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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2018
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag27.05.2018 23:20

von hobbes
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Noch ein kurzer Zwischenruf, weil ich das gerade witzig finde. Mir fiel nämlich eben erst, beim Lesen von dem hier
Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
– auf den Leuchtturm bin ich nicht gekommen –,

auf, warum ich mich schon die ganze Zeit unterschwellig über die Frage bzw. Klarstellung des Leuchtturms gewundert hatte. Das war doch völlig klar? Dachte ich, ich hätte wirklich darauf gewettet, dass der im Text drinsteht.
Und war jetzt sehr erstaunt, dass er das nicht tut.
Aber vierzehn Meter über dem Meer, viele Treppen, ganz klar ein Leuchtturm. Also ganz klar für mich.

Da frage ich mich jetzt aber auch, warum dir das so wichtig ist, diesen Leuchtturm nicht direkt zu benennen? Was hat das für einen Mehrwert? Oder war das gar keine bewusste Entscheidung?

Aber lass dich nicht aus der Reihe bringen, ich kann warten smile
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d.frank
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Beitrag27.05.2018 23:21

von d.frank
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Hallo Amarenakirsche

Zitat:
Leider hat dieser Text keine Punkte von mir bekommen, was daran lag, dass ich die Handlung nicht ganz verstanden habe. Das mag anderen anders gehen, aber mir hätten ein paar weniger lange und schachtelige Sätze beim Verstehen geholfen.


Selbst mit kurzen Sätzen hätte sich der Text wohl leider an seiner Uneindeutigkeit aufgehangen. Sad


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hobbes
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Beitrag27.05.2018 23:24

von hobbes
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Zum Zweiten habe ich die Banane in hobbes Text auf dich bezogen. Embarassed Laughing Du selbst hast ja keinen Prosatext abgeben, aber das wusste ich nicht und ich hatte eine Ahnung, was hobbes betrifft, aber diese Banane! Laughing Laughing Laughing

Sorry, ich schon wieder, aber das interessiert mich natürlich. Erstens, warum schließt man von einer Banane auf Literättin, zweitens, welchen Text hätte ich denn vermeintlich geschrieben?
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d.frank
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Beitrag27.05.2018 23:44

von d.frank
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hobbes, jetzt nervst du aber Wink Laughing Laughing


Zitat:
Erstens, warum schließt man von einer Banane auf Literättin, zweitens, welchen Text hätte ich denn vermeintlich geschrieben?


Keine Ahnung, weil die Literättin diese tanzende Banane da gepostet hat und weil ich vielleicht einen Teil der Diskussion im Faden verpasst habe, und weil diese Banane in deinem Text so deplatziert gewirkt hat, weil ich ihre eigentliche Bedeutung (die sie laut dir dann auch nicht hatte Laughing) nicht herausgelesen habe. wink

Den, den du geschrieben hast! Wink
Ich wusste, dass er von dir war (wie ich unterm Text gesehen habe, war ich mit dieser Vermutung nicht alleine).
Wie du aus meinem Kommentar aber hoffentlich herausgelesen hast, hatte diese Ahnung keinen Einfluss auf meine Punkteverteilung!


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hobbes
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Beitrag27.05.2018 23:51

von hobbes
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Und das, wo ich Bananen absolut furchtbar finde. Allein dieser Geruch! Börks*.

Nu bin ich aber weg.

* Komisch, jetzt denke ich auch an Literättin smile
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d.frank
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Beitrag28.05.2018 00:15

von d.frank
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Hallo Akiragirl

Zitat:
- Alfred bleibt mir extrem fern
- manche Sätze erscheinen mir sehr aufgesetzt („Sekt ist ein allseits anerkanntes Mittel zur Unterstreichung libidinöser Festlichkeiten“); es kommt 0 Gefühl bei mir an
- der Text hat mich mit einem Schulterzucken zurückgelassen


Dieses Problem mit Figuren aus meiner Feder kommt mir bekannt vor. wink
Es ist schade, dass dir der Text nichts gegeben hat.
Zum libidinösen Satz: Der sollte nicht protzig wirken. Eigentlich hatte er Alfreds Sicht darauf zeigen sollen, also auf die Sache an sich, dass sie ihm irgendwie doch auch fremd ist.

Schön, dass du dich dann doch zu ein paar Worten durchringen hast können. smile


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d.frank
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Beitrag28.05.2018 00:27

von d.frank
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Hallo gold

vielen Dank für  das Wohlwollen!

Dann frag ich dich jetzt aber auch:
Was hast du im Text gesehen?

Oder meintest du etwas Anderes, bezogen auf dein eigenes Schaffen?
Das ist aber auch wirklich so eine Sache mit diesen Worten und ihren Zusammenhängen. Embarassed Laughing

Zitat:
die Geschichte ist gut geschrieben. Leider kann ich mit der Szene, in der Martyna mit der Mülltonne hantiert nichts anfangen. Schade.


Überhaupt nichts? Für was hast du die Punkte gegeben?


