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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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31.05.2018 10:49
von Literättin
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Weiter geht's:
@Zinna - ich merke mir Ruheblatz und schnickern , beides gefällt mir ungemein.
Zinna hat Folgendes geschrieben: | (...)
Titel
Regionalbahn oder Ruheblatz?
Weckt Neugier.
Thema
Das LI schnickert sich eins bei der Vorstellung, dass/wie die Fahrgäste es anschauen würden, würde er zum Führerstand gehen.
LI sonnt sich in seiner „Macht“, ungewiss sind doch die etwaigen Reaktionen.
Zitat
Als Schlussvers wirkt es eher absurd?
Weiteres
Eine Geschichte!
Das LI selber ist der Zugführer oder es hat ihn abhanden kommen lassen?
(...) |
Und natürlich hast Du recht, dass das Zitat im Schlussvers nicht der Bringer ist, habe es oben ja mehrfach erwähnt.
Was ich spannend finde, an deinem Kommentar, dass mir das, was Du unter "Weiteres" anklingen lässt, beim verfassen des Textes tatsächlich auch kurz durch den Kopf geschossen ist, ob das jemand als kleinen Krimi deuten könnte.
Fakt ist, dass die Fallstricke in und um dieses Gedicht herum die Aufgabenstellung selbst war: die Zitate schrien immer geradezu nach einem Gedicht, dass sich mit dem Schreiben von Lyrik befasst, eine Art Selbstreferenzialität einforderten sozusagen und das ließ in meinen Augen kaum einen Spielraum - weshalb ich so lange wie Ochs vorm Berg. Allerdings ist mir in der Schnelle meiner zündenden Idee dies natürlich immer wieder zum Fallstrick geworden: wie verpacke ich die Aufgabe? Was ist jetzt eigentlich das Thema in diesem, meinem Gedicht - zumal ja auch eine echte Alltagssituation da mit hinein spielte.
@menetekel - dies hier: menetekel hat Folgendes geschrieben: | irgendwer hat mal gesagt, dass gute Gedichte Texte seien, die Sinn machen, ohne auf eine Bedeutung abzuzielen.
Vielleicht wie das Leben selbst.
So ergeht es mir mit deinem Werk. Von mir wird Bedeutungsverzicht gefordert und gleichzeitig Einsicht in die Möglichkeiten der Sprache.
Kurzum: Für mich ist das ein gelungenes Gedicht.
| möchte ich am liebsten gar nicht kommentieren, sondern einfach genießen. Aber schau dir das murksige Ende von RB90 an und .... och nö, ich lass die Punkte doch lieber einfach so stehen.
@Sue Ulmer - Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben: | ich würde sagen, dem Gedicht fehlt seine Dichte.
Aber es hat seine Pointe...
| Ich sehe es dieweil ja umgekehrt , kann deine Sichtweise aber aus Zeiten, in denen ich mich in der Betrachtung von Lyrik an diesem Gedicht-Verdichtungs-Ding orientierte, absolut nachvollziehen.
@Rübenach - ich grüße einfach mal feste rheinrüberwärts und sage auf bald! Über das Verändern des Zitats habe ich mir allerdings auch einen Kopf zerbrochen, habe aber keinen Sinn darin gesehen, RB90 komplett in Kleinschreibung zu verfassen, also musste da wohl oder übel ein Großbuchstabe ins Zitat.
@Lorraine - diesen Absatz: Zitat: | Fast alles, was als Konsequenz dieser inneren, manisch-jauchzenden Überzeugung des LI in seiner Vorstellung passieren würde, sollte, findet ausschließlich in dessen Kopf statt, man spürt die Aufregung, das Herzklopfen in diesen wenigen Minuten, die wie ein Zeit-Raum der Offenbarung oder Inspiration erfahren werden, LI fühlt sich stark, unbesiegbar, überlegen – soviel zur Gewissheit. Sie zeigt ihre Kehrseite im Konjunktiv, alles, was erwartbar ist, durchführbar sein könnte, befindet sich noch im Reich der Möglichkeiten: Un-Gewissheit. | liebe ich regelrecht und bin froh, dass genau dieser Eindruck im abschließenden LI-Geschlechtswechsel kurz vor dem Absenden nicht verloren gegangen ist, wie ich befürchtete. Über dem "ließ und ließe" und "nahm - nähme" habe ich auch kurz gebrütet, kam aber zu keinem anderen Ergebnis als dem, was letztlich raus gekommen ist - und kann es dir nicht einmal begründen. Die Aufdringlichkeit habe ich in der Urfassung einfach mal gewagt, da war LI noch weiblich und es stand ihr unglaublich unverschämt gut , vielleicht hängt es damit zusammen?
Ich danke euch allen noch mal: euch Verfassen eigener so heterogener lyrischer Werke, euch Lesern, Kommentatoren, Punktegebern, Kritikern, Wortkargen - mir hat es unheimlich viel Freude gemacht hier, mit Euch (trotz und bei aller Anstrengung) und ich habe es echt genossen! Freue mich jetzt schon aufs nächste Mal.
_________________ when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -
Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -
Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.) |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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16.06.2018 00:31
von firstoffertio
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Ich möchte mich doch nochmal melden.
Ich habe den Text nun noch mehrmals gelesen, und empfinde ihn immer noch als sehr prosaisch. Hinzu kommt der Titel. Ich kann das immer noch nicht als Lyrik lesen. Und bin da eigentlich sonst sehr offen.
Gut ist die Positionierung des "ich" am Ende von einigen Zeilen.
Habe nun mal einiges weggemacht, und etwas zugefügt, wobei die Vorgaben allerdings wegfielen. und bin damit sicher bei etwas anderem für mich angekommen.
Der Zug stand im Gleis und ich wusste
in erregender Überlegenheit: ich
würde derjenige sein, der nach vorn lief
die Dinge in die Hand nahm; ich
lächelte schamlos:
nahm den Stift.
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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16.06.2018 11:39
von Literättin
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Ich gebe dir recht: es ist ein prosaisches Gedicht, es geht ja auch von einer recht profanen Situation aus, in der sich LI rasant überhöht. Ein poetisch.lyrischer Tonfall wäre da fehl am Platz gewesen.
Dass es dennoch nicht in sich stimmig ist - vor allem aufgrund des Schlusses, das ist die Krux.
Ansonsten würde ich aber die anderen Strophen nicht ändern wollen oder können, weil ich immer wieder, wenn ich diese lese, sehr eins mit dem Sprachfluss, dem Rhythmus, den Wiederholungen, die sich in meinen Ohren recht schön in eine Art Rausch hineinsteigern, dem sich LI da hingibt, ohne dass es jedoch zu einer Erfüllung, zu einem Höhepunkt kommen könnte.
Vielleicht setze ich mich irgendwann noch einmal dran - zumal mir selbst da eher noch was fehlt, als dass mit was zu viel wäre: ein wenigstens winziger Hinweis, weshalb LI denn weiß und die anderen nicht. In real übrigens auch recht profan: die Autorin (zur realen Situation aus der heraus ich die Idee entwickelt habe, schrieb ich ja weiter oben schon was) hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Blick in die leere Fahrerkabine getan.
Danke für deine nochmalige Beschäftigung mit diesem unspektakulären Stück .
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- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.) |
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