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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 01.06.2018 01:01 Sonne, Mond und Sterne von d.frank
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Alfred stapft die Treppen hinauf, das Bund an seinem Gürtel klirrt. Heute wird er keine Betten beziehen, auch keine trübseligen Gedanken an das ausgediente Leuchtfeuer verschwenden. Alfred wohnt jetzt auf 24 Quadratmetern mitten in der Innenstadt. Nur mit dem Fernglas kann er den Turm noch sehen und ohne die Touristen, die sich in der ausgebauten Kuppel einquartieren und ihm die Wäsche und ihren Müll hinterlassen, hätte Alfred nicht mal etwas übrig, um Martyna auszuzahlen. Zuerst hat er sich noch fragen wollen, was jemanden wie sie hier her verschlagen hatte -eine 2000 Seelen Gemeinde kann sich nur mit viel Wohlwollen das Stadtrecht erkaufen-, aber am Ende ist es immer das Meer und vielleicht auch die einsamen Herzen, die, die einen Sturm überdauern können.
Martyna redet nicht viel. Zum Glück. Alfred kann kein Gerede ertragen. In den Prospekten steht, dass er als einer der letzten Wärter noch bis vor wenigen Jahren im Leuchtturm gehaust hätte. Alfred muss jetzt den Unterhalter spielen, er verkörpert ein Postkartenmotiv, aber Martyna ist auch mit einem still kredenzten Glas Sekt zufrieden. Mit dem Ärmel reibt Alfred ein Loch in den Beschlag der Scheibe, zückt das Fernglas und starrt auf die nachtschlafende Straße. Ein Wagen kommt über den Hügel gekrochen, der rechte Scheinwerfer fast blind, weil die Ausbeute niedrig ist in so einem Nest und Alfred wundert sich, weil der Wagen abbremst und am Straßenrand unter einer ebenso blinden Laterne anhält. Was tut sie denn da, denkt Alfred und schaut auf seine Armbanduhr, streicht sich mit der linken Hand durch den frisch gestutzten Bart. Hier oben, 14 Meter über dem Meer, steht die Zeit manchmal still, die Dinge rücken ab und verlieren ihre Bedeutung. Er kann schon verstehen, dass die Leute manchmal mit Koffern kommen und dann mit sich selbst wieder gehen können, liegt vielleicht an der Stille und den vielen Treppen, den wenigen Lichtern auf der Zufahrtsstraße.
Dort bellen jetzt sicher Lösgarders Hunde, weil der Wagen zurücksetzt und die Fahrertür aufschlägt: Martyna auf ihren Absatzschuhen -für den Weg die Treppen hinauf muss sie sie ausziehen- stöckelt hinüber zur Einfahrt , reißt an Lösgarders Müllcontainern und schwemmt eine Welle aus Unrat in den ausgeharkten Graben. Die Hunde spielen jetzt sicher verrückt, denkt Alfred und sieht wie drinnen das Licht angeht. Oben in Luises Zimmer, die das Haus seit Wochen nicht verlassen und erst gestern Besuch vom Doktor gehabt hat, unten erscheint Meinhards riesiger Schatten hinter der Gardine. Martyna stöckelt zurück zum Auto. Als sie endlich die Treppen heraufkommt, ist ihre Schminke verlaufen und obwohl Alfred vielleicht etwas Tröstendes sagen sollte, sieht er lieber im Laternenraum nach der automatisch betriebenen Linse.
Die Betten bezieht er erst morgen, das schienen ihm saubere Leute. Man muss schon wirklich gemacht sein dafür, denkt Alfred und reicht Martyna das Glas, so seltsam es klingt, aber im Leben am schwierigsten zu bekommen, sind oft die einfachsten Dinge.
Weitere Werke von d.frank:
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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01.06.2018 03:08
von V.K.B.
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Hallo diana,
warum machst du denn für die Geschichte einen neuen Faden auf, statt sie als überarbeitete Version in den Wettbewerbsfaden zu stellen?
Egal, jedenfalls eine gelungene Überarbeitung, finde ich. Viele Dinge, die man sich vorher so mühsam wie unnötig zusammenpuzzlen musste (z.B. dass Alfred Leuchtturmwärter ist) sind jetzt viel klarer und machen die Geschichte besser lesbar. Schade, dass du diese Version noch nicht zum Wettbewerb parat hattest, aber hinterher ist man wohl immer schlauer.
jedenfalls gerne (nochmal) gelesen,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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01.06.2018 22:04
von hobbes
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Eine neue Version ist immer ein bisschen schwierig. Zu kommentieren, meine ich. Da man nun schon ein gewissen Vor- bzw. Mitwissen hat.
Aber nun. Ja, der Text ist klarer geworden, teilweise. Teilweise würde er mir aber genauso unklar bleiben wie der andere.
