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Schreiben bis zum Ende - oder doch zwischendurch bearbeiten?

 
 
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amigawriter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 59
Beiträge: 38
Wohnort: Berlin


Beitrag15.01.2018 10:52
Schreiben bis zum Ende - oder doch zwischendurch bearbeiten?
von amigawriter
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich entdecke oft bei mir wenn ich an einem festen Projekt arbeite, das ich spätestens am nächsten Tag, das zuvor geschriebene lese und danach dann meistens wieder bearbeite.
Wobei es vorkommen kann, das ich die Sätze verändere oder Wörter durch andere austausche. Oft auch Sätze lösche, weil ich diese nicht mehr für gut befinde.

Mir ist dabei aber aufgefallen, das ich dabei den "flow" verliere.  Also durch die Bearbeitung,  des zuvor geschriebenen, gerät der Ablauf der Erzählung irgendwie stark ins stocken. So, als würde man in einer Zeitlupe verweilen.

Nun habe ich mal gelesen, das es Autoren geben soll, die genau das Gegenteil davon machen. Diese schreiben erst die Geschichte, sogar bis zum Ende. Dann erst wird das ganze Manuskript bearbeitet.

Wie macht ihr das ?
Wie sind eure Vorgehensweisen?
Das würde mich echt interessieren !

LG...AmigaWriter...


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„Was leicht zu lesen ist, ist schwer geschrieben“
Auszug aus: Stephen King. „Basar der bösen Träume.“
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
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Beitrag15.01.2018 11:08

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich denke auch, wenn man zu lange an einem bestehenden Textteil herumfrickelt, gerät schnell das Gesamtbild des Manuskriptes aus den Augen. Und oftmals sieht man erst, nachdem die komplette "Rohversion" steht, dass man strukturell noch Sachen ändern muss (Szenen streichen, stark inhaltlich verändern) und da wäre es in meinen Augen Quatsch, vorher schon jede Szene auf stilistische Feinheiten hin zu überarbeiten.

Mein Vorgehen ist ungefähr so: Ich schreibe eine Szene (ca. 1000-2500 Wörter bei mir), dann überarbeite ich diese Szene einmal grob (Tippfehler, Logikfehler - was ich halt beim ersten "nochmal drüberlesen" so finde). Dann stelle ich sie in meine AG und hole mir Feedback. Besonders das inhaltliche Feedback klopfe ich direkt darauf ab, ob das für mich bedeutet, dass ich etwas am Aufbau/Plot des ganzen Buches verändern muss und falls ja, was. Das arbeite ich dann gleich in die nachfolgend geschriebenen Szenen ein. Ansonsten mache ich mir dann zu jeder Szene Notizen bzgl. der Kritikpunkte, die ich bekommen habe und hake sie danach gedanklich ab.
Wenn ich dann fertig bin mit der kompletten Rohversion, schaue ich zuerst auf den groben Aufbau - welche Szenen fliegen raus, wo passt das Pacing nicht usw.? Danach kann ich mich jeder einzelnen Szene mit dem inzwischen vorliegenden Abstand widmen, mir die Kritik meiner AGler noch einmal anschauen und dann wird "richtig" überarbeitet. Szene für Szene. Meistens mehrere Durchläufe (grob, fein, nitpicking).
Hat bis jetzt für mich gut funktioniert, aber da muss wohl jeder seine eigenen Routinen entwickeln smile

LG
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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RememberDecember59
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag15.01.2018 13:09

von RememberDecember59
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Hallo amigawriter, smile
ich lese vor dem Weiterschreiben meistens nochmal die letzten zwei, drei Seiten zum Warmwerden. Dabei mach ich rasch Tippfehler raus oder aendere Mal nen Satz, aber nur, was schnell geht.

Ansonsten ueberarbeite ich erstmal nichts. Bei mir entwickelt sich der Plot oft erst beim Schreiben, entsprechend weiss ich am Anfang noch gar nicht, was ich am Ende brauche. Nicht selten merke ich, dass eine Geschichte sich ganz anders entwickelt als erwartet, es wuerde also nichts nuetzten, mich schon so frueh an einzelnen Szenen aufzuhalten. Mein Ziel ist immer erstmal, den Plot runter zu schreiben, danach kommt der Feinschliff.


