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Autor |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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28.07.2018 17:43 Was ist denn los Frau Müller? von Cholyrika
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Was ist denn los Frau Müller?
Zwischen Verfahrensdokumentationen
und digitaler Akte enstehen keine emotionalen Bedürfnisse.
Ersetzendes Scannen als Ausdruck der Empathieminimierung.
Prozesse, Prozesse, Prozesse.
Kurze Röcke, dicke Waden. Achselschweiß und das Wissen um Produktivität.
Komm, wir spielen Mühle, Tretmühle.
Stein um Stein.
Auge um Auge.
Ein kurzer Blick, der sanfte Wind,
der dich ganz leicht berührt.
Da wo wir wieder glücklich sind,
hat Leben mich verführt.
Dr. Lowitz hat sich erhangen.
Vertretung? Wer zum Teufel macht die Vertretung?
Schicken Sie Blumen.
Einmal an die Privatadresse, einmal an die Außenstelle.
Termin Steueroptimierung? Wann?
Macht Dr. Lowitz.
Achso ja.......
Dann soll Kellner das machen.
Kellner ist weg? seit wann?
Letztes Jahr August?
Ein Sommertraum im fahlen Licht,
ein Herz, dass mit dir schwebt.
Ich fürchte deine Liebe nicht,
weil sie schon in mir lebt.
Email. Rundschreiben bitte.
Termin Steueroptimierung 30.07.2018.
Bitte um Übernahme.
Verschlüsselung bitte.
Prozessoptimierung 4.0. Lachen digitalisiert.
Sollzahlen und Schwangerschaft.
Alleinerziehend.
Was bleibt ist nicht mal mehr so was wie Erkenntnis.
Eher Unbehagen, so ein Gefühl von Hilflosigkeit.
Keine Zeit für Überlebensstrategien.
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Weitere Werke von Cholyrika:
_________________
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2293 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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31.07.2018 11:39
von Pickman
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Lieber Cholyrika,
ich verstehe nicht viel von Literatur, aber für mich sieht Dein Text aus wie Lyrik in einem Prosa-Board.
Liebe Grüße
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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31.07.2018 13:40
von gold
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Hallo Cholyrika,
sind die lyrischen Texte zwischendurch ironisch gemeint? Sind es Zitate? Sie triefen für mich vor Kitsch.
Das Andere drumherum ist toll: siehe u.a. die Zitate unten. Es beschreibt den Arbeitsalltag, wie auch ich ihn zum Teil kennenlernen musste.
Zitat: | Zwischen Verfahrensdokumentationen |
Zitat: | Ausdruck der Empathieminimierung. |
Zitat: | Prozesse, Prozesse, Prozesse. |
Zitat: | Komm, wir spielen Mühle, Tretmühle. |
Zitat: | Dr. Lowitz hat sich erhangen. Super gewählter Ausdruck! So richtig zynisch, passend. Dehumanisiert. |
Zitat: | Termin Steueroptimierung? Wann?
Macht Dr. Lowitz.
Achso ja...... |
Über Verfahrensdokumentationen und Prozessen (Kernprozessen) habe ich auch zur Genüge gebrütet. Und jedes Mal war es mir aufs Neue ein Graus.
Zitat: | Keine Zeit für Überlebensstrategien. |
Doch, ich nahm sie mir: Meine Überlebensstrategie war das Schreiben.
Ich habe zunächst deinen Text mit Bestürzung gelesen. Bestürzung darüber, dass du so treffsicher meinen Arbeitsplatz beschrieben hast.
Daher zunächst befremdet gelesen,
dann aber in dem Bewusstsein, dass ich mit dieser Erfahrung nicht allein bin,
mit mehr Motivation gelesen (es war anders als in einer Arbeitsgruppe zu einem Kernprozess zu sitzen( ) )
Liebe Grüße
gold
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Gast
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01.08.2018 20:33 Das wird schon, Frau Müller von Gast
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Hab ja keinen Plan von Gedichten. Hatte erst mal Mitgefühl für Frau Müller, war gleichzeitig verwundert: Die Arbeitswelt so wissend, trocken, gnadenlos, dazwischen dann - es reimt etwas zu nett.
Nach Lektüre diverser Cholyrika -- das soll so sein. Da weht was durchs Müllersche Leben, das Neue, sie kanns noch nicht recht erfassen - in Worte fassen. Müller muss noch üben vorm Abheben. Sie lauscht, drumherum knallen Auträge rein, mich dünkt fast, selbst dem Dichter ist nicht klar: Das wird schon, Frau Müller.
Frage mich, ist Lowitz der Vater. Oder wars Kellner, sie sind so austauschbar, die sich da tretmahlen.
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 471
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06.08.2018 09:11
von Cholyrika
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Das soll nur die Diskrepanz zwischen Denken und Arbeitsalltag darstellen.
Frau Müller ist eher eine Frau voller Sehnsucht nach Liebe und Poesie.
Im Arbeitsalltag sind aber die Emotionen der Menschen nicht gefragt, sie sind hinderlich und nicht zuzuordnen in Arbeitsprozesse.
Trotzdem denken, träumen und reflektieren wir während der Arbeit das, was uns bewegt.
Liebe Grüße
_________________
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