18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Allgemeine Infos zum Literaturmarkt
Millionen Leser weniger - Der Buchmarkt in der Krise

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3221
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag28.09.2018 11:59

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich habe auch gerade den Artikel gelesen und glaube ebenfalls, dass auch in Zukunft gelesen wird. Wie heißt es so schön: Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Statt in Schockstarre zu verfallen, muss man eben mit dem Wandel fließen.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag28.09.2018 13:15

von Alexandermerow
Antworten mit Zitat

Poolshark hat Folgendes geschrieben:
sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Ich hab gerade ein kulturelles Déjà-vu. Die ganze Diskussion gab es schon (mindestens) einmal, nur damals war die Ursache allen Übels das Fernsehen.

Und davor das Radio, und davor das elektrische Licht, und davor die Erfindung des Papiers.


Fakt ist, dass alle diese genannten Dinge eben nicht zu einem millionenfachen Leserschwund geführt haben; die aktuelle Entwicklung allerdings schon.
Gut, manche wohnen auch heute noch in einem Heile-Welt-Dörfchen auf dem Lande, wo es vielleicht noch anders aussieht. Andere wohnen in Großstädten und da ist die Tendenz auf jeden Fall klar.
Außerdem berichten zahllose Arbeitgeber ja nicht umsonst von der Unfähigkeit gewisser Azubis usw., noch ganze Texte lesen und verstehen zu können. Das ist eine fatale Entwicklung, die irgendwann auch fatale Auswirkungen haben wird.

Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Ich habe auch gerade den Artikel gelesen und glaube ebenfalls, dass auch in Zukunft gelesen wird. Wie heißt es so schön: Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Statt in Schockstarre zu verfallen, muss man eben mit dem Wandel fließen.


Mit Schockstarre hat das nichts zu tun. Es wäre nur ratsam, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. Aber das wäre jetzt eher eine politische Sache, die hier jetzt nicht unbedingt ausufern sollte.


_________________
"Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
Beutewelt I - Bürger 1-564398B-278843
Beutewelt II - Aufstand in der Ferne
Das aureanische Zeitalter I - Flavius Princeps
Die Antariksa-Saga - Grimzhag der Ork
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
LarsLWO
Geschlecht:männlichSchneckenpost
L

Alter: 42
Beiträge: 10
Wohnort: Schönste Stadt der Welt


L
Beitrag28.09.2018 19:22

von LarsLWO
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Ich hab gerade ein kulturelles Déjà-vu. Die ganze Diskussion gab es schon (mindestens) einmal, nur damals war die Ursache allen Übels das Fernsehen.

Richtig erkannt Smile Trotzdem trifft man mit so einem Artikel bei vielen Personen die Grundstimmung. Oder erzeugt eine bestimmte Stimmung.

Man sollte mal hinterfragen, wer etwas davon hat...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
Beiträge: 827
NaNoWriMo: 8384
Wohnort: Berlin


Beitrag29.09.2018 11:39

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Alexandermerow hat Folgendes geschrieben:
Poolshark hat Folgendes geschrieben:
sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Ich hab gerade ein kulturelles Déjà-vu. Die ganze Diskussion gab es schon (mindestens) einmal, nur damals war die Ursache allen Übels das Fernsehen.

Und davor das Radio, und davor das elektrische Licht, und davor die Erfindung des Papiers.

Fakt ist, dass alle diese genannten Dinge eben nicht zu einem millionenfachen Leserschwund geführt haben; die aktuelle Entwicklung allerdings schon.

Die Art zu lesen verändert sich. Zum Beispiel gibt es Abonnement-Services für E-Books und Hörbücher, interaktive Geschichten und ähnliches, die in den Zahlen des Börsenvereins nicht auftauchen soweit ich weiß. Trotzdem denke ich, dass der Trend schon etwas aussagt und uns aufhorchen lassen sollte. Technologien für den Rückgang von Lesern verantwortlich zu machen, halte ich aber für nicht zielführend. Diese Technologien zu nutzen, scheint mir da sinnvoller. Überhaupt sollten klassische Verlage sich mehr trauen. Während die nämlich über mangelnde Einkünfte klagen, finden Self-Publisher in den Sparten, über die Verleger die Nase rümpfen, Millionen Leser. Auch Harry Potter wollte am Anfang niemand haben, letztendlich hat Rowling mit ihrer Serie dann aber eine ganze Generation bewegt. Es gibt also Lesewillige, man muss sie nur richtig ansprechen. Und das sollte schon in den Schulen anfangen. Meine schulische Bildung hat mir das Lesen und Schreiben nämlich fast verhagelt.