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Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

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AchimS
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 46
Beiträge: 51
Wohnort: Bayreuth


Beitrag15.01.2018 17:31

von AchimS
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Hi amigawriter (<= oder müsste es nicht eigentlich Mac-Writer heißen Wink ),

ich arbeite ja nach einem geplanten Plot. Von daher habe ich große Sicherheit, dass der Text auch bleibt. Da überarbeite ich am nächsten Tag oder nach einer Woche schonmal etwas gründlicher. Wenn ich zu weiteren Szenen/Kapiteln fortschreite lasse ich älteren Text aber so wie er ist. Die nächste Überarbeitung kommt erst nach Feedback durch Testleser.

Manche Szenen, für die mir die Ideen beim Schreiben kommen, scribble ich erstmal im Text hin, da wird so lange nichts mehr dran gefeilt, bis ich die Szene auch in den Plot-Plan übernehme.

Allgemein würde ich sagen, ich versuche schon mein Manuskript auf einem Level zu halten, von dem ich weiß, dass ich keine Komplettüberarbeitung brauche.

LG
Achim
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Flar
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 56
Beiträge: 406
Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt


Beitrag15.01.2018 21:31

von Flar
Antworten mit Zitat

Du hast die für dich wahrscheinlich bessere Möglichkeit schon selbst in die Frage gelegt. Wäre doch schade, wenn du den Flow verlierst, oder? Also, schreib drauf los, die Fehler laufen nicht weg. Halt dich an deinen Plan, zieh es durch. Schreib das Ding zu Ende. Das Überarbeiten (sogar mehrmals Smile ) gehört zum Plan, aber eben erst später.
(So mache ich das, und wenn ich deine Frage lese, könnte ich mir vorstellen, dass das auch für dich gut sein könnte.) Viel Erfolg!!!


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"Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."

(King of Horror Stephen King)
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novalee.white
Leseratte
N

Alter: 35
Beiträge: 115



N
Beitrag16.01.2018 12:48

von novalee.white
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Ich bin eine von denen, die alles runterschreibt und erst dan wieder liest, wenn ich die Rohfassumg beendet habe. Das hat bei mir genau zwei Gründe: Erstens mehr Flow, zweitens weniger Zweifel.
Bisher bin ich damit gut gefahren, aber da muss wohl jeder seinen eigenen Weg finden. Wenn dir selbst schon aufgefallen ist dass es dir den Flow nimmt, dann probiers doch mal aus und such dir so deine eigene Vorgehensweise.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3211
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag16.01.2018 15:50

von Taranisa
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Bei mir steht das Durchschreiben auch an erster Stelle. Wenn ich aus welchen Gründen auch immer die letzten Seiten lese, korrigiere ich, was mir in dem Moment auffällt, um es erst mal innerlich abhaken zu können.
Aktuell ist mir beim Schreiben eine Idee gekommen, wodurch ich in früheren Kapiteln noch etwas einbauen werde, um noch besser vom "Hauptverdächtigen" abzulenken. Zwar plane ich genau, was in ein Kapitel hineinkommt / wie die Geschichte weiter verläuft, wenn es jedoch beim Schreiben des Kapitels an die Feinplanung geht, bin ich da dann noch etwas flexibler und kann gute Einfälle noch einbauen.
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Gast







Beitrag16.01.2018 17:27

von Gast
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Hi Smile ,

ich schreibe maximal zwei Seiten pro Tag und muss dann meistens aus zeitlichen Gründen abbrechen, auch wenn ich gerade im Flow bin. Wenn ich mich dann das nächste Mal dransetze, lese ich mir die letzten Seiten kurz durch, um wieder in die Geschichte reinzufinden. Dabei korrigiere ich schnell, was mir auffällt, meistens sind es Formulierungen.

