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Eliten


 
 
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Fedor
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 64
Beiträge: 37
Wohnort: Frankfurt am Main


Beitrag26.06.2018 15:30
Eliten
von Fedor
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo schreibende Gemeinschaft,

trage mich seit langem mit dem Gedanken, etwas Größeres über Eliten zu schreiben – deutsche und russische, vermeintliche und echte. Stoff hätte ich genug. Keine Zeit! Den meisten von Euch wird es ähnlich ergehen.
Habe die Tage über den russischen Prota ein weiteres Stück verfasst.
Was haltet Ihr davon?

LG

Fedor

______

Wie alle vorhergehenden begann auch der neue Tag – im Bett.
Ohne die Augen zu öffnen, lächelte Roma und streckte sich mit weichem langgezogenem Stöhnen, bis die Fußspitzen erzitterten. Durch den Spalt im Vorhang des linken Auges leuchtete die weiße Decke, bemustert durch stellenweise lichtdurchlässige Gardinen. Die Pupille glitt entlang der Scharte zum Fenster und blieb an der aufmerksam beobachtenden Fresse hängen. Irgendwann werde ich diese Fresse erschießen! – schoss durch den Kopf. Hinter der Fresse, am anderen Ende der Schlafstätte, eng in die blumige Decke eingekuschelt, schnarchte leise und süß Gattin Sonja.

Gestern haben wir´s wieder allen gezeigt! Ohne Eile drehte sich Roma auf die rechte Seite und setzte sich wiederum ohne Eile auf den Rand des Ehebettes, Füße zum dunklen Parkett herabgelassen. Schlaftrunken, schien es ihm immer, dass man in diese Dunkelheit vorsichtig springen sollte.
Hausschuhe fehlten. Wahrscheinlich hat sie die Fresse wieder stibitzt.

Hinter dem Rücken passierte etwas, was ans Verladen eines Pferdes in einen Anhänger erinnerte. Das Nachtlager schwankte, und kräftige Tatzen des Terminatorchens mit vollem Namen Terminator trommelten über den Boden. Roma nannte den Hund Fresse oder gar nicht. Unter dem wartenden Blick der deutschen Dogge mussten nun die Augen geöffnet und das erste Wort des Tages gesprochen werden: „Verschwinde!“. Tatzen wirbelten übers Parkett, den Marmor der Treppe und des Erdgeschosses. Wieder in die Küche. Was für ein Leben! FSPS – Fressen, Scheißen, Pinkeln, Schlafen.

Fast wie meins! Rutschte auf den kühlen Holzboden und klatschte barfüßig ins Bad. Dabei vermied er, auf Sonjas neue Anschaffung mit vielversprechendem Namen «La révélation érotique» zu schauen. Bereits der erste Blick genügte, um festzustellen, dass der Genuss von Fliegenpilzen dem Künstler eine Offenbarung bescherte – wie anders, eine erotische. Die Betthöhe, nun ja, passt für allerlei Übungen. Wozu aber diesen Dreck an die Wand nageln, dazu noch so einen wahnsinnig teuren …

Roma schaute in die Spiegelwand. Wassertropfen rutschten übers zerknitterte Gesicht und fielen auf dunkelgraue Fliesen. Aufgerichtet, drehte sich ins Profil, zog, soweit möglich, den Bauch ein und, beide Arme zum Becken, machte auf Muskelpumper: Mordskerl! Jetzt dringend Kefir! Einen kalten!


Aus der Küche roch es nach frischgemachtem Kaffee und noch was anderem, sehr leckerem.
„Guten Morgen, Roman Markowitsch!“, die neue Haushälterin sah den Hausherrn kurz an und wandte sich verlegen dem Herd zu.
„Mon!“, brummte Roma und ging sogleich zum Kühlschrank.
Die Wonne des kalten Kefirs strömte durch die Speiseröhre und löste die quälende Trockenheit auf. Durch die Seide der Unterhose das gekratzt, was morgens so juckt, ließ sich Roma auf den Stuhl fallen und warf die barfüßigen Beine auf den Tischrand.
„Wie heißt du denn?“
„Oxana.“
„Verheiratet?“, erfahrener Blick bewertete die Figur. Nicht schlecht, aber dicklich. Ihn zogen eher dürre mit großen Titten an.
„Geschieden.“
„Wie kommt´s?“, war nach Quatschen zumute.
„Während ich im Ausland Geld verdiente, hat er eine andere gefunden.“
„Kommt vor. Ausland? Ukraine oder?“
„Aus Mariupol. Dort sind die Eltern und der Sohn.“
„Ah ja. Also bist du der Ernährer. Na dann, arbeite! Wirst gut arbeiten, könntest vielleicht deinen Nachwuchs in die Zivilisation holen. Die Luft ist bei uns auch besser. War mal in eurem Mariupol. Aus dem Wagen gestiegen und nach einer halben Stunde fast die Lunge auf den Asphalt ausgespuckt. Der Wind sei aus der falschen Richtung. Bei euch ist er immer aus der richtigen – von einer Seite das Lenin-Werk, von der anderen – Asovstahl. Wie lebt ihr bloß dort?“
„So, wie´s geht.“ Ohne sich umzudrehen, fragte Oxana: „Soll ich den Kaffee servieren?“
„Bring!“, Roma nahm die Füße runter und rutschte an den Tisch. Auge auf die Zeitung geworfen, verlor jegliche Lust, sie anzurühren. Die Kreml-Bande buchtete wiedermal jemanden wegen Korruption ein und zeichnete einen für besondere Verdienste aus. An der Wand, auf dem flachen Bildschirm, rauchte eine fremde Stadt. „Was bringen sie im TV?“
„In Syrien haben sie Terroristen erfolgreich angegriffen“, Oxanas Stimme schwankte.
Roma schaute verwundert auf die Neue:
„Wofür die Aufregung? Daran haben sich alle längst gewöhnt. Würden die in anderen Ländern niemanden in die Luft sprengen, so könnten sie, meinetwegen, einander abmurksen, bis der Stärkere gewinnt. Traditionen, Clans und anderer Blödsinn.“
Klang offensichtlich nicht überzeugend. In der Stimme der Haushälterin lag Mitleid:
„Dort sind doch Menschen! Kinder! Die ganze Welt ist besorgt.“
„Mein Gott! Die ganze Welt ist besorgt!“, der Hausherr rollte die Augen. „Kennst den Witz? Presskonferenz in Bagdad. Ein gestriegelter Lackaffe teilt mit, dass ein junger Depp, um direkt ins Paradies zu gelangen, auf dem Bazar den Knopf an der Brust gedrückt hat. 120 Tote und viele Verletzte. Unter den letzteren ein Arzt–Engländer. Nun regnet es von allen Seiten Fragen der internationalen Presse: Wie heißt der Arzt und wie geht´s ihm? Die Welt ist besorgt.“