Den Titel mag ich (lieber), auch wenn mir nicht klar ist, was er mit dem Text zu tun hat. Das Laternenlied?
Ich stolpere gleich über "das Bund." duden sagt mir dann allerdings, da gäbe es nichts zu stolpern. Sachen gibt's.
Das hier bringt mich auch ins Stolpern:
Zitat: | Zuerst hat er sich noch fragen wollen, was jemanden wie sie hier her verschlagen hatte -eine 2000 Seelen Gemeinde kann sich nur mit viel Wohlwollen das Stadtrecht erkaufen-, aber am Ende ist es immer das Meer und vielleicht auch die einsamen Herzen, die, die einen Sturm überdauern können. |
Was hat jetzt das Stadtrecht damit zu tun? Ich denke mal, du willst sagen, was will sie denn nur in diesem Kaff. Aber in dem Zusammenhang hört es sich so an, als wäre das Stadtrecht das eigentlich wichtige, also, sie bleibt, weil das Stadtrecht erkauft wurde.
Zitat: | Alfred muss jetzt den Unterhalter spielen, er verkörpert ein Postkartenmotiv, aber Martyna ist auch mit einem still kredenzten Glas Sekt zufrieden. |
Und auch das bringt mich immer noch aus der Bahn. Er muss jetzt den Unterhalter spielen, jetzt, in diesem Moment? Klar, das kann man auch anders lesen, nichtsdestotrotz finde ich es missverständlich.
Die Sache mit der Ausbeute hätte ich auch noch immer nicht verstanden. Der Scheinwerfer ist blind, weil die Ausbeute so niedrig ist. Es geht doch um Alfred, er redet doch gerade, wie soll man darauf kommen, dass es um Martynas Ausbeute geht?
Mit dem letzten Absatz geht es mir ähnlich, auch der wäre mir wohl noch genauso unklar wie bei der ersten Version.
Und die Sache mit den Lösgarders, das finde ich jetzt am schwierigsten zu beurteilen. Ich wüsste in jedem Fall immer noch nicht, was für ein Problem Martyna mit ihnen hat (sollte ich das wissen?). Aber es könnte sein, dass ich es nicht mehr ganz so störend empfinde, weil ich es zumindest nicht mehr mit irgendwelchen Festen zu verbinden suche.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 02.06.2018 02:09
von d.frank
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Hallo hobbes
Zitat: | Eine neue Version ist immer ein bisschen schwierig. Zu kommentieren, meine ich. Da man nun schon ein gewissen Vor- bzw. Mitwissen hat. |
Ja! Ich hatte gehofft, jemand, der nicht in den Wettbewerb involviert war, würde noch etwas dazu sagen und wenn es mich nur bestätigt hätte, dass dem Text und mir mit ihm momentan nicht mehr zu helfen ist.
Zitat: | Aber nun. Ja, der Text ist klarer geworden, teilweise. Teilweise würde er mir aber genauso unklar bleiben wie der andere. |
Dessen war ich mir schon bewusst. Vielleicht bin ich ja verbohrt, aber weitere Zugeständnisse wollte ich trotzdem nicht anstrengen. Ich finde (wahrscheinlich zu Unrecht), es stehen jetzt genügend Anhaltspunkte. Es lohnt sich darüber nachzudenken, es sind existenzielle Dinge, die für mich hinter dem Text verborgen liegen, sicherlich keine Antworten, die habe ich selbst noch nicht gefunden.
Zitat: | Den Titel mag ich (lieber), auch wenn mir nicht klar ist, was er mit dem Text zu tun hat. Das Laternenlied? |
Sicher. Das Kinderlied!
Zitat: | Ich stolpere gleich über "das Bund." duden sagt mir dann allerdings, da gäbe es nichts zu stolpern. Sachen gibt's. |
Du hast nachgesehen? Ich glaube, ich auch.
Zitat: | Was hat jetzt das Stadtrecht damit zu tun? Ich denke mal, du willst sagen, was will sie denn nur in diesem Kaff. Aber in dem Zusammenhang hört es sich so an, als wäre das Stadtrecht das eigentlich wichtige, also, sie bleibt, weil das Stadtrecht erkauft wurde. |
Sowohl, als auch. Eine wichtige Betonung liegt auch auf dem Wort erkaufen und auf dem Wohlwollen.
Zitat: | Und auch das bringt mich immer noch aus der Bahn. Er muss jetzt den Unterhalter spielen, jetzt, in diesem Moment? Klar, das kann man auch anders lesen, nichtsdestotrotz finde ich es missverständlich. |
Warum liest du den Satz nicht in seinem Spiel mit dem vorhergehenden?
