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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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28.09.2018 11:59
von Taranisa
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Ich habe auch gerade den Artikel gelesen und glaube ebenfalls, dass auch in Zukunft gelesen wird. Wie heißt es so schön: Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Statt in Schockstarre zu verfallen, muss man eben mit dem Wandel fließen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Alexandermerow Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 435 Wohnort: Berlin
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28.09.2018 13:15
von Alexandermerow
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Poolshark hat Folgendes geschrieben: | sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Ich hab gerade ein kulturelles Déjà-vu. Die ganze Diskussion gab es schon (mindestens) einmal, nur damals war die Ursache allen Übels das Fernsehen. |
Und davor das Radio, und davor das elektrische Licht, und davor die Erfindung des Papiers. |
Fakt ist, dass alle diese genannten Dinge eben nicht zu einem millionenfachen Leserschwund geführt haben; die aktuelle Entwicklung allerdings schon.
Gut, manche wohnen auch heute noch in einem Heile-Welt-Dörfchen auf dem Lande, wo es vielleicht noch anders aussieht. Andere wohnen in Großstädten und da ist die Tendenz auf jeden Fall klar.
Außerdem berichten zahllose Arbeitgeber ja nicht umsonst von der Unfähigkeit gewisser Azubis usw., noch ganze Texte lesen und verstehen zu können. Das ist eine fatale Entwicklung, die irgendwann auch fatale Auswirkungen haben wird.
Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Ich habe auch gerade den Artikel gelesen und glaube ebenfalls, dass auch in Zukunft gelesen wird. Wie heißt es so schön: Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Statt in Schockstarre zu verfallen, muss man eben mit dem Wandel fließen. |
Mit Schockstarre hat das nichts zu tun. Es wäre nur ratsam, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. Aber das wäre jetzt eher eine politische Sache, die hier jetzt nicht unbedingt ausufern sollte.
_________________ "Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
Beutewelt I - Bürger 1-564398B-278843
Beutewelt II - Aufstand in der Ferne
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LarsLWO Schneckenpost
L Alter: 42 Beiträge: 10 Wohnort: Schönste Stadt der Welt
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Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
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29.09.2018 11:39
von Poolshark
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Alexandermerow hat Folgendes geschrieben: | Poolshark hat Folgendes geschrieben: | sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Ich hab gerade ein kulturelles Déjà-vu. Die ganze Diskussion gab es schon (mindestens) einmal, nur damals war die Ursache allen Übels das Fernsehen. |
Und davor das Radio, und davor das elektrische Licht, und davor die Erfindung des Papiers. |
Fakt ist, dass alle diese genannten Dinge eben nicht zu einem millionenfachen Leserschwund geführt haben; die aktuelle Entwicklung allerdings schon. |
Die Art zu lesen verändert sich. Zum Beispiel gibt es Abonnement-Services für E-Books und Hörbücher, interaktive Geschichten und ähnliches, die in den Zahlen des Börsenvereins nicht auftauchen soweit ich weiß. Trotzdem denke ich, dass der Trend schon etwas aussagt und uns aufhorchen lassen sollte. Technologien für den Rückgang von Lesern verantwortlich zu machen, halte ich aber für nicht zielführend. Diese Technologien zu nutzen, scheint mir da sinnvoller. Überhaupt sollten klassische Verlage sich mehr trauen. Während die nämlich über mangelnde Einkünfte klagen, finden Self-Publisher in den Sparten, über die Verleger die Nase rümpfen, Millionen Leser. Auch Harry Potter wollte am Anfang niemand haben, letztendlich hat Rowling mit ihrer Serie dann aber eine ganze Generation bewegt. Es gibt also Lesewillige, man muss sie nur richtig ansprechen. Und das sollte schon in den Schulen anfangen. Meine schulische Bildung hat mir das Lesen und Schreiben nämlich fast verhagelt.
Alexandermerow hat Folgendes geschrieben: |
Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Ich habe auch gerade den Artikel gelesen und glaube ebenfalls, dass auch in Zukunft gelesen wird. Wie heißt es so schön: Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Statt in Schockstarre zu verfallen, muss man eben mit dem Wandel fließen. |
Mit Schockstarre hat das nichts zu tun. Es wäre nur ratsam, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. Aber das wäre jetzt eher eine politische Sache, die hier jetzt nicht unbedingt ausufern sollte. |
Ja, es ist eine politische Sache. Die sogenannte ernsthafte Literatur, die keinen Unterhaltungs- oder Monetisierungsanspruch hat, muss gefördert werden. In anderen Ländern gibt es da laufende Modelle. Das Land der Dichter und Denker schläft da mal wieder. Auch würde es sicher mehr Leser geben, wenn nicht so viele Kinder durch das Netz unseres Bildungssystems fallen würden. Die Frage, wohin die Leser verschwinden, ist also eine hochpolitische Angelegenheit, und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht.
