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durchschaut


 
 
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag18.02.2018 01:28
durchschaut
von Tula
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Neue Version »

durchschaut


du traust ihm gern in jungen Jahren
zumindest solange er dir schmeichelt

mit der Reife zweifelst du an seiner Offenheit
noch später verfluchst du ihn
(wie recht du hast: eigentlich lügt doch jeder)
bis du ihn resigniert annimmst irgendwann
in seiner Unbarmherzigkeit

Er macht dir das Bild von dir (!)
und deiner Schachtel Welt um dich herum
vergeblich wendest du dich ab
du kehrst stets von allein zurück
forderst du seine Unfehlbarkeit heraus
ahmt er dich einfach nach
bis du aufhörst dich zu wehren
und dich wieder so siehst wie er dich schuf
Sein Bild

nicht du - Er durchschaut dich!
zerrt er endlich einmal an dir herum
lachst du bloß albern über dich selbst
und berufst dich auf
zweidimensionale Geometrien

um dich zu befreien
müsstest du ihn schlagen
dann fändest du dich
hinter seinem Schatten
in jedem Teilchen deiner Welt

ich weiß
du glaubst mir nicht

alles ist Spiegel



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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag18.02.2018 16:13
Hallo Tula,
von Perry
Antworten mit Zitat

die Selbsterkenntnis, bzw. innere Reflexion ist eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften. So wie manche den Blick in den äußeren Spiegel scheuen, fllüchten sich auch viele in mediale und/oder gesellschaftliche Ablenkung, um sich nicht selbst ins Gesicht sehen zu müssen.
Ein wichtiges Thema, dass Du sehr anschaulich umgesetzt hast.
Gern gelesen und LG
Perry
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag18.02.2018 22:41

von Tula
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Hallo Perry

Habe mich sehr über deine Antwort gefreut. Deine Interpretation trifft die Absicht recht genau, es geht um das "sich-selbst-Finden" und vor allem um das "sich-selbst-Suchen".
Ich überlege noch, ob das 'Er' nicht doch zu einer religiösen Deutung verleitet (die nicht in meiner Absicht liegt)' . Nein, ich meine wirklich 'Ihn', den Spiegel, der weitergreifend als Metapher steht, für den Oz hinter ihm, in all seiner Güte und Bosheit.

LG
Tula


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firstoffertio
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Beitrag20.02.2018 21:43

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich habe dein Gedicht nun öfters gelesen, und es bleibt mir zu lang.

Mein Versuch, es zu kürzen:

du traust ihm gern in jungen Jahren
zumindest solange er dir schmeichelt

mit der Reife zweifelst du an seiner Offenheit
noch später verfluchst du ihn
(wie recht du hast: eigentlich lügt doch jeder)
bis du ihn resigniert annimmst irgendwann
in seiner Unbarmherzigkeit

Er macht dir das Bild von dir (!)
und deiner Schachtel Welt um dich herum
vergeblich wendest du dich ab
du und kehrst stets von allein zurück
forderst du seine Unfehlbarkeit heraus
ahmt er dich einfach nach
bis du aufhörst dich zu wehren
und dich wieder so siehst wie er dich schuf
Sein Bild

nicht du - Er durchschaut dich!
zerrt er endlich einmal an dir herum
lachst du bloß albern über dich selbst
und berufst dich auf
zweidimensionale Geometrien

um dich zu befreien
müsstest du ihn schlagen
dann fändest du dich
hinter seinem Schatten
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


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Beitrag21.02.2018 00:58

von Tula
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Hallo firstoffertio

nun, du solltest jetzt zur Strafe ein paar Balladen vom alten Schiller lesen ... aber ich verstehe ja, dass super-kurze Gedicht "in" sind, als solches würde ich eine andere Variante anbieten:

vergeblich wendest du dich ab

alles ist Spiegel


Nee, ganz ehrlich, deine Kürzung erbringt ein durchaus annehmbares Gedicht, trifft aber nicht meine inhaltliche Absicht.