Zitat: | In den Prospekten steht, dass er als einer der letzten Wärter noch bis vor wenigen Jahren im Leuchtturm gehaust hätte. |
Zitat: | Die Sache mit der Ausbeute hätte ich auch noch immer nicht verstanden. Der Scheinwerfer ist blind, weil die Ausbeute so niedrig ist. Es geht doch um Alfred, er redet doch gerade, wie soll man darauf kommen, dass es um Martynas Ausbeute geht? |
Ja, das hatte ich mir gedacht, ich hätte aus dem Wagen Martynas Wagen machen sollen, aber irgendwas hat mich zurückgehalten. Irgendeine unerklärliche Macht. Genauso wie beim Zeitsprungsatz. Er steht immer noch falsch da, glaube ich.
Das ist irgendwas mit meinem komischen Sprachempfinden. Manchmal fühlt sich das so falsch an, das Richtige hinzuschreiben.
Zitat: | Mit dem letzten Absatz geht es mir ähnlich, auch der wäre mir wohl noch genauso unklar wie bei der ersten Version. |
Ich finde, der Satz fasst alles das zusammen. Sehr einfach, auf den ersten Blick synonym mit: Die wirklich wichtigen Dinge kann man nicht kaufen, aber doch auch anders, irgendwie darüber hinaus, dorthin, wo ich mit der Geschichte hatte hingehen wollen.
Zitat: | Und die Sache mit den Lösgarders, das finde ich jetzt am schwierigsten zu beurteilen. Ich wüsste in jedem Fall immer noch nicht, was für ein Problem Martyna mit ihnen hat (sollte ich das wissen?). Aber es könnte sein, dass ich es nicht mehr ganz so störend empfinde, weil ich es zumindest nicht mehr mit irgendwelchen Festen zu verbinden suche. |
Ja, wahrscheinlich muss man das wirklich wissen. Heidi hat es als Einzige gedeutet. Weil es eine fast richtige Deutung gab und weil ich Alfred in diesem Punkt auch weiterhin nicht redselig werden lassen wollte, habe ich das so knapp stehen lassen.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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02.06.2018 10:24
von hobbes
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Ich könnte jetzt noch mal antworten, aber ich glaube, das nützt gerade weder dir noch mir. (Hatten wir das nicht schon mal? ) Einigen wir uns vielleicht vorerst auf: ich sehe es so, du siehst es anders.
Vielleicht schadet es auch der Rezensentin nicht, ein bisschen Abstand zum Text zu bekommen
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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03.06.2018 12:02
von nebenfluss
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Hallo Diana,
ich habe die erste Version im PokaPro gelesen und auch die Diskussion dort überflogen. Irgendwie verstehe ich nicht, warum du jetzt, wo der Wettbewerb vorbei ist, immer noch versuchst, - überspitzt formuliert - einen Roman in das Korsett von 500 Wörtern zu quetschen? Wer hätte etwas davon?
Die Verdichtung, wie du es nennst, bringt mich um jedes literarische Vergnügen. Im Pokapro zählt sowieso, dass ein Text ein Thema hat, welches er konsequent abfährt (würde da zum Vergleich mal die Villeneuve-Studie von Jenni vorschlagen), während bei dir (wenn ich mal hobbes' akribisches Kopfprotokoll zusammenfasse) fast jeder Satz in eine neue Richtung strebt, womit du zwar jede Menge Terrain absteckst - nur erzählst du uns nicht, was darauf wächst und wer da eigentlich lebt = warum uns das interessieren sollte.
Gib der Erzählung den Raum, den sie braucht - und da du wirklich gerade etwas auf dem Schlauch zu stehen scheinst, schreibe ich einfach mal frei von der Leber weg, was mir da so an Ansätzen einfiele.
Nehmen wir z. B. Alfred: Was bringt mir ein pensionierter Leuchtturmwärter, wenn ich durch ihn nicht meine eigene (oder überhaupt eine) Nostalgie kennenlerne? Wieso darf ich nicht Alfreds Melancholie beim Bettenmachen teilen und mit ihm an all die schönen Berufe und Dinge denken, die der technische Fortschritt entbehrlich macht und dem Verfall überlässt? Wie fühlt es sich an, wenn das eigene Leben zum Museum wird, und welcher Trost wäre denkbar? Und was ist mit dem Schiffskapitän draußen auf See: Kann er zu seinem GPS das gleiche heimelige Vertrauen aufbauen wie zum Licht in der Finsternis, das seiner Zunft jahrhundertelang den sicheren Weg an Land gewiesen hat? Das wären die Fragen, denen ich gerne nachgehen würde, wenn ich "ehemaliger Leuchtturmwärter" höre.
