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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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31.05.2019 23:36 Claire de Lune von davidmuc
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Claire de Lune
Des Nachts bin ich nochmal hinausgeschritten:
der Mond, der zwischen den Laternen schlief,
hat sich sein Lager dort herausgeschnitten.
weil wieder mal nicht bei den Sternen lief.
Was mich hinaustrieb? Freunde, lasst - vergesst:
War es die Sehnsucht nach dem Grenzenlosen,
die Kneipe, die der letzte Gast verlässt?
An einem alten Fahrrad glänzen Rosen,
die scheinen mir doch was ins Ohr zu flüstern,
und duften wunderbar nach rosa Plastik,
sie beugen sich wie Nutten vor, zu lüstern
Sie sind ganz so, wie deine Beine, Claire.
und oben zwinkert mir der kleine Bär -
bei Tag ist mir die Welt zu prosalastig.
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 903 Wohnort: die alte Stadt
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31.05.2019 23:51
von Tula
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Oh ja wieder einmal sehr schön
Einen Vorschlag erlaubst du mir, d.h. in der letzten Zeile ein 'für dich' anstatt 'bei Tag'. Natürlich Geschmackssache.
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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01.06.2019 00:01
von davidmuc
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Danke, Tula,
auf jeden Fall eine gute Alternative. Da ich oben noch einen Tippfehler drinhab (nicht / nichts) stelle ich es hier gleich nochmal mit der Änderung rein, dann lasse ich es wirken: Und frage mich zugleich, was passiert, wenn wir sagen:
"Für mich ist Deine Welt zu prosalastig" (wäre das nicht noch konsequenter?)
Claire de Lune
Des Nachts bin ich nochmal hinausgeschritten:
der Mond, der zwischen den Laternen schlief,
hat sich sein Lager dort herausgeschnitten.
weil wieder mal nicht bei den Sternen lief.
Was mich hinaustrieb? Freunde, lasst - vergesst:
War es die Sehnsucht nach dem Grenzenlosen,
die Kneipe, die der letzte Gast verlässt?
An einem alten Fahrrad glänzen Rosen,
die scheinen mir doch was ins Ohr zu flüstern,
und duften wunderbar nach rosa Plastik,
sie beugen sich wie Nutten vor, zu lüstern
Sie sind ganz so, wie deine Beine, Claire.
und oben zwinkert mir der kleine Bär -
Für dich ist mir die Welt zu prosalastig.
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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16.06.2019 00:41 Naturdenkmal von davidmuc
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Ich konnte deinen Schmerz am Sternsee fühlen,
denn fängt sein blutgetränktes Glühn an, ragen
die Plattenbauten aus den Grünanlagen,
nur die Gesäße in den Fernsehstühlen,
verharren hinter ihren blauen Scheiben.
Ich habe, fürcht ich, was ich soll, gefunden:
was so verfällt, wird nicht mehr voll gesunden
und doch will ich, um hinzuschauen bleiben,
ob sich die die ganzen Leute noch erheben:
ich glaub, du wirst es heute noch erleben
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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21.06.2019 23:37 Das Buch von davidmuc
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Ich hab ein Buch: der Einband schwer berieben,
mit dunklen wie auch aufgehellten Seiten,
sein Vorsatzblatt hat irgendwer beschrieben -
doch zählte es zu jenen Seltenheiten,
war es auch schon von mancher Hand bespielt
und wenn ichs auch für echt nicht viel erstand,
dass ichs, auf jeden Satz gespannt, behielt,
weil jemand damit einen Stil erfand.
Du weißt, mein Buch, das ist im Lenz gewesen,
der treibt, was er an Sprossen hat, zu Blüten,
so hat man sich nach kurzer Balz gefunden.
Doch freut sich jedes Werk bloß, wenns gelesen,
ja, ich bemüh mich, jedes Blatt zu hüten
und hab dich längst in frischem Falz gebunden.
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Gast
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22.06.2019 00:28 Re: Das Buch von Gast
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Klasse!
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Patrick Schuler Reißwolf
Alter: 29 Beiträge: 1121
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22.06.2019 00:55
von Patrick Schuler
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Ja, wirklich Tipp Topp!
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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22.06.2019 01:15
von davidmuc
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Hiho, vielen Dank, ihr beiden!
