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Fantasyroman "Zeno - Urteil"


 
 
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Noctis
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 26
Beiträge: 28



Beitrag22.07.2018 13:54
Fantasyroman "Zeno - Urteil"
von Noctis
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

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Hallo alle zusammen,
ich würde hier gern meinen postapokalyptischen Roman vorstellen, in dem sich die Menschheit gegen Engel und Dämonen bewähren muss. Er ist schon fertiggestellt und daher weiß ich nicht genau, ob dieser Bereich der richtige ist oder ob der Feedback-Bereich schon angebracht ist. Da es das erste Werk ist, das ich hier vorstellen möchte, habe ich mich erst einmal für den Einstand entschieden.
ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bin offen für jedwede Kritik. (:

Zeno - Urteil


Prolog


„Habt ihr eine Entscheidung gefällt, Herr?“, fragte der niederkniende Engel. Er trug eine weiße Robe. Paarige, aschgraue Flügel ragten aus seinen Schulterblättern heraus.
Der Mann, zu dem er sprach, lehnte auf einem gewaltigen, kristallenen Thron. Die Beine übereinandergeschlagen, bedachte er den Fragenden mit einem ernsten Blick.
„Ich werde die Menschheit erst prüfen und danach ein Urteil fällen“, verkündete er.
„Also beginnt Ihr auch, langsam an ihnen zu zweifeln?“
„Leider ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte“, log der Herrscher. Die Unruhen drängten ihn lediglich zum Handeln. Er erhob sich von seinem Thron.
„Wie wird Eure Prüfung aussehen?“, fragte der Besucher neugierig.
„Das ist ganz meine Sache. Allerdings werde ich eine ganze Weile lang verschwinden. Du übernimmst solange meine Position“, gab er zur Antwort.
Er marschierte an dem Geflügelten vorbei. Nachdem er ihn passiert hatte, lächelte das Himmelswesen böse. Derweil ging sein Meister auf eine Menge zu. Sie bestand aus Dämonen, Engeln, Geistern, sämtlichen Wesen, die das Jenseits beherbergte. Dort verkündete er seine Entscheidung, er, das stärkste Wesen des Jenseits und somit sein Anführer. Die Menschen würden ihn als „Gott“ betiteln, aber solch ein Rang existierte nicht länger. Er war lediglich der stärkste der Untoten, von denen einige im sogenannten „Himmel“ und die übrigen in der „Hölle“ lebten. Auch gab es jene, die keinen Frieden fanden und als Geister auf der Erde wandelten – dachte er. Seit er die Macht übernommen hatte, war es sein Wunsch gewesen, die starren Strukturen im Jenseits aufzulösen. Lange Zeit war ihm Erfolg vergönnt; er konnte dank seiner unschlagbaren Argumentationskünste die ewigen Streitereien zwischen Engeln und Dämonen schlichten. Selbst die Menschen wurden seit seiner Amtszeit von den Schandtaten der fiesen Unholde verschont, doch nach nahezu tausend Jahren keimten die alten Rivalitäten sowie die Missgunst gegenüber der Sterblichen wieder auf. Bevor sein Werk vernichtet werden würde, musste er dem Willen seiner Untertanen Folge leisten. Es war Zeit, die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen. Sollten sie versagen, würde er sie ausrotten und durch eine neue Lebensform ersetzen. Während er also dem Wunsch, ein Urteil über die Menschen zu vollstrecken, nachkam, sollte einer seiner drei Vertrauten, jenes geflügelte Wesen von zuvor, in seiner Abwesenheit den Konsens zwischen Engeln und Dämonen aufrechterhalten. So wollte er auf beiden Seiten Streitigkeiten unterbinden. War er naiv, zu glauben, dass sein Plan Erfolg hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Er war zu mächtig, als dass sich jemand trauen würde, gegen ihn aufzubegehren.
Nachdem er vor versammelter Mannschaft, die in tosenden Jubel verfiel, das Urteil angekündigt hatte, zog er sich in seine privaten Gemächer zurück und bereitete ein Ritual vor, um die Prüfung für die Menschheit einzuleiten. Am Ende der Zeremonie verwandelte er sich in eine weiße Kugel aus gleißendem Licht. Die strahlende Sphäre begann, in die reale Welt überzutreten, doch kurz bevor sie in Richtung Erde verschwand, wurde sie von einem Strahl dunkler Energie erfasst. Er stammte von niemand anderem, als dem vertrauten Engel, der den Frieden wahren sollte. Gemeinsam mit vielen anderen, hochrangigen Untoten, hatte er sich gegen seinen Meister verschworen. Sie waren es leid, den Menschen zu helfen, die am Ende doch nur Schlechtes hervorbrachten, wollten nicht länger mit ihren einstigen Erzfeinden zusammenarbeiten, da Engel und Dämonen doch viel zu unterschiedlich waren. Tausend Jahre mussten sie sich ihrem Meister fügen, bis er endlich einen Moment der Schwäche offenbart hatte: Die Lichtsphäre repräsentierte die Essenz seiner Seele. Sie zu vernichten, war der einzige Weg, jemand so Mächtiges wie ihn zu beseitigen.
„Endlich habt Ihr mir eine Chance gegeben, Euch zu eliminieren, Herr“, flüsterte der Berater böse. „Natürlich werde ich Euren Platz einnehmen, aber für immer… Ich werde mein eigenes Urteil über die Menschheit und die Dämonen vollstrecken.“
Die vorher reinweiße Kugel färbte sich pechschwarz, zersprang in vier Teile und verschwand im Reich der Menschen. Von da an ward der Herr des Jenseits nie wieder gesehen.

An jenem Tag verbreitete sich Chaos in der Welt. Engel und Dämonen ließen ihrem Durst nach Rache freien Lauf und fielen ins Reich der Menschen ein. Es war Zeit, die frevelhaften Wesen, die vehement vom Herrn des Jenseits verteidigt wurden, auszulöschen. Sie schändeten den Planeten, richteten die Erde mit ihrer rücksichtslosen Lebensweise zugrunde! Jahrelang hatten Engel und Dämonen den Frust tief in ihr Unterbewusstsein verdrängt, da ihr Herr verbissen darauf beharrt hatte, dass nicht alle Menschen gleich wären, dass viele Erdenbewohner Güte im Herzen tragen würden. Nicht einmal eine kleine Strafe wollte er vollstrecken! Es verstieß gegen seine Grundsätze, einem schwächeren Geschöpf mit Härte zu begegnen, da er keine Gegenwehr provozieren wollte. Was für eine naive, unreife Entscheidung von solch einem mächtigen Wesen! Er wollte die Sterblichen sich selbst überlassen, weil sie früher oder später an ihrer egoistischen Lebensart zugrunde gehen würden. Dann wäre der Planet jenseits jeder Rettung. Um die Erde vor dem Untergang zu bewahren, war den Untoten keine andere Wahl geblieben, als zu drastischen Maßnahmen zu greifen.
Nachdem der allmächtige Anführer endlich beseitigt war, brach der hart erarbeitete Frieden im Jenseits zusammen. Engel und Dämonen verweigerten die bisher erzwungene Zusammenarbeit, drängten gar die unentschlossenen Geister dazu, ins Jenseits überzutreten und eine der Fraktionen zu wählen. Bis auf wenige Ausnahmen waren Himmelswesen und Höllenbewohner seit jeher gegen eine Allianz gewesen, sahen sich aber nicht imstande, gegen ein Geschöpf aufzubegehren, das mit einem Fingerschnipsen einen ganzen Kontinent auslöschen konnte. Es hatte Jahre gekostet, einen schwachen Moment des Meisters abzupassen.
Neben der Aufkündigung des Friedensabkommens mit den Dämonen, verweigerten die Engel ihre Güte und Akzeptanz gegenüber der Menschheit. Die Höllenbewohner brachen ihrerseits das Versprechen, die gebrechlichen Sterblichen in Frieden zu lassen. Schon damals hatten sie sich nur ungern ihre liebste Beschäftigung – Leid unter den Menschen zu verbreiten – nehmen lassen, mussten sich aber fügen, um nicht ausgerottet zu werden. Jetzt, wo der sture Verfechter der Harmonie beseitigt wurde, lebten alte Verhaltensmuster und Rivalitäten wieder auf. Die heiligen Himmelswesen wünschten, die Welt mit der Macht des Lichtes von sämtlichem Unrat, allem voran Menschen und Dämonen, zu befreien. Die durchtriebenen Dämonen planten, die gesamte Welt in Dunkelheit zu hüllen, Engel und Erdenbewohner in einer Höllenherrschaft zu knechten.
Da die Untoten ihre wahren Gefühle jahrelang verbergen mussten, nahmen die Streitereien noch nie dagewesene Ausmaße an. Energisch kämpften die Erzfeinde um die Vormachtstellung der Welt, verheerende Schlachten entbrannten auf dem Blauen Planeten. Durch das Wüten der verfeindeten Heerscharen, die mit monströser Macht über die Erde fegten, wurden die Menschen unweigerlich in die Gefechte verwickelt. Um eine Ausrottung zu vermeiden, mischten sie sich gezwungenermaßen in den grausamen Krieg der Untoten ein, die nicht einen Gedanken daran verschwendeten, eine friedliche Lösung zu suchen.
Seit dem Ausbruch der ewigen Konflikte ist das Leben der Menschen nicht mehr das, was es einst war. Innerhalb weniger Monate sank die Anzahl der Sterblichen auf unter drei Milliarden. Die erschreckend hohe Zahl Toter trieb die sonst so egoistischen Erdenbewohner an, sich zusammenzuschließen. Im Angesicht des Überlebenskampfes legten sie alle Rivalitäten auf Eis, menschliche Streitigkeiten schienen plötzlich nichtig. In Europa, Asien und Amerika entstand je eine gewaltige Bastion, in die sich nahezu alle dort lebenden Menschen zurückzogen. Geleitet wurden sie von gewählten, meist besonders begabten Persönlichkeiten, die selbst in der Dunkelstunde der Erdgeschichte verhofften, die Menschen zu beruhigen und zu vereinen. Neben den uneinnehmbaren Festungen wurden vereinzelt kleine Siedlungen errichtet, in denen jene Menschen lebten, die die Willensstärke besaßen, die Kontinente Stück für Stück aus den Klauen der gefährlichen Feinde zu reißen.
Durch ein sporadisches Kommunikationsnetz miteinander verbunden, verpflichteten sich alle Überlebenden, die Menschheit zu verteidigen. Sie erlernten alle möglichen Kampfkünste, von Nahkampf mit Schwert oder Faust bis hin zum Umgang mit Schusswaffen, doch das schweißtreibende Training war kaum ausreichend, um der gewaltigen Macht der übernatürlichen Gegner dauerhaft zu trotzen. So einfach die Vereinigung der weit versprengten Überlebenden klingen mochte, so schwierig gestaltete sich die Umsetzung. Bis die Organisation der verschiedenen Streitkräfte abgeschlossen war, zog ein halbes Jahrhundert in die Lande. Warum? Es mussten einerseits Sprachbarrieren überwunden werden, andererseits war es wegen der hartnäckigen Feinde nur selten möglich, sich grenzüberschreitend zu treffen. Auf einer dieser kontinentalen Besprechungen machten sich die Vertreter der Bastionen Gedanken um eine entscheidende Gefahr: Magie. Die Zauber der Untoten richteten verheerende Schäden an. Da es an Wissen über die mysteriöse Macht mangelte, wurden Labore errichtet, um wirksame Abwehrmethoden zu entwickeln. Erste Ergebnisse erwiesen sich als vollkommen nutzlos, forderten zahlreiche Opfer, aber nach einigen Jahren waren sie soweit ausgereift, dass sie die Rückzugsorte der Menschen zu schützen vermochten.
Parallel zum Arbeitsleben der Menschen, das überwiegend aus Wehrdienst, Forschung und Krankenversorgung bestand, veränderte sich auch der Alltag drastisch. Nach Ausbruch des Krieges glaubten die Menschen, die Apokalypse wäre angebrochen. Religiöse Verschwörungstheorien, die die Ereignisse als Strafe Gottes bezichtigten, der die Menschen als unbrauchbar richtete, schürten die Furcht der Überlebenden und nahmen ihnen den Lebensmut. Sie verfielen in Panik, dachten nur an sich selbst. Sie raubten, töteten, halfen einander kaum mehr. Die mühevoll errichteten Gemeinschaften drohten zu zerbrechen. Dank einiger begabter Soldaten, die später als Armeekommandanten dienten, konnten die wahnsinnig gewordenen Menschen beruhigt und die Harmonie gewahrt werden. Sie forderten die Überlebenden auf, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, statt es in die Hände übernatürlicher Wesen zu legen, die sich offensichtlich gegen die Menschheit verschworen hatten. Es kostete viel Geduld und Überzeugungskraft, aber mit der Zeit schlossen sich mehr und mehr Überlebende der Bewegung gegen die Ohnmacht der Menschen an. Der lange betäubte Gemeinschaftswille wurde neu entfacht, denn nur als Verband war es möglich, sich gegen die übermächtigen Feinde zur Wehr zu setzen. Die Erdenbewohner unterstützen sich von da an mehr als je zuvor. Alltägliche Arbeiten wie der Haushalt, Kinderbetreuung oder Ackerbau wurden gemeinsam verrichtet, Gegenstände wurden nach Bedarf untereinander ausgetauscht. Die Männer zogen in den Krieg, Frauen versorgten überwiegend Kranke und Kinder – wobei auch viele Soldatinnen an vorderster Front kämpften.
Die Welt verwandelte sich Stück für Stück in ein einziges Schlachtfeld, auf dem jeder Krieger hoffte, den nächsten Tag noch erleben zu dürfen.
Trotz aller Kampfbereitschaft wünschten sich die Menschen, Engel und Dämonen würden sich gegenseitig auslöschen, sodass die Tage des Schreckens endlich enden würden, doch ihr Gebet sollte niemals erhört werden

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azareon35
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 292
Wohnort: Hessen


Beitrag22.07.2018 16:50
Re: Fantasyroman "Zeno - Urteil"
von azareon35
Antworten mit Zitat

Hallo Noctis,

dann gibt es hier mal meine Kritik.