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d.frank
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Beitrag28.05.2018 23:44

von d.frank
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Hallo hobbes smile

ich hoffe, du hattest einen schönen Tag.
Außerdem hoffe ich, dass ich nach schwülen 30 Grad und jeder Menge Arbeit jetzt noch über genügend Hirnschmalz verfüge, um mich deinen Anmerkungen einigermaßen gebührlich anzunähern. wink

Zitat:
Nachdem du dich so uneinsichtig zeigst*, habe ich total Lust, deinen Text zu zerlegen dir zu zeigen (oder zumindest versuchen zu zeigen), wo du mich in die Irre bzw. zu den Fragezeichen geführt hast.
Weil, selbst mit deinen Kommentaren kapiere ich die Sache noch nicht so ganz.


Du findest, ich habe mich uneinsichtig gezeigt?
Eigentlich hatte ich nur erklären wollen, aber schon klar, wenn man es erst erklären muss, ist wohl irgendwas schiefgegangen. Laughing

Zitat:
Aber ich fange mal mit Alfred an, denn verbiestert würde ich ihn nicht nennen. Aber nun, das könnte eventuell daran liegen, dass ich die Geschichte gar nicht verstanden habe. Vielleicht fange ich also doch einfach von vorne an.


Vielleicht war verbiestert auch ein bisschen zu pauschal ausgedrückt, verschroben und kauzig trifft es schon eher, obwohl er schon auch verbittert ist und sich mit der Situation abgefunden hat.

Zitat:
Das ist jetzt sicher etwas ganz persönliches, aber hier assoziiere ich einen Typen, der quasi für das Postkartenmotiv zuständig ist. Da sind irgendwelche Leute, die Feste ausrichten. Und für den Lokalkolorit, weil ein Leuchtturm nun mal einen Wärter braucht, am besten einen kauzigen Alten, ist Alfred zuständig. Allein der Name, Alfred - sofort ein Bild (für mich). Eben genau dieser kauzige, verschrobene (aber dennoch liebenswerte) Alte.
Praktischerweise scheint Alfred sowieso nichts besseres zu tun zu haben, als mit dem Fernglas aus dem Leuchtturm zu schauen und die Geschehnisse zu beobachten. Ist also der ideale Job für ihn, Postkartenmotivleuchtturmwärter.


Du assoziierst das im Grunde ja alles richtig. smile
Eine Unstimmigkeit entsteht eigentlich nur darin, dass du Alfred als zugezogen / angeworben empfunden hast, obwohl Alfred schon ewig da oben im Leuchtturm sitzt. Das nimmt natürlich eine wichtigen Baustein aus der Betrachtung, weil die Degradierung ein Bestandteil der Verbindung zwischen Alfred und Martyna ist.
Ich hatte das eigentlich mit diesen Sätzen:

Zitat:
Die ehemalige Hauptstraße liegt im Nachtschlaf, selbst bei Tage ist sie verwaist, ein abgestorbener Nabel. Alfred muss jetzt den Unterhalter spielen
,

auszudrücken gehofft. Da hast du wahrscheinlich einen externen Erzähler gesehen?

Zitat:
Zitat:
Die Ausbeute ist niedrig in so einem Nest.

Da könnte es eventuell schon missverständlich werden - welche Ausbeute? Für mich: Das, was er sieht, in diesem Fall der Wagen.


Die Ausbeute bezog sich eigentlich auf den fast blinden Scheinwerfer.
Martyna, die Prostituierte, was an dieser Stelle noch nicht klar ist, dass sie eine ist, scheint sich keine neue Birne leisten zu können.
Ein bisschen ist das auch Alfreds Sicht. Er bezieht die Tatsache mit der kaputten Birne auch auf seine eigene Situation.
Ich merke, dass ich hier einen Gedankensprung gemacht habe, der von außen wirklich nicht nachzuvollziehen ist, und dass ich den Wagen nicht Einen Wagen hätte nennen sollen, weil dann nicht nur klar gewesen wäre, dass Alfred wegen ihm durch das Fernglas sieht.


Zitat:
Zitat:
zur Feier des Tages frisch gestutzten,

Dadurch, dass weiter oben die Feste der Leute erwähnt werden, bin ich hier versucht zu denken, dass die Feier des Tages nicht unbedingt etwas mit Alfred, sondern mit ebendiesen Festen der Leute zu tun hat.

Grad eben denke ich, ist das irgendein fester Ausdruck, also die Leute richten ihre Feste aus - geht es gar nicht um konkrete Feste, also Oma Ernas 80., die Hochzeit von Leon und Sabine, etc.? Sondern mehr so: es tut sich halt was da draußen, könnte auch Rasenmähen sein?


Verwirrend, stimmt. Ich fand das auf weiterer Ebene eine schöne Assoziation. Die Leute feiern ihre Feste, missbrauchen Alfreds Leuchtturm dafür und Alfred feiert dafür eben sein ganz eigenes Fest.

Zitat:
Zitat:
unten bellen jetzt sicher Lösgarders Hunde und weiter rein glimmen noch ein  paar Zugezogene.