Auf die Tasse starrend, trug Oxana vorsichtig ein Silbertablett. Endlich konnte der Arbeitgeber die Angestellte en face anschauen. Riesige kastanienbraune Augen. Hellbraune Haut. Schwarze Haare. Und eine Schramme links am Kinn. Ohne Schramme, sogar sehr …
„Genierst dich? Gewöhn dich dran! Ich laufe in meinem Haus so rum, wie ich lustig bin“, Roma nahm einen Schluck des richtig temperierten und sehr leckeren Kaffees. Die Neue konnte den Türkischen hervorragend zubereiten. Plus und Ausrufezeichen! „OK, verspreche, nackt nicht um die Ecke zu springen!“
„Danke!“, auf dem Weg zum Serviertisch prustete Oxana in die Hände. „Soll ich Ihnen das Frühstück bringen? Hab hier so einiges vorbereitet.“
„Hab´s schon auf der Treppe gerochen. Aber zuvor über die Überraschungen dieses Hauses.“
Schnell ins Gästebad gelaufen, kehrte Roma in die Küche in einem weißen flaumhaarigen Damenbademantel zurück. Oxana schaute den Chef kurz an und wandte sich ab. Die Schultern schlotterten leicht.
„Schon gut!“, Roma ließ sich auf den Stuhl nieder und genoss den Kaffee. „Du musst wissen, dass ich nicht der Überraschendste in diesem Schloss bin. Meine Frau Sonja mag Parties. Kann passieren, dass jemand von unseren verehrten Gästen dich zufällig berührt.“
Ruckartig drehte sich Oxana zum Hausherrn:
„Und wird sofort eine mit dem einfangen, was gerade unter die Hand kommt.“
In diesem Punkt hatte sie offenbar ihre Vorstellungen und Erfahrungen.
Roma lachte ungehemmt, das Gesicht eines bestimmten von Sonjas Bekannten vor Augen, das gerade von dem gezeichnet wurde, was gerade unter die Hand kam.
„Hast du keine Angst, aus diesem Haus zu fliegen?“
„Hab ich“, in den riesigen Augen stand der Schrecken. „Aber ich kann nicht anders.“
„Und für Geld?“
„Nein.“
„Und für gutes Geld?“
„Nein.“
„Und für viel Geld?“
„Bitte, hören Sie auf! Mir ist es unangenehm.“
Da war eine Note, die es zu befolgen galt. Kurzes Innehalten, und sie fragte leise:
„Sagen Sie bitte, warum ist meine Vorgängerin gegangen?“
„Warum fragst du?“
„Um keine Fehler zu machen.“
„Sie ist nicht gegangen. Sie ist gegangen worden.“
„Warum?“
„Wegen einem verschwundenen Ohrring, der mehr kostet, als sie ihr Leben lang verdienen würde.“
Die Hand rutschte in die Tasche der Schürze und legte einen goldenen Ohrring mit einem großem Diamanten auf den Tisch: „Wegen diesem?“

Für so ein Ding hätte ich früher meine Seele verkauft. Den Stein langsam zwischen den Fingern drehend, so dass Lichtflecke über den toskanischen Putz der Wände und der Decke tanzten, betrachtete Roma gleichgültig den Klunker, der ohne sein Gegenstück sinnlos war. Vielleicht hab ich´s und nicht gemerkt.

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azareon35
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 292
Wohnort: Hessen


Beitrag05.07.2018 15:52
Re: Eliten
von azareon35
Antworten mit Zitat

Heyo Fedor,

hier meine Anmerkungen. Nimm dir, was du gebrauchen kannst.