Noctis hat Folgendes geschrieben:


Zeno - Urteil


Prolog


„Habt ihr eine Entscheidung gefällt, Herr?“, fragte der niederkniende Engel. Er trug eine weiße Robe. Paarige Ein seltsames Wort. Von der Grammatik richtig, aber du kannst es weglassen, da die meisten Leute in etwa wissen, wie ein Engel aussieht., aschgraue Flügel ragten aus seinen Schulterblättern heraus. Sein Rücken ist offen und wir können sein Skelett sehen? Dann würden sie tatsächlich aus seinen Schulterblättern, also direkt aus den Knochen herausragen.
Der Mann, zu dem er sprach, Sein Herr lehnte auf einem gewaltigen, kristallenen Thron. Die Beine übereinandergeschlagen, bedachte er den Fragenden Engel mit einem ernsten Blick. Moment, sitzt der Herr jetzt, oder steht er an den Thron gelehnt?
„Ich werde die Menschheit erst prüfen und danach ein Urteil fällen“, verkündete er.
„Also beginnt Ihr auch, langsam an ihnen zu zweifeln?“
„Leider ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte“, log der Herrscher. Die Unruhen drängten ihn lediglich zum Handeln. Er erhob sich von seinem Thron. Aus wessen Perspektive erzählst du das? Durch den ersten Satz dachte ich, es wäre der Engel-
„Wie wird Eure Prüfung aussehen?“, fragte der Besucher neugierig.
„Das ist ganz meine Sache. Allerdings werde ich eine ganze Weile lang verschwinden. Du übernimmst solange meine Position“, gab er zur Antwort.
Er marschierte an dem Geflügelten vorbei. Nachdem er ihn passiert hatte, lächelte das Himmelswesen böse. Und jetzt ist es wieder der Engel. Ich bin verwirrt. Aber ein fies lächelnder Engel. Das ist cool. Derweil ging sein Meister auf eine Menge zu. Sie bestand aus Dämonen, Engeln, Geistern, sämtlichen Wesen, die das Jenseits beherbergte. Oh Gott (Wortspiel beabsichtigt) wie banal! Da kannst du soviel mehr rausholen. Beschreib die Menge, gib uns apokalyptische Bilder, nicht einfach nur eine Aufzählung, als würdest du eine Einkaufsliste abarbeiten. Dort verkündete er seine Entscheidung, er, das stärkste Wesen des Jenseits und somit sein Anführer. Den Teil kannst du streichen. Die Menschen würden ihn als „Gott“ betiteln, aber solch ein Rang existierte nicht länger. Er war lediglich der stärkste der Untoten, von denen einige im sogenannten „Himmel“ und die übrigen in der „Hölle“ lebten. Auch gab es jene, die keinen Frieden fanden und als Geister auf der Erde wandelten – dachte er. Seit er die Macht übernommen hatte, war es sein Wunsch gewesen, die starren Strukturen im Jenseits aufzulösen. Lange Zeit war ihm Erfolg vergönnt; er konnte dank seiner unschlagbaren Argumentationskünste die ewigen Streitereien zwischen Engeln und Dämonen schlichten. Selbst die Menschen wurden seit seiner Amtszeit von den Schandtaten der fiesen Unholde verschont, doch nach nahezu tausend Jahren keimten die alten Rivalitäten sowie die Missgunst gegenüber der Sterblichen wieder auf. Bevor sein Werk vernichtet werden würde, musste er dem Willen seiner Untertanen Folge leisten. Es war Zeit, die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen. Sollten sie versagen, würde er sie ausrotten und durch eine neue Lebensform ersetzen. Während er also dem Wunsch, ein Urteil über die Menschen zu vollstrecken, nachkam, sollte einer seiner drei Vertrauten, jenes geflügelte Wesen von zuvor, in seiner Abwesenheit den Konsens zwischen Engeln und Dämonen aufrechterhalten. So wollte er auf beiden Seiten Streitigkeiten unterbinden. War er naiv, zu glauben, dass sein Plan Erfolg hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Er war zu mächtig, als dass sich jemand trauen würde, gegen ihn aufzubegehren.
Das ist eine coole Idee, welche viel zu selten umgesetzt wird. Gott ist böse und die Menschheit muss gegen ihn kämpfen.
Leider bekommen wir das auf eine Weise serviert, als würden wir bei einer Vereinstagung gesagt bekommen, wieviel Parkettboden im Partykeller verbaut wurde. Das könnte eine so dermaßen tolle Szene sein, aber nein. Da ist nix. Sad Es ist einfach nur eine trockene Zusammenfassung. Ich sag es nochmal, gib uns apokalyptische Bilder. Zeig uns, warum das stärkste Wesen des Jenseits diesen Titel trägt. Beschreib in aller Ausführlichkeit, wie es dem aufmüpfigen Beelzebub vor versammelter Mannschaft die Eier abreißt!
Nachdem er vor versammelter Mannschaft, die in tosenden Jubel verfiel Was weitaus beeindruckender wäre, wenn er dies verkündet, während das Blut von Beelzebubs Hoden, die er langsam zerquetscht von seiner Hand tropft, das Urteil angekündigt hatte, zog er sich in seine privaten Gemächer zurück und bereitete ein Ritual vor, um die Prüfung für die Menschheit einzuleiten. Am Ende der Zeremonie verwandelte er sich in eine weiße Kugel aus gleißendem Licht. Die strahlende Sphäre begann, in die reale Welt überzutreten, doch kurz bevor sie in Richtung Erde verschwand, wurde sie von einem Strahl dunkler Energie erfasst. Er stammte von niemand anderem, als dem vertrauten Engel, der den Frieden wahren sollte. Gemeinsam mit vielen anderen, hochrangigen Untoten, hatte er sich gegen seinen Meister verschworen. Sie waren es leid, den Menschen zu helfen, die am Ende doch nur Schlechtes hervorbrachten, wollten nicht länger mit ihren einstigen Erzfeinden zusammenarbeiten, da Engel und Dämonen doch viel zu unterschiedlich waren. Tausend Jahre mussten sie sich ihrem Meister fügen, bis er endlich einen Moment der Schwäche offenbart hatte: Die Lichtsphäre repräsentierte die Essenz seiner Seele. Sie zu vernichten, war der einzige Weg, jemand so Mächtiges wie ihn zu beseitigen.
„Endlich habt Ihr mir eine Chance gegeben, Euch zu eliminieren, Herr“, flüsterte der Berater böse. „Natürlich werde ich Euren Platz einnehmen, aber für immer… Ich werde mein eigenes Urteil über die Menschheit und die Dämonen vollstrecken.“
Die vorher reinweiße Kugel färbte sich pechschwarz, zersprang in vier Teile und verschwand im Reich der Menschen. Von da an ward der Herr des Jenseits nie wieder gesehen.

Und hier offenbart sich ein weiteres Problem. Das ist ein guter Twist, versteh mich nicht falsch. Aber was hat der hier zu suchen? Warum verrätst du uns eine überraschende Wendung, welche deinen ganzen Text in ein neues Licht rücken könnte, schon am Anfang? Warum nimmst du deinem Werk schon von vornherein die Spannung?

An jenem Tag verbreitete sich Chaos in der Welt. Engel und Dämonen ließen ihrem Durst nach Rache freien Lauf und fielen ins Reich der Menschen ein. Es war Zeit, die frevelhaften Wesen, die vehement vom Herrn des Jenseits verteidigt wurden, auszulöschen. Sie schändeten den Planeten, richteten die Erde mit ihrer rücksichtslosen Lebensweise zugrunde! Jahrelang hatten Engel und Dämonen den Frust tief in ihr Unterbewusstsein verdrängt, da ihr Herr verbissen darauf beharrt hatte, dass nicht alle Menschen gleich wären, dass viele Erdenbewohner Güte im Herzen tragen würden. Nicht einmal eine kleine Strafe wollte er vollstrecken! Es verstieß gegen seine Grundsätze, einem schwächeren Geschöpf mit Härte zu begegnen, da er keine Gegenwehr provozieren wollte. Was für eine naive, unreife Entscheidung von solch einem mächtigen Wesen! Er wollte die Sterblichen sich selbst überlassen, weil sie früher oder später an ihrer egoistischen Lebensart zugrunde gehen würden. Dann wäre der Planet jenseits jeder Rettung. Um die Erde vor dem Untergang zu bewahren, war den Untoten keine andere Wahl geblieben, als zu drastischen Maßnahmen zu greifen.
Nachdem der allmächtige Anführer endlich beseitigt war, brach der hart erarbeitete Frieden im Jenseits zusammen. Engel und Dämonen verweigerten die bisher erzwungene Zusammenarbeit, drängten gar die unentschlossenen Geister dazu, ins Jenseits überzutreten und eine der Fraktionen zu wählen. Bis auf wenige Ausnahmen waren Himmelswesen und Höllenbewohner seit jeher gegen eine Allianz gewesen, sahen sich aber nicht imstande, gegen ein Geschöpf aufzubegehren, das mit einem Fingerschnipsen einen ganzen Kontinent auslöschen konnte. Es hatte Jahre gekostet, einen schwachen Moment des Meisters abzupassen.
Neben der Aufkündigung des Friedensabkommens mit den Dämonen, verweigerten die Engel ihre Güte und Akzeptanz gegenüber der Menschheit. Die Höllenbewohner brachen ihrerseits das Versprechen, die gebrechlichen Sterblichen in Frieden zu lassen. Schon damals hatten sie sich nur ungern ihre liebste Beschäftigung – Leid unter den Menschen zu verbreiten – nehmen lassen, mussten sich aber fügen, um nicht ausgerottet zu werden. Jetzt, wo der sture Verfechter der Harmonie beseitigt wurde, lebten alte Verhaltensmuster und Rivalitäten wieder auf. Die heiligen Himmelswesen wünschten, die Welt mit der Macht des Lichtes von sämtlichem Unrat, allem voran Menschen und Dämonen, zu befreien. Die durchtriebenen Dämonen planten, die gesamte Welt in Dunkelheit zu hüllen, Engel und Erdenbewohner in einer Höllenherrschaft zu knechten.
Da die Untoten ihre wahren Gefühle jahrelang verbergen mussten, nahmen die Streitereien noch nie dagewesene Ausmaße an. Energisch kämpften die Erzfeinde um die Vormachtstellung der Welt, verheerende Schlachten entbrannten auf dem Blauen Planeten. Durch das Wüten der verfeindeten Heerscharen, die mit monströser Macht über die Erde fegten, wurden die Menschen unweigerlich in die Gefechte verwickelt. Um eine Ausrottung zu vermeiden, mischten sie sich gezwungenermaßen in den grausamen Krieg der Untoten ein, die nicht einen Gedanken daran verschwendeten, eine friedliche Lösung zu suchen.
Seit dem Ausbruch der ewigen Konflikte ist das Leben der Menschen nicht mehr das, was es einst war. Innerhalb weniger Monate sank die Anzahl der Sterblichen auf unter drei Milliarden. Die erschreckend hohe Zahl Toter trieb die sonst so egoistischen Erdenbewohner an, sich zusammenzuschließen. Im Angesicht des Überlebenskampfes legten sie alle Rivalitäten auf Eis, menschliche Streitigkeiten schienen plötzlich nichtig. In Europa, Asien und Amerika entstand je eine gewaltige Bastion, in die sich nahezu alle dort lebenden Menschen zurückzogen. Geleitet wurden sie von gewählten, meist besonders begabten Persönlichkeiten, die selbst in der Dunkelstunde der Erdgeschichte verhofften, die Menschen zu beruhigen und zu vereinen. Neben den uneinnehmbaren Festungen wurden vereinzelt kleine Siedlungen errichtet, in denen jene Menschen lebten, die die Willensstärke besaßen, die Kontinente Stück für Stück aus den Klauen der gefährlichen Feinde zu reißen.
Durch ein sporadisches Kommunikationsnetz miteinander verbunden, verpflichteten sich alle Überlebenden, die Menschheit zu verteidigen. Sie erlernten alle möglichen Kampfkünste, von Nahkampf mit Schwert oder Faust bis hin zum Umgang mit Schusswaffen, doch das schweißtreibende Training war kaum ausreichend, um der gewaltigen Macht der übernatürlichen Gegner dauerhaft zu trotzen. So einfach die Vereinigung der weit versprengten Überlebenden klingen mochte, so schwierig gestaltete sich die Umsetzung. Bis die Organisation der verschiedenen Streitkräfte abgeschlossen war, zog ein halbes Jahrhundert in die Lande. Warum? Es mussten einerseits Sprachbarrieren überwunden werden, andererseits war es wegen der hartnäckigen Feinde nur selten möglich, sich grenzüberschreitend zu treffen. Auf einer dieser kontinentalen Besprechungen machten sich die Vertreter der Bastionen Gedanken um eine entscheidende Gefahr: Magie. Die Zauber der Untoten richteten verheerende Schäden an. Da es an Wissen über die mysteriöse Macht mangelte, wurden Labore errichtet, um wirksame Abwehrmethoden zu entwickeln. Erste Ergebnisse erwiesen sich als vollkommen nutzlos, forderten zahlreiche Opfer, aber nach einigen Jahren waren sie soweit ausgereift, dass sie die Rückzugsorte der Menschen zu schützen vermochten.
Parallel zum Arbeitsleben der Menschen, das überwiegend aus Wehrdienst, Forschung und Krankenversorgung bestand, veränderte sich auch der Alltag drastisch. Nach Ausbruch des Krieges glaubten die Menschen, die Apokalypse wäre angebrochen.
Religiöse Verschwörungstheorien, die die Ereignisse als Strafe Gottes bezichtigten, der die Menschen als unbrauchbar richtete, schürten die Furcht der Überlebenden und nahmen ihnen den Lebensmut. Sie verfielen in Panik, dachten nur an sich selbst. Sie raubten, töteten, halfen einander kaum mehr. Die mühevoll errichteten Gemeinschaften drohten zu zerbrechen. Dank einiger begabter Soldaten, die später als Armeekommandanten dienten, konnten die wahnsinnig gewordenen Menschen beruhigt und die Harmonie gewahrt werden. Sie forderten die Überlebenden auf, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, statt es in die Hände übernatürlicher Wesen zu legen, die sich offensichtlich gegen die Menschheit verschworen hatten. Es kostete viel Geduld und Überzeugungskraft, aber mit der Zeit schlossen sich mehr und mehr Überlebende der Bewegung gegen die Ohnmacht der Menschen an. Der lange betäubte Gemeinschaftswille wurde neu entfacht, denn nur als Verband war es möglich, sich gegen die übermächtigen Feinde zur Wehr zu setzen. Die Erdenbewohner unterstützen sich von da an mehr als je zuvor. Alltägliche Arbeiten wie der Haushalt, Kinderbetreuung oder Ackerbau wurden gemeinsam verrichtet, Gegenstände wurden nach Bedarf untereinander ausgetauscht. Die Männer zogen in den Krieg, Frauen versorgten überwiegend Kranke und Kinder – wobei auch viele Soldatinnen an vorderster Front kämpften.
Die Welt verwandelte sich Stück für Stück in ein einziges Schlachtfeld, auf dem jeder Krieger hoffte, den nächsten Tag noch erleben zu dürfen.
Trotz aller Kampfbereitschaft wünschten sich die Menschen, Engel und Dämonen würden sich gegenseitig auslöschen, sodass die Tage des Schreckens endlich enden würden, doch ihr Gebet sollte niemals erhört werden

Wo fange ich nur an?
Wenn dieser Infodump in einem Film am Anfang käme, hätte jeder schon den Saal vor der ersten Szene verlassen. Und in Büchern kommen derartige Fachbegriffe immer am Ende. Die Story kommt immer zuerst.
Nur ist das keine Story. Das wäre eine gute Outline für mehrere Romane, aber es ist keine Story. Es ist das Gleiche, was ich vorhin gesagt habe, anstatt cooler Bilder und Szenen gibt es nur eine staubtrockene Zusammenfassung. Du kannst die Leser nicht mit den Regeln deiner Welt vertraut machen, indem du sie einfach aufzählst.
Was du machen könntest: schreib diese Outline (denn das ist sie) so um, als würde ein Geschichtenerzähler sie einer Gruppe Kinder erzählen, oder ein Sergeant einer Gruppe Rekruten (aber dann müssen definitiv mehr Flüche rein).



Wenn mir eine persönliche Anmerkung gestattet ist, was hat dich dazu inspiriert? Das Rollenspiel Engel! oder das Rollenspiel Exalted?

