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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Die Entstehung einer fiktiven Religion


 
 
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Elisa Lola
Geschlecht:weiblichErklärbär
E

Alter: 20
Beiträge: 1
Wohnort: Sonne, Mond und Sterne


E
Beitrag08.04.2018 00:42
Die Entstehung einer fiktiven Religion
von Elisa Lola
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vor hunderten von Jahren lebte einmal ein König, der die besondere Fähigkeit hatte, in die Zukunft zu sehen (bzw. logisch zu denken, aber das hatten wir ja schon). Er war weise und gütig, spielte gerne Ukulele und hatte panische Angst vor Hunden. Alles in einem war er ein guter König, nicht nur weil er richtige Entscheidungen traf, sondern auch weil er einmal wöchentlich sein Volk in sein Schloss einlud und jedem, der es wollte schemenhafte Hinweise auf seine Zukunft gab. Und - siehe da!-alles traf ein, wie er es voraus gesagt hatte. Dafür wurde er von vielen Menschen verehrt und dokumentiert, was ihm leider zu Kopf stieg und seine Art zu Regieren sehr negativ beeinflusste. So kam es dazu, dass er sich seine Macht zu nutzen machte, um eigennützig Gesetze zu erlassen. Er sorgte dafür, dass jeder - im Königreich und generell - gesichtete Hund augenblicklich getötet wurde und jeder seiner Untertanen täglich vor seinem mittlerweile groß geschmückten Schloss antreten musste, um ihm ein Ukulelenkonzert zu geben. Die Person, die ihm die schönste Melodie lieferte, wurde reich belohnt. Da eine große Strafe drohte, wenn man sich dem verweigerte, folgte man seinen infantilen, egoistischen Regeln und da sie auch nicht weltverändernt waren, funktionierte das Königreich weiterhin fantastisch. Aber nicht nur das: Die Menschen bekamen einen Sinn, eine Beschäftigung, eine Gemeinsamkeit: sie alle übten stätig das Ukulelespiel und tauschten Notenblätter untereinander aus. So war niemandem langweilig, das Land war unaufhörlich in Saitenklänge getaucht und alles funktionierte ganz wunderbar ineinander, wie die Zahnräder eines Urwerkes. Nun kam es dazu, dass auch die Menschen der benachbarten Königreiche gefallen an den Bräuchen des Königs fanden und schon bald war die Gattung des Hundes ausgestorben und die halbe Menschheit musizierte den lieben langen Tag.
Langsam wurde der König jedoch alt. Er hatte nie Kinder, die sein Königreich am laufen halten könnten geschweige denn seine Gabe geerbt hätten. Also tunkte er seine mit Gold verzierte Feder in die Tinte und begann zu schreiben. Viele Wochen verließ er nicht seine Gemächer, das Essen musste ihm gebracht werden und seine Untertanen machten sich bereits Sorgen, bis er eines Tages im Morgenrock auf dem Balkon seines Schlosses erschien. Nun stand er dort, alt, mit der Morgensonne im Gesicht und mit tiefen Falten auf der Stirn. Kurz drauf hatten sich all seine Untertanen auf dem riesigen Schlosshof versammelt und blickten gebannt hinauf zum Balkon, auf dem der König stand. Ganz allein, ganz klein, ganz zerbrechlich. Ganz menschlich. Er räusperte sich, hob ein in Leder gebundenes Buch in die Höhe und verkündete, dass dieses Buch das Volk weiter leiten solle, durch gute und schlechte Zeiten, durch Wasser und Feuer. Danach drehte er sich um und verschwand in die Dunkelheit seiner Gemächer.
Am nächsten Morgen war er gestorben, friedlich in seinem Bett, die Hände auf dem Bauch gefaltet. Neben ihm lag sein Buch. Und dieses Buch war gefüllt mit Regeln, die seine Untertanen weiterhin befolgen sollten. Und in Vorraussetzungen, dass sie das auch taten, schrieb er ebenfalls hinzu, was passieren wird, wie sich die Menschheit weiterentwickelt und vieles mehr über die Zukunft. Natürlich wusste er auch, was passieren würde, wenn seine Untertanen sich nicht an seine Gesetze halten würden, aber warum sollte er ihnen diese Zukunft mitteilen? Diese Taktik hatte Erfolg. Die Menschen brauchen halt, sie wollen einen einfachen Weg, wenn es geht den einfachsten, und wenn sie bereits eine Zukunft haben, warum sollten sie dann eine andere suchen? So halten sich bis heute alle an diese Regeln, da alles so eingetreten war, wie der vergangene König es prophezeit hatte: Hunde? Gibt es schon lange nicht mehr und neben mir liegt meine Ukulele.