Fedor hat Folgendes geschrieben:


Wie alle vorhergehenden begann auch der neue Tag – im Bett. Erstens, warum beginnst du nicht mit Der neue Tag... ? Diese passive Stimme klingt schwach.  Zweitens, was soll der überdramatische Bindestrich?
Ohne die Augen zu öffnen, lächelte Roma und streckte sich mit weichem langgezogenem Stöhnen, bis die Fußspitzen erzitterten. Also räkelte Roma sich mit geschlossenen Augen im Bett? Dann schreib das auch. Durch den Spalt im Vorhang des linken Auges Durch das zu einem Spalt geöffnete linke Auge leuchtete die weiße Decke, bemustert durch stellenweise lichtdurchlässige Gardinen. Die Pupille glitt entlang der Scharte zum Fenster und blieb an der aufmerksam beobachtenden Fresse *record needle scratch* Äh, wie meinen? Was auch immer du hier für eine Stimmung erzeugen möchtest, da hast du sie gerade kaputt gemacht. Das Wort beißt sich mit deinen eher poetischen Beschreibungen. hängen. Irgendwann werde ich diese Fresse erschießen!Was soll der Bindestrich hier schon wieder? Das ist nicht dramatisch. Es gibt keinen Grund dafür. schoss durch den Kopf. Hinter der Fresse, am anderen Ende der Schlafstätte, eng in die blumige Decke eingekuschelt, schnarchte leise und süß Gattin Sonja. Erst die Fresse, dann leise und süß?  Da kriegt man ja Schleudertrauma.

Gestern haben wir´s wieder allen gezeigt! Ohne Eile drehte sich Roma auf die rechte Seite und setzte sich wiederum ohne Eile überflüssig auf den Rand des Ehebettes, Füße zum dunklen Parkett herabgelassen. Schlaftrunken kein Komma schien es ihm immer, dass man in diese Dunkelheit vorsichtig springen sollte. So schlaftrunken kann er nicht sein, wenn er eben gerade so kohärent denken kann.
Hausschuhe fehlten. Wahrscheinlich hat sie die Fresse wieder stibitzt. Sachma, hört der Typ Stimmen, oder was ist mit seiner Gedankenwelt los?

Hinter dem Rücken passierte etwas, was ans Verladen eines Pferdes in einen Anhänger erinnerte. Das Nachtlager schwankte, und kräftige Tatzen des Terminatorchens Hundes mit vollem Namen Terminator trommelten über den Boden. Roma nannte den Hund Fresse oder gar nicht. Ah. Jetzt ergibt das mehr Sinn. Aber die Art und Weise, wie du es bis jetzt geschrieben hast, lässt den Eindruck entstehen, dass Roma seine Frau als Fresse bezeichnet. Unter dem wartenden Blick der deutschen Dogge mussten nun die Augen geöffnet Ich dachte, der hätte die Augen schon geöffnet. Weiterhin, keine Passivstimme. Unter dem wartenden Blick der deutschen Dogge öffnete er die Augen und sprach das erste Wort des Tages und das erste Wort des Tages gesprochen werden: „Verschwinde!“. Tatzen wirbelten übers Parkett, den Marmor der Treppe und des Erdgeschosses. Wieder in die Küche. Was für ein Leben! FSPS – Fressen, Scheißen, Pinkeln, Schlafen.

Fast wie meins! Rutschte auf den kühlen Holzboden und klatschte barfüßig ins Bad. Dabei vermied er, auf Sonjas neue Anschaffung mit vielversprechendem Namen «La révélation érotique» Na, da fällt dir bestimmt was Besseres ein. zu schauen. Bereits der erste Blick genügte, um festzustellen, dass der Genuss von Fliegenpilzen dem Künstler eine Offenbarung bescherte – Auch wieder so ein überflüssiger Bindestrich. wie anders, eine erotische. Das wird ja aus dem Namen klar. Die Betthöhe, nun ja, passt für allerlei Übungen. Wozu aber diesen Dreck an die Wand nageln, dazu noch so einen wahnsinnig teuren …

Roma schaute in die Spiegelwand. Wassertropfen rutschten übers zerknitterte Gesicht und fielen auf dunkelgraue Fliesen. Aufgerichtet, drehte sich ins Profil, zog, soweit möglich, den Bauch ein und, beide Arme zum Becken, machte auf Muskelpumper: Mordskerl! Jetzt dringend Kefir! Einen kalten!