Sobald ich ein Kapitel zu Ende geschrieben habe (ca. 15 bis 20 Normseiten), bearbeite ich es komplett, bis ich fürs Erste zufrieden bin. Dennoch bleibt es zunächst eine Rohfassung. Erst wenn das Manuskript beendet ist (was hoffentlich noch in dieser Sternzeit passiert Wohow ), geht das große Überarbeiten los. Bis dahin habe ich genügend Abstand zu den ersten Kapiteln und hoffentlich nicht mehr so schlimme Scheuklappen auf.

Aber die verschiedenen Arbeitsweisen sind sicherlich auch eine Charakterfrage. Ich glaube kaum, dass es etwas an der Qualität des Textes ändert, wenn man mal zwischendurch bearbeitet oder eben das Ganze hinten dran hängt.

LG Katinka
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amigawriter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 59
Beiträge: 38
Wohnort: Berlin


Beitrag19.01.2018 14:15
...
von amigawriter
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Erstmal vielen Dank für alle Beiträge von euch !

Ich kann aus euren Beiträgen überwiegend die "Flow-Schreiber" erkennen.
So einer bin ich, im eigentlichem Sinne, ja auch. Oder sollte wieder einer werden.

Katinka2.0:
Zwei Seiten pro Tag, echt ? Respekt! Ich bin froh, wenn ich mal eine ganze Seite sinnvoll hinbekomme. "Schlechte Schreibe" will ein jeder nicht produzieren. Was bei einem "Flow" schnell jedoch passieren kann.
Mit Sicherheit brauch man viel Zeit dafür.
Normalerweise (ich bin gerade krank geschrieben, wegen zwei Frakturen am linken Arm) bin ich im drei Schichtsystem tätig und kann, in der Nachtschicht, dann meine Ideen auf dem MacBook niederschreiben.
Aber mir gefällt deine Arbeitsweise, was das Schreiben betrifft !

Taranisa:
Genau so sollte es sein. Mach weiter so. Ich glaube, das was du schreibst, deine Geschichte, dein Werk, liest sich gut.

Novelle.white:
Gefällt mir gut, was du beschreibst. Du schreibst einfach bis zur Rohfassung und arbeitest dich erst danach durch all die "Schreibe" durch. Finde ich echt gut. Zumal du damit sehr gut klar zu kommen scheinst.

Flar:
Danke für deine Nachricht. Ich weiss genau was du meinst. smile


RememberDecember59:

Ein guter Ansatz. Auf jeden Fall. Nur steht bei mir meistens immer der Plot schon vorher fest. War bei mir immer so. Danke für deine Mitteilung von dir.


Akiragirl:
Genau das habe ich aber meist immer gemacht, an dem ich immer an dem Text, wie du so schon beschreibst, "herumgefrickelt" habe. So kommt kein "Flow" auf ! Das hemmt, weil man nur am überarbeiten ist.


LG---AmigaWriter---


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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6380
Wohnort: USA
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Beitrag19.01.2018 14:59

von Murmel
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Da wird jeder sein Eigenes entwickeln müssen, wie bei der Frage ob Vorplanung, wie viel davon, oder einfach drauflos aus dem Bauch.

Ich schreibe zuerst die Zusammenfassung, entwickele daraus einen groben Szenenplan und schreibe in die Geschichte hinein, passe Szenenplan entsprechend an, bleibe aber im Rahmen der Zusammenfassung. Die Szene, die ich geschrieben habe, lese ich noch einmal durch und schreibe die nächste.

Ich halte von einem sich Festfressen an einem Absatz oder Satz nichts. Je näher ich dran bin, desto betriebsblinder werde ich. Wenn es die Zeit erlaubt, bleibt das MS  zwischen Erstentwurf und Fertigstellung einige Wochen liegen, damit ich das Geschriebene im Kopf mit genügend Abstand prozessieren kann.  

Halt meine Arbeitsmethode.
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BirgitJ
Klammeraffe


Beiträge: 651
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Wohnort: DD


Beitrag22.01.2018 15:15

von BirgitJ
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Ich mache es ähnlich wie Murmel, schreibe aus dem Exposé heraus eine längere Zusammenfassung und entwickle daraus Szenen. Allerdings kann ich nicht alle Szenen für einen Roman komplett vorher entwickeln, dabei verzettele ich mich. Ich entwickle die Szenen bis zu einem Punkt, wo es hakt und schreibe mich ran. Bis dahin hat der Roman genug Eigenleben entwickelt, dass er mir sagt, wie es weitergehen soll.