Das ist jetzt rein sprachliche Verwirrung, da ist von Hunden die Rede, dann geht es mit glimmen weiter. Glimmende Hunde, hä?
Überhaupt kann ich mit diesem glimmenden Satzteil nicht anfangen, was soll das bedeuten? Die (Zugezogenen) sitzen im Garten und rauchen? Grillen?


Das ist aber auch ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen. Da steht ja noch etwas vor dem Komma, das zu diesem Satz gehört:

Hier oben, 14 Meter über dem Meer, steht die Zeit manchmal still, liegt vielleicht an den vielen Treppen, unten bellen jetzt sicher Lösgarders Hunde und weiter rein glimmen noch ein  paar Zugezogene.

Alfred weit oben, über den Dingen, das Hundebellen dringt nicht zu ihm rauf und wenn er den Blick kurz schweifen lässt, sieht er in der Ferne die schwachen, verglühenden Lichter menschlicher Behausungen.
Das Glimmen wurde ja schon genannt, rein dudentechnisch darf man das Wort übersetzen als: ohne Flamme schwach brennen /glühen. Ich fand das passend. Embarassed


Zitat:
Zitat:
Die Auswahl ist immer beschränkt, wenn man gern unter sich bleibt.

Hier jetzt komplettes Hä? Welche Auswahl, wer bleibt gern unter sich? Die Leute im Dorf? Die Auswahl derer, mit denen man sich zusammentut? Feste feiert?


bezogen auf die glimmenden Zugezogenen und auf Martyna, die Prostituierte

Zitat:
Zitat:
Am Anfang hatte sich Alfred auch gewundert, warum es Martyna hier her verschlagen hat. Vielleicht fand man hier noch die einsamen Herzen, die, die auch einen Sturm überdauern konnten.

Martyna ist also auf der Suche nach einem Mann? Gefunden hat sie ihn aber nicht?

 
Wenn viel weiter oben also schon klar gewesen wäre, dass Martyna eine Prostituierte ist und Alfred auf sie wartet, hättest du dann die Sätze in dieser Beziehung lesen können?


Zitat:
Zitat:
Zuerst wollte er es noch als notweniges Übel sehen, aber Martyna war auch mit einem still kredenzten Glas Sekt zufrieden. Sekt ist ein allseits anerkanntes Mittel zur Unterstreichung libidinöser Festlichkeiten.

Im Nachhinein: Ist das jetzt der Punkt, an dem ich erkennen sollte, dass Martyna eine Prostituierte ist?


Ja, oder nein. Im Endeffekt ist der Text ja so angelegt, dass man ihn sich Stück für Stück erschließt. So jedenfalls hatte ich das gesehen. Dass man an dieser Stelle weiß, dass Alfred und Martyna Sex haben werden, der nichts mit Liebe zu tun hat. Viele Möglichkeiten bleiben dann ja nicht und weil Martyna später weint und das offensichtlich nicht wegen Alfred tut, hatte ich gehofft, man könne den Bogen zur käuflichen Liebe schlagen, wie das ja auch einige getan haben und Alfred als spannernder Zuhälter dabei herausgekommen ist...oh Mann. Embarassed Laughing


Gut, hier schließe ich jetzt erst mal, weil es so ein verdammt anstrengender Montag war und ich kaum noch geradeaus gucken kann. Sad


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gold
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Beitrag29.05.2018 06:21

von gold
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Hallo d. Frank,

ich bezog mich auf deinen Text. Ich melde mich dazu dieser Tage.

Liebe Grüße
gold
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BlueNote
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Beitrag29.05.2018 07:18

von BlueNote
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Ich habe übrigens auch nichts verstanden.
Ich verstehe vor allem nicht, warum ich als Leser immerzu nichts verstehe(n soll). Die Aufklärung (das, was hinter dem Text steckt), fand ich überaus seltsam. Der Text ist wie ein aufwändig geschmückter Christbaum im Hochsommer. Man weiß einfach nicht, was soll das bedeuten. Schade, dass du so beharrlich auf diesem literarischen Irrweg wandelst, es könnte unter deiner Hand so phantastische Literatur entstehen.
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gold
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Beitrag29.05.2018 07:48

von gold
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ich habe übrigens auch nichts verstanden.
Ich verstehe vor allem nicht, warum ich als Leser immerzu nichts verstehe(n soll). Die Aufklärung (das, was hinter dem Text steckt), fand ich überaus seltsam. Der Text ist wie ein aufwändig geschmückter Christbaum im Hochsommer. Man weiß einfach nicht, was soll das bedeuten. Schade, dass du so beharrlich auf diesem literarischen Irrweg wandelst, es könnte unter deiner Hand so phantastische Literatur entstehen.


gelöscht
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gold
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Beitrag29.05.2018 07:50

von gold
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ich habe übrigens auch nichts verstanden.
Ich verstehe vor allem nicht, warum ich als Leser immerzu nichts verstehe(n soll). Die Aufklärung (das, was hinter dem Text steckt), fand ich überaus seltsam. Der Text ist wie ein aufwändig geschmückter Christbaum im Hochsommer. Man weiß einfach nicht, was soll das bedeuten. Schade, dass du so beharrlich auf diesem literarischen Irrweg wandelst, es könnte unter deiner Hand so phantastische Literatur entstehen.


