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Autor |
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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30.05.2018 17:38 sammeln von niko
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sammeln
mit bleistift
eine handvoll asche
gestreut
bedenkenswertes
in unbedeutsamkeit
die wörter und ich
wir stehen neben uns
verstreuen sinnhaftes
und sammeln nur
verlorenes
mich
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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30.05.2018 23:19 Re: sammeln von Berni
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
sammeln
mit bleistift
eine handvoll asche
gestreut
bedenkenswertes
in unbedeutsamkeit
die wörter und ich
wir stehen neben uns
verstreuen sinnhaftes
und sammeln nur
verlorenes
mich |
Hallo Inko,
mich reizt der Text irgendwie. Aber ich finde keinen rechten Zugang dazu. Das liegt vielleicht daran, weil er mir insgesamt (so empfinde ich persönlich das!) zu platt ist. Jede Stelle, wo ich mir einen Zugang vorstellen könnte, füllst du mit Nichtssagendem, Floskeln oder aber (mag ja auch sein) mit Bildern und Gedanken, zu denen ich keinen Zugang habe. Das sind all die Stellen, die ich mal fett markiert habe.
Für mich (und nur für mich!) fehlt mir hier der Mut oder der Wille, mal etwas offen heraus zu sagen. Mit diesen Plattitüden fehlt es dem Text an Leben, er erstickt.
Das ist mein Eindruck von deinem Text.
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Nina Dichterin
Beiträge: 4948 Wohnort: Berlin
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31.05.2018 22:21 Re: sammeln von Nina
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
sammeln
mit bleistift
eine handvoll asche
gestreut
bedenkenswertes
in unbedeutsamkeit
die wörter und ich
wir stehen neben uns
verstreuen sinnhaftes
und sammeln nur
verlorenes
mich |
hi inko,
das liest sich wie ein gedicht über eine schreibblockade. "mit bleistift eine handvoll asche gestreut" lese ich als: ein paar worte geschrieben. ich finde die worte: bedenkenswertes und unbedeutsamkeit unschön, unlyrisch, starr. ich lese sie, im kontext, als ausdruck der unfähigkeit sich auszudrücken. in der zweiten strophe verstärkt sich mein leseeindruck, dass es um eine schreibhemmung geht. die wörter und ich stehen stehen uns ... das heißt, die worte stehen auch "neben sich", sind auch nicht ganz da. aber immerhin streuen sie, sammeln auch. verlorenes. hm. verlorenes? sammeln verlorenes? gut, es zielt auf die letzte zeile: mich. das lyrische ich fühlt sich verloren. vielleicht in der schreibhemmung verloren.
das lyrische ich fühlt sich (in seinem schreiben) unbedeutend. ich würde nach dem verlorenes einen gedankenstrich setzen, das macht es für mich etwas geschmeidiger. beim ersten lesen empfand ich es noch als "angeklebt", irgendwie nicht so richtig in den text ein-und angebunden. dann dachte ich mir beim lesen den gedankenstrich und siehe da: passte besser, (für mich).
was mir an dem gedicht gefällt, ist die klarheit in der sprache, auch wenn mir die genannten zwei worte oben nicht gefallen.
lg
nina
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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15.06.2018 22:48
von Berni
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Hallo niko,
mich interessiert immer, was ein Autor auf Kommentare zu seinen Texten zu sagen hat.
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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02.07.2018 23:35
von niko
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Hallo!
Bern, ich gebe dir völlig recht. Es ist nicht fair, Leute, die sich die Zeit nehmen, meine Sachen zu kommentieren, warten zu lassen.
Es gibt dafür zwar Gründe, aber die haben nichts mit euch zu tun und es ist, denke ich, kontraproduktiv, das jetzt auszuwalzen....
Nu mal zum text...
Bern du schreibst, dass dir der Mut fehlt, einfach offen etwas zu sagen. Ich denke nicht, dass ich mutlos bin. Ich habe eine spezielle, meine Art zu schreiben. Und das kann dann durchaus kryptisch sein. Floskelhaft zu schreiben ist mir im Grunde fremd. Aber ich gebe zu, dass man manchmal auch nicht genau merkt, wenn es beim Schreiben floskelhaft wird.
Die zwei letzten Zeilen der ersten Strophe sind eventuell entbehrlich.. Ich überlege, sie ganz zu streichen.
nedoch liebe ich doooeldeutigkeiten in wörtern. Zb. Bei "verlorenes (mich)" oder auch bei "sinnhaft" das gehört zur Substanz meines Schreibens und das kann ich nicht wegmachen. Wenn jemand darin nur das floskelhafte sieht.... Dann ist das so.
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar, der mich Nachdenken lässt, was für mich zulässig ist und was nicht.
Hallo Nina!
auch bei dir möchte ich mich entschuldigen fürs "warten lassen"
Mit "Beschreibung einer Schreibblockade" liegst du vermutlich nah an meiner Intention. Die beiden letzten Zeilen der ersten Strophe stehen ja, wie oben schon erwähnt zur Disposition. Wie denkst du darüber?
der Gedankenstrich.... Hm.... Wenn es im Kopf doch so funktioniert, muss man dann den sich ohnehin gedachten Gedankenstrich noch schreiben? Es soll ja diverses mitschwingen: "verlorenes" und "mich", aber auch (wen oder was:) "verlorenes mich" im Sinne von "verlorenes von mir" oder ist das grammatikalisch zu schräg?....
Herzlichen Dank für eure Kommentare und für eure Geduld!
Niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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04.07.2018 23:24
von firstoffertio
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Das hatte ich noch nicht gesehen.
Stimme Berni zu.
Was hältst du davon, arg gekürzt:
sammeln
mit bleistift
eine handvoll asche
gestreut
die wörter und ich
wir stehen neben uns
und sammeln
verlorenes
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