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Colluvia


 
 
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Deensaster
Geschlecht:männlichErklärbär
D

Alter: 22
Beiträge: 3



D
Beitrag13.05.2018 19:14
Colluvia
von Deensaster
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eine große, dunkelgraue Gewitterwolke durchzog den Himmel über Colluvia.

Schwere Regentropfen prasselten aus ihr herab und trafen unvorbereitete Bürger, die eilig begannen unter den Vordächern Schutz zu suchen. Ab und zu erhellte ein Blitz das fast schwarze Firmament und ließ einen Blick auf die gigantisch Hochhäuser der Großstadt zu. Darwin verließ das Gebäude des Pacificatorpräsidiums. Er warf sich seufzend seine dunkelbraune Lederjacke über und sah auf seine Uhr - es war schon nach 1 Uhr morgens. Langsam durchschritt er den strömenden Regen und blieb in der Mitte der zwischen den Gebäuden aufgezogenen Brücke stehen. Seine Haare hingen jetzt schon vollkommen durchnässt in seinem Gesicht, doch das störte ihn kaum. Darwin lehnte sich an das Geländer und ließ seinen Blick durch die Straßen streifen. Fast 350 Meter waren es bis zum Boden, Höhenangst hatte Darwin aber noch nie gehabt. Wenn man ein Kind Colluvias ist, wäre Höhenangst sehr ungewöhnlich. Darwin wendete seinen Blick nun nach oben. Noch 150 weitere Meter ragten die größten Gebäude empor.

Wenn man einen der Wolkenkratzer von oben bis unten betrachtet, fällt einem schnell die Abgrenzung der drei colluvianischen Ebenen auf; Die Slums, bevölkert von den ärmsten Bewohnern Colluvias, größtenteils abgeschottet von den anderen Ebenen, um Ihnen nicht zur Last zu fallen; die Mittelschicht, welche den größten Teil Colluvias ausmacht und ziemlich mittelmäßig und gewöhnlich ist; und zu guter Letzt die obere Schicht, im Volksmund oft leicht sarkastisch der "neue Adel" genannt. Letztere besteht aus den Superreichen und politisch Mächtigen, die einen einfachen Pacificator wie Darwin Matthews mit einem Fingerschnippen vernichten könnten. Die Ebenen sind nicht wie gewöhnlich in Viertel aufgeteilt, sondern von oben nach unten abgetrennt; oben ist der neue Adel angesiedelt, in der Mitte die Mittelschicht und ganz unten auf dem Boden befinden sich die Slums, deren Bewohner sich aufgrund von Mangel an Technik und Geld nur sehr selten in eine höhere Schicht retten können. Darwin bewohnte zwar zusammen mit seiner Frau Julia und seinem Sohn Shawn nur eine Wohnung in der mittleren Schicht, dennoch besaß er als Beamter einige Privilegien, welche die meisten anderen Bürger nicht hatten. Gedankenverloren stand er dort und blickte über die riesige Stadt, die wie ein ruhendes Raubtier vor ihm lag.

Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und riss sich aus seiner Gedankenwelt zurück in die Wirklichkeit. Erst jetzt wurde ihm die eisige Kälte der Regentropfen bewusst, von denen seine Kleidung schon triefte. Schnell lief er weiter zum Ende der Brücke, wo auf dem Parkplatz des Reviers sein altes Auto geparkt war. Darwin legte seinen Daumen auf den Fingerabdrucksensor neben dem Türgriff. Kurz darauf hörte er ein leises Klicken und konnte seine Tür öffnen. Rasch stieg er ein und warf seine durchnässte Jacke auf den Beifahrersitz. Darwin startete den Motor und betätigte einen kleinen, schwarzen Knopf an der linken Seite des Lenkrads, woraufhin sich sein Auto vom Boden abstieß und etwa einen Meter darüber in der Luft schweben blieb. Vorsichtig manövrierte er zwischen den blinkenden Lichtern der Geschäfte und Nachtclubs hindurch und erreichte einige Minuten später seine Wohnung. Vor dem Garagentor, das mitten in der Außenwand das Hochhauses eingelassen war, bremste Darwin sein Auto und öffnete per Fernbedienung das Garagentor. Dieses war neben dem Aufzug, den man von einer der Brücken betreten konnte, der einzige Weg, der in seine Wohnung führte. Nachdem das Tor sich langsam und ächzend öffnete, steuerte er das Auto hinein und parkte es, das Garagentor schloss sich automatisch mit dem gleichen, schrillen Quietschen, mit dem es sich auch geöffnet hatte.