Für Martyna gilt exakt das Gleiche: Auch bei ihr wird nicht einfach ihr Gewerbe benannt, und die großartige Möglichkeit, es literarisch auszuschlachten, bleibt ungenutzt. Du hälst die Dame auf Distanz, als müsste uns ihre Nähe unangenehm sein. Ich würde sagen, dann schreibt man besser nicht über Prostituierte, denn das hieße in meinen Augen: dem Text zwar etwas aufregende Frivolität anbehaupten, sich aber auf keinen Fall die Finger daran schmutzig machen zu wollen.
Aufschlussreich sind im Falle einer Prostituierten z. B. immer die Verhältnisse, aus denen sie stammt, weil sich daraus in der Regel ergibt, ob sie nicht vielmehr eine Sexarbeiterin ist (ob man der begrifflichen Abgrenzung nun folgen möchte oder nicht), also: Wie freiwillig tut sie das, kann sie Freier ablehnen, wie hoch ist ihr Preis.
Und dann natürlich die Beziehung der beiden. Wenn du Inspiration dafür brauchst, kannst du sie dir vielleicht bei Sue Ulmers Pokapro-Beitrag holen.
Auf jeden Fall sehe ich es nicht als meine Aufgabe als Leser an, mir auszudenken, wie sie es getrieben haben da oben im Leuchtturm, als Alfred zur Feier des Augenblicks ein weiteres Mal das Leuchtfeuer anschmiss. Klar, es kann diverse Gründe geben, eine solche Szene nicht schreiben zu wollen; vielleicht glaubt man z. B. nicht, dass es überhaupt zu etwas wirklich Lustvollem kommen kann, wenn Geld im Spiel ist. Aber dann setz die beiden eben auf zwei Bettkanten, schweigend, rauchend, und lass sie einander hassen aus tiefstem Herzen. Hauptsache, du erweckst deine Figuren zum Leben, und mit ihnen die Nachbarn und durch die das Milieu usw.
Versteh mich bloß nicht falsch - du kannst schreiben, du hast deinen Zugang zur Literatur. Das ist dir hier, denke ich, auch schon mehrfach versichert worden. Nur gibt es da manchmal auch etwas Verkrampftes, mit dem du dir selbst im Wege stehst, und das bedeutet (offenbar) in diesem Fall: Nicht sehen zu wollen, dass du all die Infos zwar mit viel Mühe in 500 Wörter stopfen kannst, so dass man theoretisch "verstehen" kann, was passiert ... es aber in der Literatur letztlich ja nur in Maßen um Verstand, sondern mindestens ebensosehr um Emphatie, Lust und Emotion geht - beim Schreiben wie beim Lesen. Und dafür bleibt dir in dieser Selbytbeschränkung kein Raum.
Also, entscheide dich ... entweder du konzentrierst du auf einen Aspekt des Ganzen, oder fass' eine sehr viel längere Erzählung, vielleicht sogar eine Novelle ins Auge. Ich bin mir ziemlich sicher: Die würde ich gerne lesen wollen.
EDIT: Au weia, ich habe dich ganz schön zugetextet. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht krumm.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 03.06.2018 18:09
von d.frank
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Hallo nebenfluss
Nach deinem Verschwinden habe ich drei Bücher von Suter gelesen und Eines (sein Durchbruch und in meinen Augen sein Bestes) hat mich zu etwas Neuem inspiriert. Da ich dem Vorankommen damit den Vorzug geben möchte, wird Alfreds Geschichte in ihrem Ansatz bleiben müssen.
Dass du ihm deine Gunst geschenkt hast, nehme ich als (vielleicht unfreiwilliges) Kompliment, dass da viel mehr zu erzählen wäre, weiß ich selbst, aber das ist gerade nicht meine Baustelle.
Der Wettbewerb und dass ich dieses Mal rundum daran teilnehmen durfte, war eine tolle Erfahrung für mich. Bevor ich aber den Faden verliere, möchte ich mich nun nicht weiter daran aufhalten. Alfreds kleiner Abriss ist nicht der erste Text, von dem mir gesagt wurde, ich hätte das falsche Gefäß für ihn gewählt. Vielleicht passen die Themen, die mich umtreiben, einfach nicht mehr in so wenige Zeilen, vielleicht fehlt mir das Können für einen durchweg durchgestylten Text, wie auch immer, ich liebe das Schreiben, besonders wenn es ganz unbewusst passiert.
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*Arthur Schopenhauer |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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03.06.2018 19:22
von nebenfluss
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Suter finde ich sehr unterschiedlich. Hatte er seinen Durchbruch nicht mit "Small World"? Definitiv einer meiner Lieblingsromane überhaupt, werde ich eventuell eines Tages noch ein drittes Mal lesen. Den "Teufel von Mailand" und den "Koch" fand ich auch ganz gut. Mit der Almen-Serie kann ich weniger anfangen, für die Business Class fehlt mir entweder der Humor oder die Erfahrung mit derselben; über "Die Zeit, die Zeit" habe ich mich richtig geärgert und danach kein Buch mehr von ihm in die Hand genommen.
