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Der literarische Inzest in Foren

 
 
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Murmel
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Beitrag06.11.2018 15:13

von Murmel
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Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:

Na gut. Was erwartest du denn? Dass ich als erfahrener Autor meine Zeit in einen jungen Autor stecke, von dem ich nichts lernen kann und bei dem sich meine investierte Zeit in keinster Weise auszahlt? Wohl kaum. Es geht sich in erster Linie um Erfahrungsaustausch und nicht um das Verschwenden von Zeit, indem ich einem Neuling helfe (bei dem ich mir nie sicher sein kann, ob das Forum/Schreiben nicht sowieso ein purer Zeitvertreib ist). Natürlich gibt es Ausnahmen. Es gibt immer Ausnahmen, aber als selbstverständlich empfinde ich den Aufwand, den manche Autoren betreiben, nicht!

Hierzu möchte ich Stellung nehmen. Anders als in der Schule empfinde ich das Feedback geben nicht als Lehrsituation, sondern als Möglichkeit, selbst weiterzukommen. Das Niveau meiner Hilfestellung verändert sich mit wachsender Erfahrung, auch mit der Erkenntnis, dass es kein Absolut in der Literatur gibt.

Ich denke, Lyriker sind eher geneigt, Perlen unter ihresgleichen in einem Forum finden zu wollen als Prosaisten, die im Bereich der Trivial- und Unterhaltungsliteratur unterwegs sind.

Das Forum fördert indirekt über die Möglichkeit des Feedbacks, Wettbewerbe und AGs. Es liegt an jedem Einzelnen, diese Möglichkeiten zu nutzen. Eine Förderung im Sinne von Wettbewerben, mit der Veröffentlichung als Preis, gab es hier bereits. Nur selbstgestrickte Verlage wie in dem einen Fall helfen dem Belletristiker nur bedingt, wenn er die Großen im Visier hat. Wir bräuchten Wettbewerbe mit Lektoren oder Agenten im Boot, oder gar die Bereitschaft eines Verlags, den Sieger zu veröffentlichen. Ich hatte früher Ähnliches zu Organisieren im Sinn, aber mir ist dann die Lust vergangen.

Eine DSFo Akademie etablieren? Wäre auch nicht schlecht, nur wer macht's? Veröffentlichte Autoren können es sich ohne Kompensation nicht leisten, von den unveröffentlichten kann man sich nur Meinungen abholen, keinen echten Rat.

Wie Preusse sehe ich inzwischen das DSFo als gute Möglichkeit, sich mit anderen Autoren zu vernetzen. Es bilden sich Gruppen heraus, deren Mitglieder sich kennen und vertrauen. Das mag der größte Gewinn sein, den man aus dem Forum ziehen kann. Die Mitglieder dieser (losen) Gruppe sind in etwa auf demselben Stand. Anfänger können wieder zu einer neuen Gruppe zusammenwachsen und sich gegenseitig fördern und unterstützen. AGs sind der beste Ort dazu.


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nebenfluss
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Beitrag07.11.2018 19:41

von nebenfluss
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Hallo Cholyrika,

als ich 2012 ins dsfo kam, wurde hier noch vollmundig der Anspruch formuliert, Amateure zur Veröffentlichungsreife zu führen. Misst man das Forum heute noch an diesem Anspruch (und warum eigentlich nicht?), müsste also die Frage, ob Förderung Aufgabe des Forums ist, mit "ja" beantwortet werden. Wobei ich nicht weiß, ob dies die Art von Förderung ist, die du im Sinn hast.

Ich glaube aber, dieser Anspruch war schon immer etwas zu hoch gehängt, "Veröffentlichungsreife" eher ein Lockvogel, eine Möglichkeit, die letztlich niemand garantieren kann, weil
- auch die Verlage keine einheitlichen Richtlinien darüber haben, was nun konkret "veröffentlichungsreif" bedeutet
- es dafür viel mehr Insider aus dem Literaturbetrieb bräuchte, und diese Insider nun einmal kaum die Zeit haben, Autoren und Projekte intensiv ehrenamtlich zu betreuen.

Es gibt natürlich langjährige dsfo-Mitglieder, die sich literarisch stark entwickelt haben, aber gerade in der Lyrik (Mettbrötchen, Eredor, Nihil fallen mir da spontan ein) war dies durch entsprechende Weiterbildung und Mentoren außerhalb des Forums begleitet.

