regentänzer

[Perry]

regentänzer

die wiesen sind verbrannt der mais steht
einer armee zerlumpter soldaten gleich in reih
und glied wartet darauf abziehen zu dürfen

ich sehe den stakenden störchen zu die scharfäugig
im aufgerissen boden nach fressbarem spähen
selbst ein vertrockneter wurm wäre ein schnäppchen

bei meinen dreh- und wiegeschritten versuche ich
nicht auf leben zu treten auch ameisen haben ein ziel
den kopf erhoben sehe ich wolken am horizont

[purpur]

[Anoa]

Ich schließe mich Pia an. Du hast einen guten Blick für das Ganze, in dem Du Dich bewegst.

Anoa

[Perry]

Hallo Pia,
ja, was einst ein stolze Arme mit aufgepflanzten Bajonetten (Kolben) war, ist jetzt nur noch eine zerlumpte Truppe. Freut mich, dass das Bild bei Dir Emotionen auslösen konnte. Was das "Gemeinsame" anbelangt, können wir auf der Erde nur überleben, wenn wir das Öko-System erhalten.
Danke fürs Hineinspüren und LG
Perry

Hallo Anoa,
auch Dir vielen Dank fürs Interesse und Verstehen.
LG
Perry

[Aranka]

In diesem Sommer, in dem das Klima sich einmal mehr ausdauernd und unübersehbar zeigt, wäre wohl manch einer gerne bereit, wieder an die magischen Kräfte eines "Regenmacher" zu glauben.
Jedoch aufgeklärt wie wir nun mal sind, bleibt uns nur der prüfende und gleichzeitig bittende Blick in die Wolken. Unser Regentanz ( mit Schlauch oder Gießkanne bewaffnet) gestaltet sich weniger elegant und geheimnisvoll.

In den Gedichtzeilen geht ein Li aufmerksam sehend und mitfühlend durch die Landschaft und seine Wahrnehmung registriert die Zeichen einer klimatischen Veränderung und beobachtet die Abhängigkeit aller Lebewesen von dieser Erde.

Es reichen die wenigen, gut gesetzten Bilder, die der Text aufruft (aufgerissenen Boden, verbrannte Mais, stakenden Störche und der suchende Blick in die Wolken), um die Zusammenhänge zu skizzieren.

Gerne gelesen. Aranka

[Perry]

der Mensch ist als einziges Lebewesen auf der Erde in der Lage das Klima des Planeten zu beeinflussen. Ihm obliegt es deshalb, sich für den Erhalt von Fauna und Flora einzusetzen. Früher glaubten die Menschen, das Klima/Wetter sei Gott gegeben und versuchten diese zu beschwören, heute können wir nur versuchen den Menschen immer wieder und auf vielfältige Art auf seine Verantwortung aufmerksam zu machen. Vielleicht kann ja auch dieser lyrische Regentanz ein wenig dazu beitragen.
Freut mich, dass dich die Bilder ansprechen konnten.
LG
Perry