Aus der Küche roch es nach frischgemachtem Kaffee und noch was anderem, sehr leckerem.
„Guten Morgen, Roman Markowitsch!“ Frage: ist das in Russland Usus, dass die Angestellten den Hausherren mit Vornamen und Patronym ansprechen?, die neue Haushälterin sah den Hausherrn kurz an und wandte sich verlegen dem Herd zu.
„Mon!“ Moin?, brummte Roma und ging sogleich zum Kühlschrank.
Die Wonne des kalten Kefirs strömte durch die Speiseröhre und löste die quälende Trockenheit auf. Durch die Seide der Unterhose das gekratzt kratzend, was morgens so juckt juckte, ließ sich Roma auf den Stuhl fallen und warf die barfüßigen Beine auf den Tischrand.
„Wie heißt du denn?“
„Oxana.“
„Verheiratet?“ Kein Komma Sein erfahrener Blick bewertete die Figur. Nicht schlecht, aber dicklich. Ihn zogen eher Schlanke mit großen Titten an.
„Geschieden.“
„Wie kommt´s?“ Ihm war nach Quatschen zumute.
„Während ich im Ausland Geld verdiente, hat er eine andere gefunden.“
„Kommt vor. Ausland? Ukraine oder?“
„Aus Mariupol. Dort sind die Eltern und der Sohn.“
„Ah ja. Also bist du der Ernährer. Na dann, arbeite! Wirst gut arbeiten, könntest vielleicht deinen Nachwuchs in die Zivilisation holen. Die Luft ist bei uns auch besser. War mal in eurem Mariupol. Aus dem Wagen gestiegen und nach einer halben Stunde fast die Lunge auf den Asphalt ausgespuckt. Der Wind sei aus der falschen Richtung. Bei euch ist er immer aus der richtigen – hier passt der Bindestrich, könnte man aber auch mit Komma oder Semikolon machen von einer Seite das Lenin-Werk, von der anderen – und hier passt er wieder nicht Asovstahl. Wie lebt ihr bloß dort?“
„So, wie´s geht.“ Ohne sich umzudrehen, fragte Oxana: „Soll ich den Kaffee servieren?“
„Bring! Das klingt wie ein Höhlenmensch. Falls Absicht, dann is gut.“, Roma nahm die Füße runter und rutschte an den Tisch. Auge auf die Zeitung geworfen, verlor jegliche Lust, sie anzurühren. Erstens, er verliert die Lust, wen genau anzurühren? Die Zeitung oder Oxana? Zweitens, deine Schreibweise in scheinbar willkürlich gewählten Satzfragmenten erschwert das Lesen. Die Kreml-Bande buchtete wiedermal jemanden einen wegen Korruption ein und zeichnete einen anderen für besondere Verdienste aus. An der Wand, auf dem flachen Bildschirm, rauchte eine fremde Stadt. „Was bringen sie im TV?“
„In Syrien haben sie Terroristen erfolgreich angegriffen Punktkein Komma Oxanas Stimme schwankte.
Roma schaute verwundert auf die Neue Punkt „Wofür die Aufregung? Daran haben sich alle längst gewöhnt. Würden die in anderen Ländern niemanden in die Luft sprengen, so könnten sie, meinetwegen, einander abmurksen, bis der Stärkere gewinnt. Traditionen, Clans und anderer Blödsinn.“
Klang offensichtlich nicht überzeugend. In der Stimme der Haushälterin lag Mitleid: „Dort sind doch Menschen! Kinder! Die ganze Welt ist besorgt.“
„Mein Gott! Die ganze Welt ist besorgt!“ Kein Komma Der Hausherr rollte die Augen. „Kennst den Witz? Presskonferenz in Bagdad. Ein gestriegelter Lackaffe teilt mit, dass ein junger Depp, um direkt ins Paradies zu gelangen, auf dem Bazar den Knopf an der Brust gedrückt hat. 120 Tote und viele Verletzte. Unter den letzteren ein Arzt–Engländer Was ist denn das für eine komische Formulierung? Du meinst ein Arzt aus England? Dann schreib das. Nun regnet es von allen Seiten Fragen der internationalen Presse: Wie heißt der Arzt und wie geht´s ihm? Die Welt ist besorgt.“

Auf die Tasse starrend, trug Oxana vorsichtig ein Silbertablett. Endlich konnte der Arbeitgeber die Angestellte en face unpassende Wortwahl, beißt sich mit dem Vokabular des restlichen Textes. anschauen. Riesige kastanienbraune Augen. Hellbraune Haut. Schwarze Haare. Und eine Schramme links am Kinn. Ohne Schramme, sogar sehr …
„Genierst dich? Gewöhn dich dran! Ich laufe in meinem Haus so rum, wie ich lustig bin“, Roma nahm einen Schluck des richtig temperierten und sehr leckeren Kaffees. Die Neue konnte den Türkischen hervorragend zubereiten. Plus und Ausrufezeichen! „OK, ich verspreche, nackt nicht um die Ecke zu springen!“
„Danke!“ Kein Komma Auf dem Weg zum Serviertisch prustete Oxana in die Hände. „Soll ich Ihnen das Frühstück bringen? Hab hier so einiges vorbereitet.“
„Hab´s schon auf der Treppe gerochen. Aber zuvor über die Überraschungen dieses Hauses.“
Schnell ins Gästebad gelaufen, kehrte Roma in die Küche in einem Aus dem Gästebad holte Roma sich einen weißen flaumhaarigen Damenbademantel zurück. Oxana schaute den Chef kurz an und wandte sich ab. Die Schultern schlotterten leicht.
„Schon gut!“, Roma ließ sich auf den Stuhl nieder und genoss den Kaffee. „Du musst wissen, dass ich nicht der Überraschendste in diesem Schloss bin. Meine Frau Sonja mag Parties. Kann passieren, dass jemand von unseren verehrten Gästen dich zufällig berührt.“
Ruckartig drehte sich Oxana zum Hausherrn Punkt „Und wird sofort eine mit dem einfangen, was gerade unter die Hand kommt.“
In diesem Punkt hatte sie offenbar ihre Vorstellungen und Erfahrungen.
Roma lachte ungehemmt, das Gesicht eines bestimmten von Sonjas Bekannten vor Augen, das gerade von dem gezeichnet wurde, was gerade unter die Hand kam.
„Hast du keine Angst, aus diesem Haus zu fliegen?“
„Hab ich“ Punkt In den riesigen Augen stand der Schrecken. „Aber ich kann nicht anders.“
„Und für Geld?“
„Nein.“
„Und für gutes Geld?“
„Nein.“
„Und für viel Geld?“
„Bitte, hören Sie auf! Mir ist es unangenehm.“
Da war eine Note, die es zu befolgen galt. Kurzes Innehalten, und sie fragte leise: „Sagen Sie bitte, warum ist meine Vorgängerin gegangen?“
„Warum fragst du?“
„Um keine Fehler zu machen.“
„Sie ist nicht gegangen. Sie ist gegangen worden.“
„Warum?“
„Wegen einem verschwundenen Ohrring, der mehr kostet, als sie ihr Leben lang verdienen würde.“
Ihre Hand rutschte in die Tasche der Schürze und legte einen goldenen Ohrring mit einem großem Diamanten auf den TischPunkt „Wegen diesem?“

Für so ein Ding hätte ich früher meine Seele verkauft. Den Stein langsam zwischen den Fingern drehend, so dass Lichtflecke über den toskanischen Putz der Wände und der Decke tanzten, betrachtete Roma gleichgültig den Klunker, der ohne sein Gegenstück sinnlos war. Vielleicht hab ich´s und nicht gemerkt.