Danke fürs Mitmachen und den Vorschlag

LG
Tula


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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag29.03.2018 22:52

von Berni
Antworten mit Zitat

Hallo Tula,

Die Balladen vom alten Schiller heranzuziehen, beweist zumindest deinen Humor. Very Happy Very Happy

Aber ich glaube nicht, dass Firstoffertio aus deinem Text ein "superkurzes" Gedicht machen wollte. Wink  

Im Ernst:
ein wenig Verdichtung könnte deinem Text nicht schaden. Es muss ja nicht gleich so radikal wie bei FO sein, die nur einen eigenen Vorschlag machte. Und der bietet durchaus Ansatzpunkte. Du hast doch den Text hier in die Werkstatt gestellt, weil du noch nicht sicher bist, oder?
Ich kenne deine Texte von hier und aus einem anderen Forum und ich weiß, dass du ein guter Schreiber bist. Aber hier könntest du sicherlich noch etwas nacharbeiten. "könnest du", darauf liegt die Betonung. Wink
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag30.03.2018 00:23

von Tula
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Hallo Berni

danke für deine Gedanken und Vorschlag. Ich werde das über Ostern oder danach auch angehen.
Inhaltlich steckt alles drin, was mir zum Thema so einfiel, bei der Kürzung (besser: Verdichtung) möchte ich in dieser Hinsicht vorsichtig sein. Ich werd's aber versuchen, versprochen!

schon im voraus Ostergrüsse

Tula


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Tula
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Beiträge: 904
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Beitrag02.04.2018 22:55

von Tula
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gelöscht (doppelt gesendet)

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Tula
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Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag02.04.2018 22:55

von Tula
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Berni

mein Kürzungsversuch hatte noch nicht viel Erfolg Embarassed aber ich hab's versucht:

durchschaut

in jungen Jahren traust du ihm
solange er dir schmeichelt

mit der Reife zweifelst du
verfluchst ihn gar
bis du ihn resigniert annimmst
in seiner Unbarmherzigkeit

Er macht dir das Bild von dir (!)
und deiner Schachtel Welt um dich herum
vergeblich wendest du dich ab
du kehrst stets von allein zurück
forderst du seine Unfehlbarkeit heraus
ahmt er dich einfach nach
bis du aufhörst dich zu wehren
und dich wieder so siehst wie er dich schuf
Sein Bild

nicht du - Er durchschaut dich!
zerrt er endlich einmal an dir herum
lachst du bloß albern über dich selbst
und berufst dich auf
zweidimensionale Geometrien

um dich zu befreien
müsstest du ihn schlagen
dann fändest du dich
hinter seinem Schatten
in jedem Teilchen deiner Welt

ich weiß
du glaubst mir nicht

alles ist Spiegel


Inhaltlich wäre das Herausnehmen von Teilen ein Aussageverlust. In der Tat geht es um den Bezug des Menschen zu den anderen, in der Verallgemeinerung, der mitunter vergeblich Versuch sich selbst zu finden, die stetige Manipulation durch andere usw. Und zeigt jemand, wie verzerrt die Realität wirklich ist, beruft man sich auf bequemere Weltbilder ...

Perry hat es in dieser Hinsicht der Absicht entsprechend gedeutet.

Sag' mir aber bitte, auf welche Stellen du verzichten würdest.

LG
Tula


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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2451
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag03.04.2018 09:04

von menetekel
Antworten mit Zitat

Lieber tula,

die zweite Version gefällt mir deutlich besser als die erste.
Aber trotzdem hat auch die noch was Missionarisches, wobei ich betonen möchte, das ich vor der religiösen Ausrichtung eines Menschen allen Respekt habe. Sie sollte aber - aus meiner Sicht - einen lyrischen Text nicht dominieren.
Im Vorliegenden  kommt "erschwerend" hinzu, dass es sich bei der Selbstfindung nicht zwingend um einen spirituellen Akt handeln muss.
Meine Gedanken gehen deshalb nochmals in Richtung Kürzung oder Umformulierung einiger Passagen:

Zitat:
durchschaut

in jungen Jahren traust du ihm
solange er dir schmeichelt

mit der Reife zweifelst du
verfluchst ihn gar
bis du ihn resigniert annimmst
in seiner Unbarmherzigkeit

Er macht dir [besser: "sich ?"] ein Bild von dir
und deiner Schachtelwelt um dich herum
vergeblich wendest du dich ab
du kehrst stets von allein zurück
forderst du seine [die?] Unfehlbarkeit heraus

er ahmt er dich einfach nach
bis du aufhörst dich zu wehren
und dich wieder so siehst wie er dich schuf [Hier vielleicht etwas Schlichteres?]

