LYrischer DIAlog (lydia)

[firstoffertio]

Leer sind noch die Felder,
schwirrt kein kleines Tier
noch um unsre Wälder,
hoffend sitz ich hier,

dass sie bald erscheinen
mit der Blüten Pracht,
der großen und der kleinen,
so dass mein Hirn laut lacht,

wenn ich sie sehe lesen
der Blumen ihr Wesen.

[Literättin]

Eine wilde, noch erschöpfte
taumelt längs erschlafft Verfrühter
Lilienschwerter, violetter
lässt sich auf die Mauer sinken.

Müde streicht vom leuchtend roten
Hinternpelz den Regenstreif
sitzt und sammelt Sonnenfunken
macht sich auf zum Hyazinthen.

[Literättin]

Doppelpost

[Gast]

Müde strich vom leuchtend roten
Hinternpelz ein Furz
daher, schwebte wie die Toten
himmelwärts, doch kurz

drang er Willi in die Nase,
übelriechend wohl,
und so griff der Hase
degistif zum Alkohol.

[Nina]

willi saß und trank,
auf der parkholzbank,
doch die pupse blieben in der luft,
um willis nase - steter duft.

da erhob er sich, begann zu trimmen,
erst zu joggen, dann zu schwimmen,
glück! am ende des tages fand er
keine pupsedüfte mehr.

.

schönes thema *lach*

[niko]

lass uns nicht davon träumen
nicht zu träumen
denn dieses ganze gereimte
auf das ich mir keinen reim machen kann
ist ungefällig
in seiner gefälligkeit
erkenne ich nichts
was mir ohnehin
stets unsichtbar bleibt

[Nina]

mit dem reimen ist es so
dass es vorgibt, meine so
dass man hier ein wort verwendet
weil es glücklich gleichlaut endet.
mir ergibt sich, kann ich sagen
dieser mehrwert, ohne klagen,
dadurch, dass humor sich findet,
wenn man manche worte bindet.
doch auch mir, da gehts wie dir,
liegt es mehr, ganz frei zu dichten
und auf reime zu verzichten.

[Eulenbaum]

wir zäumen
die Pferde
unter Bäumen
zum Bäumen

(oder so ähnlich)

[Gast]

Was wären die Verse denn ohne behände
Gereimtes? Statt Gleichklang nur Schaumzeug am Ende!
Die Formen sind straffeste Zügel*), sie erden
ausschweifende Dichter, wie Zaumzeug bei Pferden
das Aufbäumen hindert, auch wildeste zähmt
und Trieb, Fantasie - alles Lustvolle - lähmt.



 
*) hier: Daktylus mit Auftakt, vierhebig, Paarreime

[Eulenbaum]

Paarreime

sind meine

alten Freuden

ich kann sie

nur leiden

die beiden

im fremden Buch

[firstoffertio]

Trump
May
Macron
Wären sie nur
eine Spielkarte
ein Monat
ein Plätzchen:
Ich würde
sie einladen
im Mai
zum Kartenspiel
beim Kaffeekränzchen
und alle drei
aufessen.

[Gast]

am himmel blitze
ein dumpfes beben
scharfe worte

raketenarsenale
und flüchtlingslager
überfüllt

und die köpfe
voller Wahnsinn:
tote syrer
sind gute syrer

[firstoffertio]

Sorry, mein Obiges sollte eigentlich in die Listenlyrik.

[niko]

man braucht den hass
damit man die liebe nicht verstehen muss

[firstoffertio]

Manches ist mir
unverständlich.
Hass: Ist was?

[niko]

In worten
schwelt ein ganzer abgrund
manchmal
erhöht uns das schweigen
und berge zersetzen sich

zu herzen

geht das gestandene
das was in uns zerfließt
hält mich über wasser
in worten

[Merlinor]

Gute
Worte können
heilen, denn ihr Strom
will Herzen berühren
und tief im Geist verweilen
- es ist ein Wunder,
ist Sprache ...

[niko]

sonne
űber uns gibt es
wir
vergessen abschalten und
und wenn du fragen hast
behalte dich auf dem laufenden

von osten her weht
die zeit
sie beisst sich durch die bäume
und uns
hat niemand gefragt
wir sind nicht bereit

[Nina]

.

die sonne stört es nicht
sie breitet ihre wärme über uns
verwandelt manche traurigkeit
in lächeln das sich weiter trägt

.

[niko]

traurigkeit
bilder in matt
töne in dunkel
man schlägt sich mit sich
um sich herum
sucht man
pfade im nebel

wohin  ich auch gehe
in das tanzende licht
in lupinenhaine oder mich
sie verlässt mich nicht
traurigkeit

[firstoffertio]

An matten Tagen
wird man am Straßenrand
leicht übersehen,
geht unter im Grau
in Grau.
Grell
fällt man auf.

[niko]

wenn ich falle
bin ich ganz oben
angekommen in meinem schmerz
meinem blick in die liebe
auf jeden fall
bleiben
es ist nicht wichtig wo
bleiben zählt