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Autor |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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04.09.2018 10:23 Lohengrin von Cholyrika
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Lohengrin
So ein See
hat ein Fresse aus Gleichgültigkeit.
Da kannst Du Weihnachtslieder erfinden,
wie du willst.
Still und starr soll er ruhen?
Starrsinnig vielleicht.
Elli hat mich verlassen,
keine Bratwurst mit dicken Bohnen mehr.
Jetzt sitze ich hier,
warte auf Erleuchtung
und vertiefe mich in meine Befindlichkeiten.
Enten watscheln durch meine Erinnerungen.
Ich hasse Enten.
Hinten ein Schwanenpaar.
Nix für Poesie finde ich.
Aber mich fragt keiner.
Tuckern eben einfach so rum,
drehen sich mal hierhin,
mal dahin.
Strecken ihre Hälse,
plustern sich auf.
Weiter nichts.
Nicolai Gedda fällt mir ein -
Mein lieber Schwan!
Ach, diese letzte, traur'ge Fahrt,
wie gern hätt' ich sie dir erspart!
So ein See
ist ein verfluchter Betrüger.
Macht mir was vor.
Will idyllisch wirken,
mir eine Art Frieden unterjubeln.
Nicht mit mir.
Ich scheiße auf den See,
auf den ganzen mythischen Mist
und auf Elli.
Und wie gerne hätte ich
mir Elli erspart.
Wie gesagt,
mich fragt ja keiner.
Soll Gedda singen,
soll der See ruhen,
sollen die Schwäne abhängen.
Leb wohl! Leb wohl! Leb wohl, mein süßes Weib!
Weitere Werke von Cholyrika:
_________________
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Anoa Leseratte
A Alter: 67 Beiträge: 143 Wohnort: Berlin
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A 04.09.2018 11:00
von Anoa
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Lieber C.,
das war mal ein guter Text! Hat Spaß gemacht. Der "Held" tut mir richtig leid. Dass so ein Erlebnis einem alles verderben kann, ist gut ausgedrückt.
Konnte keine Fehler entdecken. Mal sehen, was die anderen sagen.
Liebe Grüße,
Anoa
_________________ Mona Ullrich, Berlin |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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04.09.2018 22:20
von firstoffertio
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Wie die innere Verfassung die Wahrnehmung beeinträchtigen kann.
Lese ich hier. Und auch Ärger oder Traurigkeit darüber, was sie einem verderben kann. Dann muss der See, müssen die Schwäne und Enten usw. als Sündenböcke herhalten.
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Tr1ckSh0t Wortedrechsler
Alter: 23 Beiträge: 81 Wohnort: NRW
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04.09.2018 23:01
von Tr1ckSh0t
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Hey Cholyrika
Interessanter Name
Den Pessimismus in der Situation sehr schön ausgedrückt. Auf den Punkt und knallhart.
Zitat: | Enten watscheln durch meine Erinnerungen.
Ich hasse Enten. |
Sehr geil.
Auch die Wiederholungen finde ich gut. Sind an den richtigen Stellen.
Die vorletzte Strophe gefällt mir am meisten, die Personifikation des Sees und das "unterjubeln" besonders.
Den letzten Satz würde ich streichen.
Sehr gern gelesen.
LG
Trickshot
_________________ NVRMND |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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05.09.2018 06:04
von gold
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Hallo Cholyrika,
ich hänge mich dran, an die Worte des Lobes. Mir gefällt der Text außerordentlich gut.
Und ich kann die Gedanken so richtig nachvollziehen, die durch die Traurigkeit und die Wut diktiert werden und die Sarkasmus entstehen lässt, der auch teilweise etwas Drolliges hat, sodass ich an mancher Stelle grinsen muss, was ich eigentlich nicht will. - Und ich würde die Gedanken einem noch jungen Menschen zuordnen.
Der Text ist sehr ausdrucksstark. Meine Lieblingsstellen:
Zitat: | Will idyllisch wirken,
mir eine Art Frieden unterjubeln.
|
und
Zitat: | Soll Gedda singen,
soll der See ruhen,
sollen die Schwäne abhängen.
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Noch eine Anmerkung am Rande:
In der S2 fehlt ein "e" bei "ein".