Das ist mein erster Beitrag. Zugegeben, eigentlich schreibe ich andere Dinge, daher eignet sich dieser Text vielleicht nicht sehr gut, um meine Fantasie kennen zu lernen, aber der Stil stimmt einiger Maßen. Bitte seid nicht all zu streng mit mir, das das - wie gesagt - mein erster Beitrag ist. Ich hoffe man versteht, was ich sagen möchte. Liebe Grüße,
Elisa Lola



_________________
"when I am sad, I am sad - but when I'm happy, oh god I'm happy,
there's just no place in-between for us to meet."
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KingStevie
Gänsefüßchen
K

Alter: 61
Beiträge: 34
Wohnort: Hamburg


K
Beitrag08.04.2018 10:20

von KingStevie
Antworten mit Zitat

Am nächsten Morgen war er gestorben, friedlich in seinem Bett, die Hände auf dem Bauch gefaltet.
Und in Vorraussetzungen, dass sie das auch taten, schrieb er ebenfalls hinzu, was passieren wird, wie sich die Menschheit weiterentwickelt und vieles mehr über die Zukunft.

Die erste Assoziation die ich habe ist:
Er gebährt ein Kind, er ist eine Mutter, nur denkt er als Mann das Leben oder die Natur lässt sich leiten...

doch keine natur lässt sich leiten, sie unterwirft sich keinen regeln als der eigenen...


_________________
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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
J

Alter: 57
Beiträge: 270
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag10.04.2018 18:14

von jon
Antworten mit Zitat

Grundsatzfehler: Wenn sich einschleift, dass die Hälfte der Leute den halben Tag lang Ukulele üben (statt zu arbeiten), dann hat das definitiv Auswirkungen auf das Land.

_________________
Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2283
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag11.04.2018 15:46
Re: Die Entstehung einer fiktiven Religion
von Pickman
Antworten mit Zitat

Liebe Elisa Lola,

das ist ein schöner Einstand. Ich mag Märchen, und Deines scheint mir gelungen zu sein.

Natürlich habe ich etwas zu Nörgeln, aber das sind nur Kleinigkeiten.

Elisa Lola hat Folgendes geschrieben:
Da eine große schwere Strafe drohte, wenn man sich dem verweigerte, folgte man seinen infantilen, egoistischen Das sind wertende Adjektive und gleich zwei. Ich würde beide streichen. Regeln und da sie auch nicht weltverändernt waren, funktionierte das Königreich weiterhin fantastisch. Aber nicht nur das: Die Menschen bekamen einen Sinn Das kling für mich ein wenig schräg. Nach meinem Dafürhalten müsste es heißen: "Die Menschen bekamen ein Ziel ...", eine Beschäftigung, eine Gemeinsamkeit: sie alle übten stätig das Ukulelespiel und tauschten Notenblätter untereinander aus. So war niemandem langweilig, das Land war unaufhörlich in Saitenklänge getaucht und alles funktionierte ganz wunderbar ineinander, wie die Zahnräder eines Urwerkes. Nun kam es dazu, dass auch die Menschen der benachbarten Königreiche gefallen an den Bräuchen des Königs fanden und schon bald war die Gattung des Hundes ausgestorben und die halbe Menschheit musizierte den lieben langen Tag.
Langsam wurde der König jedoch alt. Er hatte nie Kinder, die sein Königreich am laufen halten könnten geschweige denn seine Gabe geerbt hätten. Also tunkte er seine mit Gold verzierte Feder in die Tinte und begann zu schreiben. Viele Wochen verließ er nicht seine Gemächer, das Essen musste ihm gebracht werden und seine Untertanen machten sich bereits Sorgen, bis er eines Tages im Morgenrock auf dem Balkon seines Schlosses erschien. Nun stand er dort, alt, mit der Morgensonne im Gesicht und mit tiefen Falten auf der Stirn. Kurz drauf hatten sich all seine Untertanen auf dem riesigen Schlosshof versammelt und blickten gebannt hinauf zum Balkon, auf dem der König stand. Ganz allein, ganz klein, ganz zerbrechlich. Ganz menschlich. Er räusperte sich, hob ein in Leder gebundenes Buch in die Höhe und verkündete, dass dieses Buch das Volk weiter leiten solle, durch gute und schlechte Zeiten, durch Wasser und Feuer. Das ist ein Wendepunkt der Geschichte. Deshalb würde ich hier wörtliche Rede verwenden. Danach drehte er sich um und verschwand in die Dunkelheit seiner Gemächer.


