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KyoFINAL Gänsefüßchen
K Alter: 31 Beiträge: 19 Wohnort: NRW
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K 09.04.2018 21:40 Auszug (Demonstration,New York) von KyoFINAL
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Aus meinem Roman, zweites Kapitel:
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Die Luft ist stickig auf Grund der Nebelkerzen, welche fast die gesamte Innenstadt New-Yorks in bunte Farben versinken lässt. Jassim ist einer der Protestierenden vor dem One World Trade Center, in dem die Internationale Sicherheitskonferenz noch immer stattfindet.
Umhüllt von Rauch und eingeklemmt zwischen unzähligen Körpern, versucht er sich eine bessere Sicht zu verschaffen. Seine Freunde mit denen er sich den Protestzug angeschlossen hat, sind schon längst im Menschenmeer untergegangen, dennoch ist sein Blick auf die schemenhaften Umrisse des Turmes gerichtet. „Sind wir schon so nah?“
Langsam lässt er sich von dem Strom treiben und spürt das Adrenalin in sich weiter aufsteigen. „Ich bin wirklich Teil von all dem…“
Wie im Rausch atmet er das Chaos um ihn herum ein, bis
ein lauter Knall die Masse erschüttern lässt. Metallsplitter schießen durch die Menge. Jassim der denkt irgendein lauter Silvesterböller wäre losgegangen, wird von den Wogen der Masse zu Boden geschleudert. In allen Richtungen reißen sich die vorher noch furchtlosen Helden zu Boden, jeder will sich in Sicherheit begeben als die Schreie, die Trommeln und Protestgesänge überstimmen. Jassim wird währenddessen von der Panischen Meute begraben.
Ein weiterer Knall.
Jassim wird, als er versucht sich an einem T-Shirt hochzuziehen, von jemanden wieder zu Boden geschleudert. Er schlägt mit den Vorderzähnen auf der Kante eines Bordsteins auf und spürt wie die Nerven durch den Aufprall freigelegt werden. Jassim schreit auf und versucht sich wieder aufzuraffen wird aber von den nachrückenden Körpern weiter zu Boden gepresst. Er hält eine Hand vor den Mund und kriecht unter einen Transporter um der Welle zu entkommen. Weitere Explosionen aus der Nähe des Veranstaltungsortes hallen durch die Straßen.
Vorsichtig tastet sich Jassim wieder ins Freie. Er schaut sich um und sieht durch den bunten Nebel die Polizei in Schutzanzügen anrücken. Ein Gummiprojektil trifft Jessin an der Hüfte, wieder fällt er zu Boden. Durch den Sturz drückt er versehentlich auf die Wurzel eines losen Zahns, durch die ansteigende Panik kriegt er den Schmerz jedoch kaum mit. Die Wasserwerfer halten, während sich Jassim gegen den Transporter drückt, die Protestanten auf Distanz und verlagern ihren Strom fern vom Veranstaltungsgeldende.
Die fliehenden Massen rennen und stolpern an Jassim vorbei.
Die Wand der staatlichen Gewalt rückt näher, während sich der Rauch in Richtung der Fliehenden verzieht. „Feiglinge!“ Ruft Jassim den anderen hinterher. Das Blut aus seinem Mund tropft an seinem Kinn herunter und vermischt sich mit den neu entstandenen Wasserpfützen. „Ich bin hier!“ Mit ausgebreiteten Armen marschiert er den Polizisten entgegen. „Ihr werdet mich nicht einschüchtern! Kommt nur her, ich bin bereit zu sterben!“ Aus der Ferne löst sich ein Schuss. Das Projektil des Präzisionsgewehrs trifft Jassims Schädeldecke. Er spürt den druck und das Wasser, welches aus seinem gespaltenen Schädel fließt. Er geht weiter, bis der Schwindel eintritt und er das Bewusstsein verliert.
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Weitere Werke von KyoFINAL:
_________________ Liebe Grüße! |
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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12.04.2018 17:11
von kioto
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Hallo KyoFINAL,
Zu formalen Dingen wie Rechtschreibung und Kommasetzung erspare ich mir Anmerkungen und verweise auf die Kommentare zu anderen Kapiteln. Du hast sie weiterhin nicht beachtet, was die Bereitschaft zu weiteren Kommentaren schmälert.
Dein Textauszug beschreibt die dramatische Situation einer Demonstration, die mit militärischer Gewalt zersprengt wird. Dein sachlicher Stil wird der Situation nicht gerecht, finde ich. Die Analyse der Zahnverletzung in dieser lebensbedrohlichen Situation? Keine Interaktion mit anderen Demonstranten. Die haben doch auch Angst, schreien, stoßen, rempeln, schwitzen, fluchen, schieben, haken sich unter, bilden Reihen usw. Und die letzte Heldentat wirkt etwas unglaubwürdig. Besonders, wenn er mit Kopfdurchschuss noch über Präzisionsgewehre nachdenkt und weiterläuft.