Was nun deine Suche nach jungen Autoren angeht, könnte natürlich der vor einigen Jahren eingerichtete "Einstand", wo Neuzugänge ihre ersten beiden Textproben einstellen, eine Fundgrube sein. Für dein Anliegen - wie ich es verstehe - halte ich das aber nur für begrenzt geeignet.
Ich habe selbst im Rahmen meiner Arbeit bereits Schreibwerkstätten für Jugendliche geleitet, also real-life, wenn man so will. Meine wichtigste Erfahrung daraus: Es kommt beim Aufbau einer individuellen Schriftsteller-Persönlichkeit (und nur das interessiert mich letzten Endes) nicht in erster Linie auf kleinteilige Textarbeit an, sondern eher um eine Art väterliches Interesse an dem, worüber der junge Autor eigentlich wirklich schreiben will bzw. kann. Dafür muss man ihm Fragen stellen, ihn kennenlernen - der persönliche Kontakt, die Vertrauensbasis zählt. Genau das ist aber in der relativen Anonymität eines Forums schwer zu realisieren. Maras Antwort hat es mir ein Stück weit nochmal bestätigt: Hier erwartet der typische Einständler keine individuelle Förderung, kein hartnäckiges Herauskitzeln von Potenzial, sondern eher praxisorientiertes "Feedback" von "erfahrenen Lesern" - ist das lesenswert, wo kürzen, wo Show, wo Tell, stimmt der Rhythmus, schreibe ich RICHTIG? Schon die Aussage, dass es oft kein eindeutiges  „richtig“ oder  „falsch“ gibt, vieles von Intention und gewähltem Fokus anhängt, überfordert viele - dabei finge doch eine künstlerische(!) Weiterentwicklung mit dieser Erkenntnis erst an.


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Pütchen
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Beitrag08.11.2018 17:38

von Pütchen
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Als Userin sehe ich es wie Piratin. Die Autoren entwickeln sich weiter. Wer sich weiterentwickelt hat, Bücher veröffentlicht, macht sich rarer, postet selbst keine Texte mehr, rezensiert aus Zeitmangel auch weniger im offenen Forum. Ich selbst bin zur Textarbeit hauptsächlich als Testleser für fertige Manuskripte aktiv (oder in AGs) und auch meine Testleser für meine Bücher stammen fast ausschließlich aus dem DSFo.
Wenn ich sehe, wie so viele sich von denen in den 10 Jahren, seit ich da bin, weiterentwickelt haben und wie viel sich getan hat, finde ich das schon beachtlich. Man muss nur auf die Veröffentlichungen schauen.
Zumindest beobachte ich dies in der Prosa so, in Lyrik mag das vielleicht anders sein, das kann ich nicht beurteilen.

Dass Foren vieler Autorenverbänden komplett aussterben, ist Fakt. Ob BVjA, Mörderische Schwestern, Bücherfrauen - alle Foren sind schon ausgestorben oder am Aussterben. Man gründet Facebook-Gruppen, Mailinglisten oder hat eine WhatsApp-Gruppe für den schnellen Austausch. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass in einem Forum schon von den Bedingungen her alles zäher abläuft für schnelles Kommentieren. Es gibt keinen "Gefällt mir"-Button, der von vielen hier vermisst wird. Very Happy
Dennoch sehe ich ein Forum für die Textarbeit und vom Austausch her genau deshalb als etwas Beständigeres, weil es nicht diese "Schnelllebigkeit" in den Posts hat.
Dass viele immer noch da sind, liegt genau in diesem "Heimatgefühl" begründet.

Das sich nicht so viel in den Jahren ändert, sehe ich persönlich gar nicht so als großen Nachteil, für viele ist es ja gerade das Vertraute, das sie zurückzieht (ich spreche dabei nicht von technischen Änderungen, die dringend umgesetzt werden müssen, oder stagnierenden persönlichen Entwicklungen).

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte es für Moderatoren Terms geben. Complacency der Führung mag ein Problem sein.


Terms im Sinne von Fristen?
Sprichst du von Moderation oder der technischen Umsetzungen (Boro)?
Nachdem du die Tipps erwähnst, meinst du wohl letzteren?
Hältst du das für umsetzbar bei jemandem, der sein eigenes Geld  und seine rare Freizeit in das Forum steckt und in Notfällen immer parat ist?
Nicht, dass der Wunsch nicht auch bei uns da wäre Laughing Mit Selbstzufriedenheit hat das jedoch ganz sicher nichts zu tun.