_________________ "But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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29.09.2018 19:14
von Taranisa
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Poolshark hat Folgendes geschrieben: | Es gibt also Lesewillige, man muss sie nur richtig ansprechen. Und das sollte schon in den Schulen anfangen. Meine schulische Bildung hat mir das Lesen und Schreiben nämlich fast verhagelt.
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und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht. |
Meiner Meinung nach sind nicht nur die Schulen, sondern auch die Eltern dafür "zuständig", bei den Kindern das Interesse für das Lesen zu wecken. Natürlich nicht mit Druck, sondern so, dass die Kinder merken, Lesen macht je nach Literatur Spaß, bildet und/oder bringt Erfahrungen. Meinen Neffen sehe ich aufgrund der Entfernung leider zu selten, aber wenn, schaut er meist auf sein Smartphone. Wir wollen ihm beim nächsten Besuch ein Buch mitgeben, dass evtl. seine Begeisterung für das Lesen fördert.
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Balnoj Leseratte
Alter: 33 Beiträge: 106 Wohnort: Zuhause
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30.09.2018 17:31
von Balnoj
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Alexandermerow hat Folgendes geschrieben: | Aber das wäre jetzt eher eine politische Sache, die hier jetzt nicht unbedingt ausufern sollte. |
Und wer macht die Politik aus? Das Volk - die Wähler. Diese Macht wird leider allzu wenig genutzt.
_________________ "Ich möchte 1.000 Welten sehen und 1.000 Welten erschaffen" - ich
"Das was wir tun, zeigt wer wir sind" - Dark Knight
"Ich bin mein Weg und mein Weg bin ich" - Tigerpilz |
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Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
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02.10.2018 18:03
von Poolshark
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Poolshark hat Folgendes geschrieben: | Es gibt also Lesewillige, man muss sie nur richtig ansprechen. Und das sollte schon in den Schulen anfangen. Meine schulische Bildung hat mir das Lesen und Schreiben nämlich fast verhagelt.
…
und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht. |
Meiner Meinung nach sind nicht nur die Schulen, sondern auch die Eltern dafür "zuständig", bei den Kindern das Interesse für das Lesen zu wecken. Natürlich nicht mit Druck, sondern so, dass die Kinder merken, Lesen macht je nach Literatur Spaß, bildet und/oder bringt Erfahrungen. |
Genau. Und da scheint es ja auch zu haken. Da muss man auch mal gucken, warum das so ist.
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Alexandermerow Eselsohr
Alter: 45 Beiträge: 435 Wohnort: Berlin
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04.10.2018 01:15
von Alexandermerow
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Poolshark hat Folgendes geschrieben: | Ja, es ist eine politische Sache. Die sogenannte ernsthafte Literatur, die keinen Unterhaltungs- oder Monetisierungsanspruch hat, muss gefördert werden. In anderen Ländern gibt es da laufende Modelle. Das Land der Dichter und Denker schläft da mal wieder. Auch würde es sicher mehr Leser geben, wenn nicht so viele Kinder durch das Netz unseres Bildungssystems fallen würden. Die Frage, wohin die Leser verschwinden, ist also eine hochpolitische Angelegenheit, und man macht es sich zu einfach, wenn man die Neuen Medien, die mittlerweile auch schon nicht mehr neu sind, für alles verantwortlich macht. |
So sehe ich das auch. Anspruchsvolle Bücher fördern eben auch die anspruchsvolle Hirnnutzung, was nicht das Schlechteste ist, wenn man einen gewissen Zivilisationsstandard erhalten will.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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09.10.2018 12:28
von nebenfluss
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Etwas heiterer: Interviews mit den "verbliebenen" Buchkäufern:
https://www.zeit.de/2018/41/buchbranche-verkaufszahlen-rueckgang-buchhandlung-kunden/komplettansicht
Meine Lieblingszitate:
Zitat: | Oh Gott, nee. Ich sitz doch nicht vorm Fernseher und warte, bis da ein Kehlmann auftaucht. |
Zitat: | Ich kann Ihnen hier nicht unser ganzes Leben erzählen, aber wir sind früher viel gereist und am liebsten in arabische Länder. |
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 09.10.2018 12:41
von Rübenach
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http://www.taz.de/Verlage-in-Deutschland/!5538347/
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
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10.10.2018 10:03
von Poolshark
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Klaus Bittermann hat Folgendes geschrieben: | Was ihn an der Debatte stört, ist, dass das Kulturgut Buch häufig als an sich schützenswert dargestellt werde. „Man muss an die Bücher die gleichen Qualitätsmaßstäbe anlegen wie an andere Produkte auch“, sagt er, „bei den meisten Büchern gibt es gute Gründe dafür, dass sie niemanden interessieren und sie es verdienen, in die Tonne getreten zu werden. Dass das Interesse am Buch insgesamt schwindet, ist also nicht zu beklagen in einer Gesellschaft, in der ‚gute‘ Literatur in der Regel nur eine marginale Rolle spielt.“ |
Das ist ein Gedanke, der mir in schwachen Momenten auch manchmal kommt, auch wenn ich ihn nicht so aussprechen würde. Wie seht ihr das?
