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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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26.05.2018 14:58
von holg
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Das ist natürlich eine sehr berührende, schön geschriebene Geschichte.
Davon abgesehen habe ich nur zwei Kritikpunkte.
Die Autoszene hat keinerlei Relavanz für den Rest der Geschichte.
Der Witz an Schrödingers Gedankenexpiremt ist eben, dass man NICHT ÜBERPRÜFEN KANN, ob das Tier (noch) lebt, oder tot ist und sie deswegen als beides betrachtet werden kann. Insofern taugt das Bild nicht für die Geschichte. Aber das ist eine Ungenauigleit, die sehr populär ist. Leider. Ich mach selbst Schrödinger-Witze, die das nicht so genau nehmen.
Hier täuscht natürlich die traumatische und gut erzählte, sehr emotionale Geschichte über solche Unzulänglichkeiten hinweg. Ein bisschen werfe ich ihr andererseits vor, dass sie eine Erfahrung, die viele werdende Eltern machen, auf diese Weise in gewissem Sinne ausschlachtet. PregXploitation, sozusagen.
_________________ Why so testerical? |
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Eliane Klammeraffe
Beiträge: 823
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26.05.2018 17:51
von Eliane
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holg hat Folgendes geschrieben: | Ein bisschen werfe ich ihr andererseits vor, dass sie eine Erfahrung, die viele werdende Eltern machen, auf diese Weise in gewissem Sinne ausschlachtet. PregXploitation, sozusagen. |
Oje. Nein. Das sollte sie auf keinen Fall, und ich hatte gehofft, den Tonfall gut genug getroffen zu haben, um sie nicht reißerisch erscheinen zu lassen. Im Gegenteil sollte sie dazu anregen, über ein Thema oder, wie Heidi es in ihrer Rezension weitergeführt hat, einen ganzen Themenkomplex nachzudenken, der in unserer Gesellschaft verdrängt und weggeredet wird, versteckt hinter rosarot/himmelblauen Schwangerschafts-Babyglück-Wolken.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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27.05.2018 08:38
von BlueNote
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Guten Morgen Eliane,
deine Geschichte ist mir (zunächst wegen des Titels) bereits im Wettbewerb aufgefallen. Ich habe sie regelrecht verschlungen (und sie mich). Natürlich hätte man gerne gewusst, wie sie ausgeht, aber so ist die Themenvorgabe (Un-Gewissheit) natürlich auf geniale Weise erfüllt. Man wird als Leser in das gleiche unangenehme Gefühl versetzt.
Toll gemacht!
BN
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Eliane Klammeraffe
Beiträge: 823
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27.05.2018 23:14
von Eliane
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Ich habe sie regelrecht verschlungen (und sie mich). |
Wow. Das ist mal ein Kompliment, und es freut mich unheimlich. Danke!
Entschuldigung an alle Rezensenten: Ich komme grade einfach nicht dazu, Eure Kommentare detailliert zu beantworten! Hoffentlich klappt das die nächsten Tage irgendwann noch ...
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6476 Wohnort: München
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28.05.2018 02:03
von sleepless_lives
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Dann schalte ich mich mal kurz hier ein, um dem da zu widersprechen:
holg hat Folgendes geschrieben: | Der Witz an Schrödingers Gedankenexpiremt ist eben, dass man NICHT ÜBERPRÜFEN KANN, ob das Tier (noch) lebt, oder tot ist und sie deswegen als beides betrachtet werden kann. Insofern taugt das Bild nicht für die Geschichte. |
Doch, man kann bei Schrödingers Gedankenexperiment überprüfen, ob das Tier lebt oder gestorben ist. Es beendet nur die theoretische Ungewissheit und das Paradoxon.
Wikipedia hat das gut zusammengefasst:
Wikipedia hat Folgendes geschrieben: | Das Paradoxon besteht darin, dass dem Gedankenexperiment nach eine Katze mit den Regeln der Quantenmechanik in einen Zustand gebracht werden könnte, in dem sie gleichzeitig „lebendig“ und „tot“ ist, und in diesem Zustand verbleibt, bis die Experimentieranordnung untersucht wird. Die gleichzeitig tote und lebendige Katze würde erst dann eindeutig auf „lebendig“ oder „tot“ festgelegt, wenn man sie beobachtete, also eine Messung durchführte. |
Hervorhebung von mir.