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a.no-nym
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Beitrag09.11.2018 16:14
Re: Der literarische Inzest in Foren
von a.no-nym
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben:

Aber mir fiel auf, dass die Foren selber sich nicht weiterentwickelt hatten. Sie waren auf dem gleichen Literaturniveau wie vor Jahren.

Darum möchte ich einfach mal fragen, warum das so ist.
Entwickeln sich Foren nicht weiter?
Ich meine nicht in der Organisation, Administration, Marketing, etc.,
sondern literarisch.


Hallo Michael,

ich bin nicht sicher, ob ich Deine Frage/die Intention Deines Beitrags richtig verstanden habe. Trotzdem beschäftigt mich Dein Beitrag und ich möchte den Versuch einer Antwort wagen.

Der ursprünglichen Bedeutung des Wortes folgend, stelle ich mir das Forum als öffentlichen Versammlungsort vor. Wie einen großen, freien Platz. Zugänglich, aber ohne Anwesenheitspflicht. Freies Kommen und Gehen - und Austausch, immer unter Einhaltung der „Benimm-Regeln“.

Dass so ein Forum, auch über längere Zeiträume hinweg, zum Teil von den gleichen Menschen frequentiert wird, finde ich nicht verwunderlich - und auch nicht verwerflich. Beim Einkaufen treffe ich auch oft die  gleichen Menschen. Wahrscheinlich, weil sie auch in der Nähe wohnen… Auch der stetige Zustrom neuer Besucher, deren Fragen und Probleme einander ähneln, liegt in der Natur des Forums, genau wie die Vielfalt im Umgang miteinander.

Auch, wenn ich mir das Forum nun als einen Platz vorstelle, der Menschen gewidmet ist, die ein  gemeinsames Interesse teilen (in diesem Fall das Schreiben), so kann es "das Forum" in dem von Dir beschriebenen Sinne m.E. nicht geben. „Das Forum“ ist und bleibt doch immer eine Momentaufnahme der Menschen, die gerade zu dieser Zeit versammelt sind und sich austauschen. Der Wunsch, so ein Forum möge sich weiterentwickeln, widerspricht in meinen Augen der Natur des Forums. (Abgesehen davon, dass das Forum als solches, also als Platz/Ort des Treffens, sich wohl ohnehin nicht weiterentwickeln kann - das können nur die einzelnen Mitglieder.)

Dein Beitrag erinnert mich ein wenig an einen verzweifelten Lehrer, der - nach vielen Jahren des motivierten Unterrichtens - irgendwann vor dem xten Schülerjahrgang steht und müde geworden ist. So müde, dass er sich nicht mehr vergegenwärtigen kann, dass es den vor ihm sitzenden Schülern nichts nützt, dass er die Differentialrechnung doch nun schon zig Mal erklärt hat. Für sie ist es ja trotzdem das erste Mal, dass sie sich da hineindenken sollen. Auch wenn der Lehrer findet, dass sich der  zähe Nebel in den Köpfen doch nach so vielen Jahren bitteschön endlich mal auflösen und das Niveau bittebitte endlich steigen müsste. Wink

Die von Dir erhoffte Entwicklung (wenn ich Dein Anliegen denn überhaupt richtig verstehe) kann m.E. hier im Forum nicht erzeugt werden. Genau, wie der Eisverkäufer in einer Fußgängerzone vielleicht jeden Tag hundert Mal gefragt werden wird, wo denn die nächsten Toiletten sind, so werden die Neuankömmlinge hier (mich eingeschlossen) sicher auch immer und immer wieder  die gleichen Fragen und ähnliche Probleme haben. Schon, weil der Schritt, sich anzumelden, vermutlich bei vielen zu einem ähnlichen Zeitpunkt ihrer Entwicklung erfolgen wird: Man schreibt schon eine Weile. Möchte sich weiterentwickeln. Der private Leserkreis oder die Rückmeldungen in anderen Foren helfen nicht weiter, ein vorsichtiges Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten ist bereits da. Der Mut, sich der Kritik hier zu stellen, auch (genau wie die Angst vor dem „Untergang“…). Interesse, wie andere mit den Problemen umgehen, ist vorhanden - und vielleicht sogar das Zutrauen, Kritik an den Texten anderer zu verfassen. Diese „Entwicklungsstadien“ durchlaufen sicher viele Schreibende in ähnlicher Form - und landen hier…