Die Erzählung wirkt zu beiläufig.
Gruß Werner
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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KyoFINAL Gänsefüßchen
K Alter: 31 Beiträge: 19 Wohnort: NRW
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jon Eselsohr
J Alter: 57 Beiträge: 269 Wohnort: Leipzig
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J 12.04.2018 21:34
von jon
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Die Szene wirkt in gewissem Sinne kitschig und albern (nicht im Sinne von "zum lachen", sondern von "zum Stirnrunzeln" oder "zum Kopfschütteln"). Zum einen werden überzogene Elemente verwendet (dass er - übrigens weitgehend folgenlos - von der Menge begraben wird, das mit dem Zahn), zum anderen wird mit einem emotionalen Abstand berichtet (nicht erzählt), als wäre das alles nur eine Art technischer Vorgang.
Nun kann man diese extrem neutral beobachtende Erzählhaltung durchaus einnehmen, um einen bestimmten Effekt zu erzielen, ich argwöhne jedoch, dass das nicht so geplant ist.
_________________ Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages) |
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KyoFINAL Gänsefüßchen
K Alter: 31 Beiträge: 19 Wohnort: NRW
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KyoFINAL Gänsefüßchen
K Alter: 31 Beiträge: 19 Wohnort: NRW
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K 12.04.2018 22:12
von KyoFINAL
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Die Luft ist stickig auf Grund der Nebelkerzen, welche fast die gesamte Innenstadt New-Yorks in bunte Farben versinken lässt. Jassim ist einer der Protestierenden vor dem One World Trade Center, in dem die Internationale Sicherheitskonferenz noch immer stattfindet.
Umhüllt von Rauch und eingeklemmt zwischen unzähligen Körpern, versucht er sich eine bessere Sicht zu verschaffen. Seine Freunde mit denen er sich den Protestzug angeschlossen hat, sind schon längst im Menschenmeer untergegangen, dennoch ist sein Blick auf die schemenhaften Umrisse des Turmes gerichtet. „Sind wir schon so nah?“
Langsam lässt er sich von dem Strom treiben und spürt das Adrenalin in sich weiter aufsteigen. „Ich bin wirklich Teil von all dem…“
Wie im Rausch atmet er das Chaos um ihn herum ein, bis ein
lauter Knall die Masse erschüttern lässt. Metallsplitter schießen durch die Menge. Jassim, der denkt irgendein lauter Silvesterböller wäre losgegangen, wird von den Wogen der Masse zu Boden geschleudert. In allen Richtungen reißen sich die vorher noch furchtlosen Demonstranten zu Boden, jeder will sich in Sicherheit begeben als die Schreie, die Trommeln und Protestgesänge überstimmen. Jassim wird währenddessen von der Panischen Meute begraben.
Ein weiterer Knall.
Am Boden spürt er die Harten Tritte und über ihn stolpernde Körper. Jassim wird, als er versucht sich an einem T-Shirt hochzuziehen, von jemanden wieder zu Boden geschleudert. Er schlägt mit den Vorderzähnen auf der Kante eines Bordsteins auf. Jassim schreit auf und versucht sich wieder aufzuraffen wird aber von den nachrückenden Körpern wieder zu Boden gepresst. Er hält eine Hand vor den Mund und kriecht unter einen Transporter um der Welle zu entkommen. Weitere Explosionen aus der Nähe des Veranstaltungsortes hallen durch die Straßen.
Vorsichtig tastet sich Jassim wieder ins Freie. Er schaut sich um und sieht durch den bunten Nebel die Polizei in Schutzanzügen anrücken. Ein Gummiprojektil trifft Jassim an der Hüfte. Die Wasserwerfer halten, während sich Jassim gegen den Transporter drückt, die Protestanten auf Distanz und verlagern ihren Strom fern vom Veranstaltungsgelände.
Die fliehenden Massen rennen und stolpern an Jassim vorbei.
Die Wand der staatlichen Gewalt rückt näher, während sich der Rauch in Richtung der Fliehenden verzieht. „Feiglinge!“ Ruft Jassim den anderen hinterher. Das Blut aus seinem Mund tropft an seinem Kinn herunter und vermischt sich mit den neu entstandenen Wasserpfützen. Mit ausgebreiteten Armen marschiert er den Polizisten entgegen. „Ihr werdet mich nicht einschüchtern! Kommt nur her!“ Aus der Ferne löst sich ein Schuss. Das Projektil trifft Jassims Schädeldecke. Er spürt den Druck und das Wasser, welches aus seinem gespaltenen Schädel fließt. Er geht weiter, bis der Schwindel eintritt und er das Bewusstsein verliert.