Hallo BN,

du formulierst so, als ob deine Meinung allgemeingültig ist. Das stört mich etwas, zumal ich da ganz anderer Ansicht bin.
Bis demnächst.

LG gold
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BlueNote
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Beitrag29.05.2018 08:03

von BlueNote
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Hallo gold,

ich weiß zwar nicht, warum du unbedingt meinen Kommentar kritisieren musst (ich bin da in letzter Zeit etwas allergisch und wundere mich, wer alles sich hier immer wieder dazu berufen fühlt), aber das, was ich als "allgemein" verstanden wissen wollte, bezieht sich eher auf d.franks andere Texte, mit denen ich mich gerade intensiv auseinandersetze. Dass du anderer Ansicht bist, stört mich wiederum gar nicht. Es stört mich eher, dass es dich stört, dass ich anderer Ansicht bin (als du).

BN
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d.frank
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Beitrag29.05.2018 19:33

von d.frank
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Hallo Ihr,

bitte kein Streit unterm Text!
Auch wenn er nicht rund ist, hat er das nicht verdient. Sad

Ich freue mich über jeden Kommentar, über jede Sichtweise, ob schmeichelnd oder desillusionierend.
Vielleicht hast du, BN auch den Kommentarverlauf gelesen und im Hinblick auf unsere AG Arbeit kann ich verstehen, dass es dich in den Fingern juckte. Wink

Vielleicht fandest du, gold, dass BN sich mit zu viel Überschwang ausgedrückt hat.

Was auch immer: Jeder darf eine Meinung haben und sie auch vertreten, finde jedenfalls ich Exclamation


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Beitrag29.05.2018 21:00

von d.frank
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Ich mach mal hier weiter, auch wenn ja eigentlich schon alles klar ist.
Also, dass sich das Folgende aus deinem Kommentar daraus speist, dass ich an wichtigen Stelle mit Deutlichkeiten gespart habe!


Zitat:
Zitat:
Die Betten bezieht er erst morgen, das schienen ihm saubere Leute.

Jetzt wieder großes Hä. Alfred ist gar nicht (nur) fürs Postkartenmotiv zuständig, sondern auch fürs Betten beziehen. Vermietet er den Leuchtturm? Andere Örtlichkeiten, an denen Leute ihre Feste feiern? Passt alles nicht zusammen, denn der Grund (saubere Leute) ändert ja nichts daran, dass er die Betten beziehen muss, was soll also dieses morgen. Ich kapiere es nicht.


Warum passt es nicht zusammen? Du hast den Hintergrund ja eigentlich genannt, und naja, der Bogen vom Bett zum Beischlaf, ich dachte, der ließe sich leicht schlagen, also dass das alles im Leuchtturm stattfindet.
Die sauberen Leute, jetzt wird es schwierig und ist wahrscheinlich auch unnötig, aber ich möchte doch gern sagen, was ich mir dabei gedacht habe. Embarassed
Ich habe das als eine Art eigentümliche Rebellion verstanden. Alfred hat Beischlaf in den Betten, die er eigentlich beziehen muss. Perfider wäre es wahrscheinlich, den Beischlaf in frisch bezogenen Betten zu haben und den Eindringlingen dann die besudelte Wäsche zu überlassen, aber wahrscheinlich würde das Alfred endgültig den Job kosten. Laughing



Zitat:
Zitat:
Man muss schon wirklich gemacht sein dafür,  denkt Alfred und reicht Martyna das Glas, so seltsam es klingt, aber im Leben am schwierigsten zu bekommen, sind oft die einfachsten Dinge.

Für was gemacht, fürs Betten beziehen?
Und welche einfachen Dinge? Den richtigen Mann finden? Nö, das würde ich jetzt nicht als einfach bezeichnen. Und schon wieder: ich verstehe es nicht.


Gemacht für die Situationen, in denen man versucht zu leben.
Alfred möchte eigentlich nur Leuchtturmwärter sein, aber in dieser Position wird er nicht mehr gebraucht, fast so ein bisschen wie Martyna, die nicht mehr gebraucht wird. Alfred ist nicht gemacht für die Position des Bettenbeziehers, Martyna nicht für die Rolle der liebenden Hure.
Es sind ganz einfache Dinge, die die Beiden sich ersehnen und doch sind gerade die so schwer zu bekommen.

Zitat:
Analyse Ende smile. Ich hoffe, nicht (schon wieder) in irgendeinen Fettnapf getreten zu sein.