Falls du da was anderes geschrieben hast, das hab ich noch nicht gelesen, werde das aber nachholen.

Was halte ich von diesem Stück? Ich bin jetzt kein Experte, aber aus meiner Sicht stellst du sehr gut einen typischen Morgen im Leben eines Novye Russkie dar. Fehlt eigentlich nur noch, dass Roma sich über den Kratzer im Lack seines schwarzen Mercedes-Benz S600 aufregt, den ihm der Nachbar mit dessen Zaporozhets 968 reingemacht hat. Wink

Leider hapert es noch an der Umsetzung, was ich im Text angemerkt habe. Die immer wieder vorkommende Passivstimme, die seltsamen Bindestriche und die komischen Satzfragmente. Nicht zu vergessen dieser seltsam Moment, als ich dachte, mit Fresse betitelt er seine eigene Frau. Falls du damit in der Erzählstimme das fenya der Novye Russkie imitieren willst ... interessante Idee, wird aber die Leseerfahrung des Textes ziemlich einschränken. Ich empfehle, daran nochmal zu arbeiten, oder diese Imitation ganz zu lassen.

Falls du Fragen hast, meld dich.
Azareon


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Nemo me impune lacessit.

"If you don't read my bleedin' text, you don't get to talk down about my bleedin' text!"
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Fedor
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Beitrag07.07.2018 11:46
Re: Eliten
von Fedor
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo azareon35,

Danke, dass du dir viel Zeit für meinen Text genommen hast!
Nachfolgend kommentiere ich in Dunkelblau deine Anmerkungen.
LG
Fedor

Heyo Fedor,

hier meine Anmerkungen. Nimm dir, was du gebrauchen kannst.

Fedor hat Folgendes geschrieben:


Wie alle vorhergehenden begann auch der neue Tag – im Bett. Erstens, warum beginnst du nicht mit Der neue Tag... ? Diese passive Stimme klingt schwach.  Zweitens, was soll der überdramatische Bindestrich? "begann auch der neue Tag" kann unter anderem so verstanden werden, dass er überhaupt begann. Danach kein Binde-, sondern Gedankenstrich. Betonung "im Bett", da es auch andere Möglichkeiten gibt.
Ohne die Augen zu öffnen, lächelte Roma und streckte sich mit weichem langgezogenem Stöhnen, bis die Fußspitzen erzitterten. Also räkelte Roma sich mit geschlossenen Augen im Bett? Dann schreib das auch. Roma räkelte (=dehnen, biegen, strecken) sich nicht, sondern streckte, bis die Fussspitzen erzitterten. Durch den Spalt im Vorhang des linken Auges Durch das zu einem Spalt geöffnete linke Auge Finde meine Variante interessanter. leuchtete die weiße Decke, bemustert durch stellenweise lichtdurchlässige Gardinen. Die Pupille glitt entlang der Scharte zum Fenster und blieb an der aufmerksam beobachtenden Fresse *record needle scratch* Äh, wie meinen? Was auch immer du hier für eine Stimmung erzeugen möchtest, da hast du sie gerade kaputt gemacht. Das Wort beißt sich mit deinen eher poetischen Beschreibungen. Genau so ist es gedacht! hängen. Irgendwann werde ich diese Fresse erschießen!Was soll der Bindestrich hier schon wieder? Das ist nicht dramatisch. Es gibt keinen Grund dafür. Ist kein Binde-, sondern Gedankenstrich. schoss durch den Kopf. Hinter der Fresse, am anderen Ende der Schlafstätte, eng in die blumige Decke eingekuschelt, schnarchte leise und süß Gattin Sonja. Erst die Fresse, dann leise und süß?  Da kriegt man ja Schleudertrauma. Darin liegt, wie ich meine, der witzige Kern.

Gestern haben wir´s wieder allen gezeigt! Ohne Eile drehte sich Roma auf die rechte Seite und setzte sich wiederum ohne Eile überflüssig Die Wiederholung ist beabsichtigt. auf den Rand des Ehebettes, Füße zum dunklen Parkett herabgelassen. Schlaftrunken kein Komma Komma schien es ihm immer, dass man in diese Dunkelheit vorsichtig springen sollte. So schlaftrunken kann er nicht sein, wenn er eben gerade so kohärent denken kann. Unter "kohärent denken" verstehe ich was anderes.
Hausschuhe fehlten. Wahrscheinlich hat sie die Fresse wieder stibitzt. Sachma, hört der Typ Stimmen, oder was ist mit seiner Gedankenwelt los? Habe deine Anmerkung nicht verstanden!

