Satzzeichen bei wörtlicher Rede

[nothingisreal]

Normalerweise hab ich keine Probleme mit Satzzeichen bei wörtlicher Rede setzen, aber ich bin gerade auf einen Fall gestoßen, den ich bis jetzt nicht hatte. Mein Prota unterbricht in Gedanken mit einer Frage einen Satz in wörtlicher Rede. Wie muss es richtig heißen?

"Bla bla bla", was?, "und bla."

oder:

"Bla bla bla", - was? -, "und bla."

Oder irgendwie ganz anders?

Danke schon mal.

[Selanna]

Hallo NIR,

ich hab leider keine prüfbare wahre Antwort, aber ich spiel mal ein, zwei Sachen durch, vllt hilft das.

Korrekt ist: "Ich dachte, ich hätte schon erzählt", ich nippte an meinem Tee, "was Gundi passiert ist."

Also müsste für einen Gedanken auch korrekt sein: ""Ich dachte, ich hätte schon erzählt", und zwar gestern Abend, "was Gundi passiert ist."

Wenn ich, unabhängig davon, Gedanken wiedergeben will: Hab ich das Wasser abgedreht?, überlegte ich. - Also ist die Kombi aus Fragezeichen und Komma kein Problem.

Die Gedankenstrich verdeutlichen ja den Einschub, was man entweder mit Kommata oder eben mit Gedankenstrichen machen kann. Aber nicht mit Komma UND Gedankenstrich, das wäre doppeltgemoppelt.

Also käme ich - für mich -   zu dem Schluss, dass Deine zweite Lösung , - was? - , ein Satzzeichenpaar zu viel hat. Ich würde sagen, entweder nimmst Du hier die Gedankenstriche:

"bla bla bla" - was? - "und bla."

oder die Kommata:
"Bla bla bla", was?, "und bla."

Üblicher in wörtlicher Rede als Einschubmarker wären für mich die Kommata.

Tja, lange Rede, kurzer Sinn: gefühlsmäßig bin ich für die Kommata.

Liebe Grüße
Selanna

[nothingisreal]

Hallo Selanna,

vielen Dank für deine Einschätzung. Genau die gleichen Gedanken habe ich mir auch gemacht. Mich stört allerdings diese Kombi: ?, " Das ist irgendwie ein Satzzeichen zu viel.

[Selanna]

Hallo NIR,

aber wenn Du die Alternative nimmst ? -, " hättest Du noch ein Satzzeichen mehr.
Und bei einer normalen Frage mit Inquit-Formel sind's doch genauso viele Satzzeichen: ...?",   

Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort, der sich sicher ist, dass er sich auskennt und Dir fundiert helfen kann.

Liebe Grüße
Selanna

[Merlinor]

Hallo nothingisreal

Persönlich würde ich lieber versuchen zu vermeiden, dass es zu solch direkten Gedankeneinschüben kommt.
Meinem Sprachgefühl nach wirken sie seltsam und fühlen sich irgendwie "falsch" an.

Wenn sie aber unbedingt sein sollen, dann würde ich hier den Gedankenstrich als Trennmittel bevorzugen, weil mir der erlaubt, ganz unbefangen das Fragezeichen zu setzen.
Kommas braucht es da meiner Meinung nach keine.

Also: "Bla bla bla" - was? - "und bla."
Oder konkreter: "Ich dachte, ich hätte schon erzählt" - hatte ich wirklich? - "was Gundi passiert ist."

Ist aber nur meine persönliche Sicht.

LG Merlinor

[Aneurysm]

Hallo nothingisreal,

fangen wir mit dem Einfachen an. Dein zweiter Vorschlag

[nothingisreal]

Hallo ihr beiden

Vielen Dank für eure Antworten. Das hilft mir weiter. Den Gedanken in dem Moment wegzulassen und vor oder nach dem Gesagten zu stellen, wäre meines Erachtens ein Logikfehler, weil mein Prota sofort bei dem Stichwort das denken würde, was er denkt. Deswegen habe ich mich entschieden, das Gesagte so umzustellen, dass kein Satz unterbrochen wird. Vielen Dank!

[IvoCH]

Das sind in der Regel drei Punkte.
"Als Kind hatte man das natürlich gehasst, wenn der Vater mit dem Schachbrett kam. Unterdessen manchmal... Gegen eine gemütliche Partie wäre nichts einzuwenden. «
Dies ist aber, wenn der Sprecher den Satz wahrhaftig abbricht!
Wenn du einen erzählerischen Einschub machen musst, der Prota würde eigentlich die Rede nicht unterbrechen, entstehen 2 direkte Rede.

«Ja Kurt, das meint er. Was mir im Übrigen auch logisch erscheint.» Noch bevor Fässler zu einer weiteren Frage ansetzen konnte, erörterte Eggenberger seinen Gedankengang. «Wir haben ja gesagt, dass das Opfer Michael Becker hiess. Was inzwischen auch klar ist, war Becker irgendwie in der Geschäftsleitung. Also hat er hier gearbeitet. Das sind einfach mal die Facts; Es ist Donnerstag und Michael Becker geht arbeiten. Er stellt seinen Mercedes W 204 hinter den Hof und verrichtet seine acht Stunden im Büro.» Eggenberger machte eine schwungvolle Pause, bevor er zum alles entscheidenden Punkt kam. «Was dann geschieht, wissen wir nicht.»

[Sanne123]

Hallo..

das war interessant, Danke. Kann ja sein, dass ich mal in diese Schreibsituation komme.
Auch ich würde wohl einen Gedankeneinschub (ein Wort nur) vermeiden. Erinnere mich aber doch, das ich mal "Hä??" verwendete.
Schreibt man, oder nicht zwingend, denn so einen Gedankeneinschub (ich nenns jetzt nur noch GE okay?), wie das Hä in "" setzt?

lG

[IvoCH]

wie meinst du das??????????

[Sanne123]

Wenn ich einen Gedanken wie... "Hä?" einfüge, soll das dann in Anführungsstriche?

Sorry...hab mich wohl zu umständlich ausgedrückt.
Fand die Diskussion interessant.  Man kann ja noch was lernen.

[Aneurysm]

[Sanne123]

merci..für die klare Antwort

[IvoCH]

Eine weitere Frage ist ja, soll man jedes ähm, hm, pff hinschreiben? Comicstyle in Romanen?
Ich stehe dem kritisch gegenüber