Darwin gähnte. Es gab kaum Dinge die er mehr hasste, als bis tief in die Nacht im Präsidium zu bleiben. Er öffnete die Tür, welche Garage und Flur voneinander trennte. Lautlos hing Darwin seine Jacke auf und betrat das Zimmer links von sich. Darwin betätigte den Lichtschalter. Reflexartig schloss er seine Augen, um sich gegen die unbarmherzige Flut des Lichts zu schützen. Nach einigen Sekunden öffnete er sie wieder und sah sich im Zimmer um. Rechts neben ihm stand eine Schreibtischplatte aus gepressten Holzspänen auf zwei schwarzen Tischbeinen. Auf dem Tisch lagen einige verstreute Buntstifte und ein Blatt mit einer halbfertigen Zeichnung von Batman. In einer Ecke stand ein leicht veralteter Fernseher, an den eine Spielekonsole angeschlossen war. Unter dem Fenster, durch das man auf die Fassade des gegenüberliegenden Gebäudes sehen konnte, lag das Bett von Shawn, mit ihm darin. Shawn war ein Junge von elf Jahren, mit hellbraunen Haaren und smaragdgrünen Augen, welche er von seinem Vater geerbt hatte. Seine Züge waren aufgrund des jungen Alters noch sehr kindlich, was ihm ein liebenswertes Aussehen verlieh. Dies fand sich jedoch auch in seiner Persönlichkeit wieder. Shawn war seinen Eltern noch nie zur Last gefallen und war auch in der Schule sehr konzentriert und angestrengt. Darwin setzte sich ans Bett, strich Shawn sanft über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er das Zimmer wieder genau so leise verließ, wie er es betreten hatte. Sofort lief er in Richtung Schlafzimmer, doch gerade als er es betreten wollte, verließ seine Frau den Raum und stand ihm nun gegenüber. Ein breites Lächeln bildete sich in Darwins Gesicht, als er sie erblickte. Sie stand dort vor ihm, in einem Morgenmantel und mit ihren zerzausten, hellblonden Haaren. Ihre strahlend blauen Augen faszinierten Darwin noch genau so sehr, wie an dem Tag an dem er sie kennen lernte. Julia erwiderte Darwins Grinsen mit einem matten Lächeln, das ihre Müdigkeit gut zum Ausdruck brachte. Verschlafen ließ sie sich in seine Arme fallen. Darwin küsste sie und fragte:

"Warum schläfst du denn noch nicht? Du siehst aus als könntest du Schlaf gebrauchen."

Julia schüttelte ihren Kopf. "Du weißt doch, dass ich warten möchte, bis du von der Arbeit kommst."

Darwin lächelte. "Gut, dann lass uns jetzt ins Bett gehen, du schläfst ja schon fast im Stehen ein."

Julia nickte nur und schlurfte zurück zu ihrem Bett, in das sie sich fallen ließ und wo sie fast sofort einschlief. Schnell zog Darwin sich um und legte sich neben seine Frau. Er wandte seinen Kopf in Richtung des Fensters und blickte hinaus auf die endlosen Gebäude und blinkenden Lichter dieser gigantischen Stadt. Einige Autos flogen in der Ferne vorbei, langsam und schleppend, als wären selbst sie müde.

Ich muss jetzt schlafen, dachte Darwin. Morgen muss ich wieder arbeiten.

Er gähnte und schloss die Augen. Schnell driftete er in einen ruhigen, festen und traumlosen Schlaf ab.