 Nein, überhaupt nicht! Eher bin ich wohl munter herumgeschlittert, weil ich ebenfalls mal wieder diskutieren muss. Embarassed


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Beitrag29.05.2018 23:01

von gold
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ihr,

bitte kein Streit unterm Text!
Auch wenn er nicht rund ist, hat er das nicht verdient. Sad

Ich freue mich über jeden Kommentar, über jede Sichtweise, ob schmeichelnd oder desillusionierend.
Vielleicht hast du, BN auch den Kommentarverlauf gelesen und im Hinblick auf unsere AG Arbeit kann ich verstehen, dass es dich in den Fingern juckte. Wink

Vielleicht fandest du, gold, dass BN sich mit zu viel Überschwang ausgedrückt hat.

Was auch immer: Jeder darf eine Meinung haben und sie auch vertreten, finde jedenfalls ich Exclamation


danke für das Wogen-Glätten.

Vielleicht hab´ ich ein bisschen zu hitzig reagiert. Und ich sollte deinen Text nun wirklich nicht dazu instrumentalisieren um meinen Groll auszudrücken.
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Beitrag29.05.2018 23:21

von hobbes
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Du findest, ich habe mich uneinsichtig gezeigt?

Wo du so direkt fragst und ich über eine Antwort nachdenke, stelle ich (für mich überraschend) fest: Nein. Hast du nicht.

Ich lese das mehr so zwischen den Zeilen heraus smile Könnte natürlich eine (weitere) Fehlinterpretation sein.
Und uneinsichtig ist natürlich das falsche Wort, es ist mehr so eine unbedingtes daran festhalten wollen, ein ganz dringliches Ich will aber!
Und zwar an diesem Verknappen/Verdichten/gänzlich rausstreichen/bloß nichts direktes sagen/lieber in Andeutungen reden.
Womit ich um Himmels willen nichts gegens Verknappen etc. sagen will, ganz im Gegenteil, es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dieses Verknappen ist dir vielleicht wichtiger als die Geschichte selbst.

Was ja auch nichts schlechtes sein muss, da kommen dann halt gleich schon wieder diese Grundsatzfragen à la "Warum schreibe ich eigentlich" ins Spiel.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Eine Unstimmigkeit entsteht eigentlich nur darin, dass du Alfred als zugezogen / angeworben empfunden hast, obwohl Alfred schon ewig da oben im Leuchtturm sitzt. Das nimmt natürlich eine wichtigen Baustein aus der Betrachtung, weil die Degradierung ein Bestandteil der Verbindung zwischen Alfred und Martyna ist.
Ich hatte das eigentlich mit diesen Sätzen:

Zitat:
Die ehemalige Hauptstraße liegt im Nachtschlaf, selbst bei Tage ist sie verwaist, ein abgestorbener Nabel. Alfred muss jetzt den Unterhalter spielen
,

auszudrücken gehofft. Da hast du wahrscheinlich einen externen Erzähler gesehen?

Was hat die Straße damit zu tun? Oder meinst du das muss? Müssen wie: Sonst landet er auf der Straße, hat nichts mehr zu essen, etc.?
So hatte ich es nämlich nicht gelesen, mehr wie "jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, jetzt kommt sein Einsatz."

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Hier oben, 14 Meter über dem Meer, steht die Zeit manchmal still, liegt vielleicht an den vielen Treppen, unten bellen jetzt sicher Lösgarders Hunde und weiter rein glimmen noch ein  paar Zugezogene.

Alfred weit oben, über den Dingen, das Hundebellen dringt nicht zu ihm rauf und wenn er den Blick kurz schweifen lässt, sieht er in der Ferne die schwachen, verglühenden Lichter menschlicher Behausungen.
Das Glimmen wurde ja schon genannt, rein dudentechnisch darf man das Wort übersetzen als: ohne Flamme schwach brennen /glühen. Ich fand das passend. Embarassed

Ja, verglühende Lichter menschlicher Behausungen. Das fände ich zwar immer noch ein wenig umständlich, so als Ausdruck, aber klar, das geht.
Aber glimmende Zugezogene? Die Zugezogenen brennen schwach/glühen? Ein glühender Mensch?
Nö.

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Wenn viel weiter oben also schon klar gewesen wäre, dass Martyna eine Prostituierte ist und Alfred auf sie wartet, hättest du dann die Sätze in dieser Beziehung lesen können?

Die Frage kann ich im Nachhinein leider nicht mehr beantworten.

d.frank hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Zitat:
Die Betten bezieht er erst morgen, das schienen ihm saubere Leute.

Jetzt wieder großes Hä. Alfred ist gar nicht (nur) fürs Postkartenmotiv zuständig, sondern auch fürs Betten beziehen. Vermietet er den Leuchtturm? Andere Örtlichkeiten, an denen Leute ihre Feste feiern? Passt alles nicht zusammen, denn der Grund (saubere Leute) ändert ja nichts daran, dass er die Betten beziehen muss, was soll also dieses morgen. Ich kapiere es nicht.


Warum passt es nicht zusammen? Du hast den Hintergrund ja eigentlich genannt, (...)

Eigentlich smile Das Problem ist natürlich, wenn sowieso schon viele Fragen offen sind und nichts so richtig zusammen passen will, dann nützt es auch gar nicht so viel, eventuell passende Antworten zu finden.