Ja, dass ich mir etwas Längeres mit Alfred und Martyna vorstellen könnte, darfst du gerne als Kompliment verstehen Habe mittlerweile auch den ersten Teil von der Frau Dublonski gelesen, das gefällt mir vom Stil her richtig gut.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 03.06.2018 21:33
von d.frank
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Zitat: | Suter finde ich sehr unterschiedlich. |
Geht mir ähnlich. Ich habe Small World verschlungen, danach versuchte ich es mit Lila, Lila, hab auch durchgehalten, aber zum Ende hin wurde ich sehr ungeduldig, danach noch Die dunkle Seite des Mondes, da wurde ich zum Ende hin sogar ärgerlich. Im Klartext: Es konnte Nichts an das erste Buch anknüpfen.
Suter kann schreiben, für mich eine gute Mischung aus Klasse und Masse (derart Bücher mag ich am Liebsten), aber in den letzten beiden Büchern hat er die Spannung an einem zu frühen Punkt aufgelöst oder sich zu weit von den interessanten Details entfernt, finde ich, ich mochte weder dem Konkurrenzkampf der beiden Hauptfiguren in Lila, Lila weiter folgen, noch mitansehen, wie der Manager sich komplett im Wald verliert.
Die beiden von dir genannten Bücher hab ich mir notiert, das neueste Buch von ihm hat mein Interesse geweckt, aber der Neubuchpreis und eine mögliche Enttäuschung haben mich bisher davon abgehalten, mich über die Leseprobe hinaus damit zu beschäftigen. Bei Schätzing geht es mir ähnlich (ich finde, so ein bisschen kann man die auch vergleichen: spannende, faktenbasierte Unterhaltungsliteratur, die sprachlich und im Kontext über reine Unterhaltung hinausgeht, aber auch nicht abhebt). Bei Schätzing bin ich aber auch nicht über den Schwarm hinausgekommen.
Wie gesagt, bei Small World, wie er da den Zustand der Hauptfigur teilweise aus deren Augen beschreibt, was unglaublich schwierig sein muss, wie er das Spannungselement hineinwebt, den Mordversuch zur unerklärlichen Heilung macht und das mit Fakten unterhebt, rundum gelungen fand ich dieses Buch!
Was in diesem zuletzt gelesenen Roman hat doch so strikt vom Autor abkehren lassen?
Und was war das in deinem letzten Wettbewerbsbeitrag? Das Detail mit dem Ziehen im Unterleib? Man konnte dich ja leider nicht mehr dazu befragen?
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2294 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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24.06.2018 23:25
von Pickman
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Liebe Diana,
ich kenne die Vorversion nicht, bin in dieser Hinsicht also ein Leser ganz nach Deinem Wunsch. Aber in einer Hinsicht muss ich Dich enttäuschen. Ich finde nichts, was ich irgend wie besser machen oder auch nur verbessern könnte, nicht einmal am letzten Satz, dessen Form und Inhalt hervorragend zu einem Menschen passen, der viel Zeit mit sich selbst verbringt.
Liebe Grüße
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2294 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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25.06.2018 22:22
von Pickman
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Hi Diana,
was für Lücken? Martyna kippt Lösgarders Müll in Lösgarders Garten. Lösgarder erscheint als Schatten hinter der Gardine. Offenbar ist ihm Martynas Tun nicht verborgen geblieben.
Erschließbar ist, dass Martyna nicht weglaufen kann (denn sie trägt Stöckelschuhe) oder will (denn sie zieht sie nicht aus) und dass Meinhard Lösgarder sie einholt und - wie auch immer - zum Weinen bringt, wofür er sich etwas Zeit nimmt. Ist das die Lücke, die Du meinst?
Cheers
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Gast
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19.10.2018 22:07 Re: Sonne, Mond und Sterne von Gast
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Diana, dies war mal ein Wettbewerbsbeitrag und du arbeitest nicht mehr daran, macht nichts, hab die Geschichte dreimal gelesen. Warum, ich mag sie, verstehe nicht alles. Tu mich dazu in grün.