Hinter dem Rücken passierte etwas, was ans Verladen eines Pferdes in einen Anhänger erinnerte. Das Nachtlager schwankte, und kräftige Tatzen des Terminatorchens Hundes Dass jemand Terminator Terminatorchen nennt, ist ein Hinweis auf eine Person im Haus (Gattin Sonja), die in manchen Sachen ohne Rücksprache mit Roma entscheidet (Bild, neue Haushälterin, etc.). mit vollem Namen Terminator trommelten über den Boden. Roma nannte den Hund Fresse oder gar nicht. Ah. Jetzt ergibt das mehr Sinn. Aber die Art und Weise, wie du es bis jetzt geschrieben hast, lässt den Eindruck entstehen, dass Roma seine Frau als Fresse bezeichnet. Unter dem wartenden Blick der deutschen Dogge mussten nun die Augen geöffnet Ich dachte, der hätte die Augen schon geöffnet. Weiterhin, keine Passivstimme. Unter dem wartenden Blick der deutschen Dogge öffnete er die Augen und sprach das erste Wort des Tages und das erste Wort des Tages gesprochen werden: „Verschwinde!“. Tatzen wirbelten übers Parkett, den Marmor der Treppe und des Erdgeschosses. Wieder in die Küche. Was für ein Leben! FSPS – Fressen, Scheißen, Pinkeln, Schlafen.

Fast wie meins! Rutschte auf den kühlen Holzboden und klatschte barfüßig ins Bad. Dabei vermied er, auf Sonjas neue Anschaffung mit vielversprechendem Namen «La révélation érotique» Na, da fällt dir bestimmt was Besseres ein. Finde meinen Text in Ordnung. zu schauen. Bereits der erste Blick genügte, um festzustellen, dass der Genuss von Fliegenpilzen dem Künstler eine Offenbarung bescherte – Auch wieder so ein überflüssiger Bindestrich. Gedankenstrich!!! wie anders, eine erotische. Das wird ja aus dem Namen klar. Finde meine Variante gut: Fliegenpilze und erotische Offenbarung als Übersetzung für diejenigen, die der französischen Sprache nicht mächtig sind. Die Betthöhe, nun ja, passt für allerlei Übungen. Wozu aber diesen Dreck an die Wand nageln, dazu noch so einen wahnsinnig teuren …

Roma schaute in die Spiegelwand. Wassertropfen rutschten übers zerknitterte Gesicht und fielen auf dunkelgraue Fliesen. Aufgerichtet, drehte sich ins Profil, zog, soweit möglich, den Bauch ein und, beide Arme zum Becken, machte auf Muskelpumper: Mordskerl! Jetzt dringend Kefir! Einen kalten!


Aus der Küche roch es nach frischgemachtem Kaffee und noch was anderem, sehr leckerem.
„Guten Morgen, Roman Markowitsch!“ Frage: ist das in Russland Usus, dass die Angestellten den Hausherren mit Vornamen und Patronym ansprechen? Ja., die neue Haushälterin sah den Hausherrn kurz an und wandte sich verlegen dem Herd zu.
„Mon!“ Moin? Mon ist kein Moin., brummte Roma und ging sogleich zum Kühlschrank.
Die Wonne des kalten Kefirs strömte durch die Speiseröhre und löste die quälende Trockenheit auf. Durch die Seide der Unterhose das gekratzt kratzend, was morgens so juckt juckte "gekratzt, was morgens so juckt" bleibt, da es bei Männern zeitunabhängig morgens juckt. , ließ sich Roma auf den Stuhl fallen und warf die barfüßigen Beine auf den Tischrand.
„Wie heißt du denn?“
„Oxana.“
„Verheiratet?“ Kein Komma Sein Einverstanden. erfahrener Blick bewertete die Figur. Nicht schlecht, aber dicklich. Ihn zogen eher Schlanke Unverändert. mit großen Titten an.
„Geschieden.“
„Wie kommt´s?“ Ihm Unverändert. war nach Quatschen zumute.
„Während ich im Ausland Geld verdiente, hat er eine andere gefunden.“
„Kommt vor. Ausland? Ukraine oder?“
„Aus Mariupol. Dort sind die Eltern und der Sohn.“
„Ah ja. Also bist du der Ernährer. Na dann, arbeite! Wirst gut arbeiten, könntest vielleicht deinen Nachwuchs in die Zivilisation holen. Die Luft ist bei uns auch besser. War mal in eurem Mariupol. Aus dem Wagen gestiegen und nach einer halben Stunde fast die Lunge auf den Asphalt ausgespuckt. Der Wind sei aus der falschen Richtung. Bei euch ist er immer aus der richtigen – hier passt der Bindestrich, könnte man aber auch mit Komma oder Semikolon machen von einer Seite das Lenin-Werk, von der anderen – und hier passt er wieder nicht Unverändert. Asovstahl. Wie lebt ihr bloß dort?“
„So, wie´s geht.“ Ohne sich umzudrehen, fragte Oxana: „Soll ich den Kaffee servieren?“
„Bring! Das klingt wie ein Höhlenmensch. Falls Absicht, dann is gut. Absicht.“, Roma nahm die Füße runter und rutschte an den Tisch. Auge auf die Zeitung geworfen, verlor jegliche Lust, sie anzurühren. Erstens, er verliert die Lust, wen genau anzurühren? Die Zeitung oder Oxana? Zweitens, deine Schreibweise in scheinbar willkürlich gewählten Satzfragmenten erschwert das Lesen. Unverändert, da eindeutig. Die Kreml-Bande buchtete wiedermal jemanden einen wegen Korruption ein und zeichnete einen anderen Unverändert. für besondere Verdienste aus. An der Wand, auf dem flachen Bildschirm, rauchte eine fremde Stadt. „Was bringen sie im TV?“
„In Syrien haben sie Terroristen erfolgreich angegriffen Punktkein Komma Unverändert. Oxanas Stimme schwankte.
Roma schaute verwundert auf die Neue Punkt Einverstanden. „Wofür die Aufregung? Daran haben sich alle längst gewöhnt. Würden die in anderen Ländern niemanden in die Luft sprengen, so könnten sie, meinetwegen, einander abmurksen, bis der Stärkere gewinnt. Traditionen, Clans und anderer Blödsinn.“
Klang offensichtlich nicht überzeugend. In der Stimme der Haushälterin lag Mitleid: „Dort sind doch Menschen! Kinder! Die ganze Welt ist besorgt.“
„Mein Gott! Die ganze Welt ist besorgt!“ Kein Komma Der Einverstanden. Hausherr rollte die Augen. „Kennst den Witz? Presskonferenz in Bagdad. Ein gestriegelter Lackaffe teilt mit, dass ein junger Depp, um direkt ins Paradies zu gelangen, auf dem Bazar den Knopf an der Brust gedrückt hat. 120 Tote und viele Verletzte. Unter den letzteren ein Arzt–Engländer Was ist denn das für eine komische Formulierung? Du meinst ein Arzt aus England? Dann schreib das. Unverändert. Nun regnet es von allen Seiten Fragen der internationalen Presse: Wie heißt der Arzt und wie geht´s ihm? Die Welt ist besorgt.“