Es wird also eher der Einzelne sein, der sich entwickelt, nicht aber „das Forum“ in seiner Gesamtheit. Wenn ich mir Deinen Wunsch nach literarischer Weiterentwicklung des Forums einmal bildlich vorstelle, wärst Du wie ein Rufer, der zwischen den Menschen auf und ab geht, die gerade im Forum versammelt sind. „Leute, jetzt dümpeln wir hier schon seit Jahren vor uns hin. Können wir bitte endlich mal das Gesamt-Niveau heben?!“ Ich verstehe den Ruf, wüsste aber beim besten Willen nicht, wie das gehen sollte, ohne das Forum als solches so zu verändern, dass es eben eines nicht mehr wäre: ein Forum.

Du könntest es mit Absperrungen und Zugangskontrollen versehen usw. Dann wäre es doch aber kein Forum mehr, sondern ein elitärer Treffpunkt für wen auch immer. So etwas mag es ja auch geben und der Wunsch danach hat sicher seine Berechtigung. Nur ist ein Forum dafür vielleicht nicht der richtige Ort? In einem frei zugänglichen Forum wird das „literarische Niveau“ (des Forums, nicht der einzelnen Mitglieder) wohl eher stagnieren, weil es sich irgendwo um die durchschnittlichen Fähigkeiten der Mitglieder herum bewegen wird. Die Durchschnittsfähigkeiten der Mitglieder wiederum werden sich nicht groß verändern (wie gesagt, Zustrom neuer Mitglieder). Das ist ungefähr wie in einem Hamsterrad - oder wie auf einem Bahnhof. Es kommen immer neue Reisende. Sagen wir mal, Du hast festgestellt, dass viele von denen für Deinen Geschmack zu nachlässig gekleidet sind. Wie willst Du da eine „Entwicklung“ in Deinem Sinne herbeiführen? Das würde doch nur gehen, wenn der Bahnhof nicht mehr für Jedermann frei zugänglich wäre. Du bräuchtest eine „Kleiderordnung“ - und müsstest in jedem Einzelfall kontrollieren und entscheiden, ob die Anforderungen  erfüllt sind oder nicht. Übertragen auf dieses Forum:  Wer könnte oder sollte mit welchen Maßstäben messen, welches der Mitglieder denn nun „weit genug entwickelt“ oder „würdig“ oder „fortgeschritten“ genug ist, um dem von Dir formulierten Wunsch einer literarischen Weiterentwicklung des Forums zu entsprechen?

Deinen Eindruck von gegenseitiger Selbstbefruchtung, von literarischem Inzest, des gegenseitigen (unverdienten?) Lobes Einzelner untereinander kann ich (derzeit) nicht nachvollziehen. Das mag aber daran liegen, dass ich noch ganz am Anfang stehe.
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kioto
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Beitrag10.11.2018 22:11

von kioto
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Hallo a.no-nym,

Zustimmung von mir. Ich meine, du hast es sehr gut umrissen. Ich meine, das Forum ist auch insgesamt ausgewogen und fair in den Beurteilungen. Allerdings wünsche ich mir manchmal einen Modus, der wirklich mangelhafte Beiträge, also mangelhaft hinsichtlich Form, Rechtschreibung usw., die insgesamt eine gewisse Schludrigkeit erkennen lassen, zurückweist und erst nach Grundkorrektur wieder zulässt.


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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a.no-nym
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Beitrag10.11.2018 23:09

von a.no-nym
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kioto hat Folgendes geschrieben:

 Allerdings wünsche ich mir manchmal einen Modus, der wirklich mangelhafte Beiträge, also mangelhaft hinsichtlich Form, Rechtschreibung usw., die insgesamt eine gewisse Schludrigkeit erkennen lassen, zurückweist und erst nach Grundkorrektur wieder zulässt.


Zwar verstehe ich, was Du meinst. Auch den Wunsch kann ich durchaus nachvollziehen. Nur ist es m.E. unendlich schwer, da die Grenzen zu ziehen (abgesehen davon, dass sich Menschen finden müssten, die das in mühsamer Kleinarbeit sichten, sortieren, abwägen, beurteilen).