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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01.07.2019 01:35 Archimedes von davidmuc
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Archimedes
Der König grinst. Der Alte dreht am Rad.
An einem großen Frachter glänzt die Kette.
Schon knirscht der Sand, und du erkennst die Glätte:
Ganz leicht zieht plötzlich sein Gerät am Draht!
Die Reihe der Soldaten stand und raunte:
Der Mann hat alles voll im Griff, kein Scheiß!
Und mancher Zweifler saß am Rand und staunte
so leicht bewegt ein schweres Schiff kein Greis!
Dann schwebt das Schiff ins Meer. Der Kreis, der gafft:
bloß mit Maschinen und dem Geist der Kraft.
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menetekel Exposéadler
Alter: 103 Beiträge: 2447 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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01.07.2019 06:48
von menetekel
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Lieber David,
ein besonders nachdenkliches, geistreiches Stück.
Zitat: | Dann schwebt das Schiff ins Meer. Der Kreis, der gafft:
bloß mit Maschinen und dem Geist der Kraft. |
Einfach superb!
Applaudierende Grüße
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 903 Wohnort: die alte Stadt
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01.07.2019 07:20
von Tula
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Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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01.07.2019 20:40
von poetnick
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Hallo David,
zugegeben, durch meine Vorposter aufmerksam geworden, habe ich doch großen Gefallen an Deinem archimedischen Werk gefunden.
Irgendwie scheint etwas durch - transportiert durch Deine 'Technik' und diesen geschmeidigen und verblüffenden Wortbildern;
von der Leichtigkeit, mit dem Archimedes sein Schiff bewegte.
Zitat: | Dann schwebt das Schiff ins Meer. Der Kreis, der gafft:
bloß mit Maschinen und dem Geist der Kraft.
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Und so: Auch von mir - staunender Applaus.
LG - Poetnick
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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02.07.2019 22:52
von davidmuc
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Besten Dank,
menetekel - Tula - poetnick
Ich werde Eure Kommentare ausschneiden und aufheben
Nicht unerwähnt soll alerdings bleiben, dass ich die Idee bei David Landrum geklaut habe, das Ganze aber als Sonett zu lang fand für die Aussagekraft:
und deshalb keine Übersetzung 1:1 versucht habe. Zu finden ist der Text hier:
http://contemporarysonnet.com/cs3.pdf
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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02.07.2019 23:39 Prime & Rose von davidmuc
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I. Prime and Rose
Als Neugier, die der Welt zum Fraße streunt,
wo sie sich um die Puppenjungen schlagen,
wo sich die Körper eng umschlungen jagen,
da fandest du mich auf der Straße, Freund.
Ich häng, als du mich aus der Kneipe liest
dir angezählt gleich lose schon am Haken
und rauchgetränkt die Hose schon am Laken,
als du den jungen Honigleib bekniest.
Und du, der gleich danach zur Clique fährt:
ging es dir um den Kick, um Zeit, um Freund?
Ach schnurzegal, denk ich befreit, umzäunt -
was ist schon nach dem ersten Fick geklärt?
So will ich es bis wir uns fänden lassen;
und auch bis dahin fremde Lenden fassen.
II. Rhyme and Prose
Was fällt mir ein, nach dem, was lief, zu tasten?
Zu gern hab ich das Phänomen verdrängt:
Geschriebenes bleibt meist fiktiv zu Lasten
des Wahren, hab ichs nicht im Dreh’n vermengt?
Oft such ich nach dem Klang des Sinns, der Pracht
in einem Wort wie “Mandarinenschaum”;
ach nee, es ist kein echter Prinz, der sacht
mich nächtens zieht aus dem Maschinenraum.
Wann lieg ich schon in Apfelmus und Blüten,
doch macht mich der Geruch vom Toaster high,
dann geb ich nicht mehr viel auf Blues und Mythen
und such Struktur in meiner Hostdatei.
Dann fang ich mich, in den Gedichten, Schriften,
wohin auch immer die Geschichten driften.
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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06.08.2019 23:10 mein wort von davidmuc
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Mein Wort ist Nest und Flucht und Schrei
ist Nord, ist West und Schlucht und frei,
ist Strand und weit, ist Schlummer, Kraft
ist Wand und Streit, ist krumm, erschlafft,
mein Wort ist Halt, ist Raum und bunt
ist Hort, ist Wald, ist Baum und rund
ist Werk, ist Bild, ist Schrei und Fluss
ist Berg, ist wild, ist frei. Und Schluss.
