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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Der Krieg


 
 
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Havanaya
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
H

Alter: 18
Beiträge: 14
Wohnort: Deutschland/Sachsen


H
Beitrag26.04.2018 17:03
Der Krieg
von Havanaya
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich bin der Krieg.
Ich bin die Schützengräben des Ersten Weltkrieges.
Ich bin die einmarschierenden Gruppen
des Zweiten Weltkrieges.
Ich bin Hitlers Gesicht.
Ich war bei Stalin, als er Millionen tötete.
Ich war auf den Schlachtfeldern in Kambodscha.
Ich war die Angst, die Angst in den Augen des Soldaten in Vietnam.
Ich bin im Irak, in Afghanistan, im Sudan
und in anderen Ländern.
Ihr würdet staunen, wo ich überall auftauche.
Ich lauere überall, als grässlicher Schatten
in den Köpfen der Menschen,
Denn ich bin der Krieg.
Es geht mir nicht um Gerechtigkeit,
Ich unterscheide nicht zwischen Zivilisten und Soldaten.
Was kümmern mich die vielen zerstörten Existenzen
der Überlebenden?
Ich habe kein Gewissen.
Ich habe nur einen wirklichen Gegner:


Die Friedensstifter,
die mich an meinem Tun hindern wollen.



.....Das Thema wollte ich schon immer mal loswerden. Und ihr? was haltet ihr vom Krieg? Und was wäre ein gutes Thema für ein neues Gedicht?

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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
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Beitrag26.04.2018 21:20

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hallo Havanaya,

du bist erst 12 und hast das geschrieben? Hut ab!

Bei mir weckt es Reminiszenzen an Marie Corellis Absinth-Gedicht "I am the green fairy", besonders die Zeilen
Zitat:
Es geht mir nicht um Gerechtigkeit,
Ich unterscheide nicht zwischen Zivilisten und Soldaten.
Was kümmern mich die vielen zerstörten Existenzen
der Überlebenden?
weckten klanglich diese Erinnerungen, irgendwie hast du eine ähnliche Atmosphäre getroffen. Oder stand das Gedicht sogar Pate?

jedenfalls beachtliche Leistung für jemanden in deinem Alter, finde ich.

Wenn ich auch noch was kritisieren darf: den Schluss deines Gedichts mit "die Friedensstifter" finde ich zu platt, weil zu offensichtlich. Du solltest die letzten beiden Zeilen ändern und dir was anderes ausdenken, das ein bisschen metaphorischer ist und nicht ganz so Captain Obvious rüberkommt.

Willkommen im Forum und beste Grüße,
Veith


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag26.04.2018 21:54
Re: Der Krieg
von Heidi
Antworten mit Zitat

Liebe Havanaya,

das ist ein gutes Gedicht. Sicherlich gibt es die eine oder andere Stelle, an der du arbeiten könntest, aber du kannst das auch einfach stehen lassen, wie es ist.
Was mich beeindruckt, ist, wie du das Thema Krieg umsetzt. Ich dachte als ich den Titel anklickte: Jetzt kommt bestimmt was Rührseliges. Und dann war ich beinahe erschrocken. Aus der Perspektive des Krieges zu schreiben, ist ein origineller Ansatz. Ich werde auf mich selbst zurückgeworfen, weil ich mich beim Lesen automatisch in das lyrische Ich hineinversetze, weshalb ich mich hinterfragen muss.
Was mir besonders gefällt, ist, dass du immer mit den Worten "Ich bin" beginnst. Als würde sich der Krieg Worte klauen, die ihm nicht zustehen. Wer kann "Ich bin" sagen? Solche Fragen tauchen dann in mir auf.

Einzig der Schluss gefällt mir weniger. Die Umkehr zu den Friedensstiftern zerstört die Dramatik etwas. Wehtun täte der Text ohne mehr.

Havanaya hat Folgendes geschrieben:
.....Das Thema wollte ich schon immer mal loswerden. Und ihr? was haltet ihr vom Krieg? Und was wäre ein gutes Thema für ein neues Gedicht?


Man merkt, dass du das loswerden wolltest, deshalb kann ich dir nur empfehlen:
Schreib was dich bewegt. Dann hast du ein neues Thema.


Mach weiter
Heidi
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
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Beitrag27.04.2018 03:15

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

So, ich nochmal, ich erdreiste mich mal mit ein paar Änderungsvorschlägen:

Zitat:
Ich bin der Krieg.
Ich bin die Schützengräben des Ersten Weltkrieges.
Ich bin die völkermordenden Truppen des Zweiten Weltkrieges.
Ich bin Hitlers Gesicht.
Ich bin Stalin, als er Millionen tötete.
Ich bin die  Schlachtfelder in Kambodscha.
Ich bin die Angst in den Augen des Soldaten in Vietnam.
Ich bin Irak, Afghanistan, Sudan und Syrien
Ich bin überall, als grässlicher Schatten
in den Köpfen der Menschen.
Es geht mir nicht um Gerechtigkeit,
Ich unterscheide nicht zwischen Zivilisten und Soldaten.
Was kümmern mich die vielen zerstörten Existenzen
der Überlebenden?
Ich habe kein Gewissen.
Denn ich bin der Krieg.


Ich finde es stärker, das "ich bin" am Anfang mehr zu wiederholen und am Schluss habe ich ein paar Zeilen getauscht und einige gestrichen. Vielleicht ist ja was Hilfreiches für dich dabei?


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palmer
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
P

Alter: 33
Beiträge: 27



P
Beitrag30.04.2018 13:17

von palmer
Antworten mit Zitat

Liebe Havanaya,
willkommen im Forum und danke für deinen Beitrag!

Ja, eine gute Idee, aus der Perspektive des Kriegs zu schreiben.
Ich stimme meinen Vorschreiber*innen auch darin zu, dass das Ende dem Gedicht ein bisschen den Wind aus den Segeln nimmt. Der Krieg lauert überall, in den Köpfen der Menschen - in den Köpfen aller Menschen? Erfasst der Schatten dann nicht auch die Friedensstifter?
Bis zur letzten Zeile gibt es kein Schwarz/Weiß, das mochte ich.

V.K.B. hat eine Sache vorweggenommen, die mir wichtig war: Die Zeile "Ihr würdet staunen, wo ich überall auftauche" fällt sprachlich aus dem Rahmen und verdient - als neues Feld, das sich da eröffnet - im Grunde ein eigenes Gedicht.

Liebe Grüße,
p.
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