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fundsache


 
 
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag01.06.2018 14:18
fundsache
von Perry
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

fundsache

gehe ich im walde so für mich hin
finde ich gelegentlich dinge
die mehr sind als sie scheinen

zuhause lege ich sie ins regal
warte dass sie sich offenbaren
wenn nicht bringe ich sie zurück

ein helmschanier erzählte mir
vom schicksal seines ritters
der ging dahin weil es klemmte

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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag02.06.2018 00:01

von Berni
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Hallo Perry,

eine interessante Vorgehensweise. Wink

Mir hätten hier die ersten beiden Strophen gereicht. Nicht, weil ich danach die Nase voll hatte (im Gegenteil Wink ), sondern weil der Text dann so schön abschließt.

Ciao,
Berni
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag02.06.2018 00:25
Hallo Berni,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

klar könnte man es der Fantasie des Lesers überlassen, ob und was einem manche Fundstücke erzählen, aber ich wollte hier auch eine Brücke zurück zu Goethes Eingangszeile schlagen und dem Text eine humorige Note geben.
Danke fürs Interesse und LG
Perry
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag02.06.2018 01:04

von Berni
Antworten mit Zitat

Sorry perry,

deine Intention habe ich so nicht erkannt. Ist mir aber am Ende auch egal, denn ich beurteile Texte durchaus aus dem Bauch heraus und da sind mir "Mätzchen" des Autors (sorry, nicht böse gemeint, weiß es nur gerade nicht besser zu umschreiben!) egal. Für mich, dabei bleibe ich, könnte der Text nach der zweiten Strophe enden. Die Dritte wirkt auf mich gequält, drangepresst. Aber das ist meine rein persönliche Ansicht.

Ciao,
Berni
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag02.06.2018 01:08
Hallo Bernie,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

und die sei Dir von Herzen gegönnt!
LG
Perry
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag02.06.2018 15:56
Re: fundsache
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

fundsache

gehe ich im walde so für mich hin
finde ich gelegentlich dinge
die mehr sind als sie scheinen

zuhause lege ich sie ins regal
warte dass sie sich offenbaren
wenn nicht bringe ich sie zurück

ein helmschanier erzählte mir
vom schicksal seines ritters
der ging dahin weil es klemmte


--------------------------------------------


Hallo Perry,

bitte verzeihe [ warum, weiß ich gar nicht so genau ], aber dieses Stück treibt mich geradezu in die Absurderei ...

Definitiv kann ich nichts mit jenen "Dinge" anfangen ... fehlt mir hier etwas Konkretes;

und bzgl der letzten Strophe frage ich mich, wieso ein klemmendes Helmscharnier den armen Ritter zu Tode bringt? ... ist's doch gerade wichtig, dass der Helm runtergeklappt ist zumindest im 1:1 Kampf, oder nicht?  / und andererseits,  warum sollte der Helm im Kampfe überhaupt aufgeklappt sein?

[ oder hat LI diesen Helm auch wieder zurückgebracht? Wink ]

... habe ich mal die 'Dinge' durch 'Finger' ersetzt ... finde , hat schon was, einmal Absurdes aber auch inhalts_Wehendes, mMn  Wink


Dir wieder ein Tschüss,  Frank ...

-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag02.06.2018 17:10
Hallo Frank,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

danke fürs Interesse an dieser leicht philosophisch angehauchten Humoreske.
Die Dinge stehen hier für Gegenstände, deren Namen nicht angegeben werden können, weil sie unbekannt sind oder weil es sich um mehrere verschiedene handelt. Im Text ergibt sich dann ja eines zu erkennen. Wink
Real betrachtet ist es natürlich schwierig, einen genauen Sachverhalt zu eruieren. Ich könnte mir vorstellen, dass das Visier sich in einer Mittelstellung verklemmte, sodass der arme Ritter seinen Gegner nicht richtig sehen konnte und so den Kürzeren zog. Letztlich ist das aber auch gar nicht die Aussageebene des Textes, die mehr im Übertragenen liegt, die Welt mit fantasievollen Augen zu betrachten.
LG
Perry
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag02.06.2018 19:25

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Perry,

was ich finde: eine Goethe-Zeile als Einstieg, ein LI als Sammler, eine Fundsache die sich öffnet, indem sie anknüpft beim LI und ein Augenzwinkern hin zum Leser in der Schlusszeile, die  eine Zurückführung zum Zitat am Anfang ist.

Nach dieser zart poetischen Goethe-Zeile, die eine ganze Welt eröffnen könnte, folgt eine brutal nüchterne Zeile für die ein Wort wie  „gelegentlich“ als Beispiel reicht. Welch ein Bruch!

Bis Zeile 6 geht es in einem Erzählduktus weiter, der mich an ein „Abarbeiten“, ein Herunter-Erzählen erinnert.  

Klar wird mir durchaus Vertrautes erzählt, denn wer ist nicht auch auf die eine oder andere Weise Sammler, auch Sammler von Zusammenhängen über Zeiten hinweg, Zusammenhängen, die sich reiben und etwas in einem bewirken, oft ganz überraschend.

Ein erneuter Ton-Wechsel in Strophe 3, hin zu einem humorigen Ton.
Für mich hat das Ganze etwas arg Gewolltes.

Es stimmt für mich hier in der Gesamtheit des Gemachtseins etwas nicht.
Vielleicht will der Text zu viel. Er zieht nicht wirklich Gewinn aus dem Goethe-Zitat. Die Goethe-Zeile bleibt trotz des Rückbezugs am Schluss isoliert ober drüber stehen.

Ich kann dir nur diese meine Störgefühle rückmelden. Aber das ist mein Lesen und sieh es als solches. Andere sehen es vielleicht ganz anders.

Die Idee, was eine Fundsache so alles bewegen und öffnen kann, finde ich eine sehr reizvolle, und das „So-für-sich-hin-Gehen“ kann auch durchaus ein guter Start ins „Fündig-werden“ sein.

Ist nicht der Reiz der Dinge, ihr Eigenleben und das „poetische“ Sehen des Finders das Zentrale, das ein Öffnen der Dinge und des LI möglich machen?

Ich denke, du hattest eine ganz andere Absicht. Vielleicht kannst du sie herausschälen.

Liebe Grüße Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag02.06.2018 20:09
Hallo Aranka,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ich kann deine Anmerkungen gut nachvollziehen, aber wenn ich wirklich das zartpoetische des Goethezitats weiterspinnen wollte, dann wäre es ein ganz anderer Text geworden. Ich habe es eher als einen leicht ironischen Rückblick verwendet und bin dannach in die zuerst allgemeine, dann philosophisch fantasievolle Sicht der Dinge umgeschwenckt, um diese dann augenzwinkernd abzuschließen.
Was das gewollt anbelangt, sehe ich es bei Humoresken als vertretbar an.
Ich werde aber gern mal versuchen eine poetischer Variante zu erarbeiten.
In diesem Sinn vielen Dank fürs Analysieren und die offene Kritik.
LG
Perry
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Perry
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag04.06.2018 17:39
Hallo Aranka,
von Perry
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hier nun die andere Fassung:

fundsache 2

ich ging im walde so für mich hin
und nichts zu suchen das war mein sinn

im moos sah ich ein blechstück liegen
vielleicht konnte es einstmals fliegen

ich wollt es bergen da sagt es leis
höhenflüge haben ihren preis

ich hobs auf und polierte es glatt
befestigte es am rotorblatt

meines windrads dort am hohen ort
schwebt und dreht es sich nun immerfort

LG
Perry
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