Sein Bild - nicht du

nicht du - Er durchschaut dich!
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lachst du bloß albern über dich selbst
berufst dich
auf zweidimensionale Geometrien

um dich zu befreien
du müsstest du ihn schlagen
dann fändest du dich
hinter seinem Schatten
in jedem Teilchen deiner Welt

ich weiß
du glaubst mir nicht

alles ist Spiegel



Der Grund für mein Unbehagen an der Länge des Gedichts ist das Erklärende, was aus einigen Versen spricht. Und das sind genau die, die ich für redundant halte. - Selbstverständlich liefere ich jetzt kein Allheilmittel - es handelt sich um dein Gedicht - andererseits kennen wir uns (virtuel) lange genug, dass ich dir einen Vorschlag unterbreiten "darf", ohne groß herumzueiern. Oder? rotwerd

Für mich lebt das Werk von deiner "Schachtelwelt" (superschön!) und den zweidimensionalen Geometrien. Und die kämen in einer eher reduzierten Form evtl. leuchtender zur Geltung ...

Mit herzlichen Grüßen
m.


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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
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Beitrag03.04.2018 22:56

von Tula
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe menetekel

vielen Dank! also ich gebe zu, als Missionar steige ich nicht gern auf die Bühne. Natürlich hatte ich mit 'Er' (der Spiegel!) und der Erschaffungs-Metapher gespielt, aber sie sollte als doppelsinnig empfunden werden, nicht mit direktem religiösen Bezug, wie in einem Kommentar weiter oben (siehe 18/02) bereits angedeutet.

Also nun doch mal kurz die Feile weg, erstmal mit der Kreissäge, dann gehobelt, wieder nach-gefeilt ...

Die folgende Version ist etwas deutlicher, es geht um den Spiegel und das vermeintliche Selbst darin. Bleibt die Frage, ob es nun nicht allzu deutlich ist, wobei einige Stellen hoffentlich noch mehrdeutig genug sind.


du, der Mensch, im Spiegel

in jungen Jahren traust du ihm
solange er dir schmeichelt

dann mit der Reife zweifelst du
verfluchst ihn gar
bis du ihn annimmst
in seiner Unbarmherzigkeit

er zeigt dir stets sein Bild von dir und
deiner Schachtelwelt

vergeblich wendest du dich ab
kehrst stets allein zurück
was du auch tust um du zu sein
er ahmt dich nach

und zerrt er endlich mal an dir
lachst bloß du albern und zitierst
zweidimensionale Geometrien

los schlag ihn doch so
findest du dich
hinter seinem Schatten

in tausend Spiegeln




LG
Tula


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Berni
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Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag05.04.2018 21:56

von Berni
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Hallo Tula,

mir gefällt deine letzte, jetzt doch gestraffte Version bisher am besten. Ich glaube schon, dass auch diese noch ausreichend Spiel für Gedanken lässt.

Mal sehen, was andere sagen.
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firstoffertio
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Wohnort: Irland
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Beitrag05.04.2018 22:41

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Mir gefiel der ursprüngliche Titel besser.

Und auch die Schachtel Welt.

Und immer noch kommt mir der zweite Teil, hier ab "und zerrt er" nachgeschoben vor.

Sorry, das ist halt mein Eindruck.
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purpur
Klammeraffe


Beiträge: 964



Beitrag06.04.2018 07:27

von purpur
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Guten Morgen Tula,

Dein Gedicht gefällt mir, bie auf den neuen Titel, da bin ich selbiger Meinung,  
wie firstoffertio. Er bezeichnet so schön den Erkenntnisprozess. Schön finde ich
auch, wie du Unterschiede der Spiegel zum Ausdruck bringst, denn alte Spiegel,
die nicht industriell gefertigt wurden, sonder per Hand, sind nicht plan, eher
"holprig", manchmal, wie Tagwerk beim Fresko, und verzerren "blasig" das Bild.
In der letzten Strophe könnte ich mir auch eine Umstellung vorstellen


du, der Mensch, im Spiegel

in jungen Jahren traust du ihm
solange er dir schmeichelt

dann mit der Reife zweifelst du
verfluchst ihn gar
bis du ihn annimmst
in seiner Unbarmherzigkeit