Und vor allem:

Nach meiner Beobachtung sind die aktuellen Programme zur Rechtschreibprüfung noch nicht so ausgereift, dass sie auch nur die Hälfte der Fehler finden. Von Grammatik ganz zu schweigen.

Nicht jeder hat das Glück, diese Dinge intuitiv und/oder bildungsbedingt zu beherrschen. Eine hohe Fehlerquote (welcher Art auch immer) schmälert zwar die Freude einiger Leser (meine zum Beispiel...), aber offenbar nicht die der Schreibenden. Ich kenne Menschen mit schwerer Legasthenie, für die eine korrekte Rechtschreibung trotz moderner Hilfsmittel eine einzige Quälerei ist, die aber trotzdem das Schreiben lieben, gute Ideen haben usw.

Auch gehen ja hier im Forum sehr junge (und vielleicht auch sehr alte Wink  ) Autoren  ein und aus, von denen sich einige evtl. gar nicht als solche zu erkennen geben usw. usf. - kurz: Mir kommen jede Menge Konstellationen in den Sinn, bei denen man den Autoren alles andere als gerecht werden würde, wenn man ihre Beiträge wegen solcher Mängel zurückweist. Diesen Autoren ist das Schreiben/sind ihre Werke   genauso kostbar wie den Begabteren, so mangelhaft sie Letzteren  auch erscheinen mögen. Zurückweisung schmerzt sie ganz genau so wie jeden anderen - vielleicht sogar noch mehr, weil ihnen ihre Schwierigkeiten bewusst sind und sie lebenslang darunter leiden (und in allen möglichen Lebenszusammenhängen von anderen mit größtmöglicher Arroganz als dumm/unfähig/ungebildet abqualifiziert werden).

Ich glaube, wie bei allen Beiträgen hilft auch bei den stark mängelbehafteten nur liebevolle und wohlwollende Offenheit (außer in bedauerlichen Fällen von Dunning/Kruger - da hilft möglicherweise gar nix oder nur ganz viel OOOooommmmmmm...).

Oder, um es mit Saint-Exupéry zu sagen (das hätte mir auch eher einfallen können, dann hätte ich mir das ganze Geschreibsel grad sparen können Wink  "Ich muß wohl zwei oder drei Raupen aushalten, wenn ich die Schmetterlinge kennenlernen will."
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Stefanie
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Beitrag11.11.2018 15:34
Re: Der literarische Inzest in Foren
von Stefanie
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben:

Auf meine Texte antworteten mir ( überwiegend ) die gleichen Menschen, die schon vor zehn Jahren auf meine Texte geantwortet hatten. Und der Ablauf war der gleiche wie vor vielen Jahren.
Selbst die Moderatoren waren mir bekannt. Teilweise Leute von früher, mit denen man in Ihren Anfängen über Lyrik diskutiert hat.

Aber mir fiel auf, dass die Foren selber sich nicht weiterentwickelt hatten. Sie waren auf dem gleichen Literaturniveau wie vor Jahren.

Darum möchte ich einfach mal fragen, warum das so ist.
Entwickeln sich Foren nicht weiter?
Ich meine nicht in der Organisation, Administration, Marketing, etc.,
sondern literarisch.


Jeder bekommt das Feedback, das er braucht. Wer einen Text einreicht, der vor Rechtschreibfehlern wimmelt, wird wenig Hinweise zum Spannungsaufbau in seinem Text bekommen.
Es ist Teil des Lernprozesses, dass erst die offensichtlichen Probleme angegangen werden und dann Feinheiten.

Für die "höhere" Textarbeit sind eh die AGs da.

Dass hier ein netter Umgangston herrscht und keine vernichtenden Urteile a la das wird nie was, finde ich positiv.

Wenn du auf deine Texte die gleiche Art Reaktion bekommst, wie vor 10 Jahren, solltest du die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du dich nicht allzu sehr weiterentwickelt hast du deshalb ähnliches Feedback wie früher bekommst.
Es ist doch positiv, dass Leute hier über viele Jahre dem Forum treu bleiben und für Stabilität sorgen. Außerdem sind Hobbyautoren an der Schwelle zur Professionalität die Zielgruppe des Forums. Wenn sich das "literarische Niveau" ändern würde, würde sich der ganze Sinn des Forums ändern.
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Cholyrika
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Beitrag12.11.2018 23:09
Re: Der literarische Inzest in Foren
von Cholyrika
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Das sehe ich anders.