d.frank hat Folgendes geschrieben: | Alfred stapft die Treppen hinauf, das Bund an seinem Gürtel klirrt. Heute wird er keine Betten beziehen, auch keine trübseligen Gedanken an das ausgediente Leuchtfeuer verschwenden. Alfred wohnt jetzt auf 24 Quadratmetern mitten in der Innenstadt. Nur mit dem Fernglas kann er den Turm noch sehen und ohne die Touristen, die sich in der ausgebauten Kuppel einquartieren und ihm die Wäsche und ihren Müll hinterlassen, hätte Alfred nicht mal etwas übrig, um Martyna auszuzahlen. Auszahlen, auch beim dritten Mal irritiert mich das Verb. Hat er einst mit Martyna zusammen den Leuchtturm gekauft und betreibt ihn nun alleine als Touristenbleibe, dann muss er sie auszahlen. Mir kommts aber vor, als habe er sich fein gemacht, um sich im Turm ihrer Liebesdienste zu erfreuen - das Bettzeug taugt noch, obwohl schon Gäste drin geschlafen haben. Dann muss er Martyna bezahlen. Gleichzeitig sagt mir etwas, dass du Herrin deiner Verben bist. Dann ist Martyna vielleicht seine Lebensgefährtin und im Turm ist halt mehr Platz. Glaub kaum, dass sie sich heimlich treffen, aber jedenfalls öfter, denn er kennt sie. Zuerst hat er sich noch fragen wollen, was jemanden wie sie hier her verschlagen hatte -eine 2000 Seelen Gemeinde kann sich nur mit viel Wohlwollen das Stadtrecht erkaufen-, aber am Ende ist es immer das Meer und vielleicht auch die einsamen Herzen, die, die einen Sturm überdauern können. ... "und vielleicht auch jene Sorte einsamer Herzen, die einen Sturm überdauert" - meinst du das, rein sprachlich, so? Das Meer, nicht der Ort, zieht Existenzen wie Martyna an, einsam vielleicht, aber stark.
Martyna redet nicht viel. Zum Glück. Alfred kann kein Gerede ertragen. In den Prospekten steht, dass er als einer der letzten Wärter noch bis vor wenigen Jahren im Leuchtturm gehaust hätte. Alfred muss jetzt den Unterhalter spielen, er verkörpert ein Postkartenmotiv, aber Martyna ist auch mit einem still kredenzten Glas Sekt zufrieden. Mit dem Ärmel reibt Alfred ein Loch in den Beschlag der Scheibe, zückt das Fernglas und starrt auf die nachtschlafende Straße. Ein Wagen kommt über den Hügel gekrochen, der rechte Scheinwerfer fast blind, weil die Ausbeute niedrig ist in so einem Nest Lese: Wozu groß hinleuchten, wo es nicht viel zu sehen gibt, die Stelle freut mich auch beim dritten Mal - aber liege ich denn richtig? Ausbeute, hm ... und Alfred wundert sich, weil der Wagen abbremst und am Straßenrand unter einer ebenso blinden Laterne anhält. Was tut sie denn da, denkt Alfred und schaut auf seine Armbanduhr, streicht sich mit der linken Hand durch den frisch gestutzten Bart. Hier oben, 14 - würdest du noch dran arbeiten, ich bäte um "vierzehn" - Meter über dem Meer, steht die Zeit manchmal still, die Dinge rücken ab und verlieren ihre Bedeutung. Er kann schon verstehen, dass die Leute manchmal mit Koffern kommen und dann mit sich selbst wieder gehen können, liegt vielleicht an der Stille und den vielen Treppen, den wenigen Lichtern auf der Zufahrtsstraße. Lese: Manche seiner Touristengäste werden sich während des Aufenthalts über sich selbst klar. Schön.
Dort bellen jetzt sicher Lösgarders Hunde, weil der Wagen zurücksetzt und die Fahrertür aufschlägt: Martyna auf ihren Absatzschuhen -für den Weg die Treppen hinauf muss sie sie ausziehen- stöckelt hinüber zur Einfahrt , reißt an Lösgarders Müllcontainern und schwemmt eine Welle aus Unrat in den ausgeharkten Graben. Die Hunde spielen jetzt sicher verrückt, denkt Alfred und sieht wie drinnen das Licht angeht. Oben in Luises Zimmer, die das Haus seit Wochen nicht verlassen und erst gestern Besuch vom Doktor gehabt hat, unten erscheint Meinhards riesiger Schatten hinter der Gardine. Der Name Meinhard verwirrt nun wieder, ists Meinhard Lösgarder, dann reichte mir der Nachname. Die Szene selbst lese ich: Der Lösi hat ihr irgendwann vorher was getan. Dann legt meine Fantasie los wie drüben bei azareon, den das mehr so irritiert, ich versuchs mal hier: Lösi wollte Martyna buchen, sie unten genießen, während oben seine Frau dahinsiecht, da macht Martyna nicht mit - immer vorausgesetzt, sie ist eine Prostituierte. Ihre Schminke verläuft, weil sie geweint hat, aber warum hält sie ein Stück weiter und setzt zurück? Dran vorbeigerauscht mangels ausreichend Licht? Martyna stöckelt zurück zum Auto. Als sie endlich die Treppen heraufkommt, ist ihre Schminke verlaufen und obwohl Alfred vielleicht etwas Tröstendes sagen sollte, sieht er lieber im Laternenraum nach der automatisch betriebenen Linse.