_________________ Liebe Grüße! |
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jon Eselsohr
J Alter: 57 Beiträge: 269 Wohnort: Leipzig
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J 19.04.2018 20:28
von jon
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Okay, verstehe. Aber
… das ist keine Nachricht, der nur der Sprecher fehlt. Es könnte eine Art Film sein, dann müsste aber alles Nicht-Sichtbare entfernt werden. Z. B. dass die Luft stickig ist oder was Jassim denkt.
… das zeigt auch nicht "möglichst schnell, was sich dort abspielt". Erstens ist es nur ein Ausschnitt des sich Abspielenden, zweitens ist es nicht möglichst schnell, sondern mit zahlreichen Details (die sich aus der Perspektive ergeben) ausgebremst.
Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es als Filmszene (siehe oben) Platz in einem Buch haben kann, wenn es eine Verknüpfung der eigentlichen Story zu Jassim gibt. (Figuren, die nur zu sowas erfunden und dafür benutzt werden, sind problematisch, weil man sich als Leser ja auf sie einlässt und sich dann fragt, wozu man sich diese "Mühe" gemacht hat.)
Inhaltlich habe ich noch ein kleines Problem damit, dass Jassim sich erst versteckt und dann etwas derart Selbstzerstörerisches tut.
_________________ Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages) |
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KyoFINAL Gänsefüßchen
K Alter: 31 Beiträge: 19 Wohnort: NRW
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2293 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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23.04.2018 19:23
von Pickman
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Lieber KyoFINAL,
die Kollegen haben sich schon ums große Ganze gekümmert. Meine Sache ist die Detailarbeit, allerdings ohne mich mit Orthographie und Interpunktion aufzuhalten.
KyoFINAL hat Folgendes geschrieben: | Die Luft ist stickig auf Grund der Nebelkerzen, welche fast die gesamte Innenstadt New-Yorks in bunte Farben versinken lässt. Es ist nicht nötig, den Kausalbezug herzustellen. Das bekommt der geneigte Leser selbst hin. Jassim ist einer der Protestierenden vor dem One World Trade Center, in dem die Internationale Sicherheitskonferenz noch immer stattfindet.
Umhüllt von Rauch und eingeklemmt zwischen unzähligen Körpern Lass den Rauch weg, den hatten wir schon; die Körper reichen., versucht er sich eine bessere Sicht zu verschaffen. Seine Freunde mit denen er sich den Protestzug angeschlossen hat, Welche Freunde sollten es sonst sein? Die, die sich heute zum Doppelkopf verabredet haben, wahrscheinlich nicht. sind schon längst im Menschenmeer untergegangen, dennoch ist sein Blick auf die schemenhaften Umrisse des Turmes gerichtet. „Sind wir schon so nah?“
Langsam lässt er sich von dem Strom treiben und spürt das Adrenalin in sich weiter aufsteigen. „Ich bin wirklich Teil von all dem…“ Sich langsam vom Strom treiben lassen und sich Bin-ich-wirklich-Fragen stellen, zumal wenn sie mit drei Punkten enden, sind Dinge, die ich nicht mit einem Adrenalinstoß in Verbindung bringen kann.
Wie im Rausch atmet er das Chaos um ihn herum ein, bis ein
lauter Redundanz. Knall die Masse erschüttern lässt. Warum "erschüttern lässt"? Gibt es einen Mittler zwischen Knall und Masse? Wenn nicht, reicht "erschüttert". Metallsplitter schießen durch die Menge. Jassim, der denkt irgendein lauter Redundanz. Silvesterböller wäre losgegangen, wird von den Wogen der Masse zu Boden geschleudert. In allen Richtungen reißen sich die vorher noch furchtlosen Demonstranten zu Boden, jeder will sich in Sicherheit begeben als die Schreie, die Trommeln und Protestgesänge überstimmen. Jassim wird währenddessen von der Panischen Meute begraben. "Begraben"? Sie liegen auf ihm? Ist die panische Meute nicht in Bewegung?
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Ich denke, das war's. Ich habe mich bis jetzt schon ein paar mal wiederholt. Viel Neues wird von mir nicht mehr kommen.
Liebe Grüße
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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KyoFINAL Gänsefüßchen
K Alter: 31 Beiträge: 19 Wohnort: NRW
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