Zwischendurch überarbeite ich nichts, sondern schreibe immer weiter. Ich lese nicht mal das am Tag zuvor Geschriebene durch, sondern es geht weiter mit dem, was ich mir überlegt habe, während der PC hochfährt.

Besten Gruß von BirgitJ


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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag01.02.2018 18:39

von PhilipS
Antworten mit Zitat

Ich schreibe seit meinem letzten Roman mit der Hand. Ich nehme mir ein Pensum für jeden Tag vor, um drin zu bleiben. Bevor ich von Hand weiterschreibe, tippe ich die Passage vom Vortag ab, da habe ich automatisch eine erste - wenn auch flüchtige - Korrektur. Die richtige Nachbearbeitung mache ich erst, wenn alles fertig ist. Auf diese Weise verliere ich mich nicht in Überlegungen, was ich besser machen kann. Meiner Erfahrung nach ist das der erste Schritt Richtung Blockade.

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Schreibt die Texte, die Ihr selber gerne lesen möchtet.
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1320



M
Beitrag01.02.2018 19:40

von meerenblau
Antworten mit Zitat

Ich schreib das einfach runter und freue mich immer, wenn ich dann in so einen "Flow" gerate. Wenn ich jedes Mal das, was ich am Vortage geschrieben hätte, überarbeiten würde, dann würde ich nichts mehr fertig bekommen, weil ich dann alles in Frage stellen würde.

Also, erstmal in die Tasten hauen, bis die erste Fassung komplett fertig geschrieben ist. Dann stelle ich fest, dass es absoluter Müll ist und lasse es frustriert vier Wochen liegen, und wenn ich dann wieder reingucke, habe ich genügend Abstand, um das alles etwas weniger selbskritisch zu betrachten Smile
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amigawriter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 59
Beiträge: 38
Wohnort: Berlin


Beitrag02.02.2018 09:54
...
von amigawriter
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@PhilipS:
Auch eine sehr gute Variante sein Manuskript zu schreiben !!!

@meerenblau:
Ich muss sagen, deine Beschreibung kommt mir sehr bekannt vor wink


Ich muss mal schauen welchen Rhythmus ich mich unterwerfen werde.


LG -AmigaWriter-


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Alufolie
Geschlecht:männlichWortedrechsler
A

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Beiträge: 74
Wohnort: Leverkusen


A
Beitrag06.02.2018 13:06

von Alufolie
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Ich mache es so, dass ich zwischendurch überarbeite. Ich habe aber auch kein Problem damit, wieder in den flow zu kommen. Im Gegenteil. Wenn ich überarbeite, finde ich schneller wieder rein, als wenn ich nur fortsetzen würde.
Und alleine der Gedanke daran, später über 250 oder mehr Seiten überarbeiten zu müssen, demotiviert mich extrem.

Natürlich wird es trotzdem eine rundum Überarbeitung geben. Aber die fällt dann schneller aus, als wenn ich dann erst merken würde, dass ganze Kapitel oder Textstellen so gar nicht passen.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es ist, wenn man auf einmal in der Hälfte des MS feststellt, dass da irgendwas nicht rund ist und man dann noch versucht, das Gesamte zu kitten.
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amigawriter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 59
Beiträge: 38
Wohnort: Berlin


Beitrag06.02.2018 13:47
....
von amigawriter
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@Alufolie:

Was für ein Name smile
Aber jedem das seine. Nicht böse gemeint, grins.

Zwischendurch etwas am Text überarbeiten ist notwendig.
Nur verliere ich mich manchmal dabei, "an das noch überarbeiten" und schreibe garnicht mehr weiter.  
Daher denke ich schon, das man zu allererst (wild) drauf los schreiben sollte.
Sonst kommt ja kein Flow zustande.

Das ganze fertige Manuskript, sofern es dann mal endlich fertig geschrieben wurde, muss man sowieso nochmals überarbeiten. Und das nicht nur einmal.