Die Betten bezieht er erst morgen, das schienen ihm saubere Leute. Man muss schon wirklich gemacht sein dafür, denkt Alfred und reicht Martyna das Glas, so seltsam es klingt, aber im Leben am schwierigsten zu bekommen, sind oft die einfachsten Dinge. Hier versage ich kläglich, verstehe die zentrale Aussage nicht und bin sicher, es liegt an mir. Fast hätte ich mich ums Feedback gedrückt deswegen, aber wer nicht fragt ... Wofür muss wer gemacht sein, Martyna für die Sexarbeit? Was steckt hinter ihren Tränen? |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 20.10.2018 11:39
von d.frank
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Hallo EM,
also du hast überhaupt nicht kläglich versagt!
Du hast die zweite Version gelesen. Die habe ich geschrieben, weil die erste noch kryptischer war. Das ist ein Problem auf Autorenseite.
Zitat: | Auszahlen, auch beim dritten Mal irritiert mich das Verb. Hat er einst mit Martyna zusammen den Leuchtturm gekauft und betreibt ihn nun alleine als Touristenbleibe, dann muss er sie auszahlen. Mir kommts aber vor, als habe er sich fein gemacht, um sich im Turm ihrer Liebesdienste zu erfreuen - das Bettzeug taugt noch, obwohl schon Gäste drin geschlafen haben. Dann muss er Martyna bezahlen. Gleichzeitig sagt mir etwas, dass du Herrin deiner Verben bist. Dann ist Martyna vielleicht seine Lebensgefährtin und im Turm ist halt mehr Platz. Glaub kaum, dass sie sich heimlich treffen, aber jedenfalls öfter, denn er kennt sie. |
Da sieht man mal wieder, was eine einzige Vorsilbe ausmachen kann. BE-zahlen. Rückwirkend betrachtet habe ich hier mal wieder den Sinn zugunsten der Sprachmelodie aufgegeben oder nicht lange genug über Alternativen nachgedacht. Vielen Dank für die direkte Einsicht in die Hintergründe, warum man das Verb hier so falsch deuten kann.
Zitat: | und vielleicht auch jene Sorte einsamer Herzen, die einen Sturm überdauert" - meinst du das, rein sprachlich, so? Das Meer, nicht der Ort, zieht Existenzen wie Martyna an, einsam vielleicht, aber stark. |
Sprachlich schon auf das Meer bezogen, aber eher im metaphorischen Sinne: die raue See, die vielleicht raubeinigen, ursprünglichen Menschen.
Auch wieder so ein schönes Beispiel: Ich schreibe viel aus einem Gefühl heraus und lasse die Gedanken einfach fließen. Oft wird es dann nicht eindeutig oder lässt sich nicht richtig fassen.
Zitat: | Ein Wagen kommt über den Hügel gekrochen, der rechte Scheinwerfer fast blind, weil die Ausbeute niedrig ist in so einem Nest Lese: Wozu groß hinleuchten, wo es nicht viel zu sehen gibt, die Stelle freut mich auch beim dritten Mal - aber liege ich denn richtig? Ausbeute, hm ... |
Interessant, hier deutest du metaphorisch, obwohl ein kaputter Scheinwerfer gemeint ist (Martynas gewerbliche Ausbeute ist niedrig). Das zeigt mir, dass ich den Leser nicht richtig führe - von den eben noch metaphorischen Gedanken zum Meer, zu einem banalen kaputten Scheinwerfer ohne Martyna
Zitat: | Die Szene selbst lese ich: Der Lösi hat ihr irgendwann vorher was getan. Dann legt meine Fantasie los wie drüben bei azareon, den das mehr so irritiert, ich versuchs mal hier: Lösi wollte Martyna buchen, sie unten genießen, während oben seine Frau dahinsiecht, da macht Martyna nicht mit - immer vorausgesetzt, sie ist eine Prostituierte. Ihre Schminke verläuft, weil sie geweint hat, aber warum hält sie ein Stück weiter und setzt zurück? Dran vorbeigerauscht mangels ausreichend Licht? |
Fast richtig.
Wenn Tränen im Spiel sind, dachte ich, ist der Bogen nicht weit zum gebrochenen Herzen. Martynas Ausbeute ist gering. Gerade ist sie auf dem Weg zu einem Freier und gibt sich einem plötzlichen Rachegedanken hin.