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azareon35
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 292
Wohnort: Hessen


Beitrag13.05.2018 20:25
Re: Colluvia
von azareon35
Antworten mit Zitat

Hallo Deensaster,

dann will ich mal etwas Kritik üben. Nimm dir, was du gebrauchen kannst, den Rest in die Tonne
Deensaster hat Folgendes geschrieben:
Eine große, dunkelgraue Also im Gegensatz zu den hellgelben Gewitterwolken? Gewitterwolke durchzog Das Verb gefällt mir nicht. Ein einfaches hing über Colluvia tut es auch. den Himmel über Colluvia.

Schwere Regentropfen prasselten aus ihr herab und trafen unvorbereitete Bürger, die eilig begannen Komma unter den Vordächern Schutz zu suchen. Ab und zu erhellte ein Blitz das fast schwarze Firmament und ließ einen Blick auf die gigantischEN Hochhäuser der Großstadt zu. Das ist eine Beschreibung, die man eher in einem Drehbuch erwarten würde.  Es wirkt vom Protagonisten distanziert.
 Darwin verließ das Gebäude des Pacificatorpräsidiums. Er warf sich seufzend seine dunkelbraune Lederjacke über und sah auf seine Uhr - es war schon nach 1 Uhr morgens. Moment, es ist 1 Uhr morgens und da sind die Straßen noch gefüllt? Langsam durchschritt er den strömenden Regen und blieb in der Mitte der zwischen den Gebäuden aufgezogenen Brücke stehen. Seine Haare hingen jetzt schon vollkommen durchnässt in seinem Gesicht, doch das störte ihn kaum. Confused Das glaube ich kaum. Nasse Haare, die einem im Gesicht hängen sind extrem nervig. Darwin lehnte sich an das Geländer und ließ seinen Blick durch die Straßen streifen. Fast 350 Meter waren es bis zum Boden Punkt Höhenangst hatte Darwin aber noch nie gehabt. Wenn man ein Kind Colluvias ist, wäre Höhenangst sehr ungewöhnlich. Ich weiß, was du sagen willst, aber der Satz stimmt nicht. Für ein Kind Colluvias war Höhenangst ohnehin ungewöhnlich. Darwin wendete seinen Blick nun nach oben. Noch 150 weitere Meter ragten die größten Gebäude empor.
Okay, du willst die Welt durch den Blick des Protagonisten beschreiben, aber das wirkt wie eine sehr forcierte Kamerafahrt. Die meisten Leute, eigentlich fast alle, die in einer Großstadt inmitten von Wolkenkratzern leben, nehmen das als gegeben hin. Nach ein paar Tagen lässt dieses (zensiert) einfach nach.
Wenn man einen der Wolkenkratzer von oben bis unten betrachtet, fällt einem schnell die Abgrenzung der drei colluvianischen Ebenen aufPunkt Die Slums, bevölkert von den ärmsten Bewohnern Colluvias, größtenteils abgeschottet von den anderen Ebenen, um Ihnen nicht zur Last zu fallen; die Mittelschicht, welche den größten Teil Colluvias ausmacht und ziemlich mittelmäßig und gewöhnlich ist; und zu guter Letzt die obere Schicht, im Volksmund oft leicht sarkastisch der "neue Adel" genannt. sad Infodump. Ist jetzt nicht annähernd so lang wie andere Exemplare, die ich schon gesehen habe, aber das kann man bestimmt eleganter lösen. Letztere besteht aus den Superreichen und politisch Mächtigen, die einen einfachen Pacificator wie Darwin Matthews mit einem Fingerschnippen vernichten könnten. Was, haben die Superreichen auch Superkräfte? Die Ebenen sind nicht wie gewöhnlich in Viertel aufgeteilt, sondern von oben nach unten abgetrennt; oben ist der neue Adel angesiedelt, in der Mitte die Mittelschicht und ganz unten auf dem Boden befinden sich die Slums, deren Bewohner sich aufgrund von Mangel an Technik und Geld nur sehr selten in eine höhere Schicht retten können.
Ein weiteres Problem. Dieser ganze Abschnitt, beginnend mit dem colluvianischen Wolkenkratzer, ist im Präsens, während der Rest des Textes im erzählenden Präteritum ist. Das passt nicht.
Darwin bewohnte zwar zusammen mit seiner Frau Julia und seinem Sohn Shawn nur eine Wohnung in der mittleren Schicht, dennoch besaß er als Beamter einige Privilegien, welche die meisten anderen Bürger nicht hatten. Gedankenverloren stand er dort und blickte über die riesige Stadt, die wie ein ruhendes Raubtier vor ihm lag. Sorry, aber diese Film-Noir-Metapher hättest du besser in den ersten Satz mit der Gewitterwolke gesteckt. Hier wirkt sie eher fehl am Platz.
Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und riss sich aus seiner Gedankenwelt zurück in die Wirklichkeit. Erst jetzt wurde ihm die eisige Kälte der Regentropfen bewusst, von denen seine Kleidung schon triefte. Nein. Auf keinen Fall. Entweder ist seine Kleidung sehr wasserdicht, was ich bei einer Lederjacke für unwahrscheinlich halte, oder Darwin steht unter Drogen. Gerade bei Platzregen wirst du sehr schnell durchnässt. Schnell lief er weiter zum Ende der Brücke, wo auf dem Parkplatz des Reviers sein altes Auto geparkt war zu dem Parkplatz des Reviers, auf dem sein altes Auto stand. Darwin legte seinen Daumen auf den Fingerabdrucksensor neben dem Türgriff. Kurz darauf hörte er ein leises Klicken und konnte seine Tür öffnen. Rasch stieg er ein und warf seine durchnässte Jacke auf den Beifahrersitz. Bei einem Platzregen kann er von Glück reden, wenn nur seine Jacke durchnässt ist. Darwin startete den Motor und betätigte einen kleinen, schwarzen Knopf an der linken Seite des Lenkrads, woraufhin sich sein Auto vom Boden abstieß und etwa einen Meter darüber in der Luft schweben blieb. Sehr szenisch beschrieben, aber unnötig. Die meisten Leser können sich fliegende Autos vorstellen. Wenn du das schon beschreiben willst, dann lass Darwin wenigstens kurz beten, dass der heilige Herr der Maschinen bitte den alten Antigrav (der die ganze Zeit rumzickt) funktionieren lassen möge, oder so was.
Vorsichtig manövrierte er zwischen den blinkenden Lichtern der Geschäfte und Nachtclubs hindurch und erreichte einige Minuten später seine Wohnung. Vor dem Garagentor, das mitten in der Außenwand das Hochhauses eingelassen war, bremste Darwin sein Auto und öffnete per Fernbedienung das Garagentor. Dieses war neben dem Aufzug, den man von einer der Brücken betreten konnte, der einzige Weg, der in seine Wohnung führte. Nachdem das Tor sich langsam und ächzend öffnete, steuerte er das Auto hinein und parkte es, das Garagentor schloss sich automatisch mit dem gleichen, schrillen Quietschen, mit dem es sich auch geöffnet hatte.