Auf die Tasse starrend, trug Oxana vorsichtig ein Silbertablett. Endlich konnte der Arbeitgeber die Angestellte en face unpassende Wortwahl, beißt sich mit dem Vokabular des restlichen Textes. Finde ich nicht – unverändert. anschauen. Riesige kastanienbraune Augen. Hellbraune Haut. Schwarze Haare. Und eine Schramme links am Kinn. Ohne Schramme, sogar sehr …
„Genierst dich? Gewöhn dich dran! Ich laufe in meinem Haus so rum, wie ich lustig bin“, Roma nahm einen Schluck des richtig temperierten und sehr leckeren Kaffees. Die Neue konnte den Türkischen hervorragend zubereiten. Plus und Ausrufezeichen! „OK, ich Unverändert. In der direkten Rede spricht jeder, wie er will. verspreche, nackt nicht um die Ecke zu springen!“
„Danke!“ Kein Komma Auf Unverändert. dem Weg zum Serviertisch prustete Oxana in die Hände. „Soll ich Ihnen das Frühstück bringen? Hab hier so einiges vorbereitet.“
„Hab´s schon auf der Treppe gerochen. Aber zuvor über die Überraschungen dieses Hauses.“
Schnell ins Gästebad gelaufen, kehrte Roma in die Küche in einem Aus dem Gästebad holte Roma sich einen weißen flaumhaarigen Damenbademantel zurück. Unverändert. Finde meinen Text saftiger. Oxana schaute den Chef kurz an und wandte sich ab. Die Schultern schlotterten leicht.
„Schon gut!“, Roma ließ sich auf den Stuhl nieder und genoss den Kaffee. „Du musst wissen, dass ich nicht der Überraschendste in diesem Schloss bin. Meine Frau Sonja mag Parties. Kann passieren, dass jemand von unseren verehrten Gästen dich zufällig berührt.“
Ruckartig drehte sich Oxana zum Hausherrn Punkt Einverstanden. „Und wird sofort eine mit dem einfangen, was gerade unter die Hand kommt.“
In diesem Punkt hatte sie offenbar ihre Vorstellungen und Erfahrungen.
Roma lachte ungehemmt, das Gesicht eines bestimmten von Sonjas Bekannten vor Augen, das gerade von dem gezeichnet wurde, was gerade unter die Hand kam.
„Hast du keine Angst, aus diesem Haus zu fliegen?“
„Hab ich“ Punkt In Einverstanden. den riesigen Augen stand der Schrecken. „Aber ich kann nicht anders.“
„Und für Geld?“
„Nein.“
„Und für gutes Geld?“
„Nein.“
„Und für viel Geld?“
„Bitte, hören Sie auf! Mir ist es unangenehm.“
Da war eine Note, die es zu befolgen galt. Kurzes Innehalten, und sie fragte leise: „Sagen Sie bitte, warum ist meine Vorgängerin gegangen?“
„Warum fragst du?“
„Um keine Fehler zu machen.“
„Sie ist nicht gegangen. Sie ist gegangen worden.“
„Warum?“
„Wegen einem verschwundenen Ohrring, der mehr kostet, als sie ihr Leben lang verdienen würde.“
Ihre Unverändert Die. Die Hand bekommt eine betonte Funktion. Romas Hand wird's wohl nicht sein. Hand rutschte in die Tasche der Schürze und legte einen goldenen Ohrring mit einem großem Diamanten auf den TischPunkt Einverstanden. „Wegen diesem?“

Für so ein Ding hätte ich früher meine Seele verkauft. Den Stein langsam zwischen den Fingern drehend, so dass Lichtflecke über den toskanischen Putz der Wände und der Decke tanzten, betrachtete Roma gleichgültig den Klunker, der ohne sein Gegenstück sinnlos war. Vielleicht hab ich´s und nicht gemerkt.