Zusammenfassend:
- Sofern sich deine Darstellung von Engeln, Dämonen etc. nicht von der in unserer Gesellschaft üblichen unterscheidet, musst du sie nicht extra beschreiben. Fast jeder, der dieses Buch liest, wird schonmal ein Bild eines Engels oder Dämons gesehen haben. Wenn du sie unbedingt beschreiben willst, dann mach was außergewöhnliches, z.B. ein Engel mit vier Flügeln und einem Löwenkopf.
- Zeigen! Nicht sagen! Eben die Sachen, welche du beschreiben solltest, knallst du uns einfach als gesagt hin. Du könntest total abgefahrene und krasse Bilder in unseren Köpfen erschaffen, stattdessen ensteht immer der Eindruck, eine Schnarchnase kommentiere abgefahrene und coole Sachen, die immer offscreen stattfinden.
- Keine Infodumps. Zeige uns Szenen, in welchen deine Protagonisten nach den Regeln dieser Welt spielen müssen, oder draufgehen. Führe uns behutsam an das Regelwerk deines Settings heran und knall es uns nicht einfach hin.

Laut deiner Aussage, Noctis, hättest du den Roman bereits fertiggestellt, hast also das Manuskript bereits vorliegen? Falls der restliche Text in seiner Qualität diesem Prolog entspricht, dann musst du da noch mal sehr gründlich mit Feile, WD 40 und Panzertape drüber.
Versteh mich nicht falsch, es ist eine sehr coole Idee. Aber wenn das die Ausführung sein soll ... dann nein.

Soviel von meiner Seite. Falls du Fragen hast, dann meld dich.
Azareon


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jon
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Beitrag22.07.2018 18:48

von jon
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Ich muss mich azareon35 anschließen: Ich habe bis zur Leerzeile gelesen und fand das schon recht infolastig. Alles danach hab ich nur ganz, ganz grob überflogen - nichts davon war auch nur annähernd spannend genug, das alles ist nur ellenlanges Info-Ansagen über Dinge, die im folgenden Buch sichtbar werden sollten. Empfehlung: Das alles streichen und auch im ersten Teil etwas straffen, indem die erklärenden Ansagen von Zusammenhängen stark gekürzt oder gar entfernt werden.

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Seraiya
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Beitrag22.07.2018 19:36

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo Noctis,


Interessante Idee!
Zwischendrin habe ich den Faden verloren. Ich würde dir ein paar mehr Absätze und im zweiten Teil des Prologs etwas mehr Ordnung (ein Ereignis nach dem anderen in der rechten Reihenfolge) empfehlen.
Ansonsten schwierig. Es liest sich für mich nicht harmonisch.

Es ist eine interessante Vorgeschichte. Hier und da vielleicht ein bisschen viel, aber nichts, was man durch eine angemessene Kürzung nicht lösen könnte. Die Infos sind lesenswert, nur noch nicht (für meinen Geschmack) passend verpackt.

Beispiel:
Zitat:
    „Habt ihr eine Entscheidung gefällt, Herr?“, fragte der niederkniende Engel. Er trug eine weiße Robe. Paarige, aschgraue Flügel ragten aus seinen Schulterblättern heraus.
Der Mann, zu dem er sprach, lehnte auf einem gewaltigen, kristallenen Thron. Die Beine übereinandergeschlagen, bedachte er den Fragenden mit einem ernsten Blick.
„Ich werde die Menschheit erst prüfen und danach ein Urteil fällen“, verkündete er.
„Also beginnt Ihr auch, langsam an ihnen zu zweifeln?“
„Leider ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte“, log der Herrscher. Die Unruhen drängten ihn lediglich zum Handeln. Er erhob sich von seinem Thron.
„Wie wird Eure Prüfung aussehen?“, fragte der Besucher neugierig.    

Es liest sich sehr umständlich für mich, als würdest du mir als Leser ganz genau vermitteln wollen, wer wann spricht und wie besonders die Figuren sind. Das ist nichts Schlechtes, nimmt dem Text aber Leichtigkeit und eine Selbstverständlichkeit, die diese Szene in der Welt des Buches darstellen kann und sollte.


In den ersten Zeilen des zweiten Teils:
Zitat:
  Nicht einmal eine kleine Strafe wollte er vollstrecken! Es verstieß gegen seine Grundsätze, einem schwächeren Geschöpf mit Härte zu begegnen, da er keine Gegenwehr provozieren wollte. Was für eine naive, unreife Entscheidung von solch einem mächtigen Wesen! Er wollte die Sterblichen sich selbst überlassen, weil sie früher oder später an ihrer egoistischen Lebensart zugrunde gehen würden. Dann wäre der Planet jenseits jeder Rettung. Um die Erde vor dem Untergang zu bewahren, war den Untoten keine andere Wahl geblieben, als zu drastischen Maßnahmen zu greifen.     

Hier beschreibst du die Frustration seiner Untertanen, aber auf eine Weise, die mich glauben lässt, einer der Untertanen selbst drückt seine Wut aus. Ich lese hier keinen neutralen Erzähler, deswegen frage ich mich, wer das sagt/denkt/wiedergibt. Der Engel vom Anfang?

Ich würde alle Infos, die im Text stehen, drinlassen, aber etwas kürzen und ein wenig umschreiben - letzteres liegt natürlich an meinem Geschmack. Mir gefällt es, dass ich weiß, in welche Welt ich da eintauche und was vor sicht geht. Für mich ist das nichts, was sich nach und nach herausfinden lassen sollte, dann wäre der Prolog sinnfrei.
Vor allem der erste Teil hat wahnsinnig viel Potenzial! Da möchte ich gerne etwas näher heran, du erzählst mir zu schnell. Ein Prolog kann kurz, aber auch zehn Seiten lang sein. Ich persönlich wäre gerne etwas näher an der Wut des Engels, der doch eigentlich ein Vertrauter des Herrn ist, an seinem Warten, den Herrn endlich zu stürzen und der Befriedigung, als er dieses Ziel erreicht. Dafür müsstest du tiefer in diese Szene eintauchen, in ihr ruhen. (Wenn du das willst) Für mich vertieft es die Tragik des Ganzen.
Nach der Szene widerholst du zunächst, was du bereits erwähnt hast, das geht etwas geschickter. Für mich fehlt wie gesagt das Leichte, Flüssige und die Tragik des Ganzen kommt für mich noch nicht rüber.
Ich möchte dem Text keine Schreibratgeber- und Unterhaltungsliteraturschablone auflegen, dann würde er wohl durchfallen. Mach dein Ding! Ich sehe hier ganz viel Potenzial und hatte Freude daran, diese Idee zu lesen.


LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Noctis
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

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Beiträge: 28



Beitrag22.07.2018 19:44

von Noctis
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Kritik. (:
Um es so zu sagen, der Prolog soll wirklich erst einmal die Welt beschreiben. Erklären, wie die Verhältnisse auf der Erde sind, seitdem der Herr vernichtet wurde.

Der eigentliche Text ist viele viele Jahre später angesiedelt und unterscheidet sich vollkommen vom Prolog.

Aber ich werde mir die Kritik zu Herzen nehmen und den Einstieg überarbeiten. ^^

Ich war nie wirklich zufrieden damit, hatte aber keine weitere Idee, um ihn abzuändern.
Die Macht des Herren soll nämlich vorerst noch ein Geheimnis bleiben. Sie wird im späteren Verlauf beleuchtet und erklärt, wenn es um die Herkunft geht. Und es ist bewusst nicht die Rede von Gott und Teufel. ^^

Aber wie gesagt, ich überarbeite den Prolog mithilfe der Kritik, dafür bin ich schließlich hierher gekommen.
Sobald ich wieder daheim bin, würde ich vorerst die nächsten Kapitel posten. ^^
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Seraiya
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Beitrag22.07.2018 19:57

von Seraiya
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Noctis hat Folgendes geschrieben:

Sobald ich wieder daheim bin, würde ich vorerst die nächsten Kapitel posten. ^^


Falls du vorhast mehrere Kapitel oder gar dein ganzes Buch beurteilen zu lassen, empfehle ich dir etwas mehr Geduld. Dann kannst du eine AG hier im Forum eröffnen und mit ausgewählten Mitgliedern privat an deinem Manuskript arbeiten, bis es die gewünschte Form hat. Das ist empfehlenswert, wenn du es verlagfertig machen möchtest.


LG,
Seraiya


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azareon35
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Beitrag22.07.2018 20:38

von azareon35
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Noctis hat Folgendes geschrieben:
Danke für die Kritik. (:
Um es so zu sagen, der Prolog soll wirklich erst einmal die Welt beschreiben. Erklären, wie die Verhältnisse auf der Erde sind, seitdem der Herr vernichtet wurde.

Der eigentliche Text ist viele viele Jahre später angesiedelt und unterscheidet sich vollkommen vom Prolog.


Das hatte ich mir fast schon gedacht. Aber das ist Backstory. Die gehört aber nicht ganz vorne an den Text. Wenn überhaupt, dann hinten ans Ende, als Nachschlagewerk.

Was du da hast, das sind derzeit fast acht Normseiten (eine Normseite ist eine Buchseite). Und fünf davon sind ein einziger Textblock. Das ist extrem sperrig und erschwert das Lesevergnügen.

Du willst deine Leser ja packen und Spannung erzeugen, damit sie weiterlesen. Aber das tust du nicht. Also nochmal überarbeiten. Oder lass den Prolog ganz weg.
Und setz den Haken für 'Neue Version' bitte nur, wenn du auch eine neue Version postest.

Seraiya hat Folgendes geschrieben:
Falls du vorhast mehrere Kapitel oder gar dein ganzes Buch beurteilen zu lassen, empfehle ich dir etwas mehr Geduld. Dann kannst du eine AG hier im Forum eröffnen und mit ausgewählten Mitgliedern privat an deinem Manuskript arbeiten, bis es die gewünschte Form hat. Das ist empfehlenswert, wenn du es verlagfertig machen möchtest.


Da kann ich mich Seraiya nur anschließen, deswegen leiste Textarbeit bei anderen, dann sehen die Admins, dass es dir ernst ist. Eine AG kannst du erst ab 100 Beiträgen eröffnen.


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Rainer Prem
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Beitrag23.07.2018 06:23

von Rainer Prem
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Noctis hat Folgendes geschrieben:
Danke für die Kritik. (:

Um es so zu sagen, der Prolog soll wirklich erst einmal die Welt beschreiben. Erklären, wie die Verhältnisse auf der Erde sind, seitdem der Herr vernichtet wurde.


Grundsätzlich ist das NICHT Aufgabe eines Prologs. Ein Prolog erzählt von einem Ereignis, das vor der eigentlichen Geschichte liegt, aber Auswirkungen auf diese Geschichte hat. Kurz und prägnant, um möglichst viel Spannung aufzubauen, und ohne etwas zu verraten. Und ganz sicher nichts zu "erklären". Hast du so ein Ereignis nicht oder erzeugt es nicht genug Spannung, lass es weg oder füge es irgendwann als Flashback ein.

Wie schon azareon schrieb, gehört eine Hintergrundgeschichte nicht an den Anfang eines Romans. Wir Leser wollen interessante Personen kennenlernen, deren interessante Dinge widerfahren, und keine dröge Geschichtslektion durcharbeiten.

Wenn du dem Leser "die Verhältnisse auf der Erde, seitdem der Herr vernichtet wurde" nahebringen, dann lass jemanden diese Verhältnisse erleben. Jemand, der davon betroffen ist - mit Vorliebe die Hauptperson deines Romans.

Grüße
Rainer
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Noctis
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Beitrag23.07.2018 12:15
Prolog zum Zweiten
von Noctis
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So, die Kritik hat mich kräftig zum Denken angeregt und über Nacht kam mir tatsächlich eine Idee, wie ich die blanke Beschreibung geschickter im laufe des Textes verbauen kann. Daher habe ich den Prolog soweit eingekürzt, dass er nur noch die Szene im Himmel enthält und diese habe ich noch ein wenig ausgeschmückt. Hier die neue Version:

Urteil

Prolog


„Habt ihr eine Entscheidung gefällt, Herr?“, fragte der kniende Engel. Aschgraue Flügel ragten auf Schulterblatthöhe aus seiner feinen Stoffrobe heraus.
Der Mann, zu dem er sprach, saß auf einem gewaltigen, kristallenen Thron. Die Beine übereinandergeschlagen, bedachte der Herr des Jenseits den Fragenden mit einem ernsten Blick.
„Ich werde die Menschheit erst prüfen und danach ein Urteil fällen“, verkündete der Herrscher.
„Also beginnt Ihr auch, langsam an den Sterblichen zu zweifeln?“
„Leider ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte“, log der König. Die Unruhen drängten ihn lediglich zum Handeln. Er erhob sich von seinem Thron.
„Wie wird Eure Prüfung aussehen?“, fragte der Besucher neugierig.
„Das ist ganz meine Sache. Allerdings werde ich eine ganze Weile lang verschwinden. Du übernimmst solange meine Position“, gab er zur Antwort.
Er marschierte an seinem niederknienden Untertan vorbei. Nachdem er das Himmelswesen passiert hatte, lächelte es böse, rieb sich die Hände in finsterer Vorfreude. Nicht mehr lange würde es dauern, ehe sein Plan Erfolg haben würde. Der Berater stand auf und setzte sich auf den kristallenen Thron. In wenigen Augenblicken, würde dieser Platz ihm gehören. Er ließ die Hände über die verzierten Armlehnen gleiten, genoss dass Gefühl der Überlegenheit, dass er auf dem Thron verspürte. Er verfiel in fieses Gelächter und wartete geduldig auf die Rückkehr seines Meisters.
 Derweil ging der Herrscher auf eine Menge zu. Flügelpaare in allen möglichen Farben und verschiedener Größe blitzen in den Reihen der versammelten auf. Sie zierten die Rücken der versammelten Engel. Je höher ihr Rang, desto majestätischer wirkten die Schwingen, die sie in den Himmel richteten. In der vordersten Reihe standen jene Himmelswesen mit den mächtigsten Flügeln. Sie diskutierten aufgeregt, da sie nicht ahnten, was die plötzlich einberufene Versammlung zu bedeuten hatte. Einige vermuteten eine Rüge, da sie sich immer öfters gegen den Meister aufgelehnt hatten. Andere hofften, dass der König endlich ihren langersehnten Wunsch erfüllen würde. Jene Anhänger der zweiten Meinung wurden harsch von ihren Artgenossen kritisiert. In tausend Jahren hatte sich der Herr des Jenseits nicht ein einmal ihrem Wunsch gefügt, also würde er es auch heute nicht tun.
 Zwischen den hitzig streitenden, geflügelten Wesen warteten ebenso flügellose Geschöpfe auf den Herrn des Jenseits. Es handelte sich um Dämonen, die vor etwa einem Jahrtausend missmutig Frieden mit den Engeln geschlossen hatten. An ihren mürrischen Gesichtsausdrücken war zu erkennen, dass sie mit der Harmonie nicht einverstanden waren. Trotzdem mussten sie sich fügen, da ihr Meister zu mächtig war, als dass sie ihn beseitigen könnten. Besonders die gefallenen Engel – schwarze Flügel zeugten von ihrem Sturz aus dem Himmel – wünschten, den Frieden aufzukündigen. Sie beäugten die Engel mit abweisenden, verachtenden Blicken, stritten lautstark mit ihnen, sobald sie ein falsches Wort sagten.
 So kam es, dass die versammelte Horde in lautes Gebrüll ausbrach. Die Streitereien nahmen zu, drohten in ein Gemetzel überzugehen. Die ersten Dämonen zückten bereits die Schwerter, leckten sich kampfeslustig über die Zähne. Die Engel hingegen rezitierten Zauberformeln, um ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Zwischen den Riehen der Versammelten blitzen verschiedenfarbige Lichtpunkte auf – repräsentativ für die sich anbahnende Elementarmagie.
 Just in diesem Moment trat der Herr des Jenseits auf einen Balkon. Mehrere Meter blickte er von oben auf seine Untertanen herab. Seine Augen hatten einen gleichgültigen Ton. Er hob langsam, kopfschüttelnd die Hand Richtung Himmel. Der Boden zitterte, da der Herrscher schneller Energie sammelte als alle Untoten zu seinen Füßen. Der Himmel verfärbte sich dunkel, eisblaue Blitze zuckten durch die Wolken. Vereinzelt gingen sie auf die Menge nieder, verfehlten nur haarscharf die Untoten - eine eindrückliche Warnung. Die Menge verstummte, steckte die Schwerter weg und beendete die Zauberformeln. Sie hoben den Blick Richtung Balkon und blickten in die Augen ihres erbosten Meisters.
„Druck“, sprach er zornig.
 Von ihm ausgehend breitete sich eine mächtige Schockwelle aus, die die versammelten Engel und Dämonen wegschleuderte und in die Knie zwang. Nicht einmal die Untoten in den hintersten Reihen vermochten, ihrer Wucht standzuhalten. Auf dem Boden hockend starrten sie nach oben und schluckten.
Der Herr des Jenseits senkte die Hand. Die Menschen würden ihn als „Gott“ betiteln, aber solch ein Rang existierte nicht länger. Er war lediglich der stärkste der Untoten, von denen einige im sogenannten „Himmel“ und die übrigen in der „Hölle“ lebten.
 Seit er vor vielen Jahrhunderten die Macht übernommen hatte, hatte er die starren Strukturen im Jenseits abgeschafft und Frieden geschaffen. Der Weg dorthin war nicht einfach gewesen, hatte viele Opfer gekostet. Mit seiner unbändigen Kraft hatte er Engel und Dämonen vernichtet, sie geknechtet, um sich an die Spitze zu schlagen. Wenn er nicht mit einer atemberaubend schnellen und präzisen Schwerttechnik durch die Reihen seiner Widersacher gefegt war, hatte er sie mit Magie jenseits der Vorstellungskraft seiner Untertanen beseitigt. Eine Handbewegung hatte gereicht, um ein ganzes Land explodieren zu lassen. Niemand war an ihn herangekommen und falls er doch die ein oder andere Wunde erlitten haben sollte, hatte er sich mit einem strahlenden Licht geheilt, das zugleich alle Angreifer in seinem Umkreis zu Asche verbrannt hatte. Nicht einmal die mächtigsten Engel waren im Stande gewesen, ihm etwas anzuhaben, da er sämtliche feindlichen Zauber mit einem lässigen Flügelschlag zerschlagen hatte. Nach mehreren Tagen des Schlachtens hatten die Untoten den Widerstand aufgeben. Sie waren es leid, sich für umsonst in den Kampf zu stürzen und schworen widerwillig dem allmächtigen Wesen die Treue.
 Von jenem Tag an herrschte Frieden, auch die Menschen wurden in Ruhe gelassen, doch nach tausend Jahren war es der Herr des Jenseits leid, das Gejammere seiner Untertanen über die Unfähigkeit der Sterblichen zu ertragen. Bevor sein langersehnter Frieden vernichtet werden würde, würde er die Menschheit einer Prüfung unterziehen. Sollte sie versagen, würde er sie ausrotten und durch eine neue Lebensform ersetzen.
 Während er also dem Wunsch, ein Urteil über die Menschen zu vollstrecken, nachkam, sollte einer seiner drei Vertrauten, jener graugeflügelte Engel von zuvor, in seiner Abwesenheit den Konsens zwischen Engeln und Dämonen aufrechterhalten. War er naiv, zu glauben, dass sein Plan Erfolg hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Er war zu mächtig, als dass sich jemand trauen würde, gegen ihn aufzubegehren. Wie er eben bewiesen hatte, konnte kein Geschöpf des Jenseits seiner Macht standhalten.
 Vor versammelter Mannschaft verkündete er seinen Plan. Ein Raunen ging durch die Menge. Sie riss ungläubig die Augen auf. Würde ihr Meister tatsächlich ihrem ewigen Wunsch nachkommen? Engel wie Dämonen verfielen in tosenden Jubel, feierten die Entscheidung ihres Meisters. Sie richteten sich auf, applaudierten, rissen die Hände vor Begeisterung in den Himmel.
 Der Herr des Jenseits verneigte sich knapp, genoss einige Sekunden die Zustimmung seiner Untertanen und zog sich sodann zurück in seine Gemächer. Dort bereitete er ein Ritual vor, um das Urteil der Menschheit einzuläuten.
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azareon35
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Beitrag23.07.2018 14:04
Re: Prolog zum Zweiten
von azareon35
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Dann will ich auch mal die neue Version kritisieren.

Noctis hat Folgendes geschrieben:


Urteil

Prolog


„Habt ihr eine Entscheidung gefällt, Herr?“, fragte der kniende Engel. Aschgraue Flügel ragten auf Schulterblatthöhe aus seiner feinen Stoffrobe heraus. Besser.
Der Mann, zu dem er sprach, saß auf einem gewaltigen, kristallenen Thron. Die Beine übereinandergeschlagen, bedachte der Herr des Jenseits den Fragenden mit einem ernsten Blick. Er sitzt also. Besser.
„Ich werde die Menschheit erst prüfen und danach ein Urteil fällen“, verkündete der Herrscher.
„Also beginnt Ihr auch, langsam an den Sterblichen zu zweifeln?“
„Leider ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte“, log der König. Die Unruhen drängten ihn lediglich zum Handeln. Er erhob sich von seinem Thron. Aus wessen Perspektive erleben wir das?
„Wie wird Eure Prüfung aussehen?“, fragte der Besucher neugierig.
„Das ist ganz meine Sache. Allerdings werde ich eine ganze Weile lang verschwinden. Du übernimmst solange meine Position“, gab er zur Antwort.
Er marschierte an seinem niederknienden Untertan vorbei. Nachdem er das Himmelswesen passiert hatte, lächelte es böse, rieb sich die Hände in finsterer Vorfreude. Nicht mehr lange würde es dauern, ehe sein Plan Erfolg haben würde. Der Berater stand auf und setzte sich auf den kristallenen Thron. In wenigen Augenblicken, würde dieser Platz ihm gehören. Er ließ die Hände über die verzierten Armlehnen gleiten, genoss dass Gefühl der Überlegenheit, dass er auf dem Thron verspürte. Er verfiel in fieses Gelächter und wartete geduldig auf die Rückkehr seines Meisters. Eben war es der Herrscher, jetzt ist es wieder der Berater? Da kriegt man ja Ohrensausen.
 Derweil ging der Herrscher auf eine Menge zu. Flügelpaare in allen möglichen Farben und verschiedener Größe blitzen in den Reihen der versammelten auf. Sie zierten die Rücken der versammelten Engel. Je höher ihr Rang, desto majestätischer wirkten die Schwingen, die sie in den Himmel richteten. In der vordersten Reihe standen jene Himmelswesen mit den mächtigsten Flügeln. Das ist schon weitaus besser, als eine reine Aufzählung, jetzt kriege ich wenigstens ein Bild vermittelt. Ich mag die Idee mit den Rangflügeln. Könntest du vielleicht noch etwas krasser machen, außer deine Engel haben alle menschliche Formen. Sie diskutierten aufgeregt, da sie nicht ahnten, was die plötzlich einberufene Versammlung zu bedeuten hatte. Einige vermuteten eine Rüge, da sie sich immer öfters gegen den Meister aufgelehnt hatten. Andere hofften, dass der König endlich ihren langersehnten Wunsch erfüllen würde. Jene Anhänger der zweiten Meinung wurden harsch von ihren Artgenossen kritisiert. In tausend Jahren hatte sich der Herr des Jenseits nicht ein einmal ihrem Wunsch gefügt, also würde er es auch heute nicht tun. Erst ist es der Berater, dann ist es der Herrscher, dann wieder der Berater und jetzt erfahren wir alles aus der Perspektive der Menge? Was ist hier los?
 Zwischen den hitzig streitenden, geflügelten Wesen Engeln warteten ebenso flügellose Geschöpfe auf den Herrn des Jenseits. Es handelte sich um Dämonen Da kannst du dir definitiv was Besseres ausdenken, als nur 'Die haben keine Flügel'. Es sind Dämonen, die können alle möglichen Formen haben., die vor etwa einem Jahrtausend missmutig Frieden mit den Engeln geschlossen hatten. An ihren mürrischen Gesichtsausdrücken war zu erkennen, dass sie mit der Harmonie nicht einverstanden waren. Trotzdem mussten sie sich fügen, da ihr Meister zu mächtig war, als dass sie ihn beseitigen könnten. Und wer erzählt das jetzt? Besonders die gefallenen Engel – schwarze Flügel zeugten von ihrem Sturz aus dem Himmel – wünschten, den Frieden aufzukündigen. Zu wem gehören die gefallenen Engel? Zu den Dämonen? Aber die haben doch keine Flügel. Sie beäugten die Engel mit abweisenden, verachtenden Blicken, stritten lautstark mit ihnen, sobald sie ein falsches Wort sagten.
 So kam es, dass die versammelte Horde in lautes Gebrüll ausbrach. Die Streitereien nahmen zu, drohten in ein Gemetzel überzugehen. Die ersten Dämonen zückten bereits die Schwerter, leckten sich kampfeslustig über die Zähne. Die Engel hingegen rezitierten Zauberformeln, um ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Und bekamen prompt Dämonenschwerter in die Weichteile. Außerdem, Zauberformeln? Echt jetzt? Das sind Engel. Lass sie ihre Macht über die Naturgewalten demonstrieren. Zwischen den Riehen der Versammelten blitzen verschiedenfarbige Lichtpunkte auf – repräsentativ für die sich anbahnende Elementarmagie. Das ist durchaus ein sehr anschauliches Bild. Könntest du noch weiter ausbauen.
 Just in diesem Moment trat der Herr des Jenseits auf einen Balkon. Häh? Ich bin verwirrt. Erst schreitet er auf die Menge zu. Das klingt für mich, als wäre er auf der gleichen Höhe. Aber jetzt taucht er auf einem Balkon auf? Mehrere Meter blickte er von oben auf seine Untertanen herab. Seine Augen hatten einen gleichgültigen Ton. Seine Augen erzeugen Geräusche? Aber das passt sowieso nicht, da er in diesem Moment noch gleichgültig ist und im nächsten Moment erbost. Hat der Typ eine bipolare Störung? Er hob langsam, kopfschüttelnd die Hand Richtung Himmel. Der Boden zitterte, da der Herrscher schneller Energie sammelte als alle Untoten zu seinen Füßen. Der Himmel verfärbte sich dunkel, eisblaue Blitze zuckten durch die Wolken. Vereinzelt gingen sie auf die Menge nieder, verfehlten nur haarscharf die Untoten - eine eindrückliche Warnung. Die Menge verstummte, steckte die Schwerter weg und beendete die Zauberformeln. Sie hoben den Blick Richtung Balkon und blickten in die Augen ihres erbosten Meisters.
„Druck“, sprach er zornig. Aha. Der Herrscher der Jenseits ist Belgarion. (Falls du nicht weißt, wer das ist, lies die Belgariad-Saga von David Eddings.) Scherz beiseite: Druck? Echt jetzt? Das kannst du besser. Sag entweder sowas wie 'Er sprach ein für sterbliche Kehlen unaussprechliches Wort' oder denk dir irgendwas aus.
 Von ihm ausgehend breitete sich eine mächtige Schockwelle aus, die die versammelten Engel und Dämonen wegschleuderte und in die Knie zwang. Nicht einmal die Untoten in den hintersten Reihen vermochten, ihrer Wucht standzuhalten. Auf dem Boden hockend starrten sie nach oben und schluckten. Jetzt habe ich das Gefühl, ich bin im Cartoon.
Der Herr des Jenseits senkte die Hand. Die Menschen würden ihn als „Gott“ betiteln, aber solch ein Rang existierte nicht länger. Er war lediglich der stärkste der Untoten, von denen einige im sogenannten „Himmel“ und die übrigen in der „Hölle“ lebten.
 Seit er vor vielen Jahrhunderten die Macht übernommen hatte, hatte er die starren Strukturen im Jenseits abgeschafft und Frieden geschaffen. Der Weg dorthin war nicht einfach gewesen, hatte viele Opfer gekostet. Mit seiner unbändigen Kraft hatte er Engel und Dämonen vernichtet, sie geknechtet, um sich an die Spitze zu schlagen. Wenn er nicht mit einer atemberaubend schnellen und präzisen Schwerttechnik durch die Reihen seiner Widersacher gefegt war, hatte er sie mit Magie jenseits der Vorstellungskraft seiner Untertanen beseitigt. Eine Handbewegung hatte gereicht, um ein ganzes Land explodieren zu lassen. Niemand war an ihn herangekommen und falls er doch die ein oder andere Wunde erlitten haben sollte, hatte er sich mit einem strahlenden Licht geheilt, das zugleich alle Angreifer in seinem Umkreis zu Asche verbrannt hatte. Nicht einmal die mächtigsten Engel waren im Stande gewesen, ihm etwas anzuhaben, da er sämtliche feindlichen Zauber mit einem lässigen Flügelschlag zerschlagen hatte. Nach mehreren Tagen des Schlachtens hatten die Untoten den Widerstand aufgeben. Sie waren es leid, sich für umsonst in den Kampf zu stürzen und schworen widerwillig dem allmächtigen Wesen die Treue.
 Von jenem Tag an herrschte Frieden, auch die Menschen wurden in Ruhe gelassen, doch nach tausend Jahren war es der Herr des Jenseits leid, das Gejammere seiner Untertanen über die Unfähigkeit der Sterblichen zu ertragen. Bevor sein langersehnter Frieden vernichtet werden würde, würde er die Menschheit einer Prüfung unterziehen. Sollte sie versagen, würde er sie ausrotten und durch eine neue Lebensform ersetzen.
 Während er also dem Wunsch, ein Urteil über die Menschen zu vollstrecken, nachkam, sollte einer seiner drei Vertrauten, jener graugeflügelte Engel von zuvor, in seiner Abwesenheit den Konsens zwischen Engeln und Dämonen aufrechterhalten. War er naiv, zu glauben, dass sein Plan Erfolg hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Er war zu mächtig, als dass sich jemand trauen würde, gegen ihn aufzubegehren. Wie er eben bewiesen hatte, konnte kein Geschöpf des Jenseits seiner Macht standhalten.
Und schon wieder ein Infodump. Kürzer als im Ursprungstext, aber immer noch zuviel. Und du erzähltst uns da nicht wirklich etwas interessantes. Stattdessen versuchst du, uns den Herrscher als oh so coolen Charakter zu verkaufen, was leider nicht funktioniert. Weiterhin, wer erzählt das da eigentlich? Aus wessen Perspektive erleben wir das?
 Vor versammelter Mannschaft verkündete er seinen Plan. Ein Raunen ging durch die Menge. Sie riss ungläubig die Augen auf. Würde ihr Meister tatsächlich ihrem ewigen Wunsch nachkommen? Welche Perspektive? Engel wie Dämonen verfielen in tosenden Jubel, feierten die Entscheidung ihres Meisters. Sie richteten sich auf, applaudierten, rissen die Hände vor Begeisterung in den Himmel.
 Der Herr des Jenseits verneigte sich knapp, genoss einige Sekunden die Zustimmung seiner Untertanen und zog sich sodann zurück in seine Gemächer. Dort bereitete er ein Ritual vor, um das Urteil der Menschheit einzuläuten.