Vielleicht habe ich es noch nicht erwähnt, ich habe riesigen Respekt vor den Leuten hier. Ich war selber vor Ewigkeiten hier Moderator und weiss jeden hier zu schätzen.
Moses, Boro, die alten Dinosaurier, Bernie, der Lyrik lebt und all die, die mich auf meinem Weg in den letzten vielen Jahren begleitet haben. Meistens immer auf eine Art, die man ohne Einschränkung freundschaftlich nennen kann. ( Mal abgesehen von so einer Zeit, in der wir uns nicht so sehr ausstehen konnten ).

Aber die Zielgruppe in diesem wirklich guten Forum hier sind NICHT Hobbyautoren an der Schwelle zur Professionalität die Zielgruppe des Forums.


Ich wollte in diesem Thread eigentlich garnicht auf das DSFO eingehen, weil meine Frage eher allgemeiner Natur war.
Aber wenn wir uns Gedanken machen über das DSFO, dann sehe ich das Forum hier als guten Treffpunkt, der betriebswirtschaftlich gut platziert ist.

Wie gesagt, wenn es so was gibt wie eine Heimat in einem Forum, dann war meine gefühlte Heimat immer hier.

Aber die Ansprüche hier finde ich nicht ausreichend um auf dem Sprung in die Professionalität zu helfen.


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hobbes
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Beitrag12.11.2018 23:41

von hobbes
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Das dsfo hat eine Zielgruppe?
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Beitrag13.11.2018 00:03

von a.no-nym
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Auf der Startseite findet sich das hier:

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hobbes
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Beitrag13.11.2018 00:12

von hobbes
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Das wären dann quasi alle (die schreiben (wollen)).
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Beitrag13.11.2018 00:14

von Willebroer
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Erinnert mich an die Jagdsaison in den Rockies: Ziel ist alles, was sich bewegt. Arrow Shocked
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Stefanie
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Beitrag13.11.2018 13:39
Re: Der literarische Inzest in Foren
von Stefanie
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben:


Aber die Zielgruppe in diesem wirklich guten Forum hier sind NICHT Hobbyautoren an der Schwelle zur Professionalität die Zielgruppe des Forums.



Was ist denn deiner Meinung nach die Zielgruppe?
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Pütchen
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Beitrag16.11.2018 17:43

von Pütchen
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Das wären dann quasi alle (die schreiben (wollen)).


Hier tummeln sich doch auch alle, die schreiben (wollen), oder? Laughing Vom Anfänger bis zum veröffentlichten Autor, vom Hobbyschreiber bis zum Profi. Und jeder findet sein Plätzchen.


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Beitrag16.11.2018 23:30

von hobbes
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Pütchen hat Folgendes geschrieben:
Hier tummeln sich doch auch alle, die schreiben (wollen), oder? Laughing Vom Anfänger bis zum veröffentlichten Autor, vom Hobbyschreiber bis zum Profi. Und jeder findet sein Plätzchen.

Na ja, eben. Ich hatte mir eine Zielgruppe irgendwie - spezifischer vorgestellt.
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Cholyrika
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Beitrag17.11.2018 15:03

von Cholyrika
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Eine Zielgruppendiskussion, bzw. eine Spezifikation in diesem Bereich ist eher nicht zielführend.

Aber wenn man mich fragen würde, was denn die Zielgruppe im DSFO wäre, dann müsste ich in der Tat sagen, dass es keine spezielle Zielgruppe gibt. Das ist hier aber ( so meine ich ) auch genau so gewollt. Exclamation Idea


ML


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Beitrag29.11.2018 11:50

von NothingM
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Ich mag zwar nicht das lyterarische Bestbeispiel sein, jedoch denke ich auch, dass es Schade, wenn ein Autorenforum nur dazu da ist sich gegenseitig den Bauch zu pinseln. Ob es hier auf diesen Forum zutrifft, kann ich als Neuling nicht sagen. Das Feedback war bisher sehr hilfreich, allerdings hab ich tatsächlich das Phänomen auf zahlreichen anderen Plattformen beobachtet.

Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einer Zeit leben, in dem Niemand hinterfragt werden darf. Jeder toll, jeder ist begabt, um wenn dieser kritisiert wird, bekommt er ganz schlimme "Depressionen" und muss ganz schnell in seinen Safe Space. Mag zwar zunächst übertrieben klingen aber das ist die Entwicklung, die ich seit Jahren in der Gesellschaft beobachte, was zur Folge hat, dass Qualiät von Quantität abgelöst wird in vielen Lebensbereichen.
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Kiara
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Beitrag29.11.2018 12:08

von Kiara
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NothingM hat Folgendes geschrieben:

Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einer Zeit leben, in dem Niemand hinterfragt werden darf. Jeder toll, jeder ist begabt, um wenn dieser kritisiert wird, bekommt er ganz schlimme "Depressionen" und muss ganz schnell in seinen Safe Space. Mag zwar zunächst übertrieben klingen aber das ist die Entwicklung, die ich seit Jahren in der Gesellschaft beobachte, was zur Folge hat, dass Qualiät von Quantität abgelöst wird in vielen Lebensbereichen.


Habe hier ähnliche Gedanken, auch wenn nicht ganz so drastisch.

Doch es wird immer schwerer, finde ich, Freunde aufzutreiben, die kritisieren. Offen und ins Gesicht. Ohne Hintergedanken.
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NothingM
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Beitrag29.11.2018 12:13

von NothingM
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Kiara hat Folgendes geschrieben:
NothingM hat Folgendes geschrieben:

Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einer Zeit leben, in dem Niemand hinterfragt werden darf. Jeder toll, jeder ist begabt, um wenn dieser kritisiert wird, bekommt er ganz schlimme "Depressionen" und muss ganz schnell in seinen Safe Space. Mag zwar zunächst übertrieben klingen aber das ist die Entwicklung, die ich seit Jahren in der Gesellschaft beobachte, was zur Folge hat, dass Qualiät von Quantität abgelöst wird in vielen Lebensbereichen.


Habe hier ähnliche Gedanken, auch wenn nicht ganz so drastisch.

Doch es wird immer schwerer, finde ich, Freunde aufzutreiben, die kritisieren. Offen und ins Gesicht. Ohne Hintergedanken.


Das stimmt. Mein Verlobter zb ist sehr ehrlich und weißt mich oft auf meine Schwächen hin. Mein bester Freund hingegen lobt nur, ohne meine grammatische Schwierigkeiten zu bedenken, was wahrscheinlich ein falsch verstandenes "Gut gemeint" ist soz. Der restliche Freundeskreis ist hingegen durchgewachsen, einige streng, andere lasch, wieder andere fehlten selbst das Handwerk, um das zu beurteilen, haben aber mir insgesamt die gleichen Schwächen genannt.
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nebenfluss
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Beitrag29.11.2018 15:21

von nebenfluss
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Hallo NothingM,

NothingM hat Folgendes geschrieben:
Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einer Zeit leben, in dem Niemand hinterfragt werden darf. Jeder toll, jeder ist begabt, um wenn dieser kritisiert wird, bekommt er ganz schlimme "Depressionen" und muss ganz schnell in seinen Safe Space. Mag zwar zunächst übertrieben klingen aber das ist die Entwicklung, die ich seit Jahren in der Gesellschaft beobachte, was zur Folge hat, dass Qualiät von Quantität abgelöst wird in vielen Lebensbereichen.

ja, diesen Trend zur 'Opferkultur' sehe ich durchaus auch. Manche halten es schon für einen Wert an sich, sich überhaupt musisch-kreativ zu betätigen. Weil sie diese persönlich gemeinte(!) Wertschätzung von wohlwollenden Eltern, Freunden etc. so gewohnt sind. Lob fällt da ja auch leicht - schließlich gibt es gerade in der Literatur keine exakten Qualitätskriterien. Das erzeugt Quantität, der Autor landet im Zweifel beim Selfpublishing.
Wer sich in einem Autorenforum zu den Texten anderer äußert, positioniert sich dazu, und das hängt nicht zuletzt vom eigenen Sinnverständnis ab.
(1) Möchte ich für meine Texte nur gelobt werden, werde ich wohl auch die Texte anderer loben. Gefällt mir dann ein Text mal nicht, sage ich einfach gar nichts (bin wohl 'nicht die Zielgruppe'). Dies entspricht dem Prinzip des "Likens" auf Facebook.  Mit Expertentum hat das freilich nichts zu tun. Bestenfalls poliert es das Selbstvertrauen des Autors etwas auf.
(2) Wünsche ich mir dagegen ein begründetes Urteil zu der Verlagskompatibilität oder der Literarizität meines Textes, werde ich mich auch fremden Texten bedachter und kritischer nähern und eventuell auch meine eigene Kompetenz dabei hinterfragen.
Die Ausrichtung des dsfo liegt auf (2), das lässt sich aus den sogenannten Regeln und den Beschreibungen der Kategorien folgern.