Vielleicht ist das auch Typsache. Ich hab's nicht so mit Rätsel lösen.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
(...), weil ich ebenfalls mal wieder diskutieren muss. Embarassed

Musst du doch gar nicht Razz smile

Ich hoffe, das alles kommt jetzt nicht so an, als wolle ich dich ganz dringend von irgendwas überzeugen. Ich finde nur gerade die Frage so spannend, also die, was man schreiben muss, damit es einer versteht, ob man diese Frage überhaupt beantworten kann, etc.
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Beitrag30.05.2018 07:07

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Die Beischlafszene kann man sich noch einigermaßen zusammenreimen, womöglich auch, dass es sich bei dem Besuch um eine Prostituierte handelt, davon allerdings
Zitat:

Alfred möchte eigentlich nur Leuchtturmwärter sein, aber in dieser Position wird er nicht mehr gebraucht, fast so ein bisschen wie Martyna, die nicht mehr gebraucht wird. Alfred ist nicht gemacht für die Position des Bettenbeziehers, Martyna nicht für die Rolle der liebenden Hure.
Es sind ganz einfache Dinge, die die Beiden sich ersehnen und doch sind gerade die so schwer zu bekommen.

steht im Text gar nichts. Deswegen liest sich ja alles so vordergründig, wie eine aus dem Zusammenhang gerissene Filmszene, weil all diese tiefer gehenden Informationen, die du nachgeliefert hast, im eigentlichen Text fehlen. Ich denke, es ist nicht Aufgabe des Lesers, diese dazu zu erfinden. Wenn die Schlusserkenntnis "aber im Leben am schwierigsten zu bekommen, sind oft die einfachsten Dinge" so unklar ist, der Zusammenhang, die eigentliche Aussage nicht nachvollziehbar sind und erst der Leser diesen Satz mit Bedeutung ersetzen muss, dann hat der Text für mich nur angedeutet, was er eigentlich sein will. Um mir aber selbst eine Geschichte oder Lebensweisheiten auszudenken, brauche ich die Vorlage des Textes nicht.
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Beitrag30.05.2018 18:52
Re: Ausgang ungewiss
von gold
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Ausgang ungewiss

Alfred zückt das Fernglas. Mit dem Ärmel reibt er ein Loch in den Dunst des Kondenswassers. Die ehemalige Hauptstraße liegt im Nachtschlaf, selbst bei Tage ist sie verwaist, ein abgestorbener Nabel. Alfred muss jetzt den Unterhalter spielen, er verkörpert ein Postkartenmotiv. Die Leute richten ihre Feste aus und Alfred schaut durch das Fernglas. Ein Wagen kommt über den Hügel gekrochen, der rechte Scheinwerfer fast blind. Die Ausbeute ist niedrig in so einem Nest. Alfred wundert sich, der Wagen bremst ab, hält am Straßenrand unter einer ebenso blinden Laterne und wäre Alfreds Fernglas ein besseres Modell, könnte er die Dampfwolken aus dem Auspuff  strömen sehen. Was tut sie denn da, denkt Alfred und schaut auf seine Armbanduhr, dann streicht er sich mit der linken Hand durch den, zur Feier des Tages frisch gestutzten, Bart. Hier oben, 14 Meter über dem Meer, steht die Zeit manchmal still, liegt vielleicht an den vielen Treppen, unten bellen jetzt sicher Lösgarders Hunde und weiter rein glimmen noch ein  paar Zugezogene. Die Auswahl ist immer beschränkt, wenn man gern unter sich bleibt. Am Anfang hatte sich Alfred auch gewundert, warum es Martyna hier her verschlagen hat. Vielleicht fand man hier noch die einsamen Herzen, die, die auch einen Sturm überdauern konnten. Martyna redet nicht viel. Zum Glück. Alfred kann kein Gerede ertragen. Zuerst wollte er es noch als notweniges Übel sehen, aber Martyna war auch mit einem still kredenzten Glas Sekt zufrieden. Sekt ist ein allseits anerkanntes Mittel zur Unterstreichung libidinöser Festlichkeiten.
Und was tut sie jetzt, denkt Alfred, als der Wagen zurücksetzt und eine Tür aufschlägt: Martyna auf ihren Absatzschuhen -für den Weg die Treppen hinauf muss sie sie ausziehen- stöckelt über die Straße, reißt an den Müllcontainern, schwemmt eine Welle aus Unrat in den ausgeharkten Graben. Die Hunde spielen jetzt sicher verrückt, denkt Alfred und drinnen wird Licht gemacht. Oben in Luises Zimmer, die das Haus seit Wochen nicht verlassen und beinahe jeden Tag Besuch vom Doktor hat, unten erscheint Meinhards riesiger Schatten hinter der Gardine. Martyna stöckelt zurück zum Auto. Als sie die Treppen heraufkommt, ist ihre Schminke verlaufen und obwohl er vielleicht etwas Tröstendes sagen sollte, poliert Alfred lieber die Linse.
Die Betten bezieht er erst morgen, das schienen ihm saubere Leute. Man muss schon wirklich gemacht sein dafür,  denkt Alfred und reicht Martyna das Glas, so seltsam es klingt, aber im Leben am schwierigsten zu bekommen, sind oft die einfachsten Dinge.



