DKZ vom Staat

[Peter Hort]

Hallo Kollegen,

Habe einen Verlag der meine Manuskripte (Lyrik) veröffentlichen möchte, der aber auch einen DKZ vom Kultusministerium dafür braucht. Die Frage ist ob jemand damit Erfahrung hat und was darüber schreiben kann? Würde mich sehr freuen wenn sich jemand melden würde.

Bester Gruß

Peter Hort

[Harald]

Hallo Peter,

Ich kenne mindestens einen waschechten DKZV, in dem diese Option  vorgestellt wurde.

Ich kann mir kaum vorstellen, wie dieser Verlag dies bewerkstelligen möchte, aber wie es so schön heißt:

Nichts ist unmöglich!

Aber was sich leicht feststellen lässt:

Vieles, was versprochen wird, ist unmöglich!

Im Klartext:

Wird vom Verlag ein satter Druckkostenzuschuss von den Autoren eingefordert, da die Veröffentlichung "nur auch einen DKZ vom Kultusministerium dafür braucht" der leider noch nicht eingetroffen ist, würde ich freundlich antworten, dass ich noch genug Wartezeit eingeplant hätte, dass die Veröffentlichung druckkostenfrei für mich "über die Bühne gehen kann"!

Sollte troz DKZ vom Staat auch noch ein  Druckkostenzuschuss vom Autor nötig sein, gleiche Antwort!

Mehr gibt es eigentlich dazu nicht zu sagen …

 

[Peter Hort]

Danke Harald ich werde aufpassen. Obwohl mir der Verlag eig.ganz seriös vorkommt.Aber ja wie gesagt " der Teufel ist ein Eihörnle".

Beste Grüße

Peter

[Peter Hort]

Danke Harald.ich werde aufpassen. Obwohl mir der Verlag eig.ganz seriös vorkommt.Aber ja wie sagt man so schön "der Teufel ist ein Eihörnle ".

Beste Grüße

Peter Hort

[Merlinor]

Hallo Peter Hort

Die Frage ist ganz einfach: Was für ein Zuschuss eines Kultusministeriums soll das denn sein?
Ich habe noch nie davon gehört, dass irgendein Kultusministerium eines deutschen Bundeslandes Druckkostenzuschüsse für den Druck der Werke von unbekannten Lyrikern auslobt.
Ich habe noch nicht einmal davon gehört, dass die das für bekannte Lyriker tun.

So etwas ist meines Wissens nach allenfalls mal Sache von Stiftungen, Kulturvereinen oder ähnlichen Organisationen.
Aber auch die werden solche Zuwendungen (falls überhaupt) nur an verdiente Lyriker ausgeben, die schon einen Namen haben, die einschlägige Ausschreibungen und Wettbewerbe gewonnen haben und deshalb als besonders förderungswürdig betrachtet werden.

Allein die Überlegung, an welchen Kriterien sie solche Bezuschussungen festmachen sollten, würde den Bürokraten in den Ministerien meinem Gefühl nach den Angstschweiß auf die Stirn treiben.

Wenn ein Verlag die Veröffentlichung eines Werkes also von solch einer Option abhängig macht (und eventuell eine Vorfinanzierung durch den Autor erwartet) dann sähe ich das mit ... hm ... zumindest sehr skeptischen Augen.

LG Merlinor

[Peter Hort]

Danke Merlinor. Das klingt für mich auch plausibel. Jetzt werde ich doppelt vorsichtig sein.

Bester Gruß

Peter

[Unstern]

Also ich habe sehr oft gehört: "Wenn eine Förderung stattfindet/wenn sich ein Sponsor findet ..., dann ...", aber das ist nie geschehen. Es ist auch wirklich die Frage, warum das der Staat unterstützen sollte. Von mir aus, wenn es Sachbuch ist, das Kindern die EU erklärt oder so, dass das finanziert wird, aber was hat denn der Staat Interesse an einem Lyrikband? - Zumal sollte das auch vorher feststehen, unter welchen Voraussetzungen gefördert und unter welchen eben nicht.

Ich war übrigens in einem Gründerworkshop (also für Firmen allgemein) und da hat der Vortragende auch gemeint, dass er andauernd Anfragen von Leuten bekommt, die beim Kaufinteresse für teure Gerätschaften zu hören bekommen, dafür gäbe es doch eine Förderung. Die gibt es aber gar nicht. Es gibt in wenigen Ausnahmefällen für so etwas eine Förderung, die allerdings nur 5% des Kaufpreises beträgt. - Sei wirklich vorsichtig, falls Du investieren sollst, unter dem Versprechen, es durch eine Förderung zurückzubekommen. Das ist oft echt nur Schall und Rauch.

