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Wasserwaage Eselsohr
Alter: 107 Beiträge: 224 Wohnort: Terra incognita
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25.03.2012 18:03 Im neunten Achtel deiner Zeit von Wasserwaage
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Wenn sich abends die Eidechsen
auf den dunklen Steinen wärmen
und du nicht hier bist
genügt es mir vielleicht zum Trost
die schmale Seite der Sonne
mit meinen Fingern nachzuziehen
und den zitternden Rücken
unserer Tage daran zu lehnen
wenn es spät und später wird
und alle Schatten weicher sind
als Mondlichtanemonen
begegnen wir uns fassungslos
und treiben in gläsernen Booten
doch da mir keine Zeit mehr bleibt
mit dir und offenen Auges
die Träume der fliegenden Fische zu teilen
begleitet uns vielleicht zum Trost
des Grauwals weites Echolot
Weitere Werke von Wasserwaage:
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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26.03.2012 02:48
von Mr. Curiosity
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Hallo Wasserwaage,
dein Text hat mich tief berührt. Toller Titel auch.
Ich hoffe, es geht ok, dass ich mich knapphalte und mich einfach für das Gedicht bedanke.
Endlich Verstärkung in der Lyrik-Ecke des Forums.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Wasserwaage Eselsohr
Alter: 107 Beiträge: 224 Wohnort: Terra incognita
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26.03.2012 03:33
von Wasserwaage
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verziehen. habe bereits in deinen Buchstabensuppen gefischt - du hast einen kleinen Obulus bei mir *kein smilie*
Zitat: | Endlich Verstärkung in der Lyrik-Ecke des Forums. |
bin eigentlich aus einer anderen Schreibstube hierher geflüchtet,
nachdem ich mir unter einem Blickdichtdickicht erstmal Vieles angesehen hatte. Das, was ich bisher betrachtet habe, erscheint mir ´biotopisch konform´.
Was meine Schreibe angeht: da gibt es ungefähr Zweierlei. Verkopftes, geschrumpft bis aufs Vakuum, und sehr lyrisches - kommt jeweils auf die Thematik an.
Meine Vorlieben als Leser plaudere ich nicht aus. Das zeigt sich, meine ich dadurch, auf welche Texte ich mich stürze. Werke, an denen mich absolut nichts begeistern kann,
kommentiere ich nicht.
Mag jetzt vielleicht ziemlich arrogant rüberkommen, aber so ist es keinesfalls gemeint!
i.d.Sinne
waaghalsige + freundlich gesinnte Grüsse in die N8
WW
p.s.: habe ich mich schon für dein Lyrikerkopfstreicheln bedankt? Nein. Danke sehr, werter David!
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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Wasserwaage Eselsohr
Alter: 107 Beiträge: 224 Wohnort: Terra incognita
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26.03.2012 15:15
von Wasserwaage
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hallo perry,
in deiner Freiheit als Leser, liegt mein Verzicht als Autor.
Wie man sieht hat mein Verzicht auf Reinheit in dir den Wunsch danach auslösen können.
Was willst du Meer? ^^
Doch du kennst ja auch meine Art mit Metaphern umzugehen,
somit ist dir zum einen klar, dass du von mir so gut wie keinen Text
ohne diese finden wirst.
Es ist wie in der darstellenden Kunst. Sobald
du an den Punkt kommst, wo dein Werk nichts als reines Abbild des Motives wird, bleibt dir nur noch Produzieren ohne Leidenschaft.
Du beginnst zu spielen, stellst dir neue Herausforderungen, versuchst dich, spinnst rum.
die schmale Seite der Sonne stellt nicht nur ein Alliterationsbeispiel dar - Sonnenfinsternis ist der eigentliche Kern dieser Metapher.
Hat ja doch geklappt. Danke, perry. Ich hatte bereits befürchtet, nein, ist schon auf anderer Baustelle moniert worden, sie ginge unter.
Mondlichtanemonen sind einfach nur Mondlichtanemonen, ein Waageolismus so zu sagen...gut, ich gebs zu:
ich wollte Anemonen nehmen, doch die waren zu kurz, also hab ich sie verlängert
Zitat: | ...die nierderfrequenten Töne sind für menschliche Ohren, dazu noch unter Wasser wohl kaum ein Trost... |
wohl kaum. In meinem Gedicht aber schon, und:
begleitet uns vielleicht zum Trost - tröstet vielleicht den geneigten Leser über die harten Tatsachen hinweg.
Wäre wünschenswert.
Perry, verehrter Fan der gleichbleibenden Bildebenen,
du weißt, in mir hast du auch schon lange einen Groopy.