Eine Verbesserung gegenüber dem Ursprungstext, aber wie du anhand meiner Anmerkungen erkennst, gibt es da immer noch einige Stellen, die du bearbeiten musst.
Größtes Problem, welches ich hier sehe, ist die Erzählperspektive. Du springst im Text wild zwischen allen möglichen Positionen hin und her. Ich sage es nochmal: falls du im restlichen Manuskript auf die gleiche Weise verfährst, dann musst du das dringend überarbeiten.
Ich würde vorschlagen, schreib den Prolog nochmal ganz neu. Aber bleib in der Perspektive des Beraters. Und erwähne seinen Plan nur ganz wenig, etwa so: "Als der Herrscher den Raum verlassen hatte, gestattete sich der Berater ein kurzes, böses Lächeln. Alles verläuft nach Plan. Rasch setzte er wieder eine untertänige Maske auf und eilte seinem Meister nach."


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Noctis
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Beitrag23.07.2018 14:54

von Noctis
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Zeichnet es einen allwissenden Autor von außen nicht aus, dass er übergeordnet und nicht aus der Perspektive einer einzelnen Figur erzählt? Ich meine im Haupttext ist es, sagen wir, zu 80% aus Sicht des Protagonisten und manchmal seiner Freunde erzählt.

Und sowohl meine Engel als auch Dämonen sehen menschlich aus... nur mit perfekteren Gesichtszügen. Ich steh nicht so auf Ekelkreaturen denen das Blut von sämtlichen Körperteilen tropft... Zumal es nicht zum Rest des Buches passen würde^^
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Seraiya
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Beitrag23.07.2018 15:17

von Seraiya
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Hallo Noctis,


Ich sehe hier noch dasselbe Problem wie am Anfang der anderen Version. Der Beginn stellt zwei Personen vor. Da es sich nur um diese beiden handelt, musst du nicht jedes Mal erwähnen wer spricht, das klingt unnötig erklärend. Durch die Absätze nach der wörtlichen Rede markierst du, dass eine Person aufhört zu sprechen.

Ich bin mir nicht sicher, ob der auktoriale Erzähler hier eine gute Idee ist. Du könntest zum Beispiel die erste Szene, die so nah am untoten Herrscher stattfindet, aus der Sicht des Engels erzählen und dann zum auktorialen Erzähler wechseln und diese Trennung beibehalten.

Mir stellt sich zunächst mal die Frage, wohin du willst. Möchtest du dir in den Inhalt reinreden lassen? Möchtest du dich handwerklich weiter entwickeln? Soll das, was da ist, einfach nur in eine bessere Form gebracht werden? Möchtest du aus deinem Roman etwas machen, das sich nach Schema F gut verkaufen lässt?
So lange man das nicht weiß, kann sich hier jeder zu Wort melden und anmerken, dass ihm die Flügel der Engel zu bunt sind/ es keine Untoten gibt/ Prologe überflüssig sind, die Perspektive doof ist usw usw usw usw ...
Es ist klasse, dass du für jedwede Kritik offen bist, aber jedwede Kritik wird dir vermutlich nicht weiter helfen.

(Ich hab dir übrigens auf deine PN geantwortet)


LG,
Seraiya


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Beitrag23.07.2018 15:35

von Noctis
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Hallo Seraiya,

tatsächlich wollte ich Meinungen für den text sammeln und ihn über eventuelle Kritik ein wenig verbessern. Schema F will ich natürlich nicht, nein. Ich wollte mir Anregungen holen, wie ich den Text verbessern kann. Das Grundgerüst ist sowieso so felsenfest, dass es nicht wackeln wird. Die Story ist von Anfang bis Ende geplant und baut aufeinander auf. Und von meinen Engeln und Dämonen habe ich auch meine eigenen Vorstellungen, von denen ich nicht abweiche.


Neben dem Prolog würde ich auch euren Tipp mit der AG gern annehmen und im Forum aktiv werden, um das Recht zu bekommen, eine zu eröffnen. Dieser Roman ist mein erstes vollständiges Werk und bevor ich mich damit an Verlag und co wende würde ich gerne Meinungen von erfahreneren Schreibern dazu sammeln^^ und in Zusammenarbeit mit ihnen das beste aus dem Buch rausholen.

LG (:

Aber ich werde mir den Tipp mit der Sicht des bösen Engels annehmen und das Hervorheben, wer was wann sagt unterbinden. (:
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Beitrag23.07.2018 15:45

von azareon35
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Noctis hat Folgendes geschrieben:
Zeichnet es einen allwissenden Autor von außen nicht aus, dass er übergeordnet und nicht aus der Perspektive einer einzelnen Figur erzählt? Ich meine im Haupttext ist es, sagen wir, zu 80% aus Sicht des Protagonisten und manchmal seiner Freunde erzählt.

Falls du einen allwissenden Erzähler meinst, den findest du meines Wissens nur noch in einigen Kinderbüchern.
Und du erzählst nicht übergeordnet, du schlüpfst in diverse Perspektiven. Es entsteht ein sehr verwirrender Eindruck, als würden sich deine Figuren um die Perspektive prügeln.
Denk daran, der Prolog ist der erste Auftritt für deinen Text, das Erste, was der Leser sieht. Beim jetzigen Stand machst du damit keinen nachhaltigen Eindruck. Ich wiederhole es nochmal: schreib den Prolog aus der Perspektive eines Charakters. Der Berater bietet sich dafür an.



Noctis hat Folgendes geschrieben:

Und sowohl meine Engel als auch Dämonen sehen menschlich aus... nur mit perfekteren Gesichtszügen. Ich steh nicht so auf Ekelkreaturen denen das Blut von sämtlichen Körperteilen tropft... Zumal es nicht zum Rest des Buches passen würde^^

Fair genug. (Obwohl ich mich dann wundere, warum du sie dann überhaupt in Engel und Dämonen einteilst.)


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Beitrag23.07.2018 16:21

von Valentin
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Hallo Noctis,

ein Tipp - ich schätze aus dem Buch Techniques of a selling writer von Dwight Swain, bin mir jedoch nicht sicher - ist es, aus der Sicht der Person zu schreiben, die am meisten in der Szene zu verlieren hat.

BG
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Noctis
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Beitrag24.07.2018 11:38

von Noctis
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So nochmal völlig neu geschrieben und aus Sicht des Beraters.^^

Grüße,
Noctis


Prolog
Er betrat den Thronsaal bedächtigen Schrittes. Aschgraue Flügel ragten auf Schulterblatthöhe unter seiner feinen Stoffrobe hervor, die über den Boden schleifte. Bedächtig näherte er sich seinem Herrn, der – den Kopf gelangweilt auf die Hand gestützt – seinen Berater gähnend musterte. Der Engel ging vor dem Thron auf die Knie, um seine Ehrerbietung zu beweisen. Er hob den Kopf und blickte in die gleichgültigen, violetten Augen seines Meisters.
„Wie wird Euer Urteil über die Menschheit aussehen?“, fragte er.
„Ich werde die Sterblichen prüfen und dann entscheiden.“
„Zweifelt Ihr auch allmählich an den Menschen?“
„Ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte.“
 Etwas am Ton seiner Stimme erinnerte entfernt an eine Lüge. Der Herrscher erhob sich von seinem kristallenen Thron.
„In meiner Abwesenheit, wirst du meine Aufgaben übernehmen.“
 Mit diesen Worten marschierte er an seinem Berater vorbei. Der noch immer kniende Engel wandte das Gesicht Richtung Fußboden, lächelte finster drein. Bald wird mein Plan aufgehen.
 Der Engel erhob sich und eilte seinem Meister hinterher. Sie schritten einen hellerleuchteten Korridor entlang, an dessen Ende ein Balkon wartete, auf dem der Herrscher seine Entscheidung verkünden würde. Schon von weitem hörten sie die aufgeregten Rufe der versammelten Menge. Sie betraten die Veranda und blickten hinab. Zwischen den Reihen blitzten Flügelpaare in den verschiedensten Größen und Farben auf. Je nach Rang nahmen die Schwingen der Engel eine andere Gestalt an. In den vordersten Reihen tobten die lautesten Diskussionen zwischen jenen Engeln, die die mächtigsten Flügel besaßen. Der Berater wusste genau, worüber sie sich stritten: Den Grund der Versammlung. Er selbst war überrascht gewesen, als der Meister das Treffen einberufen hatte. Bis vor einigen Stunden wusste er nicht einmal als Vertrauter des Herrn des Jenseits, wozu die Versammlung dienen sollte.
 Neben den Engeln befanden sich auch Dämonen unter den Anwesenden. Sie blickte gelangweilt drein, missmutige Züge prägten ihre Gesichter. Der Berater musterte die fiesen Unholde mit einem abwertenden, verachtenden Blick. Besonders die gefallenen Engel weckten seinen Zorn. Ihre einst prächtigen, anmutigen Schwingen waren pechschwarz verfärbt – als Beweis für ihren Sturz aus dem Himmel. Er verabscheute sie für den Verrat an ihrem vorherigen Herrn und wünschte ihnen die Pest an den Hals. Dann erkannte er noch andere Dämonen. Einige sahen aus wie normale Menschen – dem Berater wurde übel bei dem Gedanken. Lediglich spitze Ohren und feinere, aber dennoch kämpferische Gesichtszüge, unterschieden sie von den Sterblichen. Manchmal, wenn einige der Unholde ihre Münder zu einem Grinsen verzogen, blitzen spitze Eckzähne hervor. Es handelte sich um Vampire, die sich am Blut ihrer Ofer labten und Meister der Illusionen waren. Der Berater schüttelte angeekelt den Kopf. Bald würde er diese abscheulichen Wesen nicht mehr ertragen müssen.
 Unter den Versammelten entbrannte plötzlich ein lautstarker Streit. Die Diskussionen wurden immer lauter, die Auseinandersetzung drohte zu eskalieren. Von seiner erhobenen Position erkannte der Berater, wie die Dämonen die Schwerter zückten und sich kampfeslustig die Zähne leckten. Die Engel hingegen strafften ihre Schwingen, bereit, tausende, nadelspitze Federn in die Körper der Angreifer zu jagen, während sie ihre Zauber vorbereiteten. Tausende, verschiedenfarbige Lichtpunkte – repräsentativ für die Elementarmagien, die sich anbahnten – blitzen zwischen den Reihen der Versammelten auf. Im Augenwinkel erkannte der Berater, wie sein Meister, der das Geschehen ebenso verfolgt hatte, die Hand in den Himmel hob. Er schluckte, da er bereits die Energiemassen spürte, die sein Herr ansammelte.
 Der Boden zitterte, der Himmel verfärbte sich dunkel. Eisblaue Blitze zuckten durch die Wolken, jagten Richtung Erde, wo sie nur haarscharf die Untoten verfehlten. Wie erwartet steckten die Dämonen die Waffen weg und die Engel stoppten ihre Zauberformeln. Ehrfürchtig blickten sie nach oben.
 Dem Berater lief ein Schauer über den Rücken. Sein Herr sammelte noch mehr Energie für einen zweiten Zauber. Hastig umhüllte er sich mit seinen Schwingen, um sich gegen den zweiten Angriff zu wappnen. Er ließ zwischen den grauen Federn gerade genug Platz, um mit den Augen nach draußen lugen zu können. Da er durch die Schwingen nur noch gedämpft die Geräusche seiner Umgebung wahrnehmen konnte, hörte er aus Richtung seines Meisters nur den Hauch eines Flüsterns – zu leise, um etwas zu verstehen.
 Plötzlich entsprang der erhobenen Hand des Herrn des Jenseits eine mächtige Druckwelle. Es kostete den Berater – der darauf vorbereitet gewesen war – alle Kraft, der Wucht standzuhalten. Der Palast hinter ihm bröckelte, Trümmer fielen zu Boden. Noch immer eingehüllt in die weichen Flügel blickte der Vertraute rasch nach unten zu der versammelten Menge. Die Schockwelle hatte jeden Untoten von den Füßen gerissen. Selbst in den hintersten Reihen konnte niemand dem mächtigen Druck standhalten. Am Boden kauernd blickten sie ehrfürchtig zu ihrem Herrn, der nun mit einem gleichgültigen Ton seine Entscheidung verkündete. Er würde die Menschheit einer Prüfung unterziehen und richten, falls sie versagen würde. Dann sollte eine neue Lebensform den Planeten besiedeln, um ihn vor dem Verderben zu retten. Vor seinen versammelten Untertanen übertrug er all seine Befugnisse auf seinen Berater, der innerlich fies grinste, sich aber nichts davon anmerken ließ. Die Menge hingegen brach in tosenden Jubel aus. Sie rissen die Fäuste Richtung Himmel, begeisterte Rufe feierten den Herrscher.
 Nachdem der Herr des Jenseits die Zustimmung einige Sekunden genossen hatte, kehrte er in seine privaten Gemächer zurück und bereitete ein Ritual vor, um die Prüfung einzuläuten. Der graugeflügelte Engel eilte ihm nach und beobachtete die Zeremonie. Als sich sein Meister in eine Kugel gleißenden Lichtes verwandelte, feuerte er einen finsteren Strahl auf die glimmende Sphäre. Sie zersprang in vier Einzelteile. Hastig versuchte er die Splitter zu erhaschen, aber zwei entglitten seinen Fingern und verschwanden auf der Erde. Nun gut. Zwei Fragmente genügten, um seinen Plan Wirklichkeit werden zu lassen.
 Plötzlich raste eine schattenhafte Gestalt in den Raum. Sie war so schnell und war so unerwartet aufgetaucht, dass der Berater nicht zu reagieren vermochte. Der Schemen schnappte sich ein Fragment aus der Hand Engels und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war aus der Tür. Der Berater schaute verwundert zu Boden. Als er realisierte, was geschehen war, verzog sich sein Gesicht zu einer zornigen Mine. Seine Augen funkelten vor Zorn. Er stapfte in den Thronsaal und setzte sich auf den kristallenen Thron. Er würde sein eigenes Urteil über die Menschheit fällen – ein Fragment der Seele seines Herrn würde auch genügen.
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azareon35
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Beitrag24.07.2018 15:48

von azareon35
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Dann sehen wir uns das mal an.
Noctis hat Folgendes geschrieben:


Prolog
Er betrat den Thronsaal bedächtigen Schrittes. Aschgraue Flügel ragten auf Schulterblatthöhe unter seiner feinen Stoffrobe hervor, die über den Boden schleifte. Bedächtig Du hast das schon im ersten Satz, hier gleich nochmal ist unschön. näherte er sich seinem Herrn, der – den Kopf gelangweilt auf die Hand gestützt – Warum die Bindestriche? Es sieht aus, als wolltest du dem auf die Hand gestützten Kopf besondere Bedeutung verleihen. Diesen Einschub kannst du auch mit einem Komma abgetrennt ans Ende des Satzes packen. seinen Berater gähnend musterte. Der Engel ging vor dem Thron auf die Knie, um seine Ehrerbietung zu beweisen. Sofern ein Kniefall in diesem Setting nicht Hohn bedeutet, ist das überflüssig. Er hob den Kopf und blickte in die gleichgültigen, violetten Augen seines Meisters.
„Wie wird Euer Urteil über die Menschheit aussehen?“, fragte er.
„Ich werde die Sterblichen prüfen und dann entscheiden.“
„Zweifelt Ihr auch allmählich an den Menschen?“
„Ja, auch wenn ich es nicht wahrhaben möchte.“
Etwas am Ton seiner Stimme erinnerte entfernt an eine Lüge. Da könntest du den Berater mehr herausstellen. Etwas in der  Stimme des Herrschers ließ den Berater eine Lüge vermuten. Der Herrscher erhob sich von seinem kristallenen Thron.
„In meiner Abwesenheit, wirst du meine Aufgaben übernehmen.“
 Mit diesen Worten marschierte er an seinem Berater vorbei. Der noch immer kniende Engel wandte das Gesicht Richtung Fußboden und lächelte finster drein. Bald wird mein Plan aufgehen.
 Der Engel erhob sich und eilte seinem Meister hinterher. Sie schritten einen hellerleuchteten Korridor entlang, an dessen Ende ein Balkon wartete, auf dem der Herrscher seine Entscheidung verkünden würde. Wird aus dem Kontext klar. Schon von weitem hörten sie die aufgeregten Rufe der versammelten Menge. Sie betraten die Veranda den Balkon und blickten hinab. Zwischen den Reihen blitzten Flügelpaare in den verschiedensten Größen und Farben auf. Da könntest du neben aschgrau noch einige andere Farben erwähnen. Je nach Rang nahmen die Schwingen der Engel eine andere Gestalt an. In den vordersten Reihen tobten die lautesten Diskussionen zwischen jenen Engeln, die die mächtigsten Flügel besaßen. Der Berater wusste genau, worüber sie sich stritten: Den Grund der Versammlung. Wird auch aus dem Kontext klar. Er selbst war überrascht gewesen, als der Meister das Treffen einberufen hatte. Bis vor einigen Stunden wusste er nicht einmal als Vertrauter des Herrn des Jenseits, wozu die Versammlung dienen sollte.
 Neben den Engeln befanden sich auch Dämonen unter den Anwesenden. Sie blickte gelangweilt drein, missmutige Züge prägten ihre Gesichter. Der Berater musterte die fiesen Unholde mit einem abwertenden, verachtenden Blick. Besonders die gefallenen Engel weckten seinen Zorn. Ihre einst prächtigen, anmutigen Schwingen waren pechschwarz verfärbt – als Beweis für ihren Sturz aus dem Himmel. Er verabscheute sie für den Verrat an ihrem vorherigen Herrn und wünschte ihnen die Pest an den Hals. Dann erkannte er noch andere Dämonen. Einige sahen aus wie normale Menschen – dem Berater wurde übel bei dem Gedanken. Lediglich spitze Ohren und feinere, aber dennoch kämpferische Gesichtszüge, unterschieden sie von den Sterblichen. Ah, Details. Wunderbar. Manchmal, wenn einige der Unholde ihre Münder zu einem Grinsen verzogen, blitzen spitze Eckzähne hervor. Es handelte sich um Vampire, die sich am Blut ihrer Ofer labten und Meister der Illusionen waren. Sind Vampire Untote oder Dämonen in diesem Setting? Oder irgendwas zwischendrin? Der Berater schüttelte angeekelt den Kopf. Bald würde er diese abscheulichen Wesen nicht mehr ertragen müssen.
 Unter den Versammelten entbrannte plötzlich ein lautstarker Streit. Die Diskussionen wurden immer lauter, die Auseinandersetzung drohte zu eskalieren. Von seiner erhobenen Position erkannte der Berater, wie die Dämonen die Schwerter zückten und sich kampfeslustig die Zähne leckten. Die Engel hingegen strafften ihre Schwingen, bereit, tausende, nadelspitze Federn in die Körper der Angreifer zu jagen, während sie ihre Zauber vorbereiteten. Tausende, verschiedenfarbige Lichtpunkte – repräsentativ für die Elementarmagien, die sich anbahnten – blitzten zwischen den Reihen der Versammelten auf. Hier sind die Striche nicht so schlimm, aber das könntest mit wenigen Änderungen ans Ende des Satzes packen. Im Aus dem Augenwinkel erkannte der Berater, wie sein Meister, der das Geschehen ebenso verfolgt hatte, die Hand in den Himmel hob. Er schluckte, da er bereits die Energiemassen spürte, die sein Herr ansammelte.
 Der Boden zitterte, der Himmel verfärbte sich dunkel. Eisblaue Blitze zuckten durch die Wolken, jagten Richtung Erde, wo sie nur haarscharf die Untoten verfehlten. Wie erwartet steckten die Dämonen die Waffen weg und die Engel stoppten ihre Zauberformeln. Ehrfürchtig blickten sie nach oben.
 Dem Berater lief ein Schauer über den Rücken. Sein Herr sammelte noch mehr Energie für einen zweiten Zauber. Hastig umhüllte er sich mit seinen Schwingen, um sich gegen den zweiten Angriff zu wappnen. Er ließ zwischen den grauen Federn gerade genug Platz, um mit den Augen nach draußen lugen zu können. Da er durch die Schwingen nur noch gedämpft die Geräusche seiner Umgebung wahrnehmen konnte, hörte er aus Richtung seines Meisters nur den Hauch eines Flüsterns Komma zu leise, um etwas zu verstehen.
 Plötzlich entsprang der erhobenen Hand des Herrn des Jenseits eine mächtige Druckwelle. Es kostete den Berater – der darauf vorbereitet gewesen war – Hier passt es. alle Kraft, der Wucht standzuhalten. Der Palast hinter ihm bröckelte, Trümmer fielen zu Boden. Noch immer eingehüllt in die weichen seine Flügel blickte der Vertraute rasch nach unten zu der versammelten Menge. Die Schockwelle hatte jeden Untoten Und was ist mit den Dämonen und Engeln passiert? von den Füßen gerissen. Selbst in den hintersten Reihen konnte niemand dem mächtigen Druck standhalten. Am Boden kauernd blickten sie ehrfürchtig zu ihrem Herrn, der nun mit einem gleichgültigen Ton seine Entscheidung verkündete. Er würde die Menschheit einer Prüfung unterziehen und richten, falls sie versagen würde. Dann sollte eine neue Lebensform den Planeten besiedeln, um ihn vor dem Verderben zu retten. Vor seinen versammelten Untertanen übertrug er all seine Befugnisse auf seinen Berater, der innerlich fies grinste, sich aber nichts davon anmerken ließ. Dieser Teil braucht einen direkten Dialog. Gib uns den Herren des Jenseits in all seiner Pracht. Die Menge hingegen brach in tosenden Jubel aus. Sie rissen die Fäuste Richtung Himmel, begeisterte Rufe feierten den Herrscher.
 Nachdem der Herr des Jenseits die Zustimmung einige Sekunden genossen hatte, kehrte er in seine privaten Gemächer zurück Hatte er die nicht mit der Druckwelle vernichtet? und bereitete ein Ritual vor, um die Prüfung einzuläuten. Der graugeflügelte Engel eilte ihm nach und beobachtete die Zeremonie. Als sich sein Meister in eine Kugel gleißenden Lichtes verwandelte, feuerte er einen finsteren Strahl auf die glimmende Sphäre. Sie zersprang in vier Einzelteile. Hastig versuchte er die Splitter zu erhaschen, aber zwei entglitten seinen Fingern und verschwanden auf der Erde. Nun gut. Zwei Fragmente genügten, um seinen Plan Wirklichkeit werden zu lassen.
 Plötzlich raste eine schattenhafte Gestalt in den Raum. Sie war so schnell und war so unerwartet aufgetaucht, dass der Berater nicht zu reagieren vermochte. Der Schemen schnappte sich ein Fragment aus der Hand Engels und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war  aus der Tür in einem Herzschlag ins Nichts. Der Berater schaute verwundert zu Boden. Als er realisierte, was geschehen war, verzog sich sein Gesicht zu einer zornigen Mine. Seine Augen funkelten vor Zorn. Er stapfte in den Thronsaal und setzte sich auf den kristallenen Thron. Er würde sein eigenes Urteil über die Menschheit fällen – Hier passt der Strich. ein Fragment der Seele seines Herrn würde auch genügen.


Noctis, lass dich von meinen Anmerkungen nicht irritieren, das ist eine deutliche Verbesserung. Der Text ist nicht mit Infodumps überfrachtet und durch den Fokus auf den Berater bekommt die Handlung eine persönliche Note, alles wirkt dynamischer und intimer. Wenn du den Rest des Buches auf ähnliche Weise auf eine Erzählperspektive fokussierst, dann bist du meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg.
Was ich jetzt noch angemerkt habe sind, sind eher kleinere Dellen, die halt noch ausgebügelt werden müssen, bzw. Verbesserungsvorschläge, wo du noch etwas mehr rausholen könntest.

MfG
Azareon


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Noctis
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Beitrag24.07.2018 16:16

von Noctis
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Es freut mich, dass sich der Prolog deutlich verbessert hat. Es hat mir sogar richtig Spaß gemacht, ihn nochmal umzuschreiben und aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Ich bedanke mich für die vielen Anregungen und Tipps & ich werde demnächst einige Kapitel aus dem Roman posten (:

Gehören die dann auch hier in den Einstand oder sollte ich lieber ein anderes Forum wählen?

Liebe Grüße,
Noctis
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Seraiya
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Beitrag24.07.2018 17:36

von Seraiya
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Hallo Noctis,

Da es sich um dasselbe Projekt handelt, kannst/solltest du es hier in diesem Faden posten und mit Fortsetzung markieren. Für eine zusammenhängende Geschichte ist immer nur ein Faden vorgesehen. Wenn es dir wichtig ist, kannst du einen Moderator oder Admin fragen, ob sie deine Geschichte in die Werkstatt verschieben würden.


LG,
Seraiya


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Noctis
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Beitrag25.07.2018 13:53
Kapitel 1
von Noctis
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, hier ist dann das erste Kapitel. Da der Infodump aus dem Prolog verschwunden ist, habe ich hier einige Sequenzen eingebaut, die die Welt beschreiben.

@azareon35 Um ein kleines Detail aus dem Porlog aufzuklären: Engel und Dämonen sind in meinem Text die Untoten, da ich sie unter irgendeinem Begriff zusammenfassen musste. Vampire sind eine Unterart der Dämonen. Ich habe das im Prolog noch einmal herausgearbeitet um es deutlicher zu machen, aber nur deswegen poste ich ihn nicht komplett nochmal. (: Daher die kurze Erklärung.^^