Alexandermerow hat Folgendes geschrieben:

Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Ich habe auch gerade den Artikel gelesen und glaube ebenfalls, dass auch in Zukunft gelesen wird. Wie heißt es so schön: Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Statt in Schockstarre zu verfallen, muss man eben mit dem Wandel fließen.


Mit Schockstarre hat das nichts zu tun. Es wäre nur ratsam, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. Aber das wäre jetzt eher eine politische Sache, die hier jetzt nicht unbedingt ausufern sollte.

Ja, es ist eine politische Sache. Die sogenannte ernsthafte Literatur, die keinen Unterhaltungs- oder Monetisierungsanspruch hat, muss gefördert werden. In anderen Ländern gibt es da laufende Modelle. Das Land der Dichter und Denker schläft da mal wieder. Auch würde es sicher mehr Leser geben, wenn nicht so viele Kinder durch das Netz unseres Bildungssystems fallen würden. Die Frage, wohin die Leser verschwinden, ist also eine hochpolitische Angelegenheit, und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht.


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3221
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag29.09.2018 19:14

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Es gibt also Lesewillige, man muss sie nur richtig ansprechen. Und das sollte schon in den Schulen anfangen. Meine schulische Bildung hat mir das Lesen und Schreiben nämlich fast verhagelt.


und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht.


Meiner Meinung nach sind nicht nur die Schulen, sondern auch die Eltern dafür "zuständig", bei den Kindern das Interesse für das Lesen zu wecken. Natürlich nicht mit Druck, sondern so, dass die Kinder merken, Lesen macht je nach Literatur Spaß, bildet und/oder bringt Erfahrungen. Meinen Neffen sehe ich aufgrund der Entfernung leider zu selten, aber wenn, schaut er meist auf sein Smartphone. Wir wollen ihm beim nächsten Besuch ein Buch mitgeben, dass evtl. seine Begeisterung für das Lesen fördert.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Balnoj
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 33
Beiträge: 106
Wohnort: Zuhause


Beitrag30.09.2018 17:31

von Balnoj
Antworten mit Zitat

Alexandermerow hat Folgendes geschrieben:
Aber das wäre jetzt eher eine politische Sache, die hier jetzt nicht unbedingt ausufern sollte.


Und wer macht die Politik aus? Das Volk - die Wähler. Diese Macht wird leider allzu wenig genutzt.


_________________
"Ich möchte 1.000 Welten sehen und 1.000 Welten erschaffen" - ich

"Das was wir tun, zeigt wer wir sind" - Dark Knight

"Ich bin mein Weg und mein Weg bin ich" - Tigerpilz
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
Beiträge: 827
NaNoWriMo: 8384
Wohnort: Berlin


Beitrag02.10.2018 18:03

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Es gibt also Lesewillige, man muss sie nur richtig ansprechen. Und das sollte schon in den Schulen anfangen. Meine schulische Bildung hat mir das Lesen und Schreiben nämlich fast verhagelt.


und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht.


Meiner Meinung nach sind nicht nur die Schulen, sondern auch die Eltern dafür "zuständig", bei den Kindern das Interesse für das Lesen zu wecken. Natürlich nicht mit Druck, sondern so, dass die Kinder merken, Lesen macht je nach Literatur Spaß, bildet und/oder bringt Erfahrungen.

Genau. Und da scheint es ja auch zu haken. Da muss man auch mal gucken, warum das so ist.


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag04.10.2018 01:15

von Alexandermerow
Antworten mit Zitat

Poolshark hat Folgendes geschrieben:
Ja, es ist eine politische Sache. Die sogenannte ernsthafte Literatur, die keinen Unterhaltungs- oder Monetisierungsanspruch hat, muss gefördert werden. In anderen Ländern gibt es da laufende Modelle. Das Land der Dichter und Denker schläft da mal wieder. Auch würde es sicher mehr Leser geben, wenn nicht so viele Kinder durch das Netz unseres Bildungssystems fallen würden. Die Frage, wohin die Leser verschwinden, ist also eine hochpolitische Angelegenheit, und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht.