Irgendetwas gezahlt zu bekommen, ist an und für sich schon durchaus möglich. Man kann sich Kunstprojekte finanzieren lassen, mein Vater hat beispielsweise im Rahmen eines Festival zwei große Kunstdrucke finanziert bekommen, die er auch behalten durfte. Aber das war ausgeschrieben, die Bewerbung war sehr kompliziert, der Kontakt nach Annahme war auch teils schwierig und es wurde auch erwartet, dass man nachher noch aktiv ist. - Das ist auch zum Überlegen, falls es die mysteriöse Förderung überhaupt gibt, machst Du dann eine - wahrscheinlicherweise unbezahlte - Lesung oder sagst Du bei Anfrage: "Lesung? Was, ich doch nicht!"

[Peter Hort]

Danke für die Information Unstern.Hab zwar auch politische Gedichte im Manuskript, aber ob sie von so einer pädagogischen Brisanz sind, ist wieder eine andere Frage. Aber freut mich, dein Beitrag hat mir sehr geholfen.

LG Peter

[Fjodor]

In Baden Württemberg gibt es den Förderkreis deutscher Schriftsteller (Homepage: http://www.schriftsteller-in-bawue.de ), der tatsächlich mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst finanziert wird. Die Förderung erfolgt nach Qualitätskriterien - soweit ich es beurteilen kann, haben gute Autoren da reelle Chancen, zumindest kenn ich mindestens zwei Stipendiaten, die keine Berühmtheiten sind. -- Ob da neben Stipendien und Lesungen auch unmittelbar Publikationen gefördert werden? Nach der Homepage eher nicht.

Druckkostenzuschüsse gibt es für wissenschaftliche Publikationen, was aber findigen Geschäftemachern eine Vorlage gibt, eloquent Autoren zu ködern.

Lyrik ist kaum marktkompatibel. Die meisten auf Lyrik spezialisierten Verlage dürften wohl auf eine Beteiligung der Autoren setzen, zur Not die Abnahme eines Kontingentes.

[Unstern]

Schön, falls ich Dir weiterhelfen konnte.


Aber: Lange Rede, kurzer Sinn: Eine Förderung muss gesichert sein, BEVOR das Projekt realisiert wird. Das Geld muss nicht unbedingt am Konto sein, aber eine staatliche Stelle hält normal, was sie verspricht. (Vertrag aber bitte genau lesen!) Ob man es im Nachhinein zurück bekommt, steht in den Sternen - vor allem, wenn was ohnehin stattfindet, was ist dann der Sinn des Förderns?


Sie auch vorsichtig mit Teilförderungen. Mein Vater hatte mal ein Projekt eingereicht und da wurde die Förderung zugesagt. Allerdings nur für einen Bruchteil der Kosten des Kostenvoranschlags (ohne Kostenvoranschlag geht meistens übrigens nichts bei der Bewerbung), aber ohne dass das Projekt jetzt abgespeckt wird.

[Peter Hort]

Klar das es einfach wird hab ich auch nie gedacht.Der Verläger hat mir halt gesagt dass er das dann beantragt, ich hab da eigentlich nichts zu tun. Aber ja klar wer weiß schon was auf mich da zukommt. Auf jedenfall nochmals vielen Dank dir Unstern dass du mich so gut informiert hast, ist wirklich ganz lieb von dir.

LG Peter

[Peter Hort]

Also ja so hat man mir das auch gesagt, im Kultusministerium. Es gibt zwar auch Lyriker die im fünfstelligen Bereich verkaufen ( Jan Wagner, Yahya Hassan), aber klar sind eher die Ausnahmen.Doch  Klang der Verläger ziemlich überzeugend was mich zu der Annahme verleitet hat, es gibt so eine Förderung für noch nicht so bekannte Lyriker wirklich. Danke auch dir dass du dich mit meinem Post beschäftigt hast.

Bester Gruß

Peter Hort

[Harald]

[Peter Hort]

Also von Zahlungen meinerseits war nicht die Rede Harald.Oder zu mindest noch nicht.Vlt.kommt das ja noch ich weiß nicht.Aber auf so was würde ich mich auch nicht einlassen. Würde einen solchen Betrag auch gar nicht aufbringen können glaub ich. Und den Namen  verbrännt man sich ja auch damit.

Bester Gruß

Peter

[Harald]

Hallo Peter,

ich schreibe selbst Lyrik - und ich kann eines sagen:

Als unbekannter Newcomer hat man praktisch keine Chance, eine reguläre Verlegeung zu bekommen!

Es gibt aber genug "Eitelkeitsverlage", die über andere Schienen als die "Druckkostenzuschüsse" versuchen, an das Geld der "Dichter und Lyriker" zu kommen, sei es über garantierte Mindestabnahmen durch die Autoren bei sehr schlechten Konditionen und/oder deutlich überhöhten Verkaufspreisen.

Ich hatte Dir ja eine PN geschrieben, wenn ich den Namen des Verlages kenne, bekommst Du eine persönliche Einschätzung, was ich davon halte!

Alles natürlich nicht öffentlich!

Gruß

Harald