Was ich lustig finde, ist, dass ich mir zwar auf einige Stellen keinen Reim machen konnte (dunkelrot markiert), aber summa summarum hat mich das nicht groß gestört, da ich glaubte, die Geschichte als Ganzes verstanden zu haben und mir die Szenerie sehr zugesagt hat. Es spielte für mich keine Rolle, ob Martyna eine Prostituierte ist oder nicht (ich hab´sie als Alfreds Freundin gesehen).
Überhaupt hat mir die ganze Szenerie zugesagt, der etwas kauzige Protagonist, der mit dem Fernglas auf das Städtchen hinunter schaut, die vielen Treppen, die Martyna hinaufstöckeln muss um zu ihm zu kommen und die verschiedenen Figuren, die sich hinter den erleuchteten Fenstern aufhalten.

Besonders gefallen haben mir folgende Ausdrücke:
"Das Glimmen" der zugezogenen Leute. Es ist zwar salopp formuliert, aber das hat mir gerade zugesagt. Dann der Ausdruck "die Absatzschuhe", das stellt die unbeholfene Denkweise eines nicht mode bewussten, vielleicht etwas realitätsfernen Mannes dar.

Gern gelesen.

Liebe Grüße
gold
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Terhoven
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 401



Beitrag30.05.2018 22:00

von Terhoven
Antworten mit Zitat

Falls du mitzählst smile
Ich muss auch gestehen, ich hatte nicht im Entferntesten an einen Leuchtturm gedacht.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Hier oben, 14 Meter über dem Meer, steht die Zeit manchmal still, liegt vielleicht an den vielen Treppen,


Die Treppen hatte ich einer Steilküste zugeordnet. Für mich kommen wenig Leute da hin, weil es kein schöner Ort zum Baden ist. Die 14 Meter über dem Meer wären für mich auch eher einfach nur Steilküste.
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag30.05.2018 23:36

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo ihr,

ich geh hier mal noch mal auf Anfang zurück und händel das, wie ich es bei Anderen gesehen habe.

@Aneurysm
Danke für die Aufklärung! Ja, mir ging dann ein Licht auf. wink
Auch deine Ausführungen zu den Zeitformen kann ich nachvollziehen.

Zitat:
Ich würde mir ohnehin nicht zutrauen, ein komplexes Zusammenspiel aus so vielen Figuren in fünfhundert Wörtern unterzubringen.


Ja, die Erfahrung hat mich gelehrt, dass das gekonnt sein muss, um zu funktionieren. wink


@hobbes

Zitat:
Da frage ich mich jetzt aber auch, warum dir das so wichtig ist, diesen Leuchtturm nicht direkt zu benennen? Was hat das für einen Mehrwert? Oder war das gar keine bewusste Entscheidung?


Vielleicht, weil die hobbes mal was von wegen Silbertablett zu mir gesagt hat und ich ihr nichts darauf servieren wollte? Wink Laughing
Nein! Also, vielleicht ein bisschen, vielleicht versuche ich irgendetwas zu kompensieren, indem ich mich in Rätsel hülle, vielleicht habe ich zu sehr in Alfred gesteckt, vielleicht hatte ich Angst, man würde mir vorwerfen, die Geschichte wäre zu einfach gestrickt, es fehlte die Spannung und weil ich die in den seltensten Fällen über Handlung erzeuge (auch beim Lesen nicht), musste ich sie ja irgendwie in die 500 Wörter bringen.
Ich habe gerade noch mal nachgesehen: In der ersten Fassung stand auch die Prostituierte nicht drin, nur das hier:

Zitat:
warum es Martyna hier her verschlagen hat. Jemand wie sie fand seine Ausbeute doch eher in den Metropolen. Aber hier hatte es vielleicht noch die einsamen Herzen, die lange überdauern konnten. Für ein wenig Zärtlichkeit öffneten sich nicht nur die Börsen. Martyna redet nicht viel. Zum Glück. Alfred kann kein Gerede ertragen. Zuerst wollte er es noch als notwendiges (ausgebessert, von wegen schlampiger Text Laughing) Übel sehen, aber Martyna war auch mit einem still kredenzten Glas Sekt zufrieden.


Ich poste das jetzt auch wegen der Zeitform, weil ich mich frage, warum ich vom Gefühl her gewechselt bin? Wahrscheinlich hatte ich aus Alfred heraus gedacht und Alfred hat diese Überlegungen schon vor Längerem angestellt, aber eigentlich komme ich eher zu dem Schluss, dass ich einfach nicht weiß, was ich da überhaupt mache und dass das ziemlich unvorteilhaft ist. Embarassed Laughing

Zitat:
Womit ich um Himmels willen nichts gegens Verknappen etc. sagen will, ganz im Gegenteil, es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dieses Verknappen ist dir vielleicht wichtiger als die Geschichte selbst.


Meinst du? Darüber muss ich nachdenken. Du bist nicht die Erste, von der ich das zu hören bekomme. Crying or Very sad
Die Wahrheit ist, ich denke darüber gar nicht so nach. Meistens gehe ich in die Figur hinein und denke / schreibe aus ihren Augen. Dass vieles dann ungesagt bleibt, weil es für die Figur eben klar ist, geht irgendwie damit einher. Zum Beispiel der Leuchtturm. So, wie der Text jetzt steht, finde ich es immer noch schwierig, ihn direkt einzubringen, ohne dass es künstlich wirken würde. Ich könnte mir vorstellen, dass Alfred ihn zunächst besteigt, dass er davor steht, die Tür aufschließt und denkt: Leuchtturm, mein guter, alter Freund. Also, blöd gesagt jetzt. Wink  Ich hatte noch keine Zeit, mich wirklich dran zu setzen. Oder die Prostituierte. Wenn ich mir das Wort direkt im Text vorstelle, dann klingt es mir zu sachlich, fast abwertend, würde Alfred Martyna direkt mit diesem Titel belegen.

Nach einem Blick auf die Uhr und der Einsicht, dass meine Nacht in ein paar Stunden schon wieder vorbei ist, muss ich wieder mitten drin schließen. Crying or Very sad
Weiteres folgt.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag31.05.2018 15:53

von Jenni
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Das klingt aber alles schon ein bisschen böse, um nicht zu sagen, auch der ganz erste Satz deines Kommentars klang schon arg voreingenommen. wink
Ich wollte dich sicher nicht nerven!

Hallo Diana,

genervt hast du mich absolut nicht. Und böse sollte das auch nicht klingen, das waren einfach recht ungefilterte Gedanken, die ich nicht mehr die Zeit hatte auszuformulieren, bevor ich in meinen WLan-freien Urlaub abreiste. (Und dann irgendwann auch noch LTE-losen, weil O2 ... ... lassen wir das.) Wenn ich zu direkt war, tut es mir leid.

Nur ganz ehrlich: Beim Lesen des Text ging es mir ähnlich wie Hobbes es in ihrem Protokoll beschreibt - außer dass ich nicht wusste, dass Alfred in einem Leuchtturm sitzt. Warum eigentlich nicht, 14 Meter, viele Treppen, mal überlegen. Wenn ich das lese, denke ich ja nicht bewusst darüber nach, wie hoch 14 Meter sind und ob da jetzt eher ein fünfstöckiges Wohnhaus oder ein Leuchtturm gemeint ist, nein, meine unterbewusste Assoziation muss angesprochen werden, damit das Bild stimmt. Das wäre für mich persönlich, damit ich in Richtung Leuchtturm denken würde, Einsamkeit, Dunkelheit (bzw. dieses Aufflackern der Lampe im Dunkel), Meer, räumliche Enge vielleicht auch (im Gegensatz zu der Weite der Umgebung). Du erzählst jedoch von Nachbarn, Festen, Mülltonnen, Taxis und der Straße, auf der sich so viel abspielt, das es zu beobachten lohnt. Mein Bild war ein mehrstöckiges Haus mit so einer Außentreppe/Feuertreppe (frag mich nicht warum, assoziativ wie gesagt), wo ganz oben unterm Dach Alfred am Fenster hockt. Aber da sind wir wohl schon wieder sehr beim Thema Rezeption und wie man die vorhersehen/beeinflussen kann. In diesem Fall hätte ich es am einfachsten gefunden, das Wort "Leuchtturm" in den Text zu schreiben.

Ein Aha-Erlebnis jedenfalls gab es bei mir nicht, oder jedenfalls nicht in der erhofften Art und Weise. Als du beschriebst, wovon dein Text handelt, da dachte ich eher: interessante Geschichte, aber wo steht das bitte alles in deinem Text.
Und in der ganzen darauffolgenden Diskussion dann doch ein kleines Aha-Erlebnis, darin erinnerst du mich nämlich ziemlich an mich selbst vor ungefähr drei Jahren. Ich habe auch immer, gerade im PoKaPro, versucht so massiv viel in den paar Sätzen zu verarbeiten, bis es völlig kryptisch war, und dann habe ich ewig versucht, hinterherzuerklären, was ich doch eigentlich alles damit sagen wollte. Damals habe ich den Punkt dessen gar nicht wirklich verstanden, oder halt eben erst mit der Zeit. Mit der Zeit stießen meine Texte nämlich immer mehr auf Verstehen bei den Lesern - mit Abstand betrachtet deshalb, weil sie besser wurden.

Also: Mach dir nichts draus, du kannst dich gut ausdrücken, du erzeugst Bilder (wenn auch in meinem Fall nicht ganz die intendierten wink), du hast Ideen, die etwas hergeben, nimm die Rückmeldungen aus dem Wettbewerb mit, um die Verständlichkeit auszujustieren.
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