So sehe ich das auch. Anspruchsvolle Bücher fördern eben auch die anspruchsvolle Hirnnutzung, was nicht das Schlechteste ist, wenn man einen gewissen Zivilisationsstandard erhalten will.


_________________
"Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
Beutewelt I - Bürger 1-564398B-278843
Beutewelt II - Aufstand in der Ferne
Das aureanische Zeitalter I - Flavius Princeps
Die Antariksa-Saga - Grimzhag der Ork
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag09.10.2018 12:28

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Etwas heiterer: Interviews mit den "verbliebenen" Buchkäufern:
https://www.zeit.de/2018/41/buchbranche-verkaufszahlen-rueckgang-buchhandlung-kunden/komplettansicht

Meine Lieblingszitate:
Zitat:
Oh Gott, nee. Ich sitz doch nicht vorm Fernseher und warte, bis da ein Kehlmann auftaucht.

Zitat:
Ich kann Ihnen hier nicht unser ganzes Leben erzählen, aber wir sind früher viel gereist und am liebsten in arabische Länder.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag09.10.2018 12:41

von Rübenach
Antworten mit Zitat

http://www.taz.de/Verlage-in-Deutschland/!5538347/

_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
Beiträge: 827
NaNoWriMo: 8384
Wohnort: Berlin


Beitrag10.10.2018 10:03

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:
http://www.taz.de/Verlage-in-Deutschland/!5538347/

Klaus Bittermann hat Folgendes geschrieben:
Was ihn an der Debatte stört, ist, dass das Kulturgut Buch häufig als an sich schützenswert dargestellt werde. „Man muss an die Bücher die gleichen Qualitätsmaßstäbe anlegen wie an andere Produkte auch“, sagt er, „bei den meisten Büchern gibt es gute Gründe dafür, dass sie niemanden interessieren und sie es verdienen, in die Tonne getreten zu werden. Dass das Interesse am Buch insgesamt schwindet, ist also nicht zu beklagen in einer Gesellschaft, in der ‚gute‘ Literatur in der Regel nur eine marginale Rolle spielt.“

Das ist ein Gedanke, der mir in schwachen Momenten auch manchmal kommt, auch wenn ich ihn nicht so aussprechen würde. Wie seht ihr das?


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag10.10.2018 10:46

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Das ist halt die übliche neoliberale Position. Qualität ist, was sich verkauft. Wenn die Leute kein Geld für Bücher mehr ausgeben, haben Bücher offenbar für sie keinen Wert mehr. Die Politik soll sich raushalten, der Markt regelt alles.

Das finde ich aber (nicht nur in diesem Bereich) zu kurz gedacht. Bücher können viel vermitteln, z. B.  Visionen und Wissen. Und es gibt andere Visionen einer zukünftigen Gesellschaft als Kapitalismus, und auch die Wissenschaft hat sich da nicht unterzuordnen.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag10.10.2018 11:06

von Rübenach
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Das ist halt die übliche neoliberale Position. Qualität ist, was sich verkauft. Wenn die Leute kein Geld für Bücher mehr ausgeben, haben Bücher offenbar für sie keinen Wert mehr. Die Politik soll sich raushalten, der Markt regelt alles.

Das finde ich aber (nicht nur in diesem Bereich) zu kurz gedacht. Bücher können viel vermitteln, z. B.  Visionen und Wissen. Und es gibt andere Visionen einer zukünftigen Gesellschaft als Kapitalismus, und auch die Wissenschaft hat sich da nicht unterzuordnen.


Ich glaube, da missverstehst du Bittermann völlig. Ich glaube, ihm geht es in diesem Zusammenhang nicht um Verkaufszahlen, sondern tatsächlich um die literarische Qualität der Bücher, was immer man auch darunter verstehen mag. Zumindest ist dies mein Eindruck, wenn ich mir das Verlagsprogramm der Edition Tiamat so anschaue. Ich denke, er will auf folgendes hinaus: Wenn Größe (also in diesem Fall "Kleine" das einzige Kriterium für die öffentliche Verlagsförderung würde, dann wird halt ein Sieben-Verlag genauso gefördert wie z.B. Stroemfeld mit seiner kritischen Kafka-Ausgabe (falls Stroemfeld bis dahin überhaupt noch existiert).