Zitat: | Wofür muss wer gemacht sein, Martyna für die Sexarbeit? Was steckt hinter ihren Tränen? |
Ja. Martyna für die Sexarbeit, Alfred für sein Leben als Postkartenmotiv. Beiden fehlt etwas Entscheidendes, etwas ganz einfaches, das nur aus ihnen selbst kommen kann.
Danke für dein Lesen hier!
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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Gast
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20.10.2018 22:04
von Gast
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d.frank hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Ein Wagen kommt über den Hügel gekrochen, der rechte Scheinwerfer fast blind, weil die Ausbeute niedrig ist in so einem Nest Lese: Wozu groß hinleuchten, wo es nicht viel zu sehen gibt, die Stelle freut mich auch beim dritten Mal - aber liege ich denn richtig? Ausbeute, hm ... |
Interessant, hier deutest du metaphorisch, obwohl ein kaputter Scheinwerfer gemeint ist (Martynas gewerbliche Ausbeute ist niedrig). Das zeigt mir, dass ich den Leser nicht richtig führe - von den eben noch metaphorischen Gedanken zum Meer, zu einem banalen kaputten Scheinwerfer ohne Martyna |
Doch doch, den halbblinden Scheinwerfer sah ich. Das mit der Ausbeute klang an, ich brachte es nicht zusammen: Die schwache Birne beleuchtet den Straßenrand, dort stehen die Frauen vom Straßenstrich, im Auto sitzen die Freier. Martyna aber ist die Edelversion, sitzt selbst im Auto -- konnte also nicht sein. Herrje.
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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21.10.2018 06:11
von gold
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Ach, liebe Diana,
jetzt kommt die gold daher und verwirrt dich noch mehr? Hoffe nicht. Ich, jedenfalls, mag die Wettbewerbsversion deiner Geschichte. Gerade das Kryptische hat seinen Reiz. Und sie hat Charme.
Gerade auch mit den Fragezeichen, die sie in meinem Kopf entstehen lässt. Am Wenigsten kann ich dir bei Version 2 verzeihen, dass der Prota nicht mehr in seinem Leuchtturm steht. Somit geht für mich das Besondere deiner Geschichte verloren.
Ich denke, Version 2 ist ein typisches Beispiel dafür, was ein Erklärbär anrichten kann.
Liebe Diana, egal, welcher Version ich jetzt den Vorzug gebe, mir gefällt der Plot und die gemeinsamen Elemente der beiden Texte auf jeden Fall. Der Titel
ebenso, nur kann ich keinen Bezug zum Text herstellen.
Mich gerne nochmals damit befasst
liebe Sonntagsgrüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 21.10.2018 10:39
von d.frank
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Hallo gold,
da holt die Em den alten Leuchtturmwärter wieder hervor und dass gerade, wo ich einen Beitrag im aktuellen Wettbewerb habe, der dem Alfred wahrscheinlich in nur wenig nachsteht, und schon schreibst du, dass Alfred nicht mehr in seinem Leuchtturm stehen würde.
Ganz vorher schrieb Pickman, dass Meinhard Lösgarder Martyna zu Fuss verfolgt.
Em schrieb was von Straßenstrich.
In der Tat, ich bin einigermaßen verwirrt.
Vielleicht betexte ich lieber Bilderbücher?
Der Titel steht für eine Zeile aus dem bekannten Kinderlied. Ich fand ihn passend für das Einfache und Ursprüngliche, das eigentlich greifbar über den Figuren schwebt und dabei doch so unerreichbar ist.
LG
diana
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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21.10.2018 11:36
von gold
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Zitat: | da holt die Em den alten Leuchtturmwärter wieder hervor und dass gerade, wo ich einen Beitrag im aktuellen Wettbewerb habe, der dem Alfred wahrscheinlich in nur wenig nachsteht, und schon schreibst du, dass Alfred nicht mehr in seinem Leuchtturm stehen würde. |
naja, the seventh sense
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Gast
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21.10.2018 17:46 :) von Gast
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Diana, mit dem Straßenstrich wollte ich den Irrweg meiner Gedanken aufzeigen. Die Ausbeute schien sich mir auf das Licht zu beziehen, etcetera ... Insgesamt brauchts für die Verwirrung unser Zusammenwirken, das bewirkst nicht du allein.
Gold, Alfred steht doch die ganze Zeit über im ...? -- Okay, werd jetzt nicht die Erstversion lesen. Hätte dann bloß wieder Erklärdrang betreffs eigener Irrtümer.
Edit: Ich bin emr.
Nicht die EM. #Europameisterschaft Auch der Prominentenartikel gebührt mir nicht, trotz Gleichheit der Initialen mit denen Remarques.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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Gast
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21.10.2018 18:05
von Gast
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Diana, ich empfand das nicht als forsch, es gibt nichts zu entschuldigen.
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