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Indirekte Rede innerhalb eines Konjunktiv II-Texts

 
 
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Corey123
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 125



C
Beitrag07.09.2018 16:11
Indirekte Rede innerhalb eines Konjunktiv II-Texts
von Corey123
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die indirekte Rede wird ja bekanntlich mit Konjunktiv I widergegeben.

Er sagte, er kaufe ihr alles, was sie sich wünsche.

Der Irrealis, also zum Beispiel ein irrealer Wunsch, wird mit Konjunktiv II widergegeben.

Er wünschte sich, er hätte viel Geld.

Meine Frage ist, was passiert, wenn innerhalb eines irrealen Wunsches etwas indirekt widergegeben wird? Kommt hier Konjunktiv I? Also:

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, er kaufe ihr alles, was sie sich wünsche.

oder Konjunktiv II? Also:

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, er kaufte ihr alles, was sie sich wünschte.

Vielen Dank für die Hilfe und ein schönes Wochenende!
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
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Beiträge: 2836



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Beitrag07.09.2018 16:18

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Der erste google-Treffer führte mich zu canoo.net

Wenn in der direkten Rede der Konjunktiv steht, muss auch in der indirekten Rede der Konjunktiv stehen.

Direkte Rede: Sie sagte: „Ich käme, wenn ich Zeit hätte.“
Indirekte Rede:   Sie sagte, dass sie käme, wenn sie Zeit hätte.
                        Sie sagte, sie käme, wenn sie Zeit hätte.

http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Verb/Modi/Indirekte.html


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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firstoffertio
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Beitrag07.09.2018 22:22

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Hätten wir dann so was:

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr: "Ich kaufe dir alles, was du dir wünscht."

Oder:

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, alles zu kaufen, was sie sich wünscht.

Verwirrt.
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Corey123
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 125



C
Beitrag07.09.2018 23:05

von Corey123
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Rübenach: Vielen Dank!!! Very Happy


@firstoffertio: Die erste Variante geht, da es sich hier um direkte Rede handelt.

Rübenachs Antwort zufolge müsste die zweite Variante dann aber heißen:

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, alles zu kaufen, was sie sich wünschte.
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firstoffertio
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Beitrag07.09.2018 23:15

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Hier haben wir aber ja einen Redner und einen Adressaten.
Also anders als in Ruebenachs Beispiel.

Das verwirrt mich.
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Corey123
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 125



C
Beitrag07.09.2018 23:26

von Corey123
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das ändert aber nichts. Es bleibt irreal.

EDIT: Nachdem ich Rübenachs Antwort noch einmal gelesen habe, verstehe ich jetzt, was du meinst. Es gibt hier tatsächlich den Unterschied, dass die Rede in meinem Beispiel im Irrealen liegt, beim obigen Beispiel jedoch jedoch im Realen. Insofern ist meine Frage noch nicht beantwortet.
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Nitokris
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 51



Beitrag08.09.2018 07:14

von Nitokris
Antworten mit Zitat

In meinen Augen liegt in der von dir beschriebenen Situation ein Widerspruch in sich. Das mag der Grund sein, warum die Beispielsätze alle etwas holprig klingen.

Die indirekte Rede gibt etwas wieder, das tatsächlich gesagt, gedacht etc. wurde. Dadurch, dass du sie in einen irrealen Wunsch einbettest, kann die Aussage aber keinesfalls in der Realität getätigt worden sein. Der Redner erwartet lediglich, dass sie so getätigt werden könnte.

Erwartungen, Absichten, Hoffnungen und dergleichen wiederum lassen sich gut mit einem Infinitivsatz ausdrücken. Insofern denke ich, dass die von firstoffertio vorgeschlagene die eleganteste Lösung ist:

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, alles zu kaufen, was sie sich wünscht.
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Corey123
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 125



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Beitrag09.09.2018 00:00

von Corey123
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nitokris hat Folgendes geschrieben:
In meinen Augen liegt in der von dir beschriebenen Situation ein Widerspruch in sich. Das mag der Grund sein, warum die Beispielsätze alle etwas holprig klingen.

Die indirekte Rede gibt etwas wieder, das tatsächlich gesagt, gedacht etc. wurde. Dadurch, dass du sie in einen irrealen Wunsch einbettest, kann die Aussage aber keinesfalls in der Realität getätigt worden sein. Der Redner erwartet lediglich, dass sie so getätigt werden könnte.