Viel Spaß beim Lesen & Liebe Grüße,
Noctis

Kapitel 1 - Aufbruch

„Luca!“, rief seine Mutter.
„Ich komme schon!“
Der junge Mann hastete die Treppen hinunter, um sich von seinen Eltern zu verabschieden. Er war mit seinen 1,87m ziemlich groß, hatte ein angemessenes Gewicht für seine Statur und durch regelmäßiges Krafttraining definierte Muskeln. Alles in allem war er ein sportlicher, fitter, junger Mann. Seine Augen strahlten tiefblau und sprühten vor Selbstbewusstsein. Seine Gesichtszüge wirkten ein wenig ernst, gleichzeitig aber auch weich, wodurch er einen vertrauenswürdigen Eindruck erweckte. Stolz, mit ausgestreckter Brust trug er seine neue Uniform. Sie setzte sich aus einer nachtblauen Tarnjacke zusammen, darunter trug er ein hellblaues Shirt. Seine Beine wurden von einer dunklen, festen Stoffhose geschützt. Schwere schwarze Stiefel, die etwa bis zu den Waden reichten, rundeten das Outfit ab. Die Uniform saß wie angegossen und zeichnete ihn als Soldaten der Wasserstadt Albanus, daher die Blautöne, aus.
 Seine Mutter, die hin und hergerissen beim Anblick ihres uniformierten Sohnes war, trat auf Luca zu. Tränen schimmerten in ihren grünen Augen. Sollte sie sich freuen, dass er reif genug war, zur Armee zu gehen? War sie stolz zu sehen, wie selbstbewusst ihr Junge in der Uniform strahlte? Oder überwogen doch ihre Sorgen und die Ängste vor den Gefechten, die er bestreiten musste? Sie hoffte inständig, dass ihm nichts passieren würde. Es würde ihr das Herz zerreißen, wenn ihr einziger Sohn auf dem Schlachtfeld fallen würde.
 Auch wenn Luca einen Kopf größer war als seine Mutter, wuschelte sie ihm ein letztes Mal durch die schwarzen, dichten Haare. Ihr Blick war von Trauer und Schmerz erfüllt, da sie dabei war, ihren einzigen Sohn zur Militärschule zu schicken.
„Komm schon Mama, lass das, ich bin kein kleines Kind mehr!“
„Ich weiß, ich weiß, aber wir werden uns jetzt lange Zeit nicht mehr sehen…“, antwortete sie wehmütig.
„Ach, sag doch sowas nicht. Ich werde so oft wie möglich zu Besuch kommen“, beschwichtigte er seine niedergeschlagene Mutter.
„Das will ich doch hoffen“, sagte sein Vater, der nun auch den Hausflur betrat. Er umarmte seinen Sohn zum Abschied und klopfte ihm auf die Schulter.
„Pass auf dich auf da draußen“, sagte er mit ernstem Tonfall.
 Luca‘s Vater hatte bis vor einem Jahr selbst im Krieg gegen Engel und Dämonen gekämpft. Seitdem der Herr des Jenseits vor knapp 100 Jahren verschwunden war, waren die Untoten auf Befehl des neuen Herrschers ins Reich der Menschen eingefallen, um die Sterblichen endgültig auszurotten. Bis heute folgte keine Gegenreaktion des allmächtigen Geschöpfes. Der Krieg tobte unentwegt weiter. Mittlerweile war die Anzahl der Menschen schwindend gering. Es existierten nur noch wenige, weitversprengte Siedlungen. Die Ausnahme bildeten die sogenannten Bastionen, wie Albanus in Europa, wo Luca seine Ausbildung antreten würde.
 Seit Luca’s Vater in einem hitzigen Gefecht stark verwundet worden war und seinen linken Arm einbüßen musste, war er nach Hause zurückgekehrt und konnte Zeit mit seiner Familie verbringen. Davon nutzte er so viel wie möglich, um Luca schon vor seiner Kampfausbildung in allen möglichen Disziplinen zu unterrichten, vor allem aber im Schwertkampf. Luca konnte anfangs nicht nachvollziehen, wieso gerade diese Kampfkunst so wichtig sein sollte, aber je mehr er den Erzählungen seines Vaters über seine Gefechte lauschte, desto besser verstand er: Engel und Dämonen waren schnell. Sie konnten Entfernungen in kürzester Zeit überbrücken, um jemanden unerwartet in den Nahkampf zu verwickeln. Mit Schusswaffen hatte man dann kaum eine Chance. Die untoten Feinde kämpften vorrangig mit dem Schwert, ihren ausdauernderen Körpern gepaart mit der größten Gefahr für die Menschheit: Magie. Letztere war in der Lage, ganze Heere in Sekundenschnelle dank der unbändigen Kraft der Elemente auszulöschen. Niemand konnte sich aus eigener Kraft dagegen zur Wehr setzen, geschweige denn selbst diese Macht erzeugen. Sterbliche konnten sich nur dank spezieller Geräte vor den mysteriösen Kräften schützen, die nicht immer hundertprozentigen Schutz boten. Es gingen zwar Gerüchte umher, dass daran experimentiert wurde, Menschen magische Fähigkeiten zu verleihen, aber niemand schenkte den vagen Erzählungen Glauben.
 Luca umarmte seine Eltern noch ein letztes Mal, bevor er sich auf den Weg zur europäischen Bastion machte, in der er seine Kampfausbildung antreten würde. Da sich seine Mutter mit Herzblut um Kriegsverletzte kümmerte, hatte sie nach ihrer medizinischen Lehre keine Sekunde gezögert, aus der sicheren Festung hinaus in eine kleine Siedlung zu ziehen, wo sie die Leitung der Lazarette übernehmen sollte. Dort hatte sie einerseits Luca’s Vater kennengelernt, der aufgrund einer schlimmen Brandverletzung zu ihr gebracht worden war, andererseits hatte sie während ihrer Arbeit ein beachtliches Vermögen angehäuft, um ihrem Sohn, der einige Jahre später zur Welt kommen sollte, ein gutes Leben zu ermöglichen.
 Luca löste sich aus der festen Umarmung, verabschiedete sich und stieg in sein Auto ein. Die Menschheit musste zwar wegen des unerwarteten Krieges einige Rückschläge erleiden, ihr technischer Fortschritt war jedoch weitgehend erhalten geblieben. Ein halbes Jahrhundert hatte es die Menschheit gekostet, sich zu organisieren. Nachdem sie endlich bereit waren, dem Feind gegenüberzutreten, konnten sie in den Städten, die von mächtigen Barrieren geschützt wurden, wieder Fabriken errichten. Diese waren dazu imstande, auf ähnlichem Level zu arbeiten wie jene von früher, wurden sogar stetig verbessert. Zusätzlich gab es neue Erfindungen, dank denen die Produktion um ein Vielfaches beschleunigt wurde. Da die Materialen knapp bemessen waren, schossen die Preise für Luxusgüter schnell in die Höhe. Nur reiche Familien konnten sich Autos und dergleichen leisten. Glücklicherweise wurde Pflege in den neuen Zeiten stark entlohnt. Das Gehalt, dass Luca’s Mutter nach Hause brachte, war mehr als genug, um ihrer Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Zusätzlich hatte sein Vater ein stattliches Sümmchen verdient, da er ein besonders talentierter Krieger gewesen war, dank dem viele Schlachten für die Menschheit entschieden worden waren. So konnte Luca wohlbehütet aufwachsen; es hatte ihm an nichts gemangelt. Doch nun war es an der Zeit, dass er die Sicherheit, in der er groß geworden war, verließ, um das Chaos mit eigenen Augen zu betrachten.
 Luca fuhr mit dem Auto zum Stadttor. Dort musste er seinen Passierschein vorzeigen, da nur diejenigen, die alt genug waren, die Siedlung allein verlassen durften. Seit zwei Monaten war Luca nun 18 Jahre alt und bereit, in die weite Welt aufzubrechen.
„Heute geht’s also auch für dich los?“, fragte der Wärter. Luca nickte und lächelte dabei.
„Pass auf dich auf da draußen. Sobald du die Tore passierst, kannst du jeden Moment ins Visier der Feinde geraten; auch im Auto“, warnte er.
„Ich weiß, ich weiß, die Predigt hast du mir schon oft gehalten. Mach dir keine Sorgen, Onkel Michael.“
 Der Wächter klopfte ihm zum Abschied auf die Schulter, danach ließ er das Tor öffnen. Es handelte sich um ein gewaltiges Stahlkonstrukt, das man nicht so einfach durchbrechen konnte - ein nötiger Schutz, um dem Wüten der Magie standzuhalten. Es dauerte nicht lange, bis Luca das Gebilde passiert hatte. Nun würde er offiziell seine Heimat zurücklassen, bereit, in den Krieg zu ziehen. Er konnte sich vage vorstellen, was ihn erwartete. Zu oft wurde von Leid, Elend, Verletzungen und Tod berichtet, doch er würde sich all diesen Schwierigkeiten stellen.
 Während er durch die Landschaft fuhr, wurde Luca das Ausmaß der Verwüstung erst richtig bewusst. Wehmütig betrachtete er das ausgedörrte Land. Die alten Greise haben also nicht gelogen, wenn sie davon erzählt haben, dass außerhalb der Stadtmauern absolutes Chaos herrscht. Auf dem Weg nach Albanus ließ er permanent den Blick durch die triste Gegend streifen. Es war das erste Mal, dass er sich allein außerhalb der sicheren Stadtmauern befand. Sein Herz raste vor Aufregung. Weit und breit konnte er lediglich zerklüftete Felsen oder trockene Böden, auf denen einst wunderschöne bunte Pflanzen geblüht hatten, erkennen. Luca vermisste die malerischen Landschaften, die von Gras, Blumen, Bäumen und Sträuchern bespickt waren. Sein Herz krampfte wehmütig zusammen, wenn er sich an die Abbildungen erinnerte, die er in Büchern der Vergangenheit betrachtet hatte. Oftmals hatten sie die prächtige Natur widergespiegelt, die geschwungenen Gewächse, Flüsse und Bäche, die sich durch die Wiesen schlängelten. Vor seinem inneren Auge nahmen diese blühenden Landschaften Gestalt an, waren übersät mit der prächtigsten Blütenpracht, die sich zwischen den sanften Grashalmen erhob. Hasen und Mäuse jagten sich spielend über die Wiesen. Füchse und Rehe stillten am rauschenden Fluss, aus dem ab und an schillernde Fische der Sonne entgegensprangen, ihren Durst. Schmetterlinge glitten auf der Suche nach frischem Nektar anmutig über die bunten Blumen. Der Himmel wurde von Vögeln beherrscht, die in den hohen Kronen der saftig grünen Bäume ihre Nester bauten. Warum konnten diese Zeiten nicht wiederkehren? Die Welt erschien damals so aufregend, so geheimnisvoll, wohingegen sie heute einfach nur trostlos wirkte und Luca traurig stimmte. Er wünschte sich, die prächtigen Landschaften selbst zu Gesicht bekommen, aber solange der Krieg tobte blieb sein Traum reine Fantasie.
 Luca fuhr auf einer rissigen Straße, der anzusehen war, dass sie vor Äonen erbaut worden war, Richtung Albanus. Links wie rechts erstreckten sich weiterhin trockene Landschaften. Hin und wieder entdeckte er einige knorrige Büsche, die kaum Blätter trugen. Selbst wenn er vereinzelt junge Triebe erkennen konnte, waren sie schon vertrocknet und bröselig. Sie ergänzten die erdrückende Stimmung, die das Land ausstrahlte.
 Aus Erzählungen seiner bereits verstorbenen Großeltern wusste er, dass die triste Landschaft von der zerstörerischen Magie der Engel und Dämonen herrührte. Besonders Zauber, die Feuer manipulierten, verwüsteten die Natur. Die Lohen tobten durch die Gegend und fraßen unkontrolliert sämtliche Pflanzen, Tiere und Menschen auf, die ihnen in die Quere kamen. Zurück blieben nur große Haufen schwarzer Asche. Dunkelmagie hingegen sorgte dafür, dass Pflanzen wie Tiere zu blassem Staub zerfielen und der Boden austrocknete. Trotzdem fanden sich hier und da kleine Tiere, die, genau wie die Menschen, tagtäglich um ihr Überleben kämpften. Ihren trockenen Kehlen dürstete es nach Wasser, ihre Bäuche jammerten laut vor Hunger. Um jede noch so kleine Wasserader entbrannten Streitereien zwischen den armen Geschöpfen. Als Nahrung dienten einzig und allein Fleisch und Aas, da es kaum noch grüne Flächen gab, um Pflanzenfressern als Futterquelle zu dienen.  
 Der traurige Anblick der Natur wühlte Luca auf. Sein Herz schlug im Galopp, seine Finger zitterten vor Nervosität. Er fragte sich, womit die Menschheit, nein, der ganze Planet, solch ein Leid verdient hatte. Er sehnte sich nach friedlichen Zeiten und einer farbenprächtigen Natur, in der Menschen und Tiere in Harmonie leben könnten. Dafür wollte er Soldat werden: Um einen Weg zu finden, den Krieg zu beenden, um die Erde vor der Ausrottung zu bewahren. Ein nobles und besonders übermütiges Ziel, das war ihm bewusst. Er hatte keinen Anhaltspunkt, wie er es jemals erreichen sollte.
 Luca schüttelte den Kopf. Darüber würde er sich später Gedanken machen. Im Moment fieberte er dem Antritt seiner Lehre entgegen. Er freute sich einerseits auf die neue Herausforderung, verspürte aber andererseits Angst davor, was ihn erwarten würde. War er in der Lage, die Ausbildung zu bestehen? War er tatsächlich bereit, gegen einen Feind zu kämpfen, wenn er vor ihm stand? Je näher er Albanus kam, desto mehr Zweifel kreisten in seinem Kopf umher, doch er beschloss, seinen Befürchtungen entschlossen gegenüberzutreten. Schließlich blieb ihm jetzt keine andere Wahl, wo sein Ziel nicht mehr fern lag.
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Seraiya
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Beitrag25.07.2018 15:22

von Seraiya
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Hi Noctis,


Ich halte nicht mehr allzuviel davon, auf diese Weise in einem Text zu malen, möchte dir aber hier lassen, was mir beim Lesen durch den Kopf ging.
Meine Gedanken in blau.

Zitat:
   Der junge Mann hastete die Treppen hinunter, um sich von seinen Eltern zu verabschieden. Er war mit seinen 1,87m ziemlich groß, hatte ein angemessenes Gewicht für seine Statur und durch regelmäßiges Krafttraining definierte Muskeln. Alles in allem war er ein sportlicher, fitter, junger Mann. Seine Augen strahlten tiefblau und sprühten vor Selbstbewusstsein. Seine Gesichtszüge wirkten ein wenig ernst, gleichzeitig aber auch weich, wodurch er einen vertrauenswürdigen Eindruck erweckte. Stolz, mit ausgestreckter Brust trug er seine neue Uniform. Sie setzte sich aus einer nachtblauen Tarnjacke zusammen, darunter trug er ein hellblaues Shirt. Seine Beine wurden von einer dunklen, festen Stoffhose geschützt. Schwere schwarze Stiefel, die etwa bis zu den Waden reichten, rundeten das Outfit ab. Die Uniform saß wie angegossen und zeichnete ihn als Soldaten der Wasserstadt Albanus, daher die Blautöne, aus. <- Mir ist klar, was du hiermit möchtest, ich würde dir jedoch nahe legen diese Dinge aus der Sicht der Mutter zu beschreiben, sonst wirkt es so abgearbeitet. Dass die Mutter unsicher ist und ihn ansieht, ist eine gute Gelegenheit ihn aus ihrer Sicht zu beschreiben und ihren Stolz auf ihn mit hinein fließen zu lassen.
Seine Mutter, die hin und hergerissen beim Anblick ihres uniformierten Sohnes war, trat auf Luca zu. Tränen schimmerten in ihren grünen Augen. <- Hier erzählst du auktorial. Sollte sie sich freuen, dass er reif genug war, zur Armee zu gehen? War sie stolz zu sehen, wie selbstbewusst ihr Junge in der Uniform strahlte? <- Das weiß ich als Leser nicht, empfinde es aber so, als wenn der Erzähler mich das fragt und nicht die Mutter sich selbst diese Frage stellt. Oder überwogen doch ihre Sorgen und die Ängste vor den Gefechten, die er bestreiten musste? Sie hoffte inständig, dass ihm nichts passieren würde. Es würde ihr das Herz zerreißen, wenn ihr einziger Sohn auf dem Schlachtfeld fallen würde. <- das ist etwas, was mich eher erreichen würde, wenn ich es auch sehe. Die Tränen zu Beginn sind gut und lassen sich mit zitternden Fingern, bebenden Lippen, Unschlüssigkeit usw. kombinieren. Hier wäre wohl tatsächlich etwas mehr show als tell angebracht.
 Auch wenn Luca einen Kopf größer war als seine Mutter, <- das würde ich streichen. Es ist eine liebevolle, Hilfe suchende Geste, die für sich spricht und dieser Einschub stört mich persönlich. wuschelte sie ihm ein letztes Mal <- das könnte auch raus durch die schwarzen, dichten Haare. Ihr Blick war von Trauer und Schmerz erfüllt, da sie dabei war, ihren einzigen Sohn zur Militärschule zu schicken. <- das auch.
„Komm schon Komma Mama, lass das, ich bin kein kleines Kind mehr!“<- falls er sie nicht anschreit oder das sehr laut mit Nachdruck sagt, würde ich das ! streichen.
„Ich weiß, ich weiß, aber wir werden uns jetzt lange Zeit nicht mehr sehen…“, antwortete sie wehmütig.
„Ach, sag doch sowas nicht. Ich werde so oft wie möglich zu Besuch kommen“, beschwichtigte er seine niedergeschlagene Mutter. <- bedenke bitte, dass die Aussage für sich spricht und beschwichtigende Wirkung hat, ohne dass du es erwähnen musst. Und dass die Mama traurig und niedergeschlagen ist, ist bereits klar.
„Das will ich doch hoffen“, sagte sein Vater, der nun auch <- "auch" ist so ... hm. Vielleicht ebenfalls(zu ihnen in den Hausflur kam/trat? den Hausflur betrat. Er umarmte seinen Sohn <- Hier würde ich Luca einsetzen. Und das zwei Mal "sagte" ändern.zum Abschied und klopfte ihm auf die Schulter.
„Pass auf dich auf da draußen“, sagte er mit ernstem Tonfall.     



Den Übergang zu der Dienstzeit des Vaters und den vorangegangenen Ereignissen könntest du geschickter gestalten, indem du die Verletzung bzw. den verlorenen Arm direkt hervorhebst und Lucas Gedanken hier einen Übergang zur Vergangenheit schaffen lässt.
Allgemein wirken einige Stellen auf mich, als würden sie rasch eingestreut werden, damit der Leser sie sofort erfährt, aber sie bleiben nicht hängen. Zum Beispiel, dass die Familie sehr wohlhabend ist. Das ist etwas, das du direkt zu Beginn auf der Treppe mit ein oder zwei Sätzen erwähnen könntest, indem es eine Marmortreppe wäre oder irgendwas mit Gemälden oder Balustrade.
Es wirkt auf mich noch durcheinander, weil die Übergänge von jetzt zu das ist gewesen unsauber sind und ich merke, dass die Infos untergebracht werden mussten, wie bereits erwähnt. Mich reißt das leider sehr aus der Geschichte.

Zitat:
„Heute geht’s also auch für dich los?“, fragte der Wärter. Luca nickte und lächelte dabei.
„Pass auf dich auf da draußen. Sobald du die Tore passierst, kannst du jeden Moment ins Visier der Feinde geraten; auch im Auto“, warnte er.
„Ich weiß, ich weiß, die Predigt hast du mir schon oft gehalten. Mach dir keine Sorgen, Onkel Michael.“
Der Wächter klopfte ihm zum Abschied auf die Schulter, danach ließ er das Tor öffnen. Es handelte sich um    <- das könnte raus ein gewaltiges Stahlkonstrukt, das man nicht so einfach durchbrechen konnte - ein nötiger Schutz, um dem Wüten der Magie standzuhalten.   