_________________ "But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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10.10.2018 10:46
von nebenfluss
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Das ist halt die übliche neoliberale Position. Qualität ist, was sich verkauft. Wenn die Leute kein Geld für Bücher mehr ausgeben, haben Bücher offenbar für sie keinen Wert mehr. Die Politik soll sich raushalten, der Markt regelt alles.
Das finde ich aber (nicht nur in diesem Bereich) zu kurz gedacht. Bücher können viel vermitteln, z. B. Visionen und Wissen. Und es gibt andere Visionen einer zukünftigen Gesellschaft als Kapitalismus, und auch die Wissenschaft hat sich da nicht unterzuordnen.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 10.10.2018 11:06
von Rübenach
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | Das ist halt die übliche neoliberale Position. Qualität ist, was sich verkauft. Wenn die Leute kein Geld für Bücher mehr ausgeben, haben Bücher offenbar für sie keinen Wert mehr. Die Politik soll sich raushalten, der Markt regelt alles.
Das finde ich aber (nicht nur in diesem Bereich) zu kurz gedacht. Bücher können viel vermitteln, z. B. Visionen und Wissen. Und es gibt andere Visionen einer zukünftigen Gesellschaft als Kapitalismus, und auch die Wissenschaft hat sich da nicht unterzuordnen. |
Ich glaube, da missverstehst du Bittermann völlig. Ich glaube, ihm geht es in diesem Zusammenhang nicht um Verkaufszahlen, sondern tatsächlich um die literarische Qualität der Bücher, was immer man auch darunter verstehen mag. Zumindest ist dies mein Eindruck, wenn ich mir das Verlagsprogramm der Edition Tiamat so anschaue. Ich denke, er will auf folgendes hinaus: Wenn Größe (also in diesem Fall "Kleine" das einzige Kriterium für die öffentliche Verlagsförderung würde, dann wird halt ein Sieben-Verlag genauso gefördert wie z.B. Stroemfeld mit seiner kritischen Kafka-Ausgabe (falls Stroemfeld bis dahin überhaupt noch existiert).
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 10.10.2018 11:57
von Rainer Prem
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Wenn die Sprüche in dem Artikel echt sind und nicht erfunden, tut das schon richtig weh. Leute, die ein Buch nach dem Einband kaufen ... Dass es das noch gibt.
Grüße
Rainer
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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10.10.2018 12:05
von nebenfluss
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Stimmt, Rübenach, ich hätte das Zitat nochmal im Kontext lesen sollen. Ich kannte die Edition Tiamat bisher nur als Verlag/Label von Funny van Dannen.
Offenbar hätte er persönlich nichts dagegen, staatlich gefördert zu werden, möchte aber nicht, dass - weil man Bücher unterschiedslos als schützenswerte Kulturgüter betrachtet - den Verlagen, die seiner Ansicht nach keine 'gute' Literatur vertreiben, diese Förderung ebenfalls zugute kommt. Und wahrscheinlich auch nicht großen Verlagen wie Suhrkamp oder Hanser.
Und vielleicht hat er recht?
Wenn man mit Steuergeldern Banken retten kann, weil sie "too big (to fail)" sind, warum dann nicht auch Verlage, weil sie "too small" sind ...
stellt sich nur die Frage, wer darüber urteilen soll, ob Funny van Dannen nun schützenswertes Kulturgut ist oder nicht.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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10.10.2018 13:17
von hobbes
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: | Leute, die ein Buch nach dem Einband kaufen ... Dass es das noch gibt. |
Klar gibt es die. Ich mache das auch. Meistens halt umgekehrt: Wegen dem Einband kaufe ich das Buch mit Sicherheit nicht. Oder wegen der Schriftart. Oder weil es so merkwürdig gesetzt ist. Oder, oder, oder.