Darwin gähnte. Es gab kaum Dinge die er mehr hasste, als bis tief in die Nacht im Präsidium zu bleiben. Die beiden Sätze passen besser in die Fahrt nach Hause.
Er öffnete die Tür, welche Garage und Flur voneinander trennte. Lautlos hing Darwin seine Jacke auf und betrat das Zimmer links von sich. Darwin betätigte den Lichtschalter. Reflexartig schloss er seine Augen, um sich gegen die unbarmherzige Flut des Lichts zu schützen. Nach einigen Sekunden öffnete er sie wieder und sah sich im Zimmer um. Rechts neben ihm stand eine Schreibtischplatte aus gepressten Holzspänen auf zwei schwarzen Tischbeinen. Auf dem Tisch lagen einige verstreute Buntstifte und ein Blatt mit einer halbfertigen Zeichnung von Batman. Aha. Ich weiß zwar nicht, wann das spielt, aber interessant, dass Batman in dieser Zeit noch bekannt ist. In einer Ecke stand ein leicht veralteter Fernseher, an den eine Spielekonsole angeschlossen war. Unter dem Fenster, durch das man auf die Fassade des gegenüberliegenden Gebäudes sehen konnte, lag das Bett von Shawn, mit ihm darin. Shawn war ein Junge von elf Jahren, mit hellbraunen Haaren und smaragdgrünen Augen, welche er von seinem Vater geerbt hatte. Seine Züge waren aufgrund des jungen Alters noch sehr kindlich, was ihm ein liebenswertes Aussehen verlieh. Dies fand sich jedoch auch in seiner Persönlichkeit wieder. Shawn war seinen Eltern noch nie zur Last gefallen und war auch in der Schule sehr konzentriert und angestrengt. Darwin setzte sich ans Bett, strich Shawn sanft über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er das Zimmer wieder genau so leise verließ, wie er es betreten hatte. Sofort lief er in Richtung Schlafzimmer, doch gerade als er es betreten wollte, verließ seine Frau den Raum und stand ihm nun gegenüber. Ein breites Lächeln bildete sich in Darwins Gesicht, als er sie erblickte. Sie stand dort vor ihm, in einem Morgenmantel und mit ihren zerzausten, hellblonden Haaren. Ihre strahlend blauen Augen faszinierten Darwin noch genau so sehr, wie an dem Tag an dem er sie kennen lernte. Julia erwiderte Darwins Grinsen mit einem matten Lächeln, das ihre Müdigkeit gut zum Ausdruck brachte. Verschlafen ließ sie sich in seine Arme fallen. Darwin küsste sie und fragte:

"Warum schläfst du denn noch nicht? Du siehst aus als könntest du Schlaf gebrauchen."

Julia schüttelte ihren Kopf. "Du weißt doch, dass ich warten möchte, bis du von der Arbeit kommst."

Darwin lächelte. "Gut, dann lass uns jetzt ins Bett gehen, du schläfst ja schon fast im Stehen ein."
Dazu sag ich gleich noch was.
Julia nickte nur und schlurfte zurück zu ihrem Bett, in das sie sich fallen ließ und wo sie fast sofort einschlief. Schnell zog Darwin sich um und legte sich neben seine Frau. Er wandte seinen Kopf in Richtung des Fensters und blickte hinaus auf die endlosen Gebäude und blinkenden Lichter dieser gigantischen Stadt. Einige Autos flogen in der Ferne vorbei, langsam und schleppend, als wären selbst sie müde.

Ich muss jetzt schlafen, Gedanken bitte kursiv. dachte Darwin. Morgen muss ich wieder arbeiten.

Er gähnte und schloss die Augen. Schnell driftete er in einen ruhigen, festen und traumlosen Schlaf ab.

Stadt mit riesigen Wolkenkratzern, fliegende Autos, noch stärkere Unterschiede in der Gesellschaft, Dauerregen, Neonreklame - alles klassische Cyberpunkmotive. Damit kann man arbeiten.

Ich sehe hier diese Probleme
    -Deine Hintergrundbeschreibungen sind funktional, aber stellenweise etwas leblos und, wie ich im Text anmerkte, überflüssig, siehe das fliegende Auto. Wenn es das erste Mal wäre, dann okay, gerne. Aber für Darwin ist das nicht anders, als wenn er mit dem Auto heimfahren und nicht fliegen würde. Es ist nichts besonderes.  Genauer gesagt, es ist vielleicht nur für den Leser besonders, und es ist nicht mal das.

    -Es passiert nichts. Stell dir das Ganze mal bildlich vor. Darwin geht aus dem Gebäude, steht für eine Weile auf einer Brücke herum, geht zu seinem Auto, fliegt heim, knuddelt seinen Sohn und geht ins Bett. Das ist alles. (es fehlt nur noch der französische Kommentar aus dem Off, dann wäre das ein Film auf ARTE wink ) Denkt Darwin auf dem Heimweg immer noch über den Kapolski-Mord nach und über das gefrorene Hammelbein, welches die Tatwaffe zu sein scheint, aber es gibt keine Hinweise darauf, und das raubt ihm den Schlaf? Verlässt er beschwingt das Gebäude, selbst trotz der späten Stunde, weil er den Kapolski-Mord endlich lösen konnte, und wird dann unterwegs von einem Slummer angebettelt, der sich gar nicht auf dieser Ebene aufhalten darf?