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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17.08.2019 01:02 Perfektion von davidmuc
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Mehr als die Summe aus perfekten Teilen:
Ein Text, der niemals, wenn er schließt, versinkt
Der goldne Schnitt - die Architekten feilen,
Der fortan alles, was du siehst, verschlingt:
Der Formel ist für Welt und Gott und Heil
Ein Text, der im Ergebnis Liebe bringt
Ein Text so pushy, sexy, hot und geil,
Der doch um alles, was uns bliebe, ringt:
Als trocknes Abbild des Modernen: schlicht,
doch weitaus mehr, als die profane Welt:
in dem sich alle Töne frei beschließen,
So frei und locker wie das Sternenlicht
Mit dunkler Energie im Wahne fällt
Und alle Regeln, wenn ich schreibe fließen.
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Gast
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19.08.2019 14:16
von Gast
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Hallo davidmuc
dieser Reim:
"Du solltest nicht mehr so viel saufen, Kind, [...]
weil Zeit und Leben nicht zu kaufen sind."
geht mir seither nicht aus dem Kopf!
Damit ist dir gelungen, was ich weiß nicht welche Epoche wollte, nämlich etwas zu schreiben, was der Leser in Erinnerung behält. (Weißt du zufällig welche Epoche das war? )
LG, Peter
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Charlie Rose Kane Leseratte
Alter: 47 Beiträge: 197 Wohnort: Leipzig
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19.08.2019 19:59
von Charlie Rose Kane
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manno. ich dachte: ein gedicht = ein diskussionsstrang. ^^
egal. ich habe mir das erste herausgegriffen, aus persönlichen gründen
Zitat: | Du solltest nicht mehr so viel saufen, Kind,
so hast du mich in ernstem Ton gewarnt,
weil Zeit und Leben nicht zu kaufen sind.
Ich hab die Flaschen, wo ich wohn, getarnt.
Du sagtest: “Ich hab eine Schweineangst,
dass sich das Meer bis zum Äquator leert,
bis du so zittrig wie die eine schwankst,
die hier den Scheidplatz im Rollator quert.”
Du hast ja recht, mein Schatz, das weiß ich schon.
Doch was man auf die Liste “jag ich!” setzt,
das wird sich wie ein scheues Reh verstecken.
Ich weiß, in welchem Mief und Scheiß ich wohn,
und find ich mal den Ausgang, sag ich jetzt,
da werd ich trotzdem, wo ich steh, verrecken.
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mit leichtigkeit schaffst du es, ein so schweres theme, ohne moralisch zu werden, umzusetzen. danke dafür.
Zitat: |
weil Zeit und Leben nicht zu kaufen sind.
Ich hab die Flaschen, wo ich wohn, getarnt. |
stark. ganz stark. vor allem das verstecken bzw. tarnen der flaschen.
Zitat: | Doch was man auf die Liste “jag ich!” setzt,
das wird sich wie ein scheues Reh verstecken. |
habe ich so nicht verstanden. ich habe meine sucht damals anders erlebt. nicht ich habe die sucht gejagt, sondern vielmehr sie mich. sozusagen. um mir das letzte zu nehmen, was ich damals mir einbildete noch zu haben. nämlich meine würde.
ein süchtiger jagt seinen rausch, dem jagt er hinterher, alles andere ist ihm - mit verlaub gesagt - scheiß egal. süchtige sind assoziale arschlöcher, wenn sie die talsohle erreicht haben und da davor auch schon. ich war auch so ein arschloch.
Zitat: | und find ich mal den Ausgang, sag ich jetzt,
da werd ich trotzdem, wo ich steh, verrecken. |
vielleicht anfangs, wenn man die tür als drehtüre erkennt, die man erst überlisten muss, damit es einen nicht wieder hineinkatapultiert. vielleicht auch am anfang des individuellen weges, weil man eben peu a peu erkennen muss, was die sucht aus einen gemacht hat, was für ein idiot, was für ein arschloch, ... und weil man das anfangs nicht wahrhaben will.
aber ich kann dir nur sagen: später dann, will man nimmer verrecken, weil das leben zu einem zurückfließt, weil es sich lohnt dafür zu kämpfen.