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag10.10.2018 11:57

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Etwas heiterer: Interviews mit den "verbliebenen" Buchkäufern:
https://www.zeit.de/2018/41/buchbranche-verkaufszahlen-rueckgang-buchhandlung-kunden/komplettansicht



Wenn die Sprüche in dem Artikel echt sind und nicht erfunden, tut das schon richtig weh. Leute, die ein Buch nach dem Einband kaufen ... Dass es das noch gibt.

Grüße
Rainer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag10.10.2018 12:05

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Stimmt, Rübenach, ich hätte das Zitat nochmal im Kontext lesen sollen. Ich kannte die Edition Tiamat bisher nur als Verlag/Label von Funny van Dannen.

Offenbar hätte er persönlich nichts dagegen, staatlich gefördert zu werden, möchte aber nicht, dass - weil man Bücher unterschiedslos als schützenswerte Kulturgüter betrachtet - den Verlagen, die seiner Ansicht nach keine 'gute' Literatur vertreiben, diese Förderung ebenfalls zugute kommt. Und wahrscheinlich auch nicht großen Verlagen wie Suhrkamp oder Hanser.
Und vielleicht hat er recht?
Wenn man mit Steuergeldern Banken retten kann, weil sie "too big (to fail)" sind, warum dann nicht auch Verlage, weil sie "too small" sind ...
stellt sich nur die Frage, wer darüber urteilen soll, ob Funny van Dannen nun schützenswertes Kulturgut ist oder nicht.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4298

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag10.10.2018 13:17

von hobbes
Antworten mit Zitat

Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Leute, die ein Buch nach dem Einband kaufen ... Dass es das noch gibt.

Klar gibt es die. Ich mache das auch. Meistens halt umgekehrt: Wegen dem Einband kaufe ich das Buch mit Sicherheit nicht. Oder wegen der Schriftart. Oder weil es so merkwürdig gesetzt ist. Oder, oder, oder.

Jedenfalls ist das (Äußere) für mich definitiv auch ein Qualitätsmerkmal.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5443
Wohnort: OWL


Beitrag10.10.2018 13:20

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:
dann wird halt ein Sieben-Verlag genauso gefördert wie z.B. Stroemfeld mit seiner kritischen Kafka-Ausgabe (falls Stroemfeld bis dahin überhaupt noch existiert).


Manchmal braucht man gar nicht lange zu warten:

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Insolvenz-des-Stroemfeld-Verlags-Ein-bitterer-Verlust-fuer-die-Literaturstadt-Frankfurt-32695.html?newsletter_id=3969
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag10.10.2018 14:45

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Rübenach hat Folgendes geschrieben:
dann wird halt ein Sieben-Verlag genauso gefördert wie z.B. Stroemfeld mit seiner kritischen Kafka-Ausgabe (falls Stroemfeld bis dahin überhaupt noch existiert).


Manchmal braucht man gar nicht lange zu warten:

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Insolvenz-des-Stroemfeld-Verlags-Ein-bitterer-Verlust-fuer-die-Literaturstadt-Frankfurt-32695.html?newsletter_id=3969


Das ist bekannt, stand ja auch schon im von mir verlinkten taz-artikel. aber so weit ich weiß, ist das nicht die erste insolvenz dieses verlags und bisher ist er imer (also einmal) gerettet worden.


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag10.10.2018 14:58

von d.frank
Antworten mit Zitat

Diese Ausgabe hätte ich gern:



aber nur, weil ich den Inhalt kenne und weil sie so nostalgisch anmutet, dass man sie gern in den Händen hätte.

Und ich quatsche jetzt hier auch nur rum, weil ich sie allen zeigen wollte und damit ich den Faden nicht verliere... Embarassed


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag10.10.2018 15:35

von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo Poolshark,

Poolshark hat Folgendes geschrieben:
.....Die sogenannte ernsthafte Literatur, die keinen Unterhaltungs- oder Monetisierungsanspruch hat, muss gefördert werden......