Entscheide dich, was du möchtest. Soll ich den Mann als seinen Onkel wahrnehmen, der sich sorgt oder als Wächter? Beides? Ich denke, du kannst es dir einfacher machen.

Zitat:
   Nun würde er offiziell seine Heimat zurücklassen, bereit, in den Krieg zu ziehen. Er konnte sich vage vorstellen, was ihn erwartete. Zu oft wurde von Leid, Elend, Verletzungen und Tod berichtet, doch er würde sich all diesen Schwierigkeiten stellen.    

Soll ich Luca an dieser Stelle für hoffnungslos naiv halten? Für mich liest es sich eher naiv als mutig und selbstbewusst, irgendwie blauäugig.

Gegen Ende verlierst du dich etwas in Lucas Trauer um die Natur, das ist okay, geht aber etwas knapper. Ausserdem frage ich mich, ob er diese Gedanken hier zum ersten Mal, weil sie ihn dermaßen mitnehmen - ich denke nicht. Vielleicht kannst du Luca etwas mehr vorhandene Persönlichkeit geben. Er weiß vieles vom Krieg, ist gut situiert aufgewachsen, sein Vater hat den Arm verloren und sicher nicht nur das. Im Moment scheint mir Luca noch wie jemand, der gerade erst die Welt entdeckt, anstatt etwas mitzubringen. Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist und vielleicht geht es auch nur mir so.
Das ist nur mein persönlicher Eindruck und soll den Text nicht schlecht machen, du schreibst routiniert und hast gute Ideen, sie erreichen mich nur aufgrund der Form noch nicht ganz.


Vielleicht ist etwas Hilfreiches bei meinen Gedanken dabei.



LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Noctis
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Beitrag25.07.2018 16:46

von Noctis
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die hilfreichen Tipps Seraiya.
Hier ist noch ein mal eine überarbeitete Version des ersten Kapitels.
Tatsächlich finde ich es ein wenig schwierig, das öde Land zu beschreiben ohne Luca ein wenig melancholisch wirken zu lassen, aber ich habe mich bemüht, ie Trauernote zu verringern und durch mehr Akzeptanz und Gefasstheit zu ersetzen.^^

Grüße,
Noctis

Kapitel 1 - Aufbruch

„Luca!“, rief seine Mutter.
„Ich komme schon!“
Sie sah ihren Sohn die marmorierte Treppe hinunterhasten. Er ließ den Blick über die Wände streifen, die mit zahlreichen Gemälden verziert waren. Seine Hand streifte sanft über das fein ausgearbeitete, geschwungene Holzgeländer. Tränen schimmerten in ihren grünen Augen als sie ihren Jungen in seiner Uniform erblickte. Sie setzte sich aus einer nachtblauen Tarnjacke zusammen, darunter trug er ein hellblaues Shirt. Eine dunkle, feste Stoffhose und schwarze schwere Stiefel, die bis zur Wade reichten, rundeten das Outfit ab. Stolz, mit ausgestreckter Brust trug er die Uniform. Er freute sich sichtlich über die sich anbahnende Kampfausbildung. Seine sonst ernsten, aber auch weichen Gesichtszüge zierte ein glückliches Lächeln. Als Luca vor ihr zum Stehen kam, wuschelte sie ihm durch die dichten schwarzen Haare, die ihm leicht ins Gesicht fielen. Unzählige Male hatte sie es getan. Wie gewohnt verdrehte ihr Sohn die tiefblauen Augen wegen der Geste, ließ sie aber gewähren.
„Komm schon, Mama, ich bin kein kleines Kind mehr“, brummte er nach einer Weile.
 Sie zog die zitternde Hand zurück. Es erfüllte sie mit Schmerz, ihren einzigen Sohn zur Militärschule zu schicken. Ihr Herz krampfte zusammen, die Lippen bebten. Sie war unfähig ihm zu antworten. Obgleich die mütterliche Sorge überwog, verspürte sie auch einen Stolz, wenn sie nach oben in die entschlossen funkelnden Augen ihres Kindes blickte. Sie betete für sein Glück und dass er ein anerkannter Soldat werden würde. Die Angst, ihn verlieren zu können, drängte sie tief in ihr Unterbewusstsein zurück und entschied sich, seinen Fähigkeiten zu vertrauen.   
 Sie atmete tief durch, um ihr rasendes Herz zu beruhigen und versteckte die zittrigen Finger hinter ihrem Rücken.
„Ich weiß, ich weiß, aber wir werden uns jetzt lange Zeit nicht mehr sehen…“, hauchte sie wehmütig.
„Ach, sag doch sowas nicht. Ich werde so oft wie möglich zu Besuch kommen.“
„Das will ich doch hoffen“, sagte sein Vater, der hinter seiner Frau in den Hausflur trat. Er umarmte Luca zum Abschied und klopfte ihm auf die Schulter.
„Pass auf dich auf da draußen“, sagte er mit ernstem Tonfall.
 Luca’s Blick fiel auf den abgetrennten Arm seines Vaters. Die Wunde stammte aus dem Krieg gegen die Engel und Dämonen, die nach dem Verschwinden des Herrn des Jenseits vor knapp 100 Jahren ins Reich der Menschen eingefallen waren. Er erinnerte sich nur zu gut an die tragische Nachricht.
Ein Bote kam ins Haus gehetzt, während er seiner Mutter in der Küche geholfen hatte. Sie wollten die Rückkehr seines Vaters feiern. Der erschöpfte Mann hatte Mutter und Sohn die traurige Botschaft mit gesenktem Blick überbracht. Der geschockten Frau war die feine Glasschüssel aus der Hand gefallen, die in tausende Scherben zersprungen war. Sie hatte Luca an der Hand gepackt und war sofort ins Lazarett, dessen Leiterin sie war, gerannt, um ihren Ehemann zu besuchen. Er hatte einen fürchterlichen Anblick geboten. Der Armstumpf war mit einem straffen, rot verfärbten Tuch abgebunden gewesen, um die Blutung zu stoppen. Um Luca den entsetzlichen Anblick zu ersparen hatte sie ihren Sohn an die Brust gedrückt, ihm beruhigend den Rücken gestreichelt, während ihr stumm die Tränen über das Gesicht gelaufen waren. Sie hatte Luca nach Hause geschickt und sich Tag und Nacht um ihren Mann gekümmert. Dank ihrem beherzten Einsatz war die Wunde schnell geheilt und Luca’s Vater kehrte als Invalide nach Hause zurück und war aus dem Wehrdienst entlassen. Anfangs niedergeschlagen, hatte er sich zurückgezogen und abgeschottet, aber Luca und seine Mutter war es nach zahlreichen, tränenreichen Gesprächen gelungen, ihn aus seiner Trauer zu ziehen.
 Von diesem Tag an hatte er jeden Moment seiner Freizeit genutzt, um Luca schon vor seiner Militärausbildung in allen möglichen Kampfdisziplinen zu unterrichten, vor allem aber im Schwertkampf. Luca konnte anfangs nicht nachvollziehen, wieso gerade diese Kampfkunst so wichtig sein sollte, aber je mehr er den Erzählungen seines Vaters über seine Gefechte lauschte, desto besser verstand er: Engel und Dämonen waren schnell. Sie konnten Entfernungen in kürzester Zeit überbrücken, um jemanden unerwartet in den Nahkampf zu verwickeln. Mit Schusswaffen hatte man dann kaum eine Chance. Die untoten Feinde kämpften vorrangig mit dem Schwert, ihren ausdauernderen Körpern gepaart mit der größten Gefahr für die Menschheit: Magie. Letztere war in der Lage, ganze Heere in Sekundenschnelle dank der unbändigen Kraft der Elemente auszulöschen. Niemand konnte sich aus eigener Kraft dagegen zur Wehr setzen, geschweige denn selbst diese Macht erzeugen. Sterbliche konnten sich nur dank spezieller Geräte vor den mysteriösen Kräften schützen, die nicht immer hundertprozentigen Schutz boten. Es gingen zwar Gerüchte umher, dass daran experimentiert wurde, Menschen magische Fähigkeiten zu verleihen, aber niemand schenkte den vagen Erzählungen Glauben.
 Luca umarmte seine Eltern noch ein letztes Mal, bevor er sich auf den Weg zur europäischen Bastion machte, in der er seine Kampfausbildung antreten würde. Neben den weitversprengten Siedlungen war Albanus der einzige größere Rückzugort im Umkreis von hunderten Kilometern. Die Stadt beherbergte weit mehr als die Hälfte aller Menschen des heutigen Europas. Luca löste sich aus der festen Umarmung, verabschiedete sich und stieg in sein Auto ein. Obwohl die Menschheit wegen des unerwarteten Krieges einige Rückschläge erlitten hatte, war ihr technischer Fortschritt weitesgehend erhalten geblieben. Ein halbes Jahrhundert hatte es die Sterblichen gekostet, sich zu organisieren. Nachdem sie endlich bereit waren, dem Feind gegenüberzutreten, konnten sie in den Städten, die von mächtigen Barrieren geschützt wurden, wieder Fabriken errichten. Diese waren dazu imstande, auf ähnlichem Level zu arbeiten wie jene von früher, wurden sogar stetig verbessert. Zusätzlich gab es neue Erfindungen, dank denen die Produktion um ein Vielfaches beschleunigt wurde. Da die Materialen knapp bemessen waren, schossen die Preise für Luxusgüter schnell in die Höhe. Nur reiche Familien konnten sich Autos und dergleichen leisten.
 Luca fuhr in seinem Wagen zum Stadttor. Dort musste er seinen Passierschein vorzeigen, da nur diejenigen, die alt genug waren, die Siedlung allein verlassen durften. Seit zwei Monaten war Luca nun 18 Jahre alt und bereit, in die weite Welt aufzubrechen.
„Heute geht’s also auch für dich los?“, fragte der Wärter. Luca nickte und lächelte dabei.
„Pass auf dich auf da draußen. Sobald du die Tore passierst, kannst du jeden Moment ins Visier der Feinde geraten; auch im Auto“, warnte er.
„Ich weiß, ich weiß, die Predigt hältst du jedem hier im Dorf.“
 Der Wächter klopfte ihm zum Abschied auf die Schulter, danach ließ er das Tor öffnen. Es handelte sich um ein gewaltiges Stahlkonstrukt, das man nicht so einfach durchbrechen konnte - ein nötiger Schutz, um dem Wüten der Magie standzuhalten. Es dauerte nicht lange, bis Luca das Gebilde passiert hatte. Nun würde er offiziell seine Heimat zurücklassen, bereit, in den Krieg zu ziehen. Er konnte sich vage vorstellen, was ihn erwartete. Zu oft wurde von Leid, Elend, Verletzungen und Tod berichtet. Ein mulmiges Gefühl kroch ihm den Rücken hinab, wenn er daran dachte, was ihm alles bevorstand.
 Auf dem Weg nach Albanus ließ er permanent den Blick durch die triste Gegend streifen. Es war das erste Mal, dass er sich allein außerhalb der sicheren Stadtmauern befand. Sein Herz raste vor Aufregung. Weit und breit konnte er lediglich zerklüftete Felsen oder trockene Böden, auf denen einst wunderschöne bunte Pflanzen geblüht hatten, erkennen. Luca vermisste die malerischen Landschaften, die von Gras, Blumen, Bäumen und Sträuchern bespickt waren. Ein Hauch von Trauer blitzte in seinen Augen auf, verschwand aber nach einigen Sekunden. Schon oft hatte er das trostlose Land erblickt und sich an den Zustand gewöhnt. Über den Verlust der Natur zu trauern würde dem Planeten kaum weiterhelfen. Trotzdem erinnerte er sich liebend gern an die Bücher und Gemälde der Vergangenheit, die oftmals wunderschöne Landschaften wiedergespiegelt hatten. Vor seinem inneren Auge nahmen die blühenden Flächen Gestalt an, waren übersät mit der prächtigsten Blütenpracht, die sich zwischen den sanften Grashalmen erhob. Hasen und Mäuse jagten sich spielend über die Wiesen. Füchse und Rehe stillten am rauschenden Fluss, aus dem ab und an schillernde Fische der Sonne entgegensprangen, ihren Durst. Schmetterlinge glitten auf der Suche nach frischem Nektar anmutig über die bunten Blumen. Der Himmel wurde von Vögeln beherrscht, die in den hohen Kronen der saftig grünen Bäume ihre Nester bauten. Warum konnten diese Zeiten nicht wiederkehren? Die Welt erschien damals so aufregend, so geheimnisvoll, wohingegen sie heute einfach nur trostlos wirkte. Luca seufzte. Er hatte sich schon lange mit dem Gedanken abgefunden, dass die heutige Welt nie wieder so sein würde wie die alte, aber er hatte trotzdem Spaß am Träumen.
 Luca fuhr auf einer rissigen Straße, der anzusehen war, dass sie vor Äonen erbaut worden war, Richtung Albanus. Hin und wieder entdeckte er jetzt einige knorrige Büsche, die kaum Blätter trugen. Selbst wenn er vereinzelt junge Triebe erkennen konnte, waren sie schon vertrocknet und bröselig.
 Aus Erzählungen seiner bereits verstorbenen Großeltern wusste er, dass die triste Landschaft von der zerstörerischen Magie der Engel und Dämonen herrührte. Besonders Zauber, die Feuer manipulierten, verwüsteten die Natur. Die Lohen tobten durch die Gegend und fraßen unkontrolliert sämtliche Pflanzen, Tiere und Menschen auf, die ihnen in die Quere kamen. Zurück blieben nur große Haufen schwarzer Asche. Dunkelmagie hingegen sorgte dafür, dass Pflanzen wie Tiere zu blassem Staub zerfielen und der Boden austrocknete. Trotzdem fanden sich hier und da kleine Tiere, die, genau wie die Menschen, tagtäglich um ihr Überleben kämpften. Ihren trockenen Kehlen dürstete es nach Wasser, ihre Bäuche jammerten laut vor Hunger. Um jede noch so kleine Wasserader entbrannten Streitereien zwischen den armen Geschöpfen. Als Nahrung dienten einzig und allein Fleisch und Aas, da es kaum noch grüne Flächen gab, um Pflanzenfressern als Futterquelle zu dienen.  
 Luca empfand Mitleid mit den Tieren und würde ihnen gern helfen, aber niemand verfügte über die Mittel, die Natur zu retten. Er fragte sich, womit die Menschheit, nein, der ganze Planet, solch ein Leid verdient hatte. Er fasste den Entschluss, solange er lebte, nach einem Weg zu suchen, den Krieg zu beenden, um den Planeten vor der Ausrottung zu bewahren. Ein nobles und besonders übermütiges Ziel, das war ihm bewusst. Er hatte keinen Anhaltspunkt, wie er es jemals erreichen sollte.
 Luca schüttelte den Kopf. Darüber würde er sich später Gedanken machen. Im Moment fieberte er dem Antritt seiner Lehre entgegen. Er freute sich einerseits auf die neue Herausforderung, verspürte aber andererseits Angst davor, was ihn erwarten würde. War er in der Lage, die Ausbildung zu bestehen? War er tatsächlich bereit, gegen einen Feind zu kämpfen, wenn er vor ihm stand? Je näher er Albanus kam, desto mehr Zweifel kreisten in seinem Kopf umher, doch er beschloss, seinen Befürchtungen entschlossen gegenüberzutreten. Schließlich blieb ihm jetzt keine andere Wahl, wo sein Ziel nicht mehr fern lag.
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