^^
_________________ ~c.r.k. ~ |
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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22.08.2019 00:37
von davidmuc
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Erstmal, lieber Peter Sipos
auch wenn ich nicht weiß, welche Epoche - natürlich versucht jeder Text zu beeindrucken, wer möchte schon, dass alle gleich wegrennen. Ich bin in meinen Methoden vielleicht schrecklich altmodisch, dafür habe ich einfach zu wenig Zugang zu kryptischen modernen Formen... ich brauche Klang. Natürlich will das auch ein Werbetext, hängenbleiben. Oder ein Lied. Darum gibt es vielleicht den Literaturnobelpreisträger Bob Dylan und keinen für moderne deutsche Lyrik. Die oft nicht mehr eine breite Leserschaft sucht, (wie Gernhardt, auch altmodisch) sondern andere Sphären.
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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22.08.2019 01:04
von davidmuc
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Und dann, Charlie Rose Kane
liegt es vielleicht daran, dass ich (bzw. das lyrische Ich) nie die Talsohle der Sucht durchschritten habe, auch wenn ich beinah dran verreckt wäre. Ich / das LI / lebe mit Süchten, ich trinke jede Nacht, ich komme in der Früh aber wieder raus und mache meinen Job. Ich habe gesundheitliche Probleme, kürzlich 2 Wochen Krankenhaus (offenes Magengeschwür) und sitze trotzdem wieder mit der x-ten Bierflasche am Rechner. Schonmal den Job deshalb verloren, aber ist ewig her. Vermeiden von Co.Abhängigkeiten bekommt das LI halbwegs noch hin.
Soweit persönlich-inhaltlich - was den Text betrifft, bin ich mit keinem Schluss recht zufrieden gewesen, den ich ziehen konnte. Das ist wohl auch die Schwäche des LI , die eigene und die im Text. Die Jagd auf die Sucht (ein Abend -oder vielleicht sogar eine Woche ohne Bier) ist halbherzig. Jede Menge Zigaretten dazu, Gras, wenns mal wieder da ist.
So, jetzt ist mal wieder nach 2:00 - genug gesoffen. Danke Dir für Deine anregende und anerkennende Kritik. Ich schafffe es hier eine Grenze zu ziehen. Ach was ich habe eine 35 Stundenwoche, ein halbes Stündchen geht noch. Und ein Bier. Ich bekomme das hin. Oder nicht?
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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22.08.2019 01:16 Zivldienstlehrgang, 1988 von davidmuc
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Zivldienstlehrgang, 1988
Ich weiß noch, wie wir durch den Regen liefen,
selbst heute ist mir sein Gesicht noch nah,
uns, unsrer Nähe noch verlegen, riefen -
das heißt, ich rief ihn. Er mich nicht, noch sah
er, was ich im Verborgnen für ihn spürte,
und schien er auch nicht eigentlich zu mauern:
ein andrer Junge - obs Gespür ihn führte? -
begann zur selben Zeit auf mich zu lauern,
Dann kam er zu mir auf die Stube, zechen
ihm wars egal: ist das nun peinlich, schicklich?
und so verliebt, war ich nicht zu bestechen,
zudem war er auch unwahrscheinlich picklig.
Was er in mir sah? Einen frischen Typ?
Mein Teich war tief, und doch fürs Fischen trüb
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davidmuc Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 711 Wohnort: München
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27.08.2019 00:23 Wir Schwulen sind... von davidmuc
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Wir Schwulen sind recht offen mit dem Sex -
Wie jeden Mann drängts dich zum crossen Fleische.
Und ich triebs schon besoffen mit dem Ex -
Doch wenn ich unter deinen Flossen kreische,
So ganz in dich - und du in mich versenkt
Uns jenen Punkt, bis man erliegt, erschreie
Um eins zu sein, wenn alles sich vermengt,
Da staunt der Fachmann und erschrickt der Laie.
Wenn wir zu zweit den höchsten Berg erringen
Statt jeden Schatz im flachen Land zu heben
Dann scheinen Mond und Sterne aufzugehen
Wenn andre Ficks ja oft auch Ärger bringen -
Und statt vom Munde aus der Hand zu leben,
Bist du ein Grund, um gerne aufzustehen.
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