüßchen
S
Beiträge: 17 Wohnort: in den Wolken
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MarMa Eselsohr
Beiträge: 209 Wohnort: Wien
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09.06.2020 19:47
von MarMa
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Hallo Niederrheiner,
interessant. Also zum Einen ist es bei meiner Agentur so gewesen, ist eine renommierte, große Agentur. Wenn du genauere Infos haben möchtest, dann schreibe mir gerne per pn.
Außerdem habe ich das irgendwo gelesen, ich glaube in einem Interview mit einem der bekannteren Agenten oder in einem Thread. Ganz genau weiß ich das aber nicht mehr.
Ich hab dann wohl fälschlicherweise von diesen beiden Quellen darauf geschlossen, dass das so üblich ist. Stimmt, wissenschaftlich ist das eher dünn.
Wenn dem also nicht so ist, tut mir die falsche Aussage leid. Ich persönlich habe nur mit meiner Agentur diese Erfahrung gemacht.
Ach ja, und projektübergreifend ist mein Vertrag ja auch, denn es besteht eine Optionsklausel, ich muss also meine nächsten zwei fertigen Manuskripte erst meiner Agentur anbieten.
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 09.06.2020 20:02
von Niederrheiner
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MarMa hat Folgendes geschrieben: | Ach ja, und projektübergreifend ist mein Vertrag ja auch, denn es besteht eine Optionsklausel, ich muss also meine nächsten zwei fertigen Manuskripte erst meiner Agentur anbieten. |
Und du musst sie ihnen dann auch geben, wenn sie wollen?
Das ist ja dann wie ein Exklusivvertrag!
Nur dass nur du dich projektübergreifend bindest, die Agentur aber nicht.
Du bist komplett von der Agentur abhängig.
Bei nem Exklusivvertrag gibt's ja wenigstens ne Laufzeit mit Kündigungsfrist.
Das bei dir ist zeitlich unbegrenzt?
EDIT: Stand das mit der Klausel in deinem ersten Beitrag auch schon von Anfang an? Das hab ich überlesen. Das ist hier natürlich das alles Entscheidende!
EDIT 2: Eine PN kann ich dir nicht schicken. Hast du die ausgestellt, oder so?
Würd mich schon interessieren, welche Agentur das ist.
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MarMa Eselsohr
Beiträge: 209 Wohnort: Wien
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09.06.2020 20:51
von MarMa
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Hallo Niederrheiner,
die Agentur ist genau die, die ich wollte und ich hab mit der Klausel überhaupt kein Problem. Es gibt natürlich auch eine Kündigungsfrist.
Ich hab das auch in dem ersten Beitrag stehen und du kannst mir jetzt eine pn schreiben, das hab ich wirklich ausgeschaltet gehabt.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2841
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09.06.2020 22:32
von Maunzilla
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Das mit der Kündigung ist nie ein Problem. Sobald du dem Agenten ein Manuskript anbietest, das er ablehnt, bist du aus dem Vertrag raus und kannst das übernächste Buch einem anderen anbieten. Du bietest dann einfach etwas an, das er garantiert nicht haben will.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 09.06.2020 22:35
von Niederrheiner
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sternenhimmel hat Folgendes geschrieben: | Dann verstehe ich das richtig - die Agenturen wollten zwar einen Vertrag schließen, aber nur im Falle eines Exklusivvertrags? Und als die Option gestorben war, haben sie ihr Angebot zurückgezogen? Das erscheint mir fast etwas extrem seitens der Agentur. Dann haben sie doch eine mögliche Einnahmequelle sausen lassen. Oder ist ihnen der Aufwand für ein einziges Projekt schlicht zu groß? |
Ja, war so. Mehrere Agenturen hatten Interesse, haben aber klar gesagt "Nur mit Exklusivvertrag."
Ich hab einfach schlechte Erfahrungen mit Exklusivverträgen gemacht.
Man ist abhängig von der Agentur und kann parallel nichts anderes machen.
Wenn es gut läuft, ist es kein Problem. Wenn es schlecht läuft, ist es ein großes Problem.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5451 Wohnort: OWL
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09.06.2020 23:25
von Willebroer
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Sobald du dem Agenten ein Manuskript anbietest, das er ablehnt, bist du aus dem Vertrag raus und kannst das übernächste Buch einem anderen anbieten. Du bietest dann einfach etwas an, das er garantiert nicht haben will. |
Warum sollte er es ablehnen? Er nimmt es einfach an und läßt es liegen. Macht keine Arbeit, ist kein Risiko. Falls er tatsächlich den Vertrag weiterführen will.
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