    -Bitte keine Leerzeilen zwischen Dialogzeilen. Das macht den Text nicht lesbarer und ist einfach nur irritierend.

Fazit, wenn es dir gelingt, diese Probleme zu lösen, dann kann man daraus was machen. In seiner derzeitigen Form würde ich nicht weiterlesen wollen.

MfG
Azareon


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Deensaster
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Beitrag14.05.2018 18:37

von Deensaster
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Hallo Azareon und erst einmal danke für deine Antwort! Smile
Damit kann ich auf jeden Fall arbeiten, was ich jetzt gleich auch sofort tun werde!
Du hast natürlich Recht, in diesem Kapitel passiert kaum Wichtiges, jedenfalls nichts, was für die Handlung relevant wäre. Ich wollte das erste Kapitel nur schon mal nutzen, um die Welt grob zu beschreiben, deshalb auch der Blick über die Stadt, welchen ich aber definitiv noch besser gestalten kann.
Die formalen Aspekte (also die Leerzeilen zwischen den Dialogzeilen und die kursiven Gedanken) überarbeite ich auch noch. Tatsächlich wollte ich keine Leerzeilen lassen, aber war mir erst nicht sicher, wie ich die Dialoge formal gestalten sollte.
Noch mal danke für deine Verbesserungsvorschläge, ich werde sie mir zu Herzen nehmen! Very Happy

LG Deen
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Pintana
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Beitrag19.05.2018 09:07

von Pintana
Antworten mit Zitat

Hallo Deensaster,

vorweg: ich bin bei den Autoren, deren Romane ich normalerweise Beta-Lese als harte Kritikerin gefürchtet, also ist meine Kritik grundsätzlich absolut ehrlich, aber selten nett. Nettigkeiten hat der Markt für uns auch nicht übrig, von daher hilft so etwas niemandem.

Hast du diesen Text als Einstieg in das Buch geplant? Ich muss ganz ehrlich gestehen, das ich nur den ersten Absatz wirklich gelesen und den Rest nur noch überflogen habe. Auf der Suche nach Informationen dazu, was eigentlich der Sinn der Geschichte ist, und was mich als Leser direkt "fangen" und bei der Stange halten soll. Mittlerweile ist der Markt so hart, das man sich nur noch Leser sichern kann, indem man sie ab dem ersten Absatz an der Angel hat. Und das funktioniert mit Beschreibungen tendenziell eher schlecht. Der heutige Leser ist Filme gewohnt, da bemerkt er die Szenerie in der die Geschichte spielt nur beiläufig, wenn nicht innerhalb von wenigen Minuten irgendwas passiert ist der Film aus, der Buchdeckel zu. Wenn du also selbst sagst, im ersten Kapitel passiert absolut gar nichts, was für die Handlung wichtig ist: Weg damit. Konzentriere dich auf das wesentliche, füge Beschreibungen in Handlung ein, da, wo es gerade passt. Oder verlege sie zumindest nach hinten. Ohne großen Knall am Anfang wühlen sich die wenigsten Leser ausdauernd durch ein Kapitel voll Beschreibungen. Diese Erfahrung habe ich selbst mit einem Manuskript gemacht, da sind Leser leider noch ungnädiger als wir Autoren untereinander. Ich verstehe, das es dir wichtig ist, deiner Welt zuerst Substanz zu geben und eine klare Vorstellung zu schaffen, aber ohne irgendeinen Hinweis auf den Beginn eines Spannungsbogens und einer klaren Richtung der Geschichte hast du keine Gelegenheit mehr deine hübsche Welt in Aktion zu präsentieren.

Wenn du dich partout von diesem Einstieg nicht lösen möchtest: Vielleicht kannst du einen Prolog davor setzen, der den Leser fängt?
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