Das erinnert mich ein bisschen an die Feuerzangenbowle "Literatur muss bitter schmecken, sonst wirkt se necht"

Oder hat jeder Band der aktuelle Longliste so einen hohen erzieherischen Wert, dass die Bücher nicht unterhalten müssen, um trotzdem gelesen zu werden? Eine Logarithmentafel oder eine Bilanz hat keinen Unterhaltungsanspruch (Na ja, die vielleicht manchmal doch).
Literatur ist also in Deutschland was für Masochisten? Ich hoffe nicht.


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag10.10.2018 15:59

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Na ja, wird oft so empfunden. Auch von mir. Dabei vergessen die Menschen, die Goethe und Mann so hoch loben und als wertvoll einstufen, dass diese Autoren zu ihrer Zeit auch Bestseller waren. Klar haben sie gut geschrieben (nehm ich mal an.... mit Mann kann ich gar nichts anfangen... mit Goethe nur bedingt), aber sie hatten LESER. Dasselbe gilt für Jane Austen und Shakespeare (gut, da waren es die Besucher). Ich bin mir ziemlich sicher, dass es zu Goethes und Schillers Zeiten auch Groschenromane gab. Vielleicht in einer anderen Form, wie heute - ich denke da an die Moritaten- und Bänkelsänger - aber zu  allen Zeiten, gab es Geschichten, die populär waren und im Gedächtnis blieben und welche, die halt vergessen wurden. Zu ihrer Zeit populär, aber eben nicht so bleibend beeindruckend.

Ich, als eher durchschnittliche (bzw. auch da eher am unteren Rand herumkrebsende) Unterhaltungsautorin und als Leserin mit einem recht durchschnittlichen Geschmack, finde es manchmal schon echt arrogant, befremdlich amüsant was da so verzapft befürchtet geunkt wird, in Bezug auf die sogenanten E-Werke.
Der Eindruck, der bei mir bleibt ist: die Leute, die es nötig haben, auf Leser herunter zu gucken, die "nur" Iny Lorenz (oder früher Courts Mahler) lesen... bzw. die die sich für was besseres halten, weil sie Iny Lorenz nicht mögen und nur Hesse toll finden, die sind eher die Pauperi Spiritii (und jetzt haut mich, weil ich das Latein falsch dekliniert hab).

Ich erinnere mich - Achtung jetzt kommt *Lapidaraltundklapprigimschaukelstuhlphilosphierend*- , dass in den 1980ern das Kino tot geredet wurde, das Fernsehn tot geredet wurde, der Untergang der westlichen Zivilisation vorausgesagt wurde.
Klar gibt es viel Schei... im TV...und sonstwo auf der Welt,  aber ab und an auch mal ne Gemme.
Ähnlich ist es wohl im Verlagswesen.
Ich finde es super, wenn jemand her geht und Klassiker verlegt, da gehört eine gehörige Portion Enthusiasmus dazu, ebenso für Verlage, die Neulingen off-the-mainstream eine Chance geben.
Aber wenn die Verkaufszahlen sinken, gleich davon zu reden, dass die Leute dümmer werden? Hmmm. Diese Befürchtungen hab ich in ähnlicher Form kurz bevor Harry Potter kam auch schon mal gehört und gelesen... wink


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5443
Wohnort: OWL


Beitrag10.10.2018 16:38

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:

Das ist bekannt, stand ja auch schon im von mir verlinkten taz-artikel. aber so weit ich weiß, ist das nicht die erste insolvenz dieses verlags und bisher ist er imer (also einmal) gerettet worden.


Ich lese nicht alles durch, was hier als Link reingestellt wird.
Aber zweimal informiert ist besser als gar nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 3 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Allgemeine Infos zum Literaturmarkt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 33 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Der rote Teppich hat Flecken - oder t...
von schreiby
schreiby Roter Teppich & Check-In 5 22.04.2024 10:09 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Der Renegat
von wohe
wohe Trash 2 22.04.2024 08:58 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungBuch

von TheSpecula

von BerndHH

von Fao

von GSK-Storys

von MDK

von Ralphie

von Schreibmaschine

von nicolailevin

von V.K.B.

von Beka

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!