kalter Rückzug

[Seeadler]

Ein Schlag ins Gesicht
und deine
Hasserfüllten
Augen,
schmerzen mich nicht.

Ich erschrecke mich,
stelle mich aufrecht,
deinem Blick,
nichts ist mehr da.

Lautes lachen
schrei ich dir
entgegen,
gehe, kein Blick zurück.

Jetzt erst
spüre ich sie,
deine Wut,
wie Eis auf warmer Haut.

[Enfant Terrible]

Mit deinem vorangehenden Gedicht würde dieses hier einen schönen Zyklus ergeben. Dein Stil zeigt mir, dass es nicht immer eines neu erfundenen Rads braucht - manchmal reicht es, Emotionen ehrlich und authentisch darzustellen. Und in meinen Augen hast du es auch hier ganz gut geschafft. Allerdings würde ich auch hier gerne etwas umschreiben:

Ein Schlag ins Gesicht
schmerzt mir ebensowenig
wie deine hasserfüllten Augen

Erschocken stelle ich
mich aufrecht deinem Blick.
Nichts ist mehr da.

Lautes Lachen
schreie ich dir entgegen
und gehe, ohne zurückzublicken.

Jetzt erst spüre ich sie:
deine Wut, wie Eis auf warmer Haut

Ich hoffe, du nimmst es mir auch diesmal nicht übel, dass ich soviel in deinem Gedicht herumpfusche. Natürlich ist meine "verbesserte" Version nur eine Anregung, kein Gebot; und solltest du das Gefühl haben, das, was ich hier fabriziere, sei nun gar nicht mehr "dein", dann ignoriere getrost meinen Versuch.

[Brynhilda]

Lieber Seeadler!

Das ist ein sehr gefühlsstarkes, intensives Gedicht.
Die Ruhe des Lyrischen Ich angesichts des Aggressors hast du in bester Weise beschrieben.

Die Groß- und KLeinschreibung solltest du noch einmal überarbeiten, und das gilt auch für die Kommas.
Aber abgesehen davon: ein umwerfendes, berührendes, starkes Gedicht.

Viele Grüße,
Brynhilda!