Falls du da was anderes geschrieben hast, das hab ich noch nicht gelesen, werde das aber nachholen.

Was halte ich von diesem Stück? Ich bin jetzt kein Experte, aber aus meiner Sicht stellst du sehr gut einen typischen Morgen im Leben eines Novye Russkie dar. Fehlt eigentlich nur noch, dass Roma sich über den Kratzer im Lack seines schwarzen Mercedes-Benz S600 aufregt, den ihm der Nachbar mit dessen Zaporozhets 968 reingemacht hat. Wink Da, wo Roma lebt, gibts in der Nähe keine Nachbarn mit Zaporozhets.

Leider hapert es noch an der Umsetzung, was ich im Text angemerkt habe. Die immer wieder vorkommende Passivstimme, die seltsamen Bindestriche Gedankenstriche und die komischen Satzfragmente. Nicht zu vergessen dieser seltsam Moment, als ich dachte, mit Fresse betitelt er seine eigene Frau. Falls du damit in der Erzählstimme das fenya der Novye Russkie imitieren willst ... interessante Idee, wird aber die Leseerfahrung des Textes ziemlich einschränken. Ich empfehle, daran nochmal zu arbeiten, oder diese Imitation ganz zu lassen.
Mit der Sprache der russischen kriminellen Welt fenya hat Romas Sprache nichts gemein. Um fenya zu erlernen, muss man sich in entsprechenden Kreisen bewegen. Ich kenne keine Novye Russkie (= neureiche Russen), die diese Sprache benutzen.


Falls du Fragen hast, meld dich.
Azareon[/quote]
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azareon35
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 292
Wohnort: Hessen


Beitrag14.07.2018 11:58

von azareon35
Antworten mit Zitat

Ich sehe, ich muss einige Sachen genauer ausführen.

Zitat:
Wie alle vorhergehenden begann auch der neue Tag – im Bett. Erstens, warum beginnst du nicht mit Der neue Tag... ? Diese passive Stimme klingt schwach. Zweitens, was soll der überdramatische Bindestrich? "begann auch der neue Tag" kann unter anderem so verstanden werden, dass er überhaupt begann. Danach kein Binde-, sondern Gedankenstrich. Betonung "im Bett", da es auch andere Möglichkeiten gibt.

Die Andeutung ist überflüssig. Die meisten Menschen werden im Bett aufwachen. Wenn bei Roma die Gefahr bestünde, dass er z.B. in der Toilette aufwacht, dann lass ihn beim Aufwachen im Bett kurz einen Moment Erleichterung empfinden. Ah, wenigstens heute mal im Bett aufgewacht. Unterlass solche schwammigen Anspielungen: Wie alle vorhergehenden begann auch der neue Tag – im Bett.

Zitat:
Dass jemand Terminator Terminatorchen nennt, ist ein Hinweis auf eine Person im Haus (Gattin Sonja), die in manchen Sachen ohne Rücksprache mit Roma entscheidet (Bild, neue Haushälterin, etc.).
Erst nennst du das Tier Terminatorchen, dann Terminator. Das ist redundant, kein Hinweis auf die Gattin. Und selbst mit Absicht ist das schlechter Stil.



Zitat:
Frage: ist das in Russland Usus, dass die Angestellten den Hausherren mit Vornamen und Patronym ansprechen? Ja.

Und wieder was gelernt. Danke Daumen hoch²

Zitat:
„Mon!“ Moin? Mon ist kein Moin.

Was bedeutet das dann? Deswegen war ich irritiert.

Zitat:
gekratzt, was morgens so juckt" bleibt, da es bei Männern zeitunabhängig morgens juckt.

Das ist banane, da es grammatikalisch falsch ist. Es ist die Handlung, welche Roman gerade ausführt, als er sich in den Stuhl fallen lässt. Wenn du daran festhalten willst, dann muss der ganze Text im Präsens geschrieben werden.

Zitat:
Was ist denn das für eine komische Formulierung? Du meinst ein Arzt aus England? Dann schreib das. Unverändert.

Der Strich hat mich irritiert, denn er passt nicht. Denn das könnte man auch mit Punkt oder Komma machen. Punkt wäre besser, wegen der Pause.

Zitat:

„Wie kommt´s?“ Ihm Unverändert. war nach Quatschen zumute.
„In Syrien haben sie Terroristen erfolgreich angegriffen Punkt“ kein Komma Unverändert. Oxanas Stimme schwankte.
„Danke!“ Kein Komma Auf Unverändert. dem Weg zum Serviertisch prustete Oxana in die Hände.

In jedem dieser Sätze beginnst du nach den Anführungszeichen oben einen neuen Satz. Das kannst du nicht mit Komma abtrennen, das ist von der Grammatik her einfach falsch.

Zitat:
Gedankenstriche

Dann sind es halt Gedankenstriche, keine Bindestriche. Okay.
Ändert nichts daran, dass du sie falsch anwendest. Es ist einfach schlechter Stil. Es lässt den Text an diversen Stellen überdramatisch erscheinen, nur ist an diesen Stellen keine Dramatik angebracht. Wenn das ein Film wäre, würde ich da bei jedem Gedankenstrich einen dramatischen Tusch erwarten.


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Fedor
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Beitrag18.07.2018 19:13

von Fedor
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo azareon35,

Danke, dass du dir Zeit für meine Geschichte genommen hast!
Ich werde mir entsprechende Passagen nochmals vornehmen.

LG

Fedor
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