Sehr gern gelesen
Liebe Grüße
gold
Edit 1: Ergänzend fällt mir dazu ein: "Scheiß den See an." Sehe gerade: Das hast du ja schon so ähnlich geschrieben: in der vorletzten Strophe: "Ich scheiß auf den See."Aber ich lass es trotzdem stehen. Ist meine Version quasi ein "Rat" eines jugendlichen Begleiters an das LI.
Edit 2: Dein Text lässt mich nicht los. Das passiert bei mir nicht so oft. Je länger ich, losgerissen von Schreibtisch und Laptop, ihn in meinen Gedanken Revue passieren lasse, desto begeisterter werde ich. -Große Klasse. -
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 05.09.2018 20:46 Hallo Cholyrika, von Perry
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ja der Text ist gut geschrieben und stellt die unreife sowie egostische Seite des LI gut dar. Ich frage mich allerdings wie passt zu so einer Geisteshaltung Lohengrin, da sehe ich zwei Seelen in einer Brust, die nicht zusammen passen.
LG
Perry
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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06.09.2018 01:17
von Tula
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Oh das ist herzhaft!
meine Lieblingsstelle:
Zitat: | Enten watscheln durch meine Erinnerungen.
Ich hasse Enten. |
Gern gelesen
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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26.10.2018 08:53
von Cholyrika
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Huch total vergessen das hier so viel kommentiert wurde. Sorry
Überraschend für mich ist die Tatsache, dass dieses eher so ein "Schnellschusstext" war. Darum hatte ich den wohl auch nicht mehr auf dem Zeiger.
Allerdings zeigt es mir auch, dass man viel mehr aus dem Bauch heraus schreiben sollte, als sich ständig Gedanken um Verdichtung oder so zu machen.
Also lieben Dank für das positive Feedback
_________________
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masniB Wortedrechsler
M Alter: 76 Beiträge: 54 Wohnort: München - Sendling-Westpark
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M 26.10.2018 22:04
von masniB
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Hallo, Cholyrika,
ich finde deinen Text höchst originell. Man kann auch gut mitverfolgen, wie sich schön langsam die Wut des Protagonisten Bahn bricht, während er den unschuldigen See betrachtet, der am allerwenigsten für das Verschwinden der Elli verantwortlich ist. Solche Situationen kennt ja jeder. Meine Lieblingsstelle:
"Und wie gerne hätte ich
mir Elli erspart."
Da konnte ich wirklich einen Lacher nicht mehr unterdrücken. Auch wenn er angesichts dieser Verzweiflung nicht angebracht war. Diese oder ähnliche Erkenntnisse hat man mehrfach im Leben....
Da würde ich ihn am liebsten in den Arm nehmen und trösten: "Aber dann wäre dieses schöne Gedicht nicht entstanden!"
Allerdings finde ich auch, dass der letzte Satz eher zerstörend als ergänzend wirkt.
_________________ Leben und leben lassen! |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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31.10.2018 10:14
von Cholyrika
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Ja dieser letzte Satz
Ich wollte so gerne noch ein Zitat aus dem Stück aufnehmen.
Ist das wirklich deplatziert?
Ist dann auch das Zitat S4 unnötig?
Oder hätte es gereicht?
Nachdenkliche Grüße
Michael
_________________
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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31.10.2018 14:57
von Abari
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Hey,
hmmm. Mir gefällt die Ambivalenz zwischen trotzvoller Mitleidsmiene des LIs und unfreiwilliger Komik sehr. Endlich mal ein Abschiedsgedicht, bei dem nicht auf die Drüse gedrückt wird. Mich wundert, dass die Pulle Schnaps fehlt. Die hätte irgendwie zu der sich verengenden Sicht gepasst.
Manchmal verfällt das LI in eine gewisse "Geschwätzigkeit", d. h. es wiederholt mit anderen Worten, was im Satz zuvor schon kam. Bspw.: Zitat: | So ein See
ist ein verfluchter Betrüger.
Macht mir was vor. |
Man könnte sagen: Gut beobachtet. In dieser Situation redet man so. Aber es durchbricht dieses Trotzige, von dem ich sprach. Da lohnte es sich in meinen Augen, drüber nachzudenken.
Ansonsten: Den letzten Satz finde ich passend. Du zitierst ja sowieso alles Mögliche in dem Text, also warum nicht ein bisschen Wagner?
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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06.11.2018 13:07
von Cholyrika
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Na ein bisschen Wagner ist es ja nicht.
Es ist voll Wagner
Danke
_________________
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