er zeigt dir stets sein Bild von dir und
deiner Schachtelwelt

vergeblich wendest du dich ab
kehrst stets allein zurück
was du auch tust um du zu sein
er ahmt dich nach

und zerrt er endlich mal an dir
lachst albern "bloß du" und zitierst
zweidimensionale Geometrien

los schlag ihn doch so
findest du dich
hinter seinem Schatten

zweidimensionale Geometrie- gefällt mir-hier kann ich mir
noch eine Strophe vorstellen, die die vierte Dimension
verdeutlicht, um die Reifung des "Innenraums" des LI
hervorzuheben - Alt ist beautiful - es gibt doch eigentlich
auch nichts "Häßliches"?
 Kommt noch was?
HerzlichePpGrüße
Pia


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Tula
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Wohnort: die alte Stadt


Beitrag09.04.2018 23:57

von Tula
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Lieber Berni, liebe firstoffertio und liebe Pia

ihr entschuldigt meine verspätete Antwort und dass ich euch gewissermaßen im Block antworte. Ist aber nicht der Faulheit geschuldet Embarassed

Ich grübelte noch einige Tage über dies und das und bin zu dem Schluss gekommen, mir das Gedicht mit einem zeitlichen Abstand in ein paar Wochen nochmal anzusehen.

Jedenfalls ist die "Schachtel Welt", so wie ich es auch am Anfang durchdacht hatte, die vorerst bevorzugte Variante, weil es um die Begrenzung des Raums der Gedanken und Ideen ging, während "Schachtelwelt" die Assoziation "verschachtelt" weckt. Ginge ebenso, trifft aber nicht den eigentlichen Kern.

Zum Titel: "durchschaut" ist kürzer, doppeldeutiger und von daher als Titel besser geeignet. Mein grundsätzlicher Zweifel am ganzen Werk besteht aber immer noch darin, ob der Leser ohne einen besonderen Anstoß im Titel versteht, dass es hier um einen Spiegel geht und um die damit verbundene Absicht schlechthin (sich vom Abbild lenken zu lassen, welches in Wirklichkeit andere Menschen geschaffen haben, man sieht sich so, wie es anderen haben wollen; man denke an die Mode und jegliche Art von sozialen Wertvorstellungen).

Die Idee der zweidimensionalen Geometrien hast du richtig interpretiert, liebe Pia. Ich dachte beim "zerrt an dir herum" an das alte Spiegellabyrinth, wo man sich über die Verzerrung seiner selbst kaputt lacht. Hintersinnig zeigt hier also der Spiegel die Realität der Dinge und Lyri beruft sich lieber auf simple Theorien und Weltanschauungen.

Nochmals vielen Dank für eure Beiträge

LG
Tula


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purpur
Klammeraffe


Beiträge: 964



Beitrag10.04.2018 02:43

von purpur
Antworten mit Zitat

Hallo Tula,

ich hätte da noch einen Gedanken zu den "Schachtelräumen" und entführe Dich jetzt einfach mal aus der "BuchstabenWelt" in meine "PigmenteWelt". Hier wird auch(2D)
auf ganz eigene Weise, "Zeit gestaltet". Simultandarstellung!  - viele Spiegel?
Dein Ausdruck "Schachtelraum" hat mich sogleich in/an Giottos, Lorenzettis.. Dürers etc.
"Kastenraum" "Bildrahmung in Rahmung" erinnert.
https://i.pinimg.com/originals/96/cc/f2/96ccf26ef2b3d090297a3fa3a532d0c6.jpg
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQPwsmYzI-4aC3goB7n_3wYAP80nL_4lLWcw6DRVfkP4f95wPDr
"bloß du/blos du"?
 Kommt noch was?
HerzlichePpGrüße
Pia
PS:Entschuldige bitte meine Fehler... bis/worden... blödes Handy Evil or Very Mad


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menetekel
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Alter: 104
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Beitrag10.04.2018 07:24

von menetekel
Antworten mit Zitat

Lieber tula,

die neue gestraffte Version ist aus meiner Sicht deutlich besser, lässt mehr Raum für eigene Interpretationen  kommt aber gleichwohl mehr auf den Punkt. Will sagen: den Input des Lyrikers. smile

Herzliche Grüße
m.


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