Sofern du feststellst, das etwas nicht "rund läuft" also nicht stimmig ist, kann ich dir nur empfehlen, deinen Plot zu überarbeiten/überdenken. Entweder mit Software (z.B. SimpleMindLite usw.) oder nutze die gute alte Pinnwand (Memoboard) über deinen Schreibtisch.

So zumindest mache ich das aktuell.

LG -AmigaWriter-


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Sharkop
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Wohnort: München


S
Beitrag06.02.2018 14:22

von Sharkop
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Also eigentlich bin ich felsenfest davon überzeugt, dass es am effektivsten ist, wenn man erst mal alles runterschreibt und sich noch nicht mit Überarbeiten aufhält. Je nach zuvor geleisteter Plot- und Planungsarbeit ergibt sich dann mehr oder weniger viel Überarbeitungsaufwand. Bei mir leider mehr.  Ich habe sogar einzelne Szenen zwei oder drei Mal geschrieben, und kann jetzt entscheiden, was am besten passt und was rausfliegt.
Aber was genau zu überarbeiten ist, sieht man doch erst dann am besten, wenn man verbindlich und endgültig einschätzen kann, wo es lang geht. Wo es schon rund wirkt und wo es eckt. Auch das wird wieder individuell sein, aber für die meisten dürfte das zeitlich in Richtung Rofassung-steht-schon-fast gehen. Vorher kann man doch noch gar nicht richtig sehen, wie alle Rädchen ineinandergreifen oder eben nicht. Vorheriges Redigieren birgt immer die Gefahr, fehlgeleiteter Perfektiionismus zu sein.
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amigawriter
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 59
Beiträge: 38
Wohnort: Berlin


Beitrag06.02.2018 17:20
...
von amigawriter
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@sharkop:
Ich versuche es einfach jetzt mal.

"Vorheriges Redigieren birgt immer die Gefahr, fehlgeleiteter Perfektiionismus zu sein."

Genau das meine ich, ich versuche halt immer perfektes zu produzieren.


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minka
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beiträge: 146



Beitrag10.02.2018 10:54

von minka
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Ich schreibe auch anhand eines Szenenplans. Eine Rohfassung runterschreiben kann ich nicht. Jedes Mal, bevor ich weiterschreibe, lese ich die letzten Szenen nochmal durch und bügle sie glatt. Auch wenn ich damit sehr viel Zeit verschwende. Aber dafür habe ich am Ende eine Fassung, die ich, ohne mich zu blamieren, an meine Lektorin geben kann. Stilistisch ist da dann auch nicht mehr viel Überarbeitung notwendig. Klar, wenn die Dramaturgie Schwächen hat, dann hab ich vieles umsonst gebügelt, aber das war es mir trotzdem wert. Denn das Überarbeiten während dem Schreiben motiviert mich insofern, dass ich so stolz auf das bisher Geschriebene bin, dass ich denke, ich bin es dem Roman schuldig, ihn auch zuende zu schreiben.
Um es mit den Worten meiner aktuellen Protagonistin zu sagen: Das ist wieder Mal eine Logik, die außer mir keiner versteht.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag10.02.2018 11:09

von BlueNote
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Bei mir sind das 90 % Überarbeitung und 10 % Inspiration. Einen Roman "runterzuschreiben" könnte ich mir nicht vorstellen, das wäre mir zu oberflächlich und zu wenig durchdacht. Ich glaube, Simmel hat das gemacht und seine Helfer haben das dann in eine ansprechende Form gebracht. Aber Thomas Mann, Günther Grass, Umberto Eco haben so sicherlich nicht gearbeitet.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3211
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag11.02.2018 15:15

von Taranisa
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Heute konnte ich die (Roh-)Rohfassung meines aktuellen Projekts beenden, dabei fielen mir in den letzten Kapiteln noch Dinge ein, die ich in frühere noch einfügen will. Diese kamen mir bei der ursprünglichen Planung noch nicht in den Sinn, würde die Geschichte jedoch vervollständigen / abrunden. Hätte ich also schon während der Urfassung fleißig überarbeitet, wäre dies vertane Zeit gewesen. So kann ich noch die Ideen einbringen und danach komplett mit der Überarbeitung anfangen.
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