Deshalb ist die Anspielung an Schrödinges Katze so ein perfektes Bild für diese Geschichte. Man hätte es gar nicht besser wählen können.
Und das hier noch:
Heidi hat Folgendes geschrieben: | Was mir etwas unlogisch erscheint: Warum ist das Krankenhaus so nah am Meer? |
Weil die Vorgaben ja von einem Ereignis in der Karibik inspiriert wurden:
Allgemeines Krankenhaus, St. George's, Grenada
Und näher und fast als ob in der Geschichte beschrieben:
Krankenhaus auf dem Lido in Venedig
Ist aber kein allgemeines und, streng genommen, zur Lagune gelegen, nicht zum offen Meer.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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29.05.2018 10:08
von holg
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Dann schalte ich mich mal kurz hier ein, um dem da zu widersprechen:
holg hat Folgendes geschrieben: | Der Witz an Schrödingers Gedankenexpiremt ist eben, dass man NICHT ÜBERPRÜFEN KANN, ob das Tier (noch) lebt, oder tot ist und sie deswegen als beides betrachtet werden kann. Insofern taugt das Bild nicht für die Geschichte. |
Doch, man kann bei Schrödingers Gedankenexperiment überprüfen, ob das Tier lebt oder gestorben ist. Es beendet nur die theoretische Ungewissheit und das Paradoxon.
Wikipedia hat das gut zusammengefasst:
Wikipedia hat Folgendes geschrieben: | Das Paradoxon besteht darin, dass dem Gedankenexperiment nach eine Katze mit den Regeln der Quantenmechanik in einen Zustand gebracht werden könnte, in dem sie gleichzeitig „lebendig“ und „tot“ ist, und in diesem Zustand verbleibt, bis die Experimentieranordnung untersucht wird. Die gleichzeitig tote und lebendige Katze würde erst dann eindeutig auf „lebendig“ oder „tot“ festgelegt, wenn man sie beobachtete, also eine Messung durchführte. |
Hervorhebung von mir.
Deshalb ist die Anspielung an Schrödinges Katze so ein perfektes Bild für diese Geschichte. Man hätte es gar nicht besser wählen können.
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Da ist mir beim Herumeditieren ein Halbsatz abhanden gekommen, der so ähnlich war, wie „ohne den Versuchsaufbau zu öffnen/das Experiment zu beenden“
NAtürlich habe ich, bevor ich das schrieb, den Wikipedia-Artikel gelesen, (jedenfalls bis zu den Interpretationen), und fühlte mich bestätigt. Schon interessant, wie voreingenommen man Informationen aufnimmt.
Andererseits steht weiter unten im Artikel
Zitat: | Schrödinger schlägt nun vor, dass – wenn die Quantenphysik auch auf makroskopische Systeme anwendbar wäre – sich auch die Katze im Zustand der Überlagerung befinden müsste, solange niemand den abgeschlossenen Raum öffnet und den Zustand der Katze überprüft (= Messung). Sie wäre also lebendig und gleichzeitig tot. | (meine Hervorhebung)
Das klingt schon sehr nach Experiment beenden und Versuchsaufbau zerstören.
Weiter oben im Artikel steht, dass bei Messungen während des Experiments, also solange sich das Objekt in Superposition befindet, Messungen von außen zufällige Werte (lebendig/tot) annähmen.
Das entspricht dem, was ich bei einem Besuch in einem Labor gelernt habe, das mit Lichtquantenpaaren Verschlüsselungsmethoden erforschte: Man weiß solange nicht, welchen Zustand das Quant hat, bis man es misst, es also auf einen Sensor trifft. Dabei wird es zerstört.
Nun sind Lichtquanten keine Katzen und keine Embryonen. Ich sehe dein Argument und bin froh, dass ich nicht mittels Punktevergabe in das Experiment PokaPro eingegriffen habe.
_________________ Why so testerical? |
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