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BlueNote
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Beitrag29.11.2018 16:12

von BlueNote
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Die Lobst-du-mich-lob-ich-dich-Kultur wird hauptsächlich im öffentlichen Bereich des Forums gelebt. In Arbeitsgemeinschaften geht es schon ganz anders zur Sache. Und das sehe ich nicht nur in meiner, sondern auch in diversen weiteren. Vielleicht muss man diese Gelobt-Werden-Sehnsucht einfach mal überwinden, um weiterzukommen. Obwohl es natürlich auch … ganz schön (kuschelig) ist. wink
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Abari
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Beitrag29.11.2018 16:32

von Abari
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

(1) Möchte ich für meine Texte nur gelobt werden, werde ich wohl auch die Texte anderer loben. Gefällt mir dann ein Text mal nicht, sage ich einfach gar nichts (bin wohl 'nicht die Zielgruppe').[...]
(2) Wünsche ich mir dagegen ein begründetes Urteil zu der Verlagskompatibilität oder der Literarizität meines Textes, werde ich mich auch fremden Texten bedachter und kritischer nähern und eventuell auch meine eigene Kompetenz dabei hinterfragen.


Hey,

so würde ich (1) nicht sehen und habe es hier auch noch nie erlebt. Manches bleibt mir fremd, da mag ich mich nicht dazu äußern. Wenn ich einen Text grottig finde, weiß ich oft keinen anderen Ausweg, als es für mich zu behalten. Vielleicht bin ich durch das Niveau im dsfo auch verwöhnt, mag ja sein. Jedenfalls ist mein Movens nicht, nur Lob einzustreichen, ganz im Gegenteil. Ich lobe, wo ich es für richtig halte. Nicht, um im Umkehrschluss selber Lob einzuheimsen, sondern weil ich es gut finde, was die/der AutorIn gemacht hat. Wenn ich Verbesserungsvorschläge habe, bringe ich sie auch an. Das hat aber seine Grenzen, wenn mir ein Text völlig misshagt, brauche ich auch nicht weiter meine Zeit und Geisteskraft daran zu verschwenden (ich habe ihn immerhin schon gelesen und meine Zeit guten Willens investiert). Manchmal ertappe ich mich bei Spitzfindigkeiten, die aber letztlich im Umkehrschluss auch nur von der Qualität des Textes zeugen. Denn wenn mir sowas auffällt, kann ja der Text nur gut sein...

Ich halte mich selber für einen eher kritischen Menschen. Aber warum soll ich mir irgendeine Kritik aus den Fingern saugen, wenn der Text gut ist? Sind grundhafte Sachen falsch, setze ich da an, aber wenigstens die Idee sollte mir schon gefallen. Ich gebe mich dabei auch zuweilen mit Texten ab, die mir sperrig und ungelegen sind; dennoch müssen sie irgendeinen Punkt in mir zum Klingen bringen, sonst sehe ich bei mir Gefahr, ausfällig zu werden und das fände ich unfair und entspräche auch nicht den Forenstatuten. Also schweige ich. Schweigen kann die beschissenste Missfallensbekundung sein, die es gibt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Natürlich ist mir jede Kritik herzlich willkommen, begründete erst recht. Ich wachse daran - und die/der SchreiberIn vielleicht auch ein wenig. So funktioniert eben ein Dialog auf dem Niveau, das hier herrscht.

Vielleicht sollte hier eine Like/Dislike-Funktion wie in YT eingeführt werden? Ich weiß es nicht. Denn das hieße, dass vielleicht die/der AutorIn kein Feedback mehr bekommt und nicht weiß, warum der Text gut oder schlecht ist... Aber manchmal wünsche ich mir diesen Button, weil ich damit mein Missfallen ausdrücken könnte, wo ich mich zB. ärgere, dass ich in einen grottigen Text meine Zeit investiert habe. Da will ich nicht noch Zeit in einen fundierten Kommentar setzen, besonders, wenn ich den Eindruck hege, es mit sehr selbstüberzeugten Menschen zu tun zu haben.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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