Wir berühren aber schneiden uns nicht, und das ist bestens.
nen lieben Gruss
J.
_________________ ich vergebe der Sprache, den Worten und mir |
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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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27.03.2012 14:53
von Erman
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Hallo Wasserwaage,
Diese Zeilen sind poetisch auf höchstem Niveau:
''doch da mir keine Zeit mehr bleibt
mit dir und offenen Auges
die Träume der fliegenden Fische zu teilen
begleitet uns vielleicht zum Trost
des Grauwals weites Echolot''
Das ganze Gedicht ist Poesie pur...mehr, wage ich nicht zu sagen..
Lieben Gruß
Erman
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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27.03.2012 14:59
von Mr. Curiosity
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Zitat: | du hast einen kleinen Obulus bei mir *kein smilie* |
Die Redewendung kenn ich gar nicht ^^ Was heißt das? Ist das gut oder schlecht?
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Wasserwaage Eselsohr
Alter: 107 Beiträge: 224 Wohnort: Terra incognita
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27.03.2012 16:33
von Wasserwaage
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lieber Erman,
bitte, bitte zeige mir die poetischen Hochebenen.
Sage mir, wie dünn die Luft dort oben ist. Könnte ich frei atmen?
Erzähle mir: wie ist die Sicht über den Tälern der Einsicht?
Würde ich auch mich sehen können?
Verrate mir, ob es dort auch Quellen & Libellenaugenfrauen gibt.
J.
Zitat: | ... Was heißt das? Ist das gut oder schlecht? |
Es ist bestens + bedeutet 1 Kompliment, dear Mr.Curiosity!
_________________ ich vergebe der Sprache, den Worten und mir |
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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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27.03.2012 16:57
von Erman
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Ja, Liebe Wasserwaage, dort oben auf den poetischen Hochebenen ist die Luft
nur für Dichter dünn genug, die solche Strophen schreiben können, wie deine.
Die Sicht über den Tälern der Einsicht ist mit einem Auge in Grün und mit dem anderen Auge in Purpur sichtbar.
Ja, dort sieht man sich klar wie durch reine Kristalle..
Dort gibt es auch das Chamäleon, mich und ich ernähre mich mit allen möglichen Tierchen, außer mit Libellen..komm hab keine Angst..
Lieben Gruß
Erman
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Dirk Till Schneckenpost
Alter: 36 Beiträge: 12 Wohnort: Leipzig
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02.05.2016 20:15
von Dirk Till
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es gab einen Moment beim lesen , da dachte ich eigentlich hättest du lieber wo anders hin gewollt und bist dann dem Gedicht zu liebe im Rahmen geblieben. das finde ich weder gut noch schlecht, es war aber da. + sehr gerne glesen ,dein Gedicht
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Aywa_Surreya Gänsefüßchen
Alter: 32 Beiträge: 16 Wohnort: Hannover
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24.07.2018 01:27
von Aywa_Surreya
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Hallo Wasserwage,
sehr toll geachrieben mit schönem Tiefgang!
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uffjedn Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 140 Wohnort: Berlin
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18.08.2018 15:30
von uffjedn
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Moin,
das erste Gedicht hier seit langem, dass ich von vorne bis hinten lesen konnte, ohne die Augen zu verdrehen. Ich dachte "Heyy, neuer Scheiss" und sah erst dann, dass das ja schon wieder alle sechs Jahre her ist.
Nichtsdestotrotz meine einzige Kritik:
Zitat: | begegnen wir uns fassungslos
und treiben in gläsernen Booten |
Das sind die zwei schwächsten Zeilen. Fassungslos finde ich viel zu offen und verschränkt nicht die Finger mit den tollen Bildern aus den Zeilen weiter oben.
Treiben in gläsernen Booten kommt mir vor wie ein Insider-Hinweis, verschlüsselt und nicht so zugänglich wie der Rest des Textes.
_________________ sagt Paul. |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 904 Wohnort: die alte Stadt
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20.08.2018 00:03
von Tula
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Hallo
da holt jemand ein 6 Jahre altes Gedicht hoch ohne überhaupt etwas dazu zu sagen.
Kommt der nächste und schreibt:
das erste Gedicht hier seit langem, dass ich von vorne bis hinten lesen konnte, ohne die Augen zu verdrehen. Ich dachte "Heyy, neuer Scheiss"
Ach ja, mein Lieber, ich warte beim "Gummi auf Asphalt" bis heute auf eine Antwort. Nur gut, dass das viel besser war als alles andere hier.
Nichts für ungut.
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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