Erwartungen, Absichten, Hoffnungen und dergleichen wiederum lassen sich gut mit einem Infinitivsatz ausdrücken. Insofern denke ich, dass die von firstoffertio vorgeschlagene die eleganteste Lösung ist:

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, alles zu kaufen, was sie sich wünscht.


Der Infinitiv gefällt mir auch sehr gut. Nun ist aber die Frage, ob es wünscht, wünsche oder wünschte heißt.

Anderes Beispiel: Wenn ich du wäre, würde ich sagen, ich hätte einen Termin. Richtig?
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


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Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag09.09.2018 00:14

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Vielleicht liegt's am Inhalt. Weil man meint, er weiß, was sie sich wünscht, und sich deshalb das Geld wünschte, das zu realisieren.

Andere Beispiele:

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, mit ihr überall dort hin zu reisen, wo sie hin wollte.

Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, jedes Haus zu kaufen, das ihr gefiele.
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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag09.09.2018 00:58

von MoL
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Ähm ... Wieso nicht der Lesbarkeit zuliebe ganz einfach mit "würde" arbeiten?

_________________
NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
----------------------------------
Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Nitokris
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Beiträge: 51



Beitrag09.09.2018 07:37

von Nitokris
Antworten mit Zitat

Corey123 hat Folgendes geschrieben:
Nun ist aber die Frage, ob es wünscht, wünsche oder wünschte heißt.

Tja, gute Frage. Vielleicht kommt das auch darauf an, welche Informationen du dem Leser bereits gegeben hast. Hat die Frau ihre Wünsche im Verlauf der Geschichte schon geäußert? Dann eher "wünscht", weil die Wünsche zweifelsfrei bestehen und bekannt sind. Andernfalls "wünschte", weil der Sprecher ja nur vermuten kann, dass und welche Wünsche bestehen.

Du könntest natürlich umformulieren, um das Problem zu umgehen:
"Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, ihr jeden Wunsch zu erfüllen[, den man mit Geld kaufen kann.]"

Corey123 hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich du wäre, würde ich sagen, ich hätte einen Termin.

Ja, soweit richtig, denke ich.
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sleepless_lives
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Beitrag09.09.2018 13:20
Re: Indirekte Rede innerhalb eines Konjunktiv II-Texts
von sleepless_lives
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Corey123 hat Folgendes geschrieben:
Die indirekte Rede wird ja bekanntlich mit Konjunktiv I widergegeben.
Allerdings nicht zwingend.


Für mich hört sich im gegebenen Zusammenhang nur diese Variante richtig an

Corey123 hat Folgendes geschrieben:
Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, er kaufe ihr alles, was sie sich wünsche.

weil nach dem Hauptsatz, der die gewünschte, irreale Äußerung widergibt, folgt indirekte Rede, die sozusagen innerhalb der irrealen Situation als real gesagt erscheint.

Das hier
Corey123 hat Folgendes geschrieben:
Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, er kaufte ihr alles, was sie sich wünschte.

würde dieser Interpretation nach etwas Anderes bedeuten, nämlich auch wieder etwas Irreales in dem Gesagten selbst (zum Beispiel den Wunsch des Kaufens). Besser veranschaulicht mit einem anderen Beispielsatz:

Noch niemand hat Folgendes geschrieben:
Er wünschte sich, er hätte viel Geld. Dann verspräche er ihr, er kaufte ihr selbst ein Stern am Himmel, wenn man das könnte.


Ich denke aber, dass das Deutsche diese Sachen nicht so konsequent behandelt. Das heißt, den Lesern mag es gar nicht auffallen, welcher Konjunktiv gewählt wurde, und als Autor hat man die entsprechenden Freiheiten und kann der eigenen Intuition folgen, es so machen, wie es am besten für einen klingt.


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Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Corey123
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Beitrag09.09.2018 16:44
Re: Indirekte Rede innerhalb eines Konjunktiv II-Texts
von Corey123
pdf-Datei Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:

Ich denke aber, dass das Deutsche diese Sachen nicht so konsequent behandelt. Das heißt, den Lesern mag es gar nicht auffallen, welcher Konjunktiv gewählt wurde, und als Autor hat man die entsprechenden Freiheiten und kann der eigenen Intuition folgen, es so machen, wie es am besten für einen klingt.


So denke ich inzwischen auch. In Rübenachs Link stand ja auch, dass es mehr eine Frage des Stils als der Grammatik ist, welche Form man nimmt.
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