Jedenfalls ist das (Äußere) für mich definitiv auch ein Qualitätsmerkmal.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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10.10.2018 13:20
von Willebroer
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Rübenach hat Folgendes geschrieben: | dann wird halt ein Sieben-Verlag genauso gefördert wie z.B. Stroemfeld mit seiner kritischen Kafka-Ausgabe (falls Stroemfeld bis dahin überhaupt noch existiert). |
Manchmal braucht man gar nicht lange zu warten:
https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Insolvenz-des-Stroemfeld-Verlags-Ein-bitterer-Verlust-fuer-die-Literaturstadt-Frankfurt-32695.html?newsletter_id=3969
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 10.10.2018 14:45
von Rübenach
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Das ist bekannt, stand ja auch schon im von mir verlinkten taz-artikel. aber so weit ich weiß, ist das nicht die erste insolvenz dieses verlags und bisher ist er imer (also einmal) gerettet worden.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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10.10.2018 15:35
von kioto
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Hallo Poolshark,
Poolshark hat Folgendes geschrieben: | .....Die sogenannte ernsthafte Literatur, die keinen Unterhaltungs- oder Monetisierungsanspruch hat, muss gefördert werden...... |
Das erinnert mich ein bisschen an die Feuerzangenbowle "Literatur muss bitter schmecken, sonst wirkt se necht"
Oder hat jeder Band der aktuelle Longliste so einen hohen erzieherischen Wert, dass die Bücher nicht unterhalten müssen, um trotzdem gelesen zu werden? Eine Logarithmentafel oder eine Bilanz hat keinen Unterhaltungsanspruch (Na ja, die vielleicht manchmal doch).
Literatur ist also in Deutschland was für Masochisten? Ich hoffe nicht.
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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10.10.2018 15:59
von Lapidar
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Na ja, wird oft so empfunden. Auch von mir. Dabei vergessen die Menschen, die Goethe und Mann so hoch loben und als wertvoll einstufen, dass diese Autoren zu ihrer Zeit auch Bestseller waren. Klar haben sie gut geschrieben (nehm ich mal an.... mit Mann kann ich gar nichts anfangen... mit Goethe nur bedingt), aber sie hatten LESER. Dasselbe gilt für Jane Austen und Shakespeare (gut, da waren es die Besucher). Ich bin mir ziemlich sicher, dass es zu Goethes und Schillers Zeiten auch Groschenromane gab. Vielleicht in einer anderen Form, wie heute - ich denke da an die Moritaten- und Bänkelsänger - aber zu allen Zeiten, gab es Geschichten, die populär waren und im Gedächtnis blieben und welche, die halt vergessen wurden. Zu ihrer Zeit populär, aber eben nicht so bleibend beeindruckend.
Ich, als eher durchschnittliche (bzw. auch da eher am unteren Rand herumkrebsende) Unterhaltungsautorin und als Leserin mit einem recht durchschnittlichen Geschmack, finde es manchmal schon echt arrogant, befremdlich amüsant was da so verzapft befürchtet geunkt wird, in Bezug auf die sogenanten E-Werke.
Der Eindruck, der bei mir bleibt ist: die Leute, die es nötig haben, auf Leser herunter zu gucken, die "nur" Iny Lorenz (oder früher Courts Mahler) lesen... bzw. die die sich für was besseres halten, weil sie Iny Lorenz nicht mögen und nur Hesse toll finden, die sind eher die Pauperi Spiritii (und jetzt haut mich, weil ich das Latein falsch dekliniert hab).
Ich erinnere mich - Achtung jetzt kommt *Lapidaraltundklapprigimschaukelstuhlphilosphierend*- , dass in den 1980ern das Kino tot geredet wurde, das Fernsehn tot geredet wurde, der Untergang der westlichen Zivilisation vorausgesagt wurde.
Klar gibt es viel Schei... im TV...und sonstwo auf der Welt, aber ab und an auch mal ne Gemme.
Ähnlich ist es wohl im Verlagswesen.
Ich finde es super, wenn jemand her geht und Klassiker verlegt, da gehört eine gehörige Portion Enthusiasmus dazu, ebenso für Verlage, die Neulingen off-the-mainstream eine Chance geben.
Aber wenn die Verkaufszahlen sinken, gleich davon zu reden, dass die Leute dümmer werden? Hmmm. Diese Befürchtungen hab ich in ähnlicher Form kurz bevor Harry Potter kam auch schon mal gehört und gelesen...
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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10.10.2018 16:38
von Willebroer
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Rübenach hat Folgendes geschrieben: |
Das ist bekannt, stand ja auch schon im von mir verlinkten taz-artikel. aber so weit ich weiß, ist das nicht die erste insolvenz dieses verlags und bisher ist er imer (also einmal) gerettet worden. |
Ich lese nicht alles durch, was hier als Link reingestellt wird.
Aber zweimal informiert ist besser als gar nicht.
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