Du hast ein paar Rechtschreibfehler gemacht, aber die übersehe ich gerne. Ich bin ja nicht Dein Deutschlehrer, und um meine eigene Rechtschreibung war es zu meiner Schulzeit weitaus schlimmer bestellt.

Was das intensive Ukulelespielen des Volkes betrifft, so kann ich darin keinen Grundsatzfehler erkennen. In Märchen geht das ohne Problem.

Schreib auf jeden Fall weiter.

Liebe Grüße

Pickman


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Tempus fugit.
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag15.04.2018 04:36
Das muß jetzt sein.
von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Hallo Elisa Lola,

Also, ich habe das alles nicht gelesen, ist mir zu absatzlos. Wenn Du Dch nochmal hinsetzt und alles überarbeitest, kann das vielleicht noch was werden, da schrieb ja jemand was von Märchen, aber das hat ja mit Religion meist wenig zu tun.

Aber das ist ein weites Feld (Luise? Meine klassische Bildung hupft gerade vom Stuhl))

Da KÖNNTE man sich wananders drüber unterhalten.

Ich versuche jetzt mal, ins Bett zu wanken.
andere müssen nämlich auch Nachts arbeiten.

Gruß,
Eulenab
also: Eulenbaum

(bißchen Müdigkeit schadet ja nie)
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6151
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag15.04.2018 14:18

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hallo Elisa Lola,

ich klinke mich nach interessiertem Lesen von Text und Kommentaren auch mal ein.

Zitat:
infantilen, egoistischen Das sind wertende Adjektive und gleich zwei. Ich würde beide streichen.
Dem möchte ich widersprechen. Natürlich wird dort eine Wertung rübergebracht, aber am Ende im letzten Satz deutet sich ja klar an, dass wir einen Erzähler haben, der Teil der Geschichte ist und in dieser Welt lebt. Er/sie rekapituliert zwar (scheinbar) neutral die Vergangenheit, aber scheint auch zu beginnen, das Ganze zu hinterfragen. Warum sonst sollten die bereits ausgestorbenen Hunde sonst noch eine Erwähnung wert sein? Eben weil da bei vielen Menschen normalerweise eher ein Hund denn eine Ukulele an der Seite liegt. Somit passt also auch, in den Rekapitulationen die Handlungen des Königs zu bewerten bzw zu entzaubern.

Grüße,
Veith

Ach ja, und willkommen im Forum und Danke für deinen Einstand. Lass dich von negativen Kritiken nicht abschrecken, die muss man immer mal einstecken, völlig egal, was oder wie man schreibt. Das mit dem "absatzlos" und daher unlesbar finde ich z.B. völlig aus der Luft gegriffen. Erstens ist der ganze Abschnitt ja nicht allzu lang, zweitens sind da doch 3 Absätze drin. Also bloß nicht verunsichern lassen. Schön, dass du zum Schreiben gefunden hast, lass